«/G 256, 4. November 19IV. Künftig erscheinende Bücher. Börsenblatt s. o. Dlschn. Buchhandel. 15281 Ein No man von Serhart Hauptmann Wir versa n ölen soeben folgenden Prospekt: Der Narr in Christo Emanuel Quint No man von Serhart Hauptmann Geheftet 6 Mark, gebunden 7 Mark, in Leder 9 Mark In Emanuel Quint ist ein Mensch unserer Zeit dargeftellt, der anfänglich nicht sowohl eine Nachfolge Christi, als beinahe eine Wiederholung zu be deuten scheint. Auch er eines Tischlers Zahn, auch er nur seiner Mutter l^ind, früh in sich und sein Geheimnis versunken, predigend, von Düngern ausgesucht, Dinge tuend, die als Wunder ausgelegt werden, von einem rau haarigen und wilden Vorläufer getauft und danach auf vierzig Tage in die Einsamkeit sich einschlieftend. Bewundert man schon, wie dieses Thema auf die natürlichste, jeder Prüfung der Realität standhaltende Weise aus geführt wird, so steigert sich die Anteilnahme darüber weit hinaus, als das Schicksal Quints sich immer selbständiger und eigentümlicher entfesselt. Wie Quint erst von seiner mehr oder minder leichtgläubigen, mehr oder minder ticfgläubigen Amgebung für Christus gehalten wird, wie er selbst sich zu diesem Glauben entzückt, anfänglich im ägmbol und schlieftlich tatsächlich; das heißt also: wie eine subjektive Wahrheit zu einer objektiven Lüge wird, das ist mit einer Darstellungskraft, die sich ihres Reichtums mit höchster Äberlegung be dient, ganz und gar durchgeführt. Menschen, Landschaften, soziale Verhält nisse, die Regungen der Massenseele, das halb phgsische äeelengespinft des Einzelnen, zu dem allen hat Hauptmann einen unerschöpflichen Vorrat in sich. Mit der Leichtigkeit und äouveränität eines Herrschers im Reiche der Bilder von Dingen schaltet er; in seinem I^opfe lebt die Welt wie ein kleiner Kosmos. Dieses Buch wird besonders sorgfältig von E. R. Weift ausgestattet. Zum ersten Mal wird, mir Erlaubnis des Tempelverlags, ein Werk in der neuen ächrift von E. R. Weift gedruckt, äignet, Amschlag- und Einband-Entwurf sind ebenfalls von E. R. Weiß. — sechzig E-eemplare werden auf bestem und reinstem Papier abgezogen, vom Verfasser signiert und numeriert; da von 50 zum Verkauf. Preis zwanzig Mark für das in Ganzleder gebundene Exemplar. Mischer, Verlag, Berlin