Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1926
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- 1926-01-14
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- 14.01.1926
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X n, I«. Januar IS2S. RedakNoneller Teil. Wenn wir Sortimenter nun unsere Lage richtig übersehen,, so rammen wohl die meisten zu der Einsicht, daß unser Lager zu gross ist, daß wir bei vorsichtiger Ergänzung mit wichtigen und notwendigen Neuerscheinungen etwa noch 2 bis 3 Weihnachten damit auslommcn werden! Die Zeit aber sordert von uns Ein schränkung, mehr Spezialisierung, sparsames Wirtschastcn, Flüssig machen von Geldmitteln ohne Verschleudern des Lagers und viel Arbeit! Wer vorgesorgt hat, muß heute noch ein gutes Lager haben, dem braucht also vor den angckündigtcn Preisstürzen nicht angst zu sein; denn diese sind ja crsordcrlich, sobald die gesamte Wirtschaft sich erst einmal besonnen hat. Jetzt gegen den Strom zu schwimmen, ist uns kleiner Gruppe von Buchhändlern, die wir ja auch nur winzige Menschlein sind, nicht möglich. Deshalb! wird eine Preissenkung im Buchhandel auch nicht von heute auf morgen, sondcrli erst mit dem ganzen Umschwung kommen. Wohl aber müssen wir kräftig sein, um nicht im Strom untcr- zugchcn. Jetzt wollen und können wir nicht danach trachten, große Gewinne zu erzielen, sondern müssen aus reinem Selbst erhaltungstrieb uns über Wasser halten. Wir müssen also darin schon einen Gewinn suchen, diese schwere Zeit zu übcrstchcn, um dann schon aus dem Plan zu sein, wenn die Zeiten wieder wirk lich gewinnbringend sind, anstatt dann erst ansangen zu müssen. Bis dahin aber heißt es sich einschränken, Haushalten und arbei ten, ja noch mehr arbeiten, obgleich das dem schon Arbeitsamen kaum möglich erscheint. Vieles für später vorbereitet! und alles Gute für später zurücklegen, bis die Zeiten reis dafür sind! Wenn Verlag und Sortiment so denken und handeln, anstatt den Fehler beim andern zu suchen, wird der deutsche Buchhandel auch das neue Jahr überstchen. Aber zuerst muß jeder im eigenen Hause Ordnung machen. Ist der Verlag schon zu weit gegangen, so muß auch er die Krise überstchen, ohne noch das Sortiment in seiner Lebensfähigkeit zu bedrohen. Die letzten Jahre haben das Sortiment zu einem treuen Helfer des Verlags herangezogen, das beweisen die großen Anstrengungen, die gerade im letzten Jahr allerorts gemacht worden sind. Daher soll der Verlag auch nicht vergessen, daß er mit einem derart geschulten Sortiment in besseren Zeiten ein wirklich gutes Auskommen haben wick, ja ohne das Sortiment nicht wieder zur Blüte kommen kann. Wir Sorti menter wollen das neue Jahr mit anstrengender Arbeit beginnen und, ohne Pessimisten zu sein, uns wohl freuen, wenn das nächste Weihnachtsgeschäft noch so ist, wie das letzte es war! Die Deutsche Vuchausstellung in Coimbra (Portugal). Von vr. pkN. Gerhard Jacob in Leipzig. In einer Zeit, die von Haß und Neid erfüllt ist gegen den Ruhm des deutschen Namens in der Vergangenheit und gegen sein erneutes Streben noch Geltung und Gleichberechtigung unter den Völkern dieser Erde, ans der jetzt so viel von einem kommenden Weltfrieden und geistiger Zusammenarbeit aller Nationen geredet und geschrieben wird, in Wirklichkeit aber ein fieberhaftes Wettrüsten zu neuen Kriegen statt- sindet, in dieser Zeit politischer Lügen und Verleumdungen verdient es besondere Beachtung, daß das wehrlose Deutschland mit den Waffen seines Geistes eine Tat vollbrachte, die für den Gang der Menschheits geschichte wertvoller ist als 10 Ministerkonferenzen am grünen Tisch und die allen Schmähungen zum Trotz aufs neue beweist, daß die deutsche Nation als Kulturträger und Pionier der Menschheit noch immer an erster Stelle marschiert. Wiederum waren cs die d e u t s ch e Wissenschaft und derdeutschc Buchhandel, die — wie so oft — in treuer Bnndesgenossenschaft ein neues Feld kultureller Be tätigung erobert haben. Wohl hat der deutsche Buchhandel in schweren und schwersten Zeiten schon manches Opfer am Altar des Vaterlandes dargcbracht, doch stets konnte er in einem Maße — wie kein anderer deutscher Wirtschaftszweig — die Ehre für sich beanspruchen, Kultur träger und Exponent der Nation in ihrer Gesamtheit zu sein. Man muß das selbst im Ausland erlebt haben, um die große Bedeutung des deutschen Buchhandels gerade in unserer Zeit würdigen zu können. I. Die feierliche Eröffnung. Aus aller Herren Ländern waren Abgeordnete erschienen, um am 5. August 1025 in der Aula der altehrwürdigcn portugiesischen Landes- nniversität E o i m b r a der feierlichen Eröffnung eines deuischeu Jnsti- i tnts und einer deutschen Buchausstellung beizuwohnen. Man sab ! Dozenten und Studenten aus: Deutschland, der Schweiz, England, Spanien, Italien, den portugiesischen Kolonien, Canada, den Vereinig ten Staaten von Nordamerika, aus Mittel- und Südamerika sowie ans Rußland, die an den im Jahre 1925 erstmalig stattsindenden inter nationalen Ferienkursen der Universität Coimbra teilnahmen. Von deutschen Universitäten waren vertreten: Hamburg, Köln, Berlin, Marburg — und Leipzig. Die Neue Welt hatte Vertreter entsandt von den Universitäten: Georgetown, der Catkolic vniversity ok Ame rica in Washington und der Universität Santo Domingo auf Haiti. Spanische Professoren waren erschienen ans: Madrid,-Oviedo, Sala- manca, Santiago de Compostela, Sevilla, Valladolid und Zaragoza, von der N. Academia Gallega in La Cornna und dem Oentro <le vstuciios llis'töricos in Madrid. Ferner waren vertreten: die deutsche Gesandt schaft und die deutsche Kolonie in Lissabon, die portugiesischen Ministe rien des Äußeren und des Unterrichts, die Behörden der Stadt Coimbra, die spanische Gesandtschaft in Lissabon; von deutscher Seite außerdem noch: das Preußische Ministerium für Wissenschaft, Kunst und Volks bildung, der Verband deutscher Hochschulen, die Ncichshauplstadt Ber lin, der Deutsche Städtetag, das Deutsche Auslands-Institut in Stutt gart, die Berliner Gesellschaft für Wissenschaft und Erziehung, der Deutsche Ncuphilologcnverband und die Spanische Neichsarbeilsgemcin schaft in Berlin. Von fremden Diplomaten bemerkte man auch den Geschäftsträger der Dominikanischen Republik auf Haiti, von der deutschen Presse sah man die bekannte Journalistin Baronin Elise von Hopsgartcn aus Dresden. Auch die portugiesischen Studenten waren trotz ihrer Ferien zahlreich erschienen. In ihren weiten, fast bis zur Erde wallenden toga-artigen schwarzen Mänteln gaben sie der bunt gemischten, über 100 Teilnehmer zählenden Festversammlung einen ernsten, feierlichen Anblick. Die Galerien waren dicht besetzt. Lautlose Stille herrschte in der nltehrwürdigen Aula, in deren stimmungsvolles Halbdunkel ein Helles Oberlicht hereinflutete. Alle Fcstteilnchmer erhoben sich von ihren Plätzen, als der Zug der Professoren von Coimbra durch den Säulengang der via latina dem Eingang des Festsaalcs sich näherte. Voran die lanzenbewaffnetcn, uniformierten Pedelle, dahinter die Prosessorcnschast in ihrer schweren AmtStracht, an der Spitze der Rektor der Universität, umgeben vom Dekan der Philosophischen Fakultät und vom Direktor des Jbcro-ame- rikamschen Instituts in Hamburg, der in der Amtstracht der hanseati schen Professoren erschienen war. Der Rektor der Universität cröffnete den Festaktus mit einer Begrüßungsansprache. Dann ergriff der Dekan der Philosophischen Fakultät das Wort zu einer längeren Rede. Er pries den 5. August 1925 als den glücklichsten Tag seines akademischen Lebens. Denn an ihm sei mit der Eröffnung eines deutschen Instituts eine Tat geschehen, die für das gesamte Ausland von größter politischer, sozialer und moralischer Bedeutung sei. Ein Fenster sei geöffnet wor den, das sowohl nach Europa wie nach Amerika schaue und durch das die Welt erkennen möge, was deutsche Wissenschaft und deutsche Kultur zu leisten imstande seien. Er dankte dem Direktor des Jbcro-ameri- kanischen Instituts in Hamburg, Univers.-Prof. vr. Schädel, für dessen unermüdliche Arbeit am Entstehen des Deutschen Instituts und ehrte ihn mit herzlichen Worten als den »portugiesischen Apostel« ln Deutschland. Nachdem dann Legationsrat vr. Schlimpert als Ver treter des Deutschen Reiches gesprochen hatte, erhob sich Prof. vr. Schä del, der im Namen von 45 deutschen Universitäten und Hochschulen zu nächst die herzlichsten Glückwünsche des Deutschen HochschnlvcrbandeS iiberbrachte. In einer großangelegten Rede entwickelte er sodann die Entstehungsgeschichte des Instituts und gedachte hierbei der deutschen Professorin Karoline Michaelis de Vasconcellos, die in langjähriger, glänzender Forscher- und Lehrtätigkeit den deutschen Studien in Por tugal den Boden bereitet hat. Am Schluß seiner Rede überantwortete Pros. vr. Schädel dein Direktor des Deutschen Instituts die Samm lung deutscher Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, die in den Räumen des Deutschen Instituts ausgestellt war, mit dem Wunsche, »daß die mannigfaltigen Gebiete des Wissens und die Namen der Autoren, die in dieser Ausstellung vertreten sind, Zeugnis ob legen mögen von der ungeschwächten geistigen Schaffenskraft des deut schen Volkes und von seinem Willen, im friedlichen Austausch freund lich gesinnter und die Leistung des Nachbarn achtender Völker an dem Fortschritte der Menschheit auch in Zeiten eigener schwerer Bedrängnis mitzuarbeiten«. Als letzter auf deutscher Seite hielt Studiendirektor vr. Greis aus Berlin eine längere Ansprache und überbrachte dem Deutschen Institut im Namen der Spanischen Reichsarbeitsgcmcinschast in Berlin ein großes Gemälde von Goethe als Gastgeschenk. Studien direktor vr. Greif sprach seinen herzlichsten Dank ans für den überaus freundlichen und begeisterten Empfang, den das portugiesische Volk der
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