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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1934
- Strukturtyp
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- 1934-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1934
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- Deutsch
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X: 150, 30. Juni 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Reichsprcssckammer. Anordnungen zu Fragen der Bezieherwerbung. Nr. 25. 115. 116. 130. Mitgliedschaft. Nr. 80. 136. Rcichsschristtumskammer. Mitgliedschaft. Nr. 65. 80. 04. 111. 122. 136. Rcichsschrifttumsstelle beim Propagandaministerium. Errichtung. Nr. 130. 132. 138. 142. Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrifttums. Besprechungsstücke. Börsenverein. Nr. 3. Bücherlisten. Nr. 120. 128. Ihre Tätigkeit. Nr. 104. Reisebuchhandcl. Beobachtungsstelle. Errichtung. Reichsschristtumskammer. Nr. 88. 136. 142. Satzung. Entwurf. Börsenverein. Nr. 65. Schulbücher. Erlasse betr. Kauf neuer Sch. Nr. 84. 90. 104. Schule des deutschen Buchhandels in Leipzig. Errichtung. Reichsschrifttumskammer. Nr. 113. Spcndcnleistungen. Erhebung. Börsenverein. Nr. 80. Studentenwcrk, Deutsches. Vertrag. Börsenverein. Nr. 90. 102. 115. Berkaussordnung. Änderungen. Börsenverein. Nr. 99. Vertragsnormen bei wissenschaftlichen Verlagswerken. Ergänzung. Börsenverein. Nr. 86. Vertreter. Anmeldung. Reichsschrifttumskammer. Nr. 5. 35. Richtlinien. Nr. 25. 115. 116. 126. 130. 144. Volontäre. Einstellung von Ausländern. Börsenverein. Nr. 130. Warenhäuser. Kein Verkauf von nationalsozialistischer Literatur. Reichs- schrifttumskammer. Nr. 142. Werbcabgabc. Börsenverein. Nr. 43. Wissenschaftliche Zeitschriften. Richtlinien. Nr. 94. Woche des deutschen Buches. Arbeitsausschuß und Börsenverein. Nr. 71. 75. 76. 115. 124. Zeitschriftenwerbung. Meldung. Börsenverein. Nr. 65. 130. Die Leihbücherei Die Stellung der Leihbüchereien im Dritten Reich. Es soll sich in diesem Aufsatz um die Fragen handeln, welche Stellung die Leihbüchereien im Tritten Reich einnehmen, und zwar einmal gegenüber Verlegern, Buchhändlern und Volksbüchereien und ferner in ihrer Bedeutung und ihrem Wert als Kulturmittler; also in ihrem beruflichen Verkehr mit dem Leser. Die letzte Frage ist sicher die wichtigste und aus ihrer Erörterung wird sich auch eine Antwort ans die anderen Fragen ergeben. Wir wissen alle, daß es heute mehr denn je darauf ankommt, die politische Bewegung durch Kulturarbeit zu vertiefen, und nicht nur Kopf, Verstand und Vernunft, sondern auch Herz und Seele des deut schen Volkes zu gewinnen. Es ist die Aufgabe dieses Jahres und noch vieler folgender Jahre, unsere Volksgenossen mit der national sozialistischen Weltanschauung auf das innigste vertraut zu machen und zugleich sie alle mit deutscher Kultur so zu verbinden, daß diese ihnen Freude und Sonnenschein bringt und ihnen so durch Freude zur Kraftquelle im Kampf ums Dasein und im Kampf ums Vor wärtskommen wird. Tie Erfahrung, nicht nur aus früheren Jahren, sondern auch aus der letzten Kampfzeit um die ethische, moralische, kulturelle Erweckung und Erziehung im deutschen Volke lehrt, daß an den Kulturgütern, die in Theater, Konzerten, Ausstellungen, Vorträgen und den Buch handlungen dargeboten werden, nur ein kleiner Teil der Bewohner unserer Städte Anteil hat. So haben wir z. B. in Bremen vielleicht dreißig Organisationen, die vom Domhügel her von viel Opfer- frendigkeit beseelt und mit viel Kunstsinn begabt seit Jahrzehnten die Bevölkerung einladen: Kommt her, wir bieten euch für geringen Kostenaufwand Wertvolles. Die Zahl derer, die solchen Einladungen folgen, ist im Verhältnis zur Bevölkerung sehr klein. Der Goethe- Bund in Bremen kann mit 7—8000 Mitgliedern vielleicht die größte Zahl aufweisen: keine andere Organisation kommt über 3000 Ange hörige, auch nicht der Kulturausschuß der Winterhilfe mit seinen Veranstaltungen für die Arbeitslosen, die meisten bleiben bei 1000 und weniger. Bremen hat aber rund 70 000 Familien und ungefähr 330 000 Einwohner. Auch unsere Buchhandlungen meist im Mittel punkt der Stadt, in guter Lage, mit vornehm ausgestattetem Laden haben im Vergleich zur Zahl der Einwohner Bremens nur einen kleinen Kundenkreis. Nun weiß jeder kulturgebildete Mensch, daß es gerade auf see lischem Gebiete für uns Deutsche ein gewisses Schamgefühl gibt, eine Scheu, die nicht gern jedem, auch nicht Bekannten zeigt, wofür man sich seelisch interessiert. Dazu kommen bei den Bewohnern der Außen- 582 stadt-Viertel äußere Hemmungen und auch vielfach innere, und zwar politischer Art. Die kulturelle Beeinflussung, die Kulturpflege in der Bevölkerung ist also nicht so einfach. Mittel sind in erster Linie Musik und Buch, das erstere im wesentlichen als Freudebringer, das andere auch als Erziehungsmittel. Als Kulturempfänger, die nicht zum Domhügel gehen, kommen der Bildungsschicht nach und nach der Art ihrer geistigen und auch seelischen Bedürfnisse in Frage: Die Kulturarmen, das ist die unterste Schicht einer Großstadtbevölkerung, wo kaum ein geordnetes Fa milienleben besteht und den einzelnen Familienmitgliedern die Gabe fehlt, einer dem anderen durch ein freundliches Wort Freude zu machen; wo schon die Eltern eine freudlose Jugend gehabt haben, so wie jetzt deren Kinder. Hier helfen gut geführte Kinderhorte. Dann kommen Handarbeiter, zum Teil noch arbeitslos, unter diesen gibt es viele, die etwas auf sich halten. Tann der gelernte Arbeiter, der gern ein gutes Buch liest, aber nicht gleich in die Stadt fährt, um sich im Buchladen eins zu kaufen. Der ihm wirtschaftlich und man darf sagen gesellschaftlich näherstehende Buchverleiher liegt ihm mehr. Ähnlich ergeht es dem Werkmeister und der Kontoristin oder Verkäuferin, die für lange Straßenbahnfahrten etwas zu lesen haben möchten. Als Mittler zwischen Schriftsteller und Leser, als Vermittler des Buches an den einfachen Mann kommen also Volksbüchereien und Leihbuchhändler in Frage. Die Volksbücherei hat die Tradition und arbeitet mit geschulten Kräften. Wir wissen aber alle, daß die Ver teilung einer genügend großen Zahl von Verleihstellen über eine Stadt an den finanziellen Schwierigkeiten scheitert und daß ferner die bisherige Verhetzung gegen alles, was von der Behörde kommt, noch auf lange hinaus viele hindern wird, sie aufzusuchen. Es kommt auch manche andere kleine Hemmung beim schlichten Mann hinzu. Mit so einem Leihbüchereimann plaudert es sich in dessen kleinem Laden gemütlicher, und er hat doch mehr Verständnis für einen Arbeiter der Faust als eine Beamtin; so zu denken ist gewiß oft un berechtigt, aber man muß damit rechnen. Nun ergibt sich für uns das Eigenartige, daß es in diesem Zu sammenhänge bei dem Gewerbe der Leihbüchereien weniger auf die Prüfung der Existenzberechtigung ankommt, sondern daß wir vor der Tatsache stehen: sie find da; sind da, so wie die Verhältnisse, das Lesebedürfnis, das geschäftliche Interesse und die guten und schlechten Eigenschaften der Menschen sie geschaffen haben*). *) Eine Leihbücherei hat durchschnittlich 1500—2000 Kartei karten, und die Zahl der Kunden darf vorsichtig auf 50 000 in Bremen geschätzt werden. Viele nehmen das Buch mit in die Familie.
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