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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.12.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-12-11
- Erscheinungsdatum
- 11.12.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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X- 273, 11, Dezember 1919, Redaktioneller Teil. kommt ohne den Verlag nicht durch; in dieser Beziehung ist der Verlag der Stärkere, weil er der Öffentlichkeit gegenüber im Siechte ist, <Sehr richtig!) Richard Quelle (Leipzig): Meine Herren, ich würde es für sehr unklug halten, die Drohung des Herrn vr, de Gruyter aus zuführen: denn sind wir so schwach geworden, daß wir mit unseren Streitigkeiten in die Öffentlichkeit treten müssen, dann ergibt sich wie heute bei allen diesbezüglichen Streitigkeiten folgendes: Das Publikum nimmt für den nach seiner Auffas sung Schwächeren Stellung, Das ist für dieses das Sortiment, (Widerspruch,) Daraus muß nian Rücksicht nehmen. Ich halte es deshalb nicht für richtig, in die Öffentlichkeit zu gehen. Das Nächste ist für mich: wir wollen jetzt diese Sache be schließen, ohne in eine Prüfung eingetreien zu sein. Da finde ich den Vorschlag des Herrn vr. Springer und der Berliner Herren viel richtiger, ebenso, wie wir in Leipzig zu überein stimmenden Ergebnissen gekommen sind, die Verlegsrkammer und die Sortimenterkammer zu einer Ausschuhsitzung zusammentre ten zu lassen. Wenn das Sortiment behauptet, daß der Verlag günstige Abschlüsse gemacht habe, muß doch das Sortiment seine Abschlüsse vorlegen und mutz begründen, ob es wirklich diese neuen Erhöhungen haben muß oder nicht. Ferner bin ich der Ansicht, daß man heute nicht in dieser Form beschließen kann, da wir gar nicht wissen, wie die Ver hältnisse sich noch weiter gestalten. Wenn wir jetzt ohne Prü fung rundweg ablehnen, so würde ich das von unserer Seite für außerordentlich unklug Hallen, Ich empfehle deshalb nochmals dringend, einen Ausschuß zu wählen entsprechend den früheren Vorschlägen und in eine Prüfung der Sache einzutreten, aber nicht ohne weiteres abzulehnen. Erster Vorsteher des Börsenvereins, Hofrat vr. Arthur Meiner (Leipzig): Meine Herren, es freut mich, daß Herr Quelle, der vorhin bei den Anträgen mein Gegner war, und der radikaler war als ich, diesmal die versöhnlichere Tonart anschlägt. Der Antrag des Herrn vr, de Gruyter ist meiner Meinung nach etwas ab waw gefaßt. Herr vr. de Gruyter stellt dem Standpunkt des Verlegers den des Sortimenters schroff gegen über, Ich gebe zu, daß der Sortimenter manches getan hat, was den Zorn des Verlegers heraufbeschworen hat. Aber was würde die Folge sein, wenn der Antrag des Herrn vr. de Gruyter angenommen wird? Der Horstand des Börsenvereins würde in eine sehr schlimme Lage kommen; denn nach der Not- standsördnung hat er die Pflicht, die Sache zu prüfen und seine Entschließung nach Anhörung der Beteiligten zu fassen. Wird ihm gesagt: Wenn du aber den Beschluß so faßt, dann gilt die Notstandsordnung überhaupt nicht mehr für dich und für uns alle, so kommt der Vorstand in eine Lage, die ihn außer ordentlich in seinen Beschlüssen einengt. Aber nun will ich einmal die Sache durchdenken. Wird der Beschluß so ausgefiihrt, wie ihn Herr Nitschmann ausgeführt haben will — ich weiß nicht genau, wie er ihn ausgefiihrt haben will, ich vermute aber, er wünscht, daß der Teuerungs zuschlag von 1(1°/» auf 20°/» erhöht wird —, dann sagen die Verleger nach dem Vorschläge des Herrn vr. de Gruyter: Die Noistandsordnung gilt nicht mehr für uns; wir werden die Bü cher ohne jeglichen Teuerungszuschlag liefern und machen das bekannt. Wird dem Vorschläge des Herrn vr. de Gruyter ge folgt und der Teuerungszuschlag nicht erhöht, so sagen die Sortimenter: Wir können auf diese Weise nicht mehr existieren, und es wird in jeder Stadt ein anderer Teuerungszuschlag be schlossen, wie es ja leider jetzt schon in einigen Städten der Fall ist: in den besetzten Gebieten, was man ja begreifen kann, aber auch in einigen Städten wie Hannover, wo der Teuerungs- zuschlag auf 207» ganz selbständig festgesetzt worden ist. L!un ist es aber zulässig, daß die Sortimenter nach Z 7 der Verkaufs ordnung Aufschläge erheben bet all den Büchern, die mit we niger als 307» Rabatt geliefert werden. Infolgedessen werden sie, wenn sie den Satzungen und Ordnungen entsprechend Han- dein, demgemäß verfahren und werden diese Aufschläge auf alle die Bücher nehmen, wenn sie sich nicht über den Beschluß des Vorstands überhaupt ganz hinwegsetzen und sagen: Wir er höhen trotzdem auf 207» und pfeifen auf den Börsenverein! — Was hat dann der Börsenverein zu tun? Er muß den Kreis- und Ortsvereinen, die 207» erheben, mit der Aussperrung drohen, beziehentlich sie aussperren. Dann ist das Chaos vorhanden, der Ladenpreis ist vollkommen illusorisch geworden, und das wäre doch sehr bedauerlich. Es bleibt nur die einzige Maßregel übrig, die auch wir gestern Herrn Nitschmann vorgeschlagen haben: es muß geprüft werden, und zwar an der Hand von Beispielen und Tatsachen, die uns zisfermäßig zu unterbreiten sind. Wenn jetzt auf der einen Seite gesagt wird: Wir brauchen die 207°, und auf der andern Seite wird gesagt: Ihr habt sie nicht nötig, — so sind das nur Behauptungen, aber es sind keine Tatsachen, aus denen ein Richter - und in diesem Falle muß leider der Börsenvereinsvorstand Richter sein — etwas entnehmen kann. Ein einziges Beispiel ist uns gestern genannt worden: in einem Geschäft haben die Löhne 28 000 »Ä betragen, das heißt 107» des Umsatzes von 280 000 Jetzt hat der Umsatz aller dings mehr betragen: 385 000 -kt; aber hiervon sind die Löhne 157» gewesen, nämlich 58 000 Es ist also mehr, als was die Notstandsordnung dem Sortimenter einbrachte, durch die Lohnerhöhung verschlungen worden; denn der durch die Not standsordnung erzielte Mehrgewinn beträgt ja nicht volle 107» auf den Umsatz, sondern, da einige Werke, Zeitschriften usw. ohne Teuerungszuschlag geliefert werden, angeblich, wenigstens bei dem vorliegenden Beispiel, nur 67», Das ist ein Beispiel gewesen, aus dem hervorgeht, daß der Sortimenter nicht mehr verdient hat als bisher, oder besser, daß der Verdienst durch die Lohnerhöhungen verschlungen wor den ist. Ob die übrigen Unkosten in gleichem Matze gestiegen sind, daß er nicht doch mehr verdient hat, das müßte erst noch bewiesen werden. Ein ganz dürftiges Beispiel! Es ist beim Verlag selbstverständlich ähnlich: auch er hat höhere Spesen gehabt. Aber der Verlag hat eben die Möglich, keit, seine Teuerungszuschläge oder seine Ladenpreise zu er- höhen (Zuruf: Schulbücher!), und wir haben ja gesehen, daß die Erhöhungen des Verlags nicht auf 207», 307°, 507» gegangen sind; 1007» ist jetzt bei manchen Verlegern Tatsache, Bei der Firma Hesse L Becker steht auf den Volksbüchern in ganz kleiner Schrift unten drunter: Teuerungszuschlag 1007», Die Bücher kosten das Doppelte, Wenn die Zuschläge, die der Verleger er hebt, als angemessen gelten sollen, dann muß man schließlich auch sagen: es mutz wenigstens geprüft werden, ob die Wünsche des Sortiments nicht auch vielleicht Berechtigung haben. Der Vorstand kann heute zu der Frage, ob die eine Partei oder die andere Partei recht hat, tatsächlich gar keine Stellung neh men, Wir wissen es nicht. Aber wir müssen in eine Prü fung eintreten, und wir dürfen uns die Prüfung nicht dadurch erschweren, daß Sie dem Wunsche des Herrn vr, de Gruyter folgen und diesen Antrag annehmen, vr. Alfred Giesecke (Leipzig): Meine Herren, nur ganz kurz! Was der Herr aus Berlin erzählt hat, spricht für mich Bände, Man sieht, daß das auch nur diese Schlange ohne Ende ist. Je mehr wir hier bewilligen, desto leichter wirft das Sorti ment -- das sieht man ja hier — auf der andern Seite das Geld wieder hinaus. Auf diese Weise kommen wir nicht weiter, sondern es muß eine Stelle einmal anfangen und sagen: Jetzt geht es so nicht weiter, sonst gehen wir alle miteinander zu grunde, Es hat mir leid getan, daß jener Ausdruck fiel, der auf einem Mißverständnis beruhte, weil ich annahm, Sie sprächen von einem Durchschnittsrabatt von 257°. Es ist falsch, wie es vom Sortiment gemacht wird. Es rechnet zahlenmäßig nach den Erscheinungen, aber nicht nach dem Anteil, den die Bücher an seinem Umsatz haben. Den bei weitem größten Teil des Umsatzes bekommt es nicht zu 257», sondern zu einem höheren Satze, und die Bücher, die es mit 257» bekommt, sind diejenigen, mit denen es so gut wie nichts zu tun hat: die wissenschaftlichen Sachen usw,, und an diesen wissenschaftlichen Sachen verdient der Ver leger genau so wenig wie das Sortiment, Das ist die alte Geschichte, die man endlich einmal im Sortiment beiseite lassen: sollte, (Fortsetzung folgt.) INS
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