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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1895
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1895-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1895
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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knüpfte an die in Worms a Rh, abgehaltene vorjährige Ver sammlung an, die neben der befriedigenden geschäftlichen Be handlung so manche andere angenehme und wertvolle Rllck- erinnerung bot. Der liebenswürdigen Vermittlung einiger Wormser Kollegen war es nicht nur zu verdanken, daß uns das Paulus-Museum, die Lutherbibliothek und die sonstigen ehrwürdigen Denkmäler, wie der großartige Dom, zur Be sichtigung offen standen, sondern es war auch die Einladung zum Besuch der Kellereien der beider Wcltfirmen Langenbach L Söhne und P, I, Valckenberg an die Versammlung er gangen, Diesen Einladungen folgten wir um so lieber, als wir Rheinländer ja die Pflicht haben, unsere wichtigsten heimischen Handelszweige kennen zu lernen. Die uns in reicher Fülle gebotenen Tropfen allerechtestcr Liebfrauenmilch haben uns auch voll überzeugt, daß es in der Welt doch noch etwas Schöneres und Lohnenderes giebt als den Buchhandel mit seinen Mühen und Sorgen, Den lieben Wormser Kollegen, die sich durch diese Veranstaltungen so hoch verdient gemacht hatten, wurde im Jahresbericht nochmals Dank ausgesprochen. Die im Jahresbericht weiter ausgeführte Darlegung der Wormser Versammlung und ihrer Beschlüsse kann hier über gangen werden, da ja alle die Fragen, die uns seit so langen Jahren bewegen, noch lange nicht abgeschlossen sind; sie müssen immer wieder aus unseren Tagesordnungen erscheinen, da sie nach den verschiedensten Gesichtspunkten immer wieder von neuem zu behandeln sind, Schürmann in seinem verdienstvollen Buche »Der deutsche Buchhandel der Neuzeit und seine Krisis» macht uns aufmerksam, daß schon im Jahre 1785 die Klage der Schleuderei allgemein war und daß damals bis zu 25"/o Rabatt geboten wurde. In diesen vergangenen hundert Jahren hat der Kamps um die Aufrechtcrhaltung des Laden preises und damit um die Verbesserung unserer Lage nie geruht und er darf auch in der Zukunft nicht ruhen, wenn wir uns erhalten wollen. Ob aber der Verlags- und Sorti mentshandel sich in den kommenden Jahren überhaupt noch lange in den herkömmlichen Bahnen bewegen wird, ist bei dem sich immer mehr entwickelnden Großbetrieb — sowohl" des Verlags, wie des Sortiments — zweifelhaft. Auch Schllrmann sagt in der, eben erwähnten Schrift: »Unfehlbar wird in dem Streite um das Herkommen Einer thatsächlich Recht behalten, aber weder der Sortiments- Handel noch der Verlagshandel als solcher, Triumphator wird eben der Großbetrieb sein, zuvörderst auf beiden Seiten, später vielleicht auf einer. Wer das letzte Wort sprechen wird, der produktive oder der kommerzielle Großbetrieb, steht dahin; die Wahrscheinlichkeit und die Beobachtungen in anderen Ländern sprechen für den letzteren«. Trotz dieser prophetisch klingenden Worte darf sich das augenblickliche und das zukünftige Geschlecht nicht abschrecken lassen, seine Pflicht zuthun; unermüdlich müssen wir die sich stets zeigenden Auswüchse des unlauteren Wettbewerbes bekämpfen. In der nun bald achtzehnjährigen neueren Reformbewegung haben wir auch schon manchen schönen und wertvollen Erfolg erzielt, und es ist nur zu bedauern, daß so viele unserer Berufsgenosscn das Erreichte weder zu schätzen, noch zu be nutzen wissen. Im Jahresbericht des Vorstandes wird dann aus die Versammlung dkr Kreis- und Ortsvcreine vom 4, November 1894 hingewiesen; die Ergebnisse der Beratung dieser wichtigen Versammlung wurden bereits in der Frühjahrsversammlung des Mitteldeutschen Verbandes am 24, März 1895 aufs eingehendste besprochen. Als die wichtigsten Punkte erschienen dem Vorstand erstens die Restbuchhandclsordnung und zweitens die einheitliche Gestaltung der Verkaufsbcstimmungen, Die Restbuchhandelsordnung konnte in den verschie denen Versammlungen in kurzer berichtender Weise behandelt werden, da sich der Börsenvereinsvorstand dieser Angelegenheit selbst angenommen hat. Es liegen diesem nur drei Entwürfe vor, der von Rheinland-Westfalen, der des Vereinsausschusses und endlich der Entwurf, der von der vom Börsenvereins- Vorstand berufenen Kommission ausgearbeitet wurde. Der letztere wird erst demnächst veröffentlicht werden, und wir hoffen, daß er zur nächsten Ostermessc zur Abstimmung vorgelegt werden kann. Die Verlagshandlungen, die in herkömmlicher Weise mit dem Sortimenter sortarbeiten wollen, werden gern bereit sein, ihm zuzustimmen, damit namentlich die dem Sortiment so verderblichen »partiellen Ramschverkäusc« endlich einmal die notwendige Einschränkung erfahren. In Betreff des zweiten Punktes — einheitliche Ge staltung der Verkaufsbestimmungen —, die sowohl vom Börsenvercinsvorstand, als auch vom Verbandsvorstand in Dresden angestrebt wurde, scheint sich in Bezug auf die ein heitliche Uebereinstimmung nicht zu verwirklichen. Für den Vorstand des Mitteldeutschen Verbands war aber das Auf greifen dieser Angelegenheit die Veranlassung, seine eigenen Verkaufsbestimmungen in zeitgemäßer Weise umzugestalten, und der Entwurf derselben wurde von der Frühjahrsversamm- lung vom 24, März d, I, angenommen Ebenso wurde sie vom Börsenvereinsvorstand in der neuen Form genehmigt; nur lehnt dieser es ab, dem K 3 (»Die Verbandsmitgliedcr sind berechtigt, aus Verlangen einen Sconto bis zu 5°/„ zu gewähren«) den erbetenen Schutz zu gewähren, und überläßt es uns selbst, die Durchführung und Aufrechterhaltung dieser Bestimmung zu überwachen und zu schützen. Da aber diese Bestimmung bei dem Mitteldeutschen Verband seit dem 29. März 1887 zu Recht besteht, in der Versammlung vom 24, März d, I, auch erneut angenommen wurde und es dem Vorstand erwünscht sein muß, daß der diesem Z 3 seit langen Jahren vom Börsenvereinsoorstand gewährte Schutz ihm auch ferner erhalten bleibe, so hat sich der Vorstand unter dem 25. Juli 1895 mittels eines Rundschreibens an die bei dieser Angelegenheit in Betracht kommenden fünfundzwanzig Kreis elnd Ortsvcreine mit dem Ersuchen gewendet, in vereinter Weise aus unseren jetzigen Börsenvercinsvorstand einzuwirkcn, damit der Schutz dieses Punktes den Verbänden, die ihn für ihre eigenen Verhältnisse notwendig haben, auch ferner gewährt werden möge. Die Jahresversammlung vom 29. September stimmt dem Vorgehen des Vorstandes zu und hofft, daß der Z 3 auch ferner in Kraft bleibt und doch noch den Schutz des Börsen- vereins-Vorstandes erhält. Aus der Tagesordnung unserer Hauptversammlung er wähnen wir nur noch die Beschlüsse, die auch für weitere Kreise vielleicht bemerkenswert sind. In Sachen des Zeitungsbuchhandels (Zeitungs prämien) wurde empfohlen, den Zeitungen, die sich damit beschäftigen, zu erklären, daß sic auf keine Inserate mehr zu rechnen Hütten, und mit den Verlegern, die sich zu diesem Geschäfte hergeben, die Verbindung abzubrechcn; auch wurde in Wiesbaden mit Erfolg versucht, durch gemeinschaftliche Bezüge mit den Zeitungen in Konkurrenz zu treten. Wegen des Bringerlohnes für Zeitschriften wurde auf das Beispiel von Mainz und Mannheim hingewiesen, welche Städte schon seit zwei Jahren den Bringerlohn ohne jeden Verlust von Abonnenten eingesührt haben. In Frank furt befürchtet man die Konkurrenz der Kolporteure — wohl mit Unrecht, da diese Leute schon lange diesen Bringerlohn wünschen und sofort folgen werden, wenn die Buchhandlungen anfangeu. In Wiesbaden scheiterte die Einführung des Bringerlohns an den Befürchtungen einiger ängstlichen Ge müter. Selbstverständlich wurde auch das von den Herren Asher L Co, in Berlin verlegte Lindnersche Werk besprochen und die dem Sortiments- wie dem Verlagsbuchhandel ver-
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