4152 ^ 222, 24. September 1935. Fertige Bücher Börsenblatt f. d.Dtschn. Buchhandel. VO^ unä c1u8 krolilem äe8 ^ucien F,F0. I^erne/r /?^. §,6c>. (I Wilhelm Grau, durch sein Buch über die Regensburger Iudenfrage im 14. Jahr hundert bereits als einer der auf diesem Gebiet hervorragenden Forscher bekannt, zeigt an einer Fülle überraschenden und bisher fast unbeachteten Materials, in wie starker und verhängnisvoller Weise die Persönlichkeit und das Staatsdenken Humboldts durch die Einflüsse des jüdischen Geistes in den für Humboldts Ent wicklung entscheidenden Iugendjahren beherrscht wurde, in welchem sich sein geistiger Umgang fast ganz aus den Kreis des damals mit aller Macht in das deutsche Geistesleben sich eindrängenden Judentums beschränkt. Der geistige Vorgang der inneren Loslösung und Entfremdung vom eigenen Volkstum, der hier an einem unserer bedeutendsten politischen und philosophischen Denker aus gezeigt wird, erhält seinen realpolitischen Ausdruck in Humboldts Iudenpolitik, deren innere Begründung erst aus diese Weise durch die Untersuchung Graus richtig aufgezeigt wird. Sie erweist, wie das Judentum durch die geistige Macht stellung, die es in Humboldts Denken gewonnen hat, sich in diesem Staatsmanns den erfolgreichsten Verfechter seiner Ansprüche aus die gesellschaftliche, kulturelle und politische Gleichberechtigung herangebildet hat und wie Humboldt auf diese Weise zum Vorkämpfer der Iudenemanzipation für Preußen und später aus dem Wiener Kongreß für Deutschland geworden ist. Erst spät und niemals vollständig hat Humboldt, wie Grau nachweist, unter Mitwirkung politisch instinktsicherer Einflüsse, wie sie vor allem in Karoline von Humboldt und dem Freiherrn vom Stein ihren Ausdruck fanden, den Einfluß des jüdischen Geistes in sich selbst überwunden. Die Arbeit Graus ist über den an sich schon hoch bedeutsamen politischen Einzelfall Humboldts hinaus ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Zersetzung und Unter jochung des deutschen Geistes durch bas jüdische Denken, da sie zeigt, wie eine vorwiegend mit den Kräften des Intellekts arbeitende geistige Erscheinung, in dem sie den lebendigen Zusammenhang mit dem Volkstum verliert, diesen zer fetzenden Kräften anheimfällt.