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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1898
- Sprache
- Deutsch
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3600 109. 13 Mai 1898. Nichtamtlicher Teil.' , mahl seinem Ende zu. Die Tafelmusik der Hartmannschen Kapelle und die gute Verpflegung hatten an ihrem Teil nicht wenig zu der fröhlichen, verbrüdernden Stimmung bei getragen, die ihre guten Früchte hoffentlich auch für das All tagsleben zeitigen wird. — Es erübrigt noch der künstlerischen Spenden zu ge denken , die jeder Festbesucher der Munificenz des Festaus schusses und Leipziger und anderer buchgewerblicher Firmen zu verdanken hat Sie sind bereits in Nr. 106 dieses Blattes einzeln ausgeführt, so daß es hier nur weniger Worte bedarf. Nachträglich sei noch auf das künstlerisch von dem Leipziger Maler Otto Gerlach entworfene Einladungs-Schreiben des Festausschusses zu Kantate 1898 hingewiesen, das in glänzen dem und klarem Dreifarbendruck von der Firma C. Grum- bach in Leipzig vervielfältigt wurde. Die Herstellung der Druckplatten erfolgte nach dem Verfahren der Professoren vr. G. Aarland und R Berthold in der Abteilung für photo mechanisches Vervielfältigungsverfahren an der königlichen Kunstakademie und Kunstgewerbeschule zu Leipzig Gedruckt wurde es auf »Phönix« - Kunstdruckpapier aus der Ersten Deutschen Kunstdruckpapierfabrik Carl Scheufelen in Ober lenningen i. Württ. Die etwas grellen Farben des Titel bildes mögen vielleicht nicht nach jedermanns Geschmack sein; aber das Wesen der Leipziger Buchhändlermesse ist vom Künstler ganz originell zur Darstellung gebracht. Die Jdealgestalt Lipsia im langen gelb-blauen, mit Wappen löwen gestickten Gewand hält in der einen Hand das Champagnerglas, damit auf das fröhliche Kantatemahl hin weisend, in der anderen Kontobuch und Geldbeutel, womit auf das dem Sortimenter weniger angenehme Zahlungs geschäft am Montag angespielt wird Eine Reihe rückwärts schreitender Krebse und die Eulen der Wissenschaft vervoll ständigen die Allegorie der Buchhändlermesse. Die Weinkarte, Speisen- und Musikfolge fanden die Festteilnehmer in originellen Formen auf ihrem Platz vor. Die Weinkarte war in dem Bauch einer kleinen Sektflasche verborgen. Das Musikprogramm war mit einer Reihe von Arthur Lewins Meisterhand geschaffener Künstler-Post karten aus der Kunstanstalt von Meißner L Buch in Leipzig zu einem Heftchen vereinigt Der künstlerische Schmuck der einzelnen Karten hatte Bezug auf je eins der während der Tafel zum Vortrag gebrachten Musikstücke. Es war also jedem leicht gemacht, den Lieben zu Hause einen musikalischen Gruß zu senden Die Speisenkarte endlich ist ein kleines Kunstwerk in Lithographie aus der Kunst anstalt von Giesecke L Devrient in Leipzig. Der beliebte Maler Rens Reinecke zeigt in charakteristischen Gestalten, wie sichs Dichter und Dichterin bei ihrem Verleger, ihrem Mäcenas, in perlendem Sekt wohl sein lassen Der Dichter genießt dabei vor seiner weiblichen Kollegin den Vorzug, von einer lieblichen Mädchengestalt, der Muse, herzlich umhalst zu werden. Des ersten Festliedes in seiner ansprechenden Hülle wurde bereits oben gedacht. Als Kontinuation wurde ferner zur Aus gabe gebracht: Heft IV des »Feuchtfröhlichen Liederkranzes für meßvergnügte Buchhändler« mit dem Motto: -U jel u jel San dö vergnüaat, -Und haben's doch goar net nöthil« Das neue Heft unseres lieben Festdichters, Otto Heid müller in Wismar, brachte wieder so reizende und packende, laute Lachsalven hervorrufende Strophen, daß es wesentlich zur Erhöhung der lustigen Stimmung beitrug. Die oben in unserem Bericht verwendeten Strophen entstammen dem lustigen Heftchen Dem dritten Festlied, einem frohen Kantategesang auf hervorragende Mitglieder des Börsenvereins, war eine Jux flöte beigegeben, die, wacker benutzt, zum Schluß den schönen Weisen der Kapelle Hartmann sehr merklich Eintrag that. Durch reizende Geschenke und originelle Ankündigungen brachten sich weiter verschiedene buchgewerbliche Firmen in empfehlende Erinnerung. Die Vereinigten Dampfbuch bindereien, Baumbach L Co. in Leipzig, G. m. b. H., »stifteten« im Verein mit den anderen bekannten Firmen wieder das praktische »Taschenbuch für Buchhändler«. Die Buch binderei H. Sperling-J. R. Herzog in Leipzig ver ehrte jedem Teilnehmer eine ledergepreßte Brieftasche mit An sicht des neuen Buchgewerbehauses. Die Münchener »Jugend« erschien mit einer poetischen Ankündigung wieder »in lull äress zum dritten Male auf der Leipziger Mess'«, der gleich darauf die Berliner »Lustigen Blätter« mit ihrer parodistischen Nummer der »Meschugend« folgten Viel war in den Trinksprüchen und Festliedern von dem im Entstehen begriffenen Buchgewerbehaus des »Central vereins für das gesammte Buchgewerbe« die Rede gewesen. Es war daher ein sehr sinniges und aufmerksames Geschenk, in einem mit vollendet künstlerisch-typographischem Geschmack hergestellten und reich illustrierten kleinen Prachtwerk die Gäste mit den Zielen des genannten Vereins und den Einzel heiten des geplanten Neubaues bekannt zu machen Gewidmet war die schöne Erinnerungsgabe den Freunden des Buch gewerbes von den Leipziger Firmen Meisenbach Riffarth L Co. und I. I. Weber. Letztere Firma hatte auch die anderen Drucksachen sehr geschmackvoll hergestellt, mit denen der Centralverein einlud, seine Jahresausstellung und die Postkarten-Ausstellung im Grassi-Museum zu besuchen und vor allem dem Vereine als Mitglied beizutreten. Zu allen diesen Gaben spendete der Festausschuß einen regenbogenfarbigen Kantate-Beutel, in dessen tiefen Schlund alles versenkt wurde, um wohlbehalten nach Hause spediert zu werden und später noch die Erinnerung an schön verlebte Stunden wachzurufen. Zum Kantate-Montag-Abend hatte eine hübsch von Arthur Lewin gezeichnete Einladungskarte mit der typisch gewordenen Figur des kleinen Sortimenters »Heesemann aus Bernefeld«, diesmal im chinesischen Kostüm als Sorti menter in Kiautschou, eine gewaltige Zahl von Gästen nach dem großen Theatersaale des Krystallpalastes gerufen. Das Operettenpersonal des Leipziger Stadttheaters in seinen her vorragenden Kräften, den Damen Frl. Linda, Schüsse r und Buse, und dem Dreigestirn der Herren Bauberger, Franck und Searle, war im Verein mit zehn graziösen Balletteusen berufen, die Versammlung zu amüsieren, was ihnen auch aufs höchste gelang. Weidlich wurden von ihnen hervor ragende Ereignisse des letzten Jahres, wie die Methode Schenk, die Frage der Warenbazare und die Besitzergreifung Kiautschous ausgenützt, um buchhändlerische und andere gute und schlechte Witze daran anzuknüpfen. Der Zeitspiegel mit Gesang und Tanz, in dem Herr Searle als Sortimenter in Kiautschou mit (nach dem Börsenblatte) richtigem Titel auf dem Rücken auftrat, brachte den meisten buchhändlerischen Humor und weckte viel Heiterkeit. Drei »Kisten« größten Froh- inns und derber Ausgelassenheit wurden im ganzen auf gemacht. Ein von Professor Eckmann mit humoristischen Zeichnungen versehenes und bei C. G. Röder in Leipzig auber gedrucktes Programm mit witzigem Kommentar, das jeder Festteilnehmer erhielt, sei hier nicht vergessen. Nach einem historisch-mythologisch-politischen Rundgesang, von Herrn Petters schwungvoll dirigiert, erhob sich der erste Vorsteher des Börsenvereins, Herr Carl Engelhorn, um dem Festausschuß der diesjährigen Messe, den Herren Johannes Friedrich Dürr, Richard Einhorn und Arthur Meiner herzlich zu danken für all' die Aufopferung, die sie an den Tag gelegt haben, um die Leipziger Festtage so gemütlich und fröhlich
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