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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1926
- Strukturtyp
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- 1926-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1926
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- Deutsch
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11, 14. Januar 1926. Redakttoneller Teil. vvrsenvlatt s. b. Dy 4m. vuchhtnrdrl. Abordnung deutscher Philologen an der portugiesischen Grenze in Vianna do Castells bereitet hatte. Auf dem Bahnhof dieses Ortes wurde die Gruppe deutscher Philologen und Philologinncn, deren Führer Studiendirektor vr. Greif mar, von einer portugiesischen Militärkapelle mit den Klängen von »Deutschland, Deutsch land über alles« empfangen. Am Nathans desselben Ortes, in dessen Sitzungssaal die feierliche Begrüßung der Deutschen seitens der Behörden stattfand, ivehte zu Ehren der deutschen Besucher die Fahne: schwarz-weiß-rot! Nachdem der Rektor der Universität noch die vielen Glückwunsch telegramme verlesen hatte, die von allen Seiten cingetroffen waren, beendete er die Gründungsfeier mit der Aufforderung, dem Deutschen Institut nun selbst einen Besuch abzustattcn. Der Zug der hohen Würdenträger und Festtcilnehmer bewegte sich jetzt nach dem neu errichteten Niescngebäude der Philosophischen Fakultät, wo in 6 Hellen, lichten Räumen die deutsche Buchausslellung untergebracht war. Unter dem Bild einer deutschen Frau, der oben erwähnten Professorin Karö- line Michaelis de Vasconcellos, hielt der Direktor des Deutschen In stituts, der portugiesische Univers.-Prof. vi. Joäo da Providencia Sousa Costa, die Wctherede in deutscher Sprache. Cr legte die Ziele uud Ausgaben des Instituts dar und gelobte, daß diese Stätte fortan der eifrigsten Pflege deutscher Wissenschaft und deutscher Kultur ge weiht sein soll. Nach ihm sprach der Vertreter der ältesten Familie der deutschen Kolonie in Lissabon Georg Herold, der in beredten Worten das große Interesse bekundete, das unsere a u s l a n d s d e n t s ch e n Kanfleutc dieser Schöpfung eines Deutschen Instituts in Coimbra entgegenbringen. Dann fand eine allgemeine Besichtigung der deut schen Buchausstellung statt. II. Die Ausstellung. Zum ersten Male wurde an jenem denkwürdigen 5. August 1025 auf portugiesischem Boden, aus Anlaß der Einweihung eines Deutschen Instituts an der Universität Coimbra, eine deutsche Bücherei eröffnet. Die Unternehmung wurde gefördert vom Auswärtigen Amt in Berlin und vom Hamburgischen Staat. Im März 1925 erging die erste Einladung zur Teilnahme an dieser deutschen Buchausstellung. Zur kostenlosen Verschiffung der Bllcherspcnden hatte sich das Ibero- amerikanische Institut in Hamburg in dankenswerter Weise bereit er klärt. . Bei der Eröffnungsfeier bot sich den mehr als 100 Besuchern aus allen Teilen der Welt ein eindrucksvolles Bild von einigen taufend geschmackvoll angeordneten deutschen Büchern der verschiedensten Wis sensgebiete. Es waren ausgestellt: allgemeine Nachschlagewerke, Serienwerke, Bücher der Landes- und Volkskunde, Geschichte und Kul turgeschichte, Sprachen und Literatur, Philosophie, Psychologie und Pädagogik, Kunst, Musik, Theologie, Jurisprudenz, Mathematik und Naturwissenschaft, Medizin und Technik; ferner die wichtigsten Tages zeitungen Deutschlands, illustrierte WitzbläKer, Sportzeitungen, Zeit schriften aller Art, Museumskataloge mit wertvollen Reproduktionen, illustrierte Monographien. Besondere Beachtung fand die Karto graphie. Karten in den verschiedensten Farben hingen an den Wän den, politische Karten, Schiffahrtskarten, wirtschaftsgcographische Kar ten mit reliefartigen Gebirgszeichnungcn, Atlanten und Kartenblätter lagen auf den Tischen. Ferner sind zu erwähnen die geschmackvoll eingebundenen deutschen Schulbücher, viele Prachtwerke der deutschen Kunst und schönen Literatur, hervorragende Dreifarbendrucke, Skizzen und Photographien — manches uns Deutschen liebvertrautc Heimat bild blickte aus schmuckem Nahmen herab —, nicht zu vergessen schließ lich die Musikalien, Lehr- und Anschauungsmittel und illustrierte Führer und Reisehandbücher. Fast alle größeren deutschen und deutsch- österreichischen Verlagsanstaltcn hatten ausgestellt, besonders aber Hamburg. Sämtliche Hamburger wissenschaftlichen Institute hatten ihre Scricnpublikatiouen zur Verfügung gestellt, unter andern: die Deutsche Sccwarte, das Hamburgische Wellwirtschastsarchiv, das Ham- burgischc Museum für Kunst und Gewerbe uud das Jbero-amerika- nischc Institut. Außer Hamburg war Leipztgdie einzige deutsche Universität, die der deutschen Ausstellung in Coimbra Gaben gespendet hatte, und zwar durch Geh. Hofrat Univ.-Prof. vr. Goctz, M. d. N., den Direktor des Instituts für Kultur- und Universalgeschichte an der Universität Leipzig und durch Negtcrungsrat vr. Köhler, den Leiter der akademischen Anskunfts- und Berufsbcratungsstelle. Be sonderes Interesse hatte auch der Wiener Verlagsbnchhandel an der Ausstellung bekundet, der hier stärker vertreten war als der Leipziger. Non Leipziger Firmen hatten sich in besonderem Maße beteiligt: E. A. Seemann, dessen 100 Bände zählende knnstgeschicht- liche Bibliothek und viele Künstlermappeu einen halben Saal für sich > 56 allein beanspruchten, ferner der im In- und AuSlanbc bekannte Wör terbuchverlag Schmidt L Günther, der Musikalienverlag Friedrich Hofmeister und die Heltngschc Verlagsan st a l t mit ihrer wunderbar illustrierten Zeitschrift »Deutsches Land*. Das allergrößte Aufsehen aber verursachte das Prachtgeschcnk des Aus wärtigen Amtes in Berlin: »Die Große Politik der Europäischen Ka binette 1871—1914«, Sammlung der diplomatischen Akten des Au§ wärtigen Amtes. Deutsche Verlagsgcsellschaft für Politik und Ge schichte in Berlin W 8. Die Deutsche BnchauSsteltung in Coimba faird in der portu giesischen Presse eine äußerst günstige Beurteilung. Wir entnehmen dem Bericht des d1ato8 Legueira im viario cka Partie vom 10. August 1925 folgende charakteristische Stellen: »Alles findet man dort, vom einfachen bunten Neklamcblatt, das durch seiue leuchtenden Farben die Augen auf sich lenkt und einen Augenblick gefesselt hält — dem An schlag eines Reisebüros oder dem Kalender einer Schiffahrtsgescli schaft —, bis zu den Sammlungen umfänglicher Werke über Geschichte, Kunst und Literatur in prunkvollen Einbänden. Und alles Bücher, die erst vor 2 oder 3 Fuhren erschienen sind, oder im Vorjahre oder gar in diesem Jahre, mit prächtigen anziehenden Einbanddecken, blau, gelb, grün, rot, mit vergoldeten Leisten und Ranken, die einen ganz modern, die andern streng klassisch, mit romantisch oder ganz kubistisch verzierten Rücken. Eine ganze Symphonie von Farben und Metall- glanz fesselt unsere Aufmerksamkeit. Immer neue Bände bedecken die anderen Tische und schmücken weite Säle, glänzend im Licht der Sonne, deren Strahlen durch die hohen Fenster hereinfallen. Man fühlt sich vor einem Volk von Siegern. Ein Volk, das nach einem politischen Zusammen bruch eine Arbeit leistet wie diese, hat alles Anrecht aus unsere Hochachtung. Diese Proben von Wissen und Anstren gung, von Beharrlichkeit und praktischem Geist, von Weitblick und Scharfsinn sind das Ergebnis eines wohlüberlegten, großangelcgten Planes. Die Hauptspender ivarcn die deutsche Regierung, die Ver- lagshäuscr und die wissenschaftlichen Institute. Alles wurde geschenkt und kostet uns nur ein Dankeswort, das wir mit dem Bedauern und der Gedrücktheit desjenigen aussprcchcn, der nicht in der Lage ist, vergelten zu können.« HI. Das Deutsche Institut in Coimbra. Im Gegensatz zu anderen deutschen BuchauSstcllungen im Aus land, die eröffnet, besucht und dann wohl auch verkauft werden, ist in dem Deutschen Institut an der Universität Coimbra eine dauernde Besprcchungszentrale für den deutschen Buchhandel im romanischen Ausland geschaffen morden. Das Deutsche Institut in Coimbra ist das einzige dieser Art auf der ganzen iberischen Halbinsel. Es ver pflichtet sich gegenüber den Verlegern, Herausgebern und Autoren deutscher Buchveröffentlichungen, in seinem »voletüa« bibliographisch analytische Anzeigen solcher Neuerscheinungen zu bringen, die ihm unter der Adresse »Instituto ^.lomäo, b'aeulckackv cke l-etras, Coimbra (vortuZal) portofrei ztvgesandt werden. Dieses »Uolstim« ist das erste Nachrichtenblatt für deutsche Neuerscheinungen in den Ländern portu giesischer und spanischer Zunge. Wer gesehen hat, wie spärlich oder besser: wie das deutsche Buch fast gar nicht auf der Pyrenäenhalb insel anzutreffen ist, von Sevilla bis hinauf nach Barcelona, während die französischen Bücher einem schon auf den Bahnhöfen in grellen Farben entgegenlcuchten, der kann eine solche Propaganda-Zentrale für deutsche Bucherzeugnisse an einer der ältesten Kulturstätten der Halbinsel nur begrüßen. Coimbra ist der einzige Ort auf der iberi scheu Halbinsel, wo offiziell deutsche Sprachkurse veranstaltet werden. Es ist heute außerdem der Mittelpunkt des »paniberischen Gedankens-, d. h. aller derjenigen Bestrebungen, die auf eine geistige und ma terielle Zusammenarbeit des iberischen Mutterlandes mit seinen ehe maligen Kolonien in Süd- und Mittelamerika Hinzielen. Das Deutsche Institut ist eine rein portugiesische, vou portugiesischen Professoren geleitete, auch von der portugiesischen Negierung geförderte Kultur einrichtung. Seine Ausgabe besteht im planmäßigen Studium der deutschen Kultur in ihrem Gesamtumfang und in der wissenschaftlichen und praktischen Vermittlung des Austauschs mit dem akademischen und literarischen Deutschland. Diesem Zwecke dienen auch Licht bilder- und Fachvorträge in portugiesischer Sprache über Deutschland betreffende Themata für wissenschaftliche und weitere Kreise. Es umfaßt fünf Räume (Wartcraum, Arbeitsraum für den Direktor, Vibliotheksaal, Arbeitsraum für wissenschaftliche Benutzer, öffentliches Lesezimmer für deutsche Zeitungen, in welchem auch das Jnformations- material der deutschen Reedereien und deutschen Messen jedermann zugänglich ist). Dazu kommt, noch ein Hörsaal mit Epidiaskop Pro
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