Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1887
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- 1887-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1887
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- Deutsch
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zufolge, mit der bequemen und einfachen Bedienung ein schnelles und sicheres Arbeiten. Auch dürfte die gewählte Konstruktion das Schließen der Form und die Vornahme der Korrekturen erleichtern. Beachtenswert erscheint das Radierverfahren für Hoch druck von C. R. Keil in Dresden (Patent Nr. 39469). Durch das Verfahren wird ermöglicht, eine Zeichnung unter Anwendung von Farbwalzen direkt von der Stein- oder Metallplatte mittelst Rotationsmaschinen oder gewöhnlicher Pressen abzuziehe», und zwar ohne Anwendung eines Umdruckverfahrens. Die Platte wird zunächst mit einem Deckgrund überzogen, in welchem die Zeichnung mit der Radiernadel ausgeführt wird. Darauf reibt man die Platte mit Tusche ein, die in die Striche und Punkte der Zeichnung eindriugt und in denselben dergestalt haftet, daß die Zeichnung nach Entfernung des Deckgrundes auf der Platte in scharfen Linien hervortritt Alsdann wird die Platte geätzt, und zwar möglichst hoch, wenn die Platte für die Buchdrnckpresse bestimmt ist, also aus Zink besteht. Von der Platte können dann in der Maschine Ab züge gemacht werden, und man erspart den Umdruck, welcher stets die Linien verdickt und undeutlicher macht. Korrekturen lassen sich leicht vornehmen, weil es sich dabei höchstens um stellenweise Er neuerung des Dcckgrundes handelt. Über die Verwendung von Glycerin in Druckereien bringt die »Papierzeitung« eine Notiz, aus welcher wir folgendes ent nehmen: Glycerin verhindert das Backen schlecht gewaschener oder oxydierter Schrift; Glycerinbogen besitzen ferner die Eigenschaft, daß sic besser als Ellbogen das Abfärben der Bogen auf Tiegel oder Cylinder verhüten; auf schwarzen Papieren haftet Farbendruck, namentlich Rotdruck besser, wenn man die Bogen mit einer Glycerinlösung tränkt; durch Einreiben mit Glycerin kann man alte Walzen wieder zugkräftig machen; Kopierfarbe macht man durch einige Tropfen Glycerin wieder flüssig, während man ange riebene Farben vor der Einwirkung der Luft durch eine Glycerin schicht schützt; endlich wird gummiertes Papier vor dem Aufrollen bewahrt, wenn man der Gummilösung etwas Salz, Zucker und Glycerin zusetzt Daß die gute Walzenmasse nur aus Leim unkr Glycerin bestehen darf, ist unfern Lesern sicherlich bekannt. Dies bringt uns ans einen Aufsatz über letzteres Thema zu sprechen, welcher im »Journal für Bnchdruckerkunst« erschienen ist. Das Glycerin zur Walzen masse soll destilliert, also frei von Chlor und Kalk sein; die Hauptsache bleibt aber ein guter Leim. Solcher ist aber leider nicht käuflich, und es muß sich daher jeder Buchdrucker den Leim selbst Herstellen. Hierzu sei nur Gelatine aus den Knochen und Häuten alter Rinder zu verwenden, und es müsse dieser Leim durchaus säure- und kalkfrei sein. Der von den Fabri kanten gelieferte Leim tauge für den Zweck nichts, weil er von jungen Rindern zu stammen pflege. Ans dem Gebiete des Buntdrucks wäre heute nur die durch P. Heunig in Berlin bewirkte Einführung mehrfarbiger Inserate z» erwähne». Nach den vorliegenden Proben zu urteilen, die einem Berliner Führer entnommen sind, dürften solche Inserate Wohl besser wirken, als gewöhnliche, und die Auftraggeber somit den erhöhten Preis gern bezahlen. Die Ausführung macht der Druckerei von Förster L Bär in Zwickau alle Ehre. Einem Aufsätze von »I-a, lllatnro« über die Herstellung der französischen Generalstabskarten seien zwei interessante An gaben entlehnt. Es hat der Generalstab den Kupferdruck, weil viel zu langsam, ganz aufgegeben; die Karten werden vielmehr jetzt ausschließlich von photozinkographischen Platten gedruckt. Sodann hat man in den photographischen Ateliers, denen die Verkleinerung beziehungsweise Vergrößerung der Originalaufnahmen obliegt, die Glasnegative durch solche aus Gelatine ersetzt, die dem Glase gegenüber dieselben Vorteile gewähren, wie Zink dem Stein gegenüber, so daß die etwa tausend Negative, welche die Aufnahme Frankreichs im Maßstabe von 1:40 000 repräsentieren, in einem gewöhnlichen Schranke Platz haben. Einem Aufsatz der Londoner » ?IrotoArapbio Illsrvs« über den Lichtdruck in der Schnellpresse, wie er von der großen Firma Waterlow L Sons ausgeübt wird, entnehmen wir zunächst die Mitteilung, daß die Genannten sich neben den Pressen von Alauzet auch solcher von Schauers, Werner L Stein in Leipzig bedienen und daß diese sich ausgezeichnet bewähren. Es habe überhaupt die Lichtdruckschnellpresse, wie ihr Vorbild, die Stein druckschnellpresse, jetzt alle Schwierigkeiten überwunden und dürfe als vollkommen gelten. Interessant ist auch die Angabe, daß die eingesührte elektrische Beleuchtung bei der Belichtung gegen natür liches Licht wesentliche Vorteile gewähre. Namentlich sei das der Fall, wenn mehrfache Belichtungen von ein und demselben Negativ auf eine Lichtdruckplatte vorzunehmen seien, weil das Licht ein gleich mäßigeres sei, beziehungsweise sich besser regulieren lasse. Dies bringt uns auf eine weitere Anwendung der Elektrizität bei größeren Druckereianstalten zu sprechen. Wir meinen den Betrieb der Galvanoplastik mittelst dynamo-elektrischer Maschinen an Stelle der meist noch üblichen, so lästigen Bat- terieen mit ihren auf die Länge schädlichen Ausdünstungen. Nach dem wir bei einer Besichtigung der Reichsdruckerei von unserem sachkundigen Führer gehört hatten, daß die Dynamomaschine sich bei den elektrolytischen Arbeiten ausgezeichnet bewährt habe, mußte jeder Zweifel umsomehr schwinde», als anderweite Berichte obiges bestätigten. Hervorzuheben ist namentlich der in »Streffleurs militärischer Zeitschrift« erschienene Bericht von O. Volkmer, Bize- direktor der Wiener Staatsdruckerei. Dem Genannten zufolge gewährt die Dynamomaschine bei der Galvanoplastik, neben dem oben erwähnten Vorteil, besonders den der bequemen und rein lichen Arbeit. Freilich bedingt die Dynamomaschine einen Dampf oder Gasmotor als Triebkraft; doch ist ein solcher in jeder Druckerei vorhanden, während die Anschaffung einer Gasmaschine für solche Anstalten, die sich ausschließlich mit Anfertigung von Galvanos befassen, in den meisten Fällen nicht allzu sehr ins Ge wicht fallen dürfte. Zum Schluß dieses Abschnittes sei einer Mitteilung gedacht, die wir in verschiedenen amerikanischen Fachblättern vorfinden. Es sind nämlich einige größere Zeitungen auf den Gedanken geraten, ihre Berichterstatter mit sogenannten Detektiv- Kameras auszustatten, d. h. mit Apparaten, welche das Photo graphieren gestatten, ohne daß der Ausnehmende das geringste Aufsehen erregt. Die Aufnahmen werden dann in der Druckerei entwickelt und vergrößert, worauf man für die Buchdruckpresse geeignetePlatten auf photomechanischemWege aus den vergrößerten Negativen anfertigt. Die »Papierzeitung« brachte in den letzten Wochen mehrere sehr belehrende Aufsätze über Papicrbleiche, darunter einen solchen über die sogenannte elektrische Bleiche nach dem Ver fahren von Hermite. Wir müssen uns hier ans einen Hinweis auf die Vergleichung zwischen den Kosten der alten Chlorkalkbleiche und derjenigen mit einer elektrolytischen Lösung von Chlor magnesium beschränken, wie sie von Hermite angewendet wird. Danach wäre durch das neue Verfahren eine Ersparnis von nahe an 60 Prozent zu erzielen, was daher rührt, daß das elektrisch entwickelte Chlor doppelt so kräftig wirkt, als das ans Chlorkalk erhaltene. Bewahrheiten sich diese Angaben, die allerdings nur auf Versuchen im Kleinen beruhen, so wäre damit, wie das ge nannte Blatt hervorhebt, eine große Umwälzung angcbahnt, und es müßte jeder Papierfabrikant zur elektrischen Bleiche übergehen. Es könne jede Fabrik, die elektrische Beleuchtung hat, eine Probe machen, zumal die Dynamomaschinen bei Tage still liegen. Ganz besonders vorteilhaft wäre das Verfahren für Fabriken mit über schüssiger Wasserkraft, da sie mit dieser ihre Elektromotoren fast kostenlos betreiben können. Mit 50 Pferdekräften lasse sich auf elektrischem Wege in 24 Stunden ebenso viel Chlor entwickeln, wie 1000 Ir§. Chlorkalk liefern. Aus der Klasse Papierfabrikation sind drei neue Patente zu erwähnen: R. Kran in Golzern ließ sich unter Nr. 39 217 einen Sor tierapparat für Papierstoff patentieren, dessen Zweck es ist,
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