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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.06.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-06-30
- Erscheinungsdatum
- 30.06.1934
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- Deutsch
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X° 150, 30. Jum 1934.' Redaktioneller Teil. Börsenblatt f- d.Dtschn. Buchhandel. stellers ist aus zum Teil sehr umfangreichen Text- und Stilproben, aus den biographischen Abrissen, aus der Erhellung der Beziehungen des Dichters und seines Werkes zur Mitwelt und aus zahlreichen Bildnissen und Hanüschriftproben ersichtlich. Neben diesem umfangreichen und großangelegten Werk gehört in die Fachbücherei des Buchverleihers das Buch von W. Mahr holz: »Deutsche Literaturgeschichte der Gegenwart«. In Form und Anlage sehr ähnlich dem »Soergel«, ist sie wesentlich kürzer und knapper gehLlten und dem Buchverleiher, der angesichts der Fülle des Stoffes nicht weiß, wo er mit dem Studium der Lite ratur beginnen soll, als Einführung, Anregung und Nachschlagewerk für den täglichen Gebrauch sehr zu empfehlen. Im Gegensatz zu diesen beiden Werken, die sich um die Er fassung und Darstellung der gesamten deutschen Literatur in Gegenwart und naher Vergangenheit bemühen, steht die berühmte »Geschichte der deutschen Literatur« von Bartels. Sie war bis vor kurzem die einzige, die das deutsche Schrifttum nach völkischen Grundsätzen wertete. Als Studienobjekt und Nachschlage werk ist diese Literaturgeschichte mehr noch dem Buchverleiher als dem Buchhändler unentbehrlich, besonders in den immer wieder ein tretenden Fällen, wo er vor die Frage gestellt ist. ob es sich bei diesen oder jenen neueren und auch älteren Werken um erwünschte oder unerwünschte Literatur handelt. Auch die vorgenannte Lite raturgeschichte ist ein umfangreiches Werk, dessen Gebrauchswert für den Buchverleiher in der strengen Beschränkung auf das deutschvölkische Schrifttum liegt. Das völkische Schrifttum hat in neuester Zeit in knapper und doch erschöpfender Form seinen Bearbeiter in vr. Hellmuth Langenbuch er gefunden, dem Verfasser von »Volkhafte Dichtung der Z.eit«. Hier hat es der Buchverleiher wieder mit einem gar nicht so sehr umfangreichen Fachbuch zu tun, das er allerdings Wort für Wort sich geistig einverleiben möchte. Diese Schrift hat gerade für den Buchverleiher, der aus unzureichendem literarischen Wissen seine Mission als Mittler zwischen Buch und Volk noch nicht in voller Klarheit erkannt hat, den unschätzbaren Vorzug, daß sie ein Vade mekum sowohl für seine eigene literarische Schulung wie auch für seine geschäftlichen Dispositionen bedeutet, wenn es sich darum han delt, seine Bücherbestände zu ergänzen und das fraglos gediegene deutsche Schrifttum seinen Lesekunden nahezubringen. Eine Grund liste der von der Reichsstelle zur Förderung des deutschen Schrift tums empfohlenen Werke zeitgenössischer Dichter und Schriftsteller ist der Schrift beigegeben. Von der »Volkhaften Dichtung« führt nur ein Schritt zu einigen weiteren Veröffentlichungen, die weniger als literarische, sondern mehr als kulturpolitische Schriften dem oben besprochenen literari schen Teil der Fachbücherei des Buchverleihers Abschluß und Rundung geben. Dringend zu empfehlen ist die Lektüre und Verarbeitung folgender Einzelschriften: »Günther Haupt, Was erwarten wir von der kommenden Dichtung?«; »Heinrich Hunk e, Buch und Buch händler im neuen Staat«; »K. Fr. Sch ri e b er, Die Neichskultur- kammer«, und »Ernst A. D r e y e r, Deutsche Kultur im Neuen Reich«. Damit verlassen wir das Gebiet, in dem wir die für den Buch verleiher in Betracht kommenden hauptsächlichen Literaturgeschichten zusammengefaßt haben. Im Sinne der Forderung, daß die persön liche Eignung für die Ausübung des Gewerbes Voraussetzung sein muß, soll hier nochmals klar und eindringlich auf die unerläßliche Pflicht, mangelndes Wissen durch unablässiges eigenes Lernen nach- zuholen, hingewiesen werden. III. Hilfsmittel für die Ausleihepraxis. Es brauchte eigentlich — weil selbstverständlich — nicht erst gesagt zu werden, daß die Kundenbedienung in der Leihbücherei in der Empfehlung geeignet erscheinender Bücher aus den tatsächlich vorhandenen Beständen nicht ihre Grenze findet. Es ist weiterhin ebenso selbstverständlich, daß der Buchverleiher, vor die Frage des Neuigkeitenbezuges und der Bestandserweiterung gestellt, die Fähig keit des Selbstentscheidenkönnens in ausgeprägter Form besitzen muß. Wer alles hinnimmt, was ihm der Grossist liefert, wer sich bei seinen Einkäufen nur nach schönbebilderten Prospekten und der Verleger-Reklame richtet oder auch nur nach niedrigen Ladenpreisen oder gar nach den Wünschen einer gewissen Sorte von Viellesern leichter und leichtester Literatur, der mißversteht oder umgeht völlig seine Aufgabe und entzieht sich seiner Verpflichtung, die ihm sein Beruf auferlegt. Gewiß sind vorsichtige kaufmännische Dispositionen 584 auch bei der Führung einer Leihbücherei unerläßlich, doch sie müssen abhängig gemacht werden von dem unbedingten Willen und der Be reitschaft, sich mit der ganzen Persönlichkeit in den Dienst der Heran führung des guten Buches an die Leserschaft zu stellen. Das will also heißen, daß der Buchverleiher bei seinen Einkäufen Entschei dungen treffen soll, die den literarischen Wert der Bücher und deren Ausleihemöglichkeiten berücksichtigen müssen. Um das zu können und seine doch zum Teil nur theoretischen Literaturkeuntnisse für die eigene Ausleihepraxis fruchtbar werden zu lassen, ist eine Ver größerung seiner Fachbücherei durch weitere Werke und Schriften erforderlich, die wir mit dem — allerdings dem Sinne nach nicht ganz restlos zutreffenden — Sammelbegriff »K a t a l o g m a t e r i a l« bezeichnen wollen. 1. Katalogmaterial. Das für den Buchverleiher (nicht aber für den Sortiments- buchhändler, der sich nicht damit begnügen kann) ideale Nachschlage- und Auskunftsbuch ist der jährlich erscheinende B a r s o r t i m e n t s - katalog der Firma Koehler L Volckmar in Leipzig. Dieser umfangreiche Katalog enthält die genauen Titel-, Verleger und Preisangaben fast aller Bücher, die aus dem Schrifttum der Gegenwart und nahen Vergangenheit für den Bestand der Leih bücherei von heute in Betracht kommen. Das dem Hauptkatalog bei gegebene Schlagwortverzeichnis macht ihn besonders wertvoll. Man könnte sogar mit einiger Berechtigung behaupten, daß Bücher, die in diesem Barsortimentskatalog nicht enthalten sind, auch für die Leihbücherei ohne Bedeutung sind. Eine Abart des Barsortimentskataloges ist der sogenannte Lagerkatalog der Großbuchhandlung Otto Maier in Leipzig. Da der Maier'sche Katalog ursprünglich als Nachschlage werk für kleine Buchhandlungen bzw. gemischte Betriebe (Papier- und Buchhandlung) gedacht ist, überwiegt bei ihm die Aufzählung der leichteren Literatur. Der Leihbücherei, die nach ihrer Lage und nach der Art ihrer Kundschaft für ihre Existenzfähigkeit auf einen Bestand der ausgesprochenen Turchschnittsliteratur zunächst noch nicht verzichten kann, vermag der Maier'sche Katalog gleichfalls gute Dienste zu leisten. Als Ergänzung zu diesen Nachschlagewerken kommen für den Buchverleiher die verschiedenen literarischen W e i h n a ch t s k a t a - löge in Betracht, wie sie z. B. von der Firma Koehler L Volckmar in Leipzig, dem Verlag für Buchwevbung Karl Rauch in Berlin und der Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha von Baensch-Stistung in Dresden jeweils gegen Ende des Jahres herausgegeben werden. Sie geben teilweise sehr umfangreiche Übersichten über die Neu erscheinungen des vergangenen Jahres. Se''r zweckdienlich sind ferner die reichhaltig mit Besprechungen und Textproben gefüllten Hefte der »Illustrierten Deut schen B ü ch e r - Z c i t u n g«, der »Blätter für Bücher freunde« einschließlich ihrer Weihnachtsnummern, die vom Börsenverein herausgegebene Zeitschrift »Buch und Volk«, die Zeitschrift »Das deutsche Wort« und andere, die hier einzeln nicht angeführt werden können. Solche Literaturzeitschriften sind ja nicht als Nachschlagewerke für die Dauer zu werten, sie ermöglichen es aber dem Buchverleiher, sich selbst über die Art neuer Bücher zu vergewissern, um sich dann etwa für ihre Einstellung zu entscheiden, und sind wertvoll, wenn die Leserschaft an ihn das An sinnen stellt, etwas über den Inhalt und die literarische Bedeutung von Neuerscheinungen auszusagen. Auch der »Lager-Katalog 19 3 4«, den der Verlag F r a n z E h e r N a ch f. in München heraus brachte, verdient einen Platz in der Fachbücherei des Buchverleihers, weil in ihm eine Art Grundliste derjenigen, auch für die Leih bücherei bestimmten Bücher entbaltcn ist, deren Lektüre im Sinne der Kulturpolitik des Nationalsozialismus liegt. Mit der Aufzählung obiger Werke, die ich innerhalb der Fach- bürberei des Buchverleihers als Sondergruppe »Katalogmaterial« be- zeichnete, muß ich mich beschränken. Die vorgenannte Gruppe wäre aber unvollständig, würde sie nicht durch eine möglichst vollständige Sammlung aller Verlagskataloge und Verlagsalm a- nache ergänzt. Auch der Buchverleiher kann nicht darauf verzichten, sein literaturkundliches Wissen durch die Aneignung eingehender Kenntnisse über die Richtung und das Programm der einzelnen Buch verlage zu erweitern und abzurunden. Auch fiir ihn ist es nur eine Sache des inneren Aufgeschlossenseins und des unablässigen Be mühens um die Aneignung wirklicher Literaturkenntnisse, schon beim Klang eines Vcrlagsnamens eine bestimmte Einstellung zu der Pro duktion des betreffenden Verlages zu haben. Die Ungunst der Zeiten hat es — sicherlich nur vorübergehend — dazu gebracht, daß nur noch wenige Verleger alljährlich Almanache erscheinen lassen. Solche Almanache oder Verlagsberichte sind aber gerade für den Buch verleiher unschätzbare Behelfsmittel, sich durch Leseproben aus
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