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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.12.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-12-02
- Erscheinungsdatum
- 02.12.1919
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Redaktioneller Teil. -L 265, 2. Dezember 1919. für eine derartige Produktion ausreichen? Da sind wir alle», dings gedeckt durch den Vertrag, den der Börsenverein mit dem sächsischen Staate gemacht hat. Der sächsische Staat hat sich ja verpflichtet, für jede Erweiterung der Deutschen Bücherei zu sorgen. Wie steht es aber mit den Verwaltungskosten? Der Staat und die Stadt Leipzig sind nur verpflichtet, hierfür bis Ende 1923 ihre Beiträge zu leisten, und es steht in dem Ver trage, das; dann weitere Vereinbarungen Vorbehalten seien. Meine Herren, wenn das Jahr 1923 herangekommen sein wird und Sie nicht vorher sicher sind, daß Sie eine große, dauernde Unter stützung vom Reich und vom sächsischen Staat erhalten werden, so fürchte ich, daß 1923 die Deutsche Bücherei geschlossen werden muß (Widerspruch); denn die paar Tausend Mitglieder des Bör senvereins sind nicht in der Lage, derartig hohe Verwaltungs- kosten aufzubringen, wie die Deutsche Bücherei sie beanspruchen mutz. Erster Vorsteher des Börsenvereins Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Herr Iw. Springer geht, wie ich leider sehe, auch hier von einer falschen Voraussetzung aus. Er sagt, datz die Kosten der Deutschen Bücherei die Mittel des Börsenvereins überschreiten werden. Es ist niemals davon die Rede gewesen, daß der Börsenvercin mit irgendwelchen Mitteln in Anspruch ge nommen werden soll. Es heitzt in der Satzung nur, daß der Börsenverein die Verwaltungsgeschäfte der Deutschen Bücherei zu besorgen hat, datz aber für die Aufbringung der Mittel Staat und Stadt zu sorgen haben. Es liegt mir hier die amtliche Niederschrift des sächsischen Ministeriums des Innern über eine Besprechung wegen der Deutschen Bücherei im Ministerium ani 2. August 1912 vor, und danach hat Herr Geheimrat Siegismuud damals gesagt, datz der Vorstand des Börsenvereins bereit sei, die Deutsche Bücherei zu übernehmen; das Gebäude müsste dem Verein gestellt, die Verwaltungskosten müßten ihm gewährt wer den. Diese Erklärung halte er für zulässig, auch ohne zunächst die Generalversammlung zu hören, in der Voraussetzung, datz dem Verein größere Aufwendungen nicht erwachsen. Dieser Er klärung ist nachher nicht widersprochen worden. Auch bei den jetzigen Verhandlungen, die mit den Staats behörden erfolgt sind, ist niemals davon gesprochen worden, datz der Börsenvercin irgendwelche Summen zu den Verwaltungs- kosten bcizutragcn hätte. Es ist nur davon gesprochen worden, daß der Börsenverein sich bemühen würde, für die Beschaffung der Bücher, soweit sie im Bereich seiner Mitglieder erscheinen, zu sorgen, und diesen Wunsch haben wir selbstverständlich auch heute noch, und wir sind bestrebt, das durchzusctzeu. Wir haben geglaubt, es in der Weise tun zu können, datz wir die Mitglieder aufforderten, für die ihnen gehörende Bücherei, für ihr Archiv, ein Exemplar zur Verfügung zu stellen. Die meisten Mitglieder — ich kann das zu meiner grotzen Freude sagen — tun das ohne jede Einschränkung. Aber eine Vollständigkeit ist nur zu erzielen, wenn alle Mitglieder es tun, und der Börsenvereins vorstand glaubte, datz er die Mitglieder, die bereits diese Opfer bringen, am besten schützen würde, wenn er die anderen, die nicht liefern wollen, durch einen gewissen ZEmng dazu veran latzte. Wenn dieser Zwang als Lieferung eines Pflichtexemplars ansgelegt wird, so liegt das nicht im Sinne des Vorstandes; denn der Vorstand ist durchaus der Meinung des Herrn Or. Springer, daß ein Pflichtexemplar, wie es jetzt von seiten des preußischen Staates und anderer Staaten verlangt wird, durch aus unerfreulich ist, und der Börsenverein hat nach wie vor den Wunsch, datz diese Pflichtexemplare abgeschafft werden. Wenn in der Satzungsänderung von einem Stiftungsexemplar ge sprochen wurde, so waren wir weit davon entfernt, das in gleiche Linie zu stellen mit den Pflichtexemplaren für die uns gänzlich fremden Staatsbibliotheken. Wir wollten nur dieses Exemplar für unsere Bibliothek als ein Archivexemplar gesichert wissen, damit auch diejenigen Verleger, die ihre Haus-Archive nicht pfleg lich behandeln und au sie überhaupt nicht denken, später einmal die Möglichkeit haben, an einer Stelle ihre gesamte Produktion gesammelt zu sehen. ^ Wenn dieses Pflichtexemplar aber, wie wir durch die Zu schriften leider erfahren mutzten, nicht die Billigung einer grö> 1090 tzeren Anzahl von Mitgliedern findet, so werden wir auf die vorgeschlagene Änderung der Satzungen verzichten. (Bravo!) Wir haben aber um so mehr den Wunsch, datz die — ich mutz, sagen: wenigen Mitglieder, die ihre Produktion nicht ohne Vor behalt der Bücherei überliefern, im Sinne der Rede des Herrn Prof. vr. Minde-Pouet diese Bücher -nunmehr der Bücherei kostenlos zur Versllgung stellen. Tun sie es trotzdem auch in Zukunft nicht, so werden wir — und Sie werden uns da gewiß nicht widersprechen — diese» Mitgliedern die Exemplare ab kaufen, und zwar nicht aus Mitteln der Bücherei, wie es bisher geschehen ist, sondern aus Mitteln des Börsenvereins. Da es, wie ich gesagt habe, nur eine kleine Anzahl von Mitgliedern isi, die in Betracht kommt, so glauben wir tatsächlich, datz'wir, um alle Lücken zu schließen, mit einer Summe von 10 000 ^ jährlich auskommen werden. Wenn cs hochkommt, könnte es sich höchstens auf 15 000 bis 20 000 ^ belaufen. Aber mit dieser Summe werden wir dann das erreichen, was wir von Anfang an ins Auge gefaßt haben, nämlich daß die Produktion aller unserer Mitglieder der Deutschen Bücherei von seiten des Börsenvereins zugesllhrt. wird. Zu der Entschließung, die Herr vr. Springer vorgeschlagen hat, habe ich mich vorhin schon zum Teil geäußert, indem ich gesagt habe, daß der Börsenverein nach wie vor daran festhält, daß die Pflichtexemplare unerwünscht sind, und datz der Vorstand niemals für deren Beibehaltung oder gar für die Schaffung eines neuen Pflichtexemplars durch das Reich sich einsetzcn wird. Aber auch der erste Teil der Erklärung — soweit sie mir im Ge dächtnis geblieben ist — dürfte vielleicht nicht das erreichen was Herr Ikr. Springer gewünscht hat, und was auch iu unser»! Sinne liegt. Wenn wir die Erklärung in dieser Form'veröffent lichen, also besonders betonen, daß jeder sofort ein Exemplar seiner Produktion, sei es berechnet, sei es unberechnet — das »unberechnet« bitte ich an die Spitze zu stellen —, hergibt, so könnte nach außen hin der Eindruck erweckt werden, als ob die berechnete Lieferung die Regel wäre. Sie ist tatsächlich nicht die Regel. Deshalb bitte ich, datz die Erklärung noch einmal uns zur näheren Begutachtung übergeben wird. Geheimer Hofrat, Kommerzienrat Karl Siegismuud (Ber lin): Meine Herren, ich halte es doch für notwendig, folgendes richtigzustellen: Als Grundlage unserer ganzen Verhandlungen im Jahre 1912 hat gedient, datz der Börsenverein keinerlei Kosten für die Verwaltung zu übernehme» hat. Auf dieser Grundlagc ist der Vertrag zum Abschluß gebracht worden, und während der ganzen Jahre, und insbesondere iu den letzten Monaten, wo die Frage der Pekuniären Sicherung der Deutschen Bücherei durch die außerordentlich hohen Lohnforderungen und Teuerungszu lagen in den Vordergrund gestellt werden mutzte, ist dieser Punkt wieder lebhaft erörtert worden! Immer und immer wieder ist hierbei von unserer Seite zum Ausdruck gebracht worden, datz der Börsenverein nicht in der Lage ist, irgendwelche Verwal tungskosten zu übernehmen, datz die Grundlage, die zum Ver trage geführt hat, vom Börsenverein niemals verlassen worden ist. Diesen Einwendungen ist von seiten der sächsischen Staats regierung nach keiner Richtung hin widersprochen worden; im Gegenteil, es ist uns immer und immer wieder versichert war den, datz selbstverständlich der sächsische Staat bzw. die Stadl Leipzig für die Verwaltungskosten im vollen Umfange eintreten wird, und wir haben gestern in der Sitzung des Geschäftsfüh- renden Ausschusses und in der Sitzung des Verwaltungsrats die Regierungsvertreter wiederum in unserer Mitte gehabt, und da ist wieder klipp und klar, nachdem ich noch einmal besonders auf die Vorverhandlungen, die zum Vertrage führten, hingewiesen habe, von dem zuständigen Vertreter der sächsischen Regierung erklärt worden, daß die sächsische Regierung niemals die Deutsche Bücherei fallen lassen wird. Auch wenn die Zuschüsse in der er warteten Höhe von anderen Seiten nicht kommen sollten, wird die sächsische Regierung nach wie vor für die Deutsche Bücherei eintreten und die Mittel zur Verfügung stellen. Also, meine Herren, cs «ft absolut ausgeschlossen, daß etwa auf Grund des abgeschlossenen Vertrags oder arch Grund son stiger Umstände der Börsenverein mit seinen Mitteln in irgend einer Weise für die Kasten der Verwaltung der Deutschen Bü
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