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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1934
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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x° 298, 22. Dezember 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. band) künftighin graphisch erzeugt wird. Näher darzulegen wäre es nun, daß sie den älteren optischen Mitteln nicht «ntgegenstehen, denn beide können nur gemeinsam ein Höchstmaß an Wirkung erzielen. Die neuen technischen Wiedergabeformen brauchen nicht feindlich in das Vervielfältigungsgewerbe einzubrechen. Allgewaltig sind sie schon gar nicht, bleiben sie doch an bestimmte Ubermitt lungsgeräte gebunden, die sich beim Aufnehmer befinden müssen oder Hie er aufsuchen muß, und sie stehen ferner in ihrer Umständlichkeit der einfacheren und billigeren bisher üblichen opti schen Darstellung nach, besonders wenn sie in der graphischen Ver vielfältigung geboten wird. Diese Komplizierung ist die schwache Stelle der neuen Bestrebungen! Eine weitere Einschränkung darf aber für die neuen akustischen Mittel auch nicht außer acht gelasssen werden, die wohl erklärt, warum sie dem Buch, überhaupt der ganzen optisch graphischen Darstellung, von vornherein nicht soviel Abbruch taten, als man es anfangs vor allem bei Einführung des Rundfunks be fürchtete. Es ist eine Einschränkung gewissermaßen psychischer Art: Die akustischen Mittel sind wohl lebendiger, eindrucksvoller und da mit bewegender, aber sie sind weniger dauerwirksam in ihren De tails, weniger ins einzelne gehend und oft nicht genügend haftend. Es ist dem Schall nun einmal eigen, daß er verklingt; jedoch: »Was man Schwarz auf Weiß besitzt, kann man getrost nach Hause tragen!« Darum können die neuen Mittel auch für die vielen bisherigen Aufgaben des Buches nur gemeinsam mit diesem und gewisser maßen immer als Illustration zur bestmöglichen Wirkung gelangen, wobei stets die Text- und Darstellungsunterlagen im Buch lesbar niederzulegen sein werden, soweit dies graphisch möglich ist. Zweijährige Erfahrungen der Verleger von Text-Bild-Ton-Büchern weisen ebenfalls aus das Vorherrschen des Buchcharakters der neuen Verlagsobjekte hin. Ob man nun künftig Bücher vertreibt, denen nicht nur Schall platten (in mehr leichter, flexibler Ausführung) oder statt ihrer ge zeichnete Grammophon-Steuerbänder, sondern auch optische Licht tonbänder (Photozelle) und üblicher Tonfilme sowie Schmalfilme mit und ohne Tonwiedergabe beigefügt werden, oder ob sich solcher privater Filmhandel vom Buchhandel ganz loslöst und ein neues Verlags- und Verleihgeschäft gründet, das wird die Zeit lehren. Man möchte zur Annahme neigen, daß die Umlage und Ver teilung dieser neuen Mittel auf den Buchhandel zielt, soweit das Buch rein körperlich die Requisiten der akustischen Reproduktion an sich zieht. Bei der Körperlichkeit des Buches denken wir auch an die neuen Aufgaben, die für den Buchbinder entstehen. Ter Buchbinder miißte das Buch zu einer Art Kartonage umgestalten. Dieser Auf gabe würde er sich ohne weiteres gewachsen zeigen. Liegen doch schon Lösungen vor bei den bisherigen Schallplattenbeigaben zu Musik werken, ferner bei Tafel- und Modellbeilagen zu wissenschaftlichen Büchern, bei Karten- und Musterbeilagen zu Werken geographischer und technischer Art. Zukunftsprophezeiungen auf technischem Gebiet waren schon immer große Mode. Da ist bereits viel Tinte geflossen und viel Druckerschwärze verbraucht worden. Hier sollte einmal das Für und Wider wirklich vorhandener Möglichkeiten dargelegt werden. Wie war das Weihnachtsgeschäft? Wie in früheren Jahren bitten wir u.-se"" Leser, uns über das Weihnachtsgeschäft zu berichten. Je größer die Zahl der Teilnehmer an der Rundfrage ist, desto interessanter wird die Auswertung aus- sallen und um so nützlicher wird sie für die Gesamtheit sein. Wir er warten daher rege Beteiligung. Die Namen der Einsender werden in dem Bericht nicht genannt. Wir bitten, die Beantwortung in folgender Reihenfolge vorzunehmen: 1. Wie hoch war die Zahl der Käufer im Verhältnis zum Vorjahr? 2. Wie war der Gesamtumsatz im Ver hältnis zum Vorjahr? 3. Wie hoch war die Durchschnittshöhe der Einzelkäufe? 4. Welche Bücher standen im Vordergrund des Inter esses? 6. Sonstiges. Beurlaubung zur Saarabstimmung Wie der Reichs- und Preußische Minister des Innern verfügt, ist für die am 13. Januar 1635 stattfindende Volksabstimmung im Saargebiet den stimmberechtigten Beamten, Angestellten und Arbei tern der erforderliche Urlaub ohne Anrechnung auf den Erholungs urlaub und unter Fortzahlung der Bezüge zu gewähren. Steuer- und Devisentermin 31. Dezember 1934 Der Reichsfinanzminister gibt folgende Aufforderung an jedermann bekannt: »Der 31. Dezember 1034 ist ein wichtiger Steuer- und Devisentermin. Wer mit Steuern im Rückstand ist und für die Steuern keine Stundung erlangt hat, muß bis Ende Dezember die Steuerrttckstände begleichen. Sonst kommt er auf die Liste der säumigen Steuerzahler. Wer am 1. Juni 1033 steuerpflichtiges Ver mögen von mehr als 1090 NM im Ausland gehabt und das bisher noch nicht dem Finanzamt angezeigt hat, muß die Anzeige bis Ende Dezem ber nachholen. Devisen müssen, auch wenn sie sich im Inland befinden, bis Ende Dezember an die Neichsbank oder eine Devisenbank abge liefert oder einem Finanzamt angezeigt werden. Nichterfüllung dieser Anzeige- und Anbietungspflichten ist mit schweren Freiheitsstrafen bedroht. An jedermann ergeht folgende Aufforderung: Prüfen Sie nach, ob Ihre Steuer- und Devisensachen in Ordnung sind. Ist dies nicht der Fall, so schassen Sie bis Ende Dezember 1934 Ordnung.« Anordnung d. Arbeitsgemeinschaft Dtsch. Buchvertreter In einer 10. Anordnung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Buch vertreter wird den Mitgliedern, die nationalsozialistisches Schrifttum vertreiben, zur Pflicht gemacht, nur Bücher anzubieten, die den Ver merk »Gegen die Herausgabe dieser Schrift werden seitens der NSDAP keine Bedenken erhoben«, enthalten. Mitglieder des Fach verbandes, die Bücher nationalsozialistischen Inhalts vertreiben, die diesen Genehmigungsvermerk nicht enthalten, können ohne weiteres Verfahren ausgeschlossen werden. Dritte Aeitschriftenschaudes Deutschen Kurzwellensenders Der Deutsche Kurzwellensender bringt am 23. Dezember in der Zeit von 19.30 bis 10.40 Uhr eine Besprechung deutscher Zeitschriften. Es werden diesmal folgende Zeitschriften behandelt: Deutsche Kolonialzeitung, Afrika-Nachrichten, Geographische Wochenschrift, Aus landswarte, Das Echo, Deutschland, Germany and Aou, Das Innere Reich, Corona. Zur Geschichte des Buchhandels Ein wichtiges Quellenwerk zur Geschichte des Buchhandels stellt der vierte (und letzte) Teil des Katalogs der Bibliothek der holländi schen Buchhändlervereinigung dar (Catalogus der Bibliotheek van de Vereeniging ter Bevordering van de Belangen des Boekhandels te Amsterdam. Vierde Deel. Haag: Martinus Nijhoff 1034. XVI, 590S. kl. 13.—). Er verzeichnet in der Hauptsache die reiche Sammlung der Verlags-, Antiquariats- und Versteigerungskataloge, der Schrift proben von Druckereien und Schriftgießereien sowie der Muster bücher von Papierlieferantcn, eine Sammlung von Bodoni-Drucken und endlich einen Teil der Bibliothek von M. P. van Stockum jr. Die Verzeichnung der Antiquariatskataloge (geordnet nach Firmen mit Angabe von Jahr, Nummer und Inhalt) nimmt 150 Seiten und die der Versteigerungskataloge (geordnet nach Ländern und nach dem Besitzer, dazu ein Firmenverzeichnis) 206 Seiten ein. Die Anti quariats- und Versteigerungskataloge, soweit es sich um Spezial kataloge handelt, sind dann nochmals auf über 100 Seiten, nach etwa 125 Gebieten geordnet, aufgezählt. Zur Geschichte des Buchhandels und besonders des Antiquariats enthält dieser Bibliotheks-Katalog unschätzbares Material. Man muß der holländischen Buchhändler vereinigung und der fleißigen Bearbeiterin Dank wissen für ihr mühevolles Unternehmen. Deutsche Verleger und Autoren vor 100 Jahren So hieß das Thema, das Herr Vr. H o m e y e r, der Geschäfts führer der Arthur Collignon Buchhandlung, Berlin, vor der Neichs- fachschaft der Angestellten am 11. Dezember behandelte. Ausgehend von der hohen Bewertung der buchhändlerischen Persönlichkeit im heutigen Deutschland, wie sie durch die Überreichung der Palm-Broschüre an Adolf Hitler beim diesjährigen Parteitag symptomatisch zutage trat, führte er etwa folgendes aus: Von buchhändlerischen Persönlichkeiten kann man recht eigentlich erst reden, seit es in Deutschland Schrift steller-Persönlichkeiten gibt, d. h. Männer, die von ihrer Feder leben, also seit Lessing. Damit standen auch die Verleger vor neuen Auf gaben: Sie konnten durch ihre materielle und ideelle Förderung eine geistige Bewegung stützen, ja sogar erst ins Leben rufen. Das setzt ein großes gegenseitiges Vertrauen und oft auch eine gemeinsame Lebens anschauung voraus, wie sie nur unter wirklichen Persönlichkeiten der Fall sein kann. Im geistigen Leben zeigt sich dieses Verhältnis seit dem letzten Drittel des 18. Jahrhunderts nach heftigen Emanzipations- 1111
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