Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.06.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-06-06
- Erscheinungsdatum
- 06.06.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18870606
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188706068
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18870606
- Bemerkung
- Aufgrund der Vorlage nicht digitalisiert: S. 2906-2907
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1887
- Monat1887-06
- Tag1887-06-06
- Monat1887-06
- Jahr1887
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
nicht gesinnt, sich zu den schlechtesten Krämerprinzipien zu be kennen. Von der Aufrechterhaltung der vom Verleger festgesetzten Ladenpreise hängt aber noch weit mehr ab, als Uneingeweihte meinen. Wenn nämlich denjenigen Sortimentern in Berlin, Leipzig oder sonstwo, welche prosperieren durch Ruinieren ihrer Kollegen, nicht das Handwerk von Vereins wegen gelegt wird, so werden die Buchhandlungen in der Provinz mehr und mehr ver schwinden oder in die Hände von Leuten kommen, welche dem Publikum gar keine litterarischen Berater mehr sein könnest; es wird eintretcn, was z. B. in Frankreich zum großen Schaden für Litteratur und Volk der Fall ist, daß die Provinzen litterarisch veröden. Und glaubt denn der Korrespondent der »Vossischen«, daß es für die Gelehrten und Schriftsteller, namentlich die jüngeren, welche sich erst einen Namen machen wollen, gleichgiltig ist, ob in 1000 deutschen Orten intelligente Sortimentsbuchhändler wohnen, welche sich für den Vertrieb ihrer neuen Bücher interessieren, oder ob der Bücherverkauf in die Hände weniger großstädtischer Firmen gelangt, die sich bei ihren Maßnahmen absolut nur von der Frage leiten lassen: bei welcher Buchware verdiene ich am meisten. Es sind also indirekt sowohl das Publikum wie die Schrift steller an der Aufrechthaltung der Ladenpreise ebenso interessiert, wie es der Gesamtbuchhandel direkt ist; und wenn sich die Buch händler nun endlich aufraffen, sich ihrer Haut zu erwehren gegen über einzelnen Firmen, deren Weizen auf den Trümmern der jetzigen buchhändlerischen Organisation erst recht blühen soll, so kann man ihnen nur den besten Erfolg wünschen und sich freuen, wenn es dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler gelingt, durch eine Statutenänderung seinem Vorstand Waffen in die Hand zu geben, schneidig genug, um von unsoliden Genossen das zu er zwingen, was mangelnder Gemeinsinn diese verhindert von selbst zu thun, nämlich dem geschäftlichen Egoismus gewisse Schranken zu setzen. Und wenn man nun meint, »solche Prinzipien lähmten die kaufmännische Energie«, so ist das ein Vorzug; denn Energie in diesem Sinne heißt mit ihrem wahren Namen: schnöde Rücksichts losigkeit, und diese soll gelähmt werden. Damit auch dem Humor sein Recht bleibt, ruft der Korrespon dent der »Vossischen« in seiner Fürsorge für das Fortwuchern des Krämergeistes im Buchhandel schließlich die Königlich Sächsische Regierung zü Hilfe und denunziert eine Statutenänderung als statutenwidrig; er darf aber versichert sein, die Königlich Sächsische Regierung, in deren Bereich (Leipzig) der Börsenverein der Deut schen Buchhändler domiziliert ist, weiß besser, welche hohen Kultur interessen des Deutschen Reiches mit der Aufrechterhaltung der deutschen Buchhändlerorganisation verbunden sind, und was die formelle Behandlung der Statutenänderung angeht, so scheint es uns, daß im Vorstand des Börscnvereins Männer sitzen, welche wissen, was sie wollen und was sie dürfen. Vermischtes. Kalender-Verlag. — Wir haben in Nr. 87 d. Bl. nntcr dem Schlagwvrt »Kalender-Nachdruck« eine bezügliche Verösscnllichuiig des »Königlichen statistischeil Bureaus« in Berlin gebracht, welcher wir heute aus einem Bescheide derselben Behörde an das »Centralblatt sür de» Colpvrtage-Buchhandcl« Folgendes nachtrageil: Berlin 81V., den 14. Mai 1887. »Ans die gefällige Anschrift vom gestrigen Tage beehre ich mich Ew. Wohlgeboren zunächst ergebenst zu erwidern, daß Kalender- Verleger, welche seitens einzelner (größerer »der kleinerer) Abnehmer oder Wiederverkäufe! verpflichtet werden, den betreffende» Kalender» die Verlagsfirina dieser Abnehmer rc. auszudrucken, die in Frage koininendc» Kalciidermaterialien unter Beantragung der aus deren Namen rc. lautenden Nachdruckserlaubnis entweder noch besonders in einem Exemplare zu beziehen haben oder von den Auftraggebern selbst gegen Entrichtung der tarifmäßigen Bezugspreise entnehme» lassen müssen Mit Rücksicht aus eine mir inzwischen anderweitig zugegangene Anfrage bemerke ich noch ergebenst, daß Grossisten, welche ohne Erwerb der Nachdruckserlaubnis ihre Firma aus die von einem Verleger bezogenen, mit dessen Verlags- und Drnckfirnia nicht ver sehenen zur Verbreitung bestimmten Kalender drucken, sich der Ver anstaltung eines Nachdruckes schuldig machen, wenn sie die Kalender auch nicht selber hergestellt haben. Dagegen ist »ach dem Ausgesührtcii das Anbringen einer -sogenannten Reklamefirma auf den von einem Verleger bezogenen und mit dessen Verlags- und Druckfirma versehenen Kalendern nicht strafbar. Der Direktor des Königlichen Statistischen Bureaus. Blenck. Vom Postwesen. — Mit dem l. d. M. begannen die Tages fahrten der neuen Postlinie Vlissingen-Queenboro, und zwar geht der Dampfer »Deutschland« von Vlissingen 12,10 mittags ab mit der Post, welche gestern 9,30 abends Berlin (Friedrichstraße) verlassen hat, und 8,45 morgens der Dampfer »England« von Queenboro mit der engli schen Post, ab London 7,15 morgens. Die Verbindung zwischen dem Kontinent und England ist durch Eröffnung dieser Linie eine be deutend bessere als bisher und speziell für die Postbeförderung vom Nor den Deutschlands sehr vorteilhast. — Nach einem Bescheide im »Amtsblatt des Reichs-Postamts« haben die auf der Schreibmaschine hergestellten Schriftstücke keinen Anspruch auf Beförderung als Drucksache. Ausstellung. — Mit der 60. Versammlung deutscher Natur forscher und Ärzte in Wiesbaden wird vom 15.-24. September o. eine wissenschaftliche Ausstellung verbunden werden. Bei derselben ist ein Lesezimmer und Litteratursaal vorgesehen. Im ersteren sollen die neuesten periodischen naturwissenschaftlichen und medizinischen Schriften aufgelegt werden. Der Litteratursaal soll, streng nach ächern geordnet, die bedeutenderen der in den letzten vier bis fünf Jahren erschienenen naturwissenschaftlichen und medizinischen Werke enthalten, so daß jedem Forscher eine leichte Übersicht und Auswahl der neueren in seinem Fache erschienenen Litteratur ermöglicht wird. Anmeldungen wollen an das Ausstellungs-Komitee, Frank- furterstaße 44, oder an die Buchhandlung Feller L Gecks in Wies baden bis 30. Juni gerichtet, die Bücher selbst bis längstens 15. August franko eingesandt werden. Palm-Relignie. — Herr Jean Braun in Erfurt (im Hanse Carl Villaret) gelangte vor kurzer Zeit in den Besitz' der Schnupftabaksdose des ans Befehl Napoleons erschossenen Buchhändlers Johann Philipp Palm in Nürnberg, welche dieser nach seiner Verurteilung in Braunau mit seiner Taschenuhr, zwei Ringen und einem Taschentuch, sowie einem Päckchen Geld durch den Prediger Pöschl an seine Gattin senden ließ. Von der Witwe erhielt diese sehr wertvolle Dose als Andenken der damalige zweite Gehilfe Palms, Friedrich Knick, der später in Erfurt als Buchhändler selbständig war und von dessen Tochter die Dose Herrn Buchhändler Carl Villaret in Erfurt kurz vor ihrem Ableben geschenkt wurde. Nach dem Tode des Herrn Villaret machte dessen Witwe die Dose Herrn Braun zum Geschenk, der außerdem im Besitz einer beinahe vollständigen Palm-Litteratur ist. Berichtigung. — In dem Artikel »vidrairis bslgs« in Nr. 118 sind bei Angabe der Firmen leider einige unliebsame Unrichtigkeiten vorgekommen. Statt Denain (Mecheln) wolle gelesen werden: Dessain (welche Firma übrigens auch in Lüttich besteht), statt Lcliaert, Giffer L Cie.: Leliaert, Sisfer L Cie. Personalnachrichtrn. Gestorben: am 1. Juni in Kaiserslautern Herr Karl Gott hold, Inhaber der früheren seinen Namen tragenden Sortimentsbuchhandlung daselbst, aus welcher die jetzige Verlags- und Sortimentsbnchhandlung des Sohnes August Gotthold hervorging. Der Verstorbene stand im sechsundsünszigsten Lebensjahre. Osntrakvtatt tür vibliotstskcs vsssn. UrsA. von 0. klai tvviA. IV. lallr^. 6. klst't. .tunt 1887. Instakt: vis Vnsüäruvüsrüuiwt in vrisr irn 15. .katnkuncksrt nsbst LsiträZsn rmr stötnisollsn vusstckruLksrASsostiobts fsnsr Asit, von vr. Ilsnntzn. — ^vvsitsr Ilavlltrag- ?.u vssüsr, Oata- toxsi bidkiottiseaiuin untigui, von I'. üadrist Nvisr. — UsssnsionLn u. stnroiZsu. — UittdoilunASn aus uinl über öibliotlrslrsn. — Vsrinmestts klotmsn. — Ileus VrsvdsinunAsn aut' cksra Osinsts äss Libliotstsstsvvssons. — ^ntiguarissüs IlataloAS. — vsrsonalnaollrislltsn. Deutsche Buchhändler-Akademie. Herausg. v. Herni. Weißbach kV. Band. 6. Heft. Inhalt: Deutsche Buchhändler. 10. Nicolaus Trübncr. Eine Biographie v. I. Braun. (Schluß). — Die Merlane. Eine Frankfurter Buchhändlersamilic des 17. Jahrh. — Nur bar. — Nichts unverlangt. — Die Fortschritte im Buchgewerbe. — Zwang lose Rundschau.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder