Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.02.1935
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- 1935-02-16
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X» 46, 16. Februar 183S. Redaktioneller Teil. Die Jubelfeier des Verlages Vandenhoeck k Ruprecht Dem Verlag Vandenhoeck L Ruprecht in Göttingen sind zn seinem 200jährigen Bestehen überaus zahlreiche Ehrungen zuteil geworden; u. a. haben der Neichserziehungsminister sowie der Obcr- präsident der Provinz Hannover Glückwünsche gesandt. Nachdem sich sämtliche Mitarbeiter des Verlages sowie seiner Nebenbetriebe schon am Abend des 12. Februar zu einer Betriebs- zn der zahlreiche Vertreter der Partei und der Behörden sowie der Universität Göttingen und anderer wissenschaftlicher Körperschaften erschienen waren. Bei dieser von musikalischen Darbietungen umrahm ten Feier hielt zunächst einer der Seniorchefs, vr. Wilhelm Ruprecht, eine längere Ansprache, in der er auf die Geschichte des Verlages ein ging. Er gab sodann eine Reihe von Stiftungen bekannt, die der Verlag aus Anlaß des Festes an Universitätsinstitute, an die Stadt Göttingen, an die Albani-Kirchengemeinde und an die längere Zeit im Verlag tätigen Mitarbeiter verteilt hat. Tie lange Reihe der Gratulanten wurde vom Rektor der Göttinger Universität, Prof. vr. Fr. Neumann, eröffnet, der über die vielfache segensreiche Zusammen arbeit zwischen Universität und Verlag sprach. Ähnlichen Gedanken gaben weiterhin Vertreter der Göttinger Gesellschaft der Wissen schaften, der philosophischen und der theologischen Fakultät der Georgia Augusta Ausdruck. Weiter wurden Glückwünsche überbracht vom Göt tinger Oberbürgermeister und von einem Vertreter der Hannover schen Landeskirche. Herr Ernst Reinhardt, der im Namen des Börsen vereins und des Bundes sprach, hob die 110jährige Mitgliedschaft des Verlages zum Aörsenverein hervor und ehrte besonders vr. Wilhelm Ruprecht, der mehrere Jahre dem Vorstand des Börsenvereins ange- hörtc. Ein Vertreter des »Bundes für deutsche Schrift« übermittelte besondere Ehrungen für Gustav Ruprecht. Die Feier, die mit einer längeren Ansprache von Or. Günther Ruprecht geschlossen wurde, war mit einer Ausstellung älterer und neuerer Verlagswerke verbunden, die von der Göttinger Universitäts-Bibliothek veranstaltet wurde. Als Abschluß der Feierlichkeiten fand am Abend in der Albani- Kirche eine kirchenmnsikalisch ansgestaltete gottesdienstliche Feier für die Gefolgschaften des Verlages und der Tochterfirmen statt. H. S. Die Preisbindung im deutschen Buchhandel Die Dissertation Schlemmingers *) ist zur rechten Zeit erschienen, um bei den Diskussionen, die jetzt um Preisüberwachung und Preis bindung geführt werden, verwertet werden zu können. Tie Arbeit be leuchtet den Sonderfall der buchhändlerischen Preisbindung der letz ten Hand, die das älteste Beispiel für diese Wirtschaftserscheinung ist. Das Ziel der Untersuchung ist, um das Ergebnis vorwegzuneh men, nachzuweisen, daß mit einer Preisbindung durchaus nicht eine volkswirtschaftlich schädigende Preiserstarrnng eintreten muß, daß vielmehr das bewegliche S y st e m der Preisbindung im deutschen Buchhandel stets den fortschreitenden Zeitverhältnissen zur Förderung des gesamtbuchhändlerischen Geschäftsverkehrs und des Berufsstandes Rechnung getragen hat. Der Verfasser geht einen methodisch geschickten Weg, indem er der Darstellung der historischen Entwicklung der buchhändlerischen Preisbindung und seiner Kodifizierung zunächst eine allgemeine wissenschaftliche Grundlage und Abgrenzung gibt. Den Wirtschafts wissenschafter wird dieser Beitrag zur Systematik interessieren. Der Verfasser schlägt dabei den deduktiven Weg ein, von der allgemeinen Wirtschaftserscheinnng aus zur Klärung des Sonderproblems zu kommen. Der erste Teil skizziert daher den Zusammenhang der buch- händlerischen Preisbindungsfrage mit der allgemeinen Preisbindungs problematik und stellt so die Beziehungen der Theorie dieser spezi fischen Wirtschaftserscheinung zur Allgemeinthcorie her. Ausgangspunkt ist der Stand der bisherigen Literatur, besonders Büchcrs im Aufträge des Akademischen Schutzvcreins veröffentlichte Denkschrift, sowie Winterhoffs Dissertation über die Krisis im deut schen Buchhandel. Diese Publikationen als Tendenzschriften charak terisierend, unternimmt nunmehr der Verfasser eine systematische Untersuchung der Preisbildungsfrage. Dabei wird die Begriffsreihe »Preis — Preisbildung — Preisbindung« an Hand der bisherigen allgemeinwirtschaftlichen Literatur dargestellt. Hier entsteht zeitweilig der Eindruck, als wenn dieser Teil etwas breiter hätte angelegt sein können und damit die vorhandenen Ergebnisse fortgeführt und zu klaren Entscheidungen gebracht wurden. Die Stellungnahme des Ver fassers hätte manchmal eindeutiger sein können. Das gilt auch für die Exkurse Monopolpreis und Markenware. Die kurzen Ausführungen deuten allerdings an, daß gerade dieseFragcn besondere Untersuchungen nötig machen. Der Verfasser kommt dabei jedenfalls zu dem nega tiven Ergebnis, daß »eine allgemeine Lösung der Preisbindnngsfrage jetzt noch nicht möglich erscheint«, weil die notwendige wissenschaftliche Klärung noch nicht vorhanden ist, d. h., weil die allgemeine Theorie der Preisbindung selbst erst aufgebaut werden muß. Die abgrenzcndcn Erörterungen sind in zweifacher Hinsicht fruchtbar: einmal gibt er für weitere Spezialunlersuchnngcn mehrfache Anregungen, zum ande ren stellt er für seine folgende historische Betrachtung des buchhünd- lerischcn Preisbindnngsprobleins wichtige theoretische Fragen heraus: Preisbildung als Vorgang aufeinanderfolgender Phasen — Übergang von der Preisverfestignng zur Preisbindung — Preisbildung beim Währungsübergang - Unterschied zwischen Nachgeordneter und neben- geordneler Preisbindung. Von dem Mayerschen Begriff des »dynami schen Charakters des Prcisbildungsprozesses« schreitet der Verfasser *) Schlcmminger, vr. Johann, Die Preisbindung im deutschen Buchhandel. C. E. Poeschcl, Stuttgart 1935. XII, 164 Seiten. 7.50, für Angehörige des Buchhandels zum eigenen Gebrauch 4.50. zu eigener Feststellung: »Durch die Ausschaltung einzelner entbehr licher Phasen wird praktisch eine Vereinfachung und Konzentrierung des Preisbildnngsprozesses erreicht; die Ablösung solcher Preisbil dungszwischenstufen durch eine normative Preisfestsetzung ist in ge wisser Hinsicht einer Nationalisierungsmaßnahme gleichzusetzen«. Er sieht dann das Wesen des gebundenen Preises der letzten Hand in der Ausschaltung aller entbehrlichen und divergierenden Zwischenpreisbildungen. Tie Phasenreihe wird also verkürzt, die Preisbildung wird konzentriert in einem Akt und ist für lange Dauer einheitlich. Mit dieser Charakterisierung der Preisbindung der letzten Hand geht der Verfasser neue Wege. Für das speziell buchhändlerische Problem wird dann die wissenschaftliche Grundlegung ausgewertct. Der Hanpttcil ist eine genetische Untersuchung und zeigt die Ent wicklungsgeschichte der buchhändlerischen Preisbindung. In An lehnung an die Schrift von Bloch »Entstehung und Entwicklung des Ladenpreises im Buchhandel« werden zunächst die geschichtlichen Perio den skizziert. Mit der Ablehnung der Bloch'schen Feststellung, daß der buchhändlerische Ladenpreis identisch sei mit dem tatsächlichen Ver kaufspreis, stellt der Verfasser die Grundlagen seiner spätere» Unter suchung der Kodifizierung und der damit zusammenhängenden Elasti zität der Preisbindung heraus. Für seine weiteren Erörterungen ist die Feststellung wichtig, daß mit der Ladenpreissrage die Frage des gebundenen Preises noch nicht gelöst ist. Überzeugend wird später dar gestellt, wie die Währungsfrage von ausschlaggebender Bedeutung für die Preisbindung gewesen ist, ein Problem, das auch bei der Ent stehung der gebundenen Preise in den nordischen Staaten und in der Schweiz interessiert. Aus der weiteren Darstellung, die zeigt, wie die Entwicklung der buchhäudlerischeu Organisation maßgeblich die Ent wicklung der Preisbindung beeinflußt, ist die Feststellung einer beruf lichen Gesinnungsändcrung besonders interessant. Der Verfasser deutet die Gegnerschaft Schürmanns gegen die Preisverpslichlung als symptomatisches Zeichen der 60er Jahre des vergangenen Jahrhun derts. Hieran anschließend zeigt er aber, daß gerade im Buchhandel ein berufliches Solidaritätscmpfinden sich bald entwickelt. Au die Putter Menz'scheu Gedanken über die Nexus-Idee anschließend, führt der Ver fasser aus, daß der Wandel weltanschaulichen Denkens auch die Preis- bildungsgcdankcn beeinflussen mußte. Das Herausarbciten des Wan dels in der Weltanschauung in der Masse, besonders aber bei den »Männern, die man gewissermaßen als die Kristallisatiouspuukte des deutschen Buchhandels bezeichnen möchte«, - dargestellt an Emil Strauß — beweist überzeugend, daß das Zustandekommen der buch- händlerischen Preisbindung nicht allein auf wirtschaftlichen Momen ten beruht, das; vielmehr der Sieg einer Idee die Verwirklichung brachte. Die Entwicklung bis zu Straus; zeigt mit aller Deutlichkeit, das; die Preisbindung nicht den privaten wirtschaftlichen Sonder- interessen entstammt, daß vielmehr gerade die Denkart verpflichten der Bernfsgemeinschaft znm Zusammenschluß geführt hat und sich so eine gesunde und ruhige Preisbasis entwickeln konnte. In dieser Form dürfte diese Darstellung neu sein. Im dritten Teil werden die kodifizierten Preisschutzbestimmnnge» einer eingehenden Betrachtung und schließlich einer Kritik unterzogen. Der Vergleich der verschiedenen Fassungen der Verkanfsordnuug hat die Form eines Kommentars, der den Buchhändlern willkommen sein wird. In der systematischen Gegenüberstellung, die durch zwei Skizzen unterstützt wird, gelingt es Schlemminger, de» Vorwurf der Gegner 131
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