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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.09.1898
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1898-09-28
- Erscheinungsdatum
- 28.09.1898
- Sprache
- Deutsch
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gehörte zu einer Sammlung von Büchern und Schriften, die im Besitze Ludwigs XVI. und Marie Antoinettes gewesen waren, und bildet einen gebundenen Quartband von 171 Blättern, betitelt: »Die Kenntnis der Menschen-. Verfaßt wurde es von Malesherbes für Ludwig XVI. und dem Könige im Jahre 1775 übergeben. Als ergreifende Einzelheit sei erwähnt, daß auf Seite 93 ft) Malesherbes wörtlich folgendes schreibt: »Wollen Sie den Geist eines schlecht regierten Volkes kennen lernen, und bis zu welchen Excessen es fähig ist, sich Hinreitzen zu lassen, so lesen Sie die französische Ueber- setzung der -Geschichte der Rebellion und der Bürgerkriege in Eng land- von Lord Clarendon, und Sie werden sehen, datz jeder schwache Fürst sich wie der unglückliche Karl I. beträgt, datz jedes erhitzte und empörte Volk dem englischen Volke gleicht, datz jeder aufrührerische und unternehmende Mann vom Schlage Cromwells ist, und datz, wenn es an Talent fehlt, Jähzorn und Bosheit dafür eintritt.- In seinem Gefängnitz lietz sich Ludwig XVI. die Schrift Malesherbes' bringen, und man sieht noch das Kreuz, das er an den Rand der citierten Stelle gezeichnet hat. Mondschein-Ansichtspostkarten. — In neuerer Zeit sind in den Schaufenstern vielfach Ansichtspostkarten ausgehängt, auf denen sich das Städte- oder Landschaftsbild in -mondbeglänzter Zaubernacht- präsentiert. Bei vielen dieser Bilder fällt es nun auf, datz Gebäudefronten, Bäume re. vom Scheine des Mondes voll beleuchtet sind, während der oben eingemalte Mond dahinter steht. Diese offenbare Gedankenlosigkeit verspottet in seinem jüngsten Hefte der -Kunstwart- mit Recht wie folgt: »Ganz Deutschland reist neuerdings zumeist bei Mondschein. Glaubst du's nicht, Leser? Dann antworte mir, bitte: wozu verschickt man Ansichts postkarten? Um zu zeigen, wie die Welt aussah, als man sie gesehen hat, nicht wahr? Gut, so sieh dir die Ansichtspostkarten an; die meisten sind blau, und auf allen, die blau sind, scheint der Mond, also mutz man doch wohl zumeist bei Vollmond reisen. Bei Vollmond, denn der Ansichtspostkartenmond ist immer und überall ein Vollmond. Ein merkwürdiger allerdings, nämlich einer, der bald im Süden steht, bald im Westen, Osten oder Norden, nämlich ein mit irgendwelchen geheimen Naturkräftcn von der Erde aus transportabler Vollmond, der sich nach des Herrn Photographen Wunsch immer recht freundlich in die Mitte vom Bilde stellt. Datz die Schatten auch mitliefen, wäre freilich zu viel verlangt, diese Mondscheinschatten stellen sich vielmehr eigen sinnig immer gerade so, wie die Sonnenlichtschatten, und nun fallen sie allerdings dem Ansichtspostkarten-Vollmond gelegentlich beinahe auf die Nase. Aber das thut nichts, wenn nur die Poesie gewahrt wird. Denn Ansichtspostkarten mit Vollmond, mutzt du bedenken, sind so poetisch. - Die Memoiren der Kaiserin Eugenie. — Man spricht in Paris davon, datz die Exkaiserin Eugenie sich mit der Ab fassung von Lebenscrinnerungen beschäftige, die entgegen dem Ge brauche noch bei ihren Lebzeiten veröffentlicht werden sollen. Die Memoiren seien nahezu vollendet und die Publikation stehe binnen kurzem bevor. »Täglich begegnet man-, so erzählt das »Journal-, -seit zwei Monaten in der Nationalbibliothek einer alten Dame mit weißen Haaren, die eine rastlose Thätigkeit entwickelt. Das ist eine ehemalige Hosdame der Kaiserin, die für die Zwecke der Memoiren Notizen und Auszüge aus den Zeitungen und Flug schriften des zweiten Kaiserreiches macht.- Ein ganzer Band des im Entstehen begriffenen Werkes soll den Vorbereitungen des Krieges von 1870 gewidmet sein. Die Kaiserin, die so oft be schuldigt wurde, diesen Krieg gewollt und vorbereitet zu haben, schiebt die ganze Verantwortlichkeit auf den Herzog von Gramont, Benedetti und Emile Ollivier. Man wird in diesem Teile des Buches interessante Briefe der Fürstin Metternich und der Gräfin Pourtalös finden. Auch in unserer an Memoiren schwangeren Zeit werden die Erinnerungen der Kaiserin Eugenie, wenn sich deren Herausgabe bestätigen sollte, Aussehen erregen. Der Brief Björnsons an Zola — Die Ausfälle, in denen sich die »Münchener Neuesten Nachrichten, aus Anlatz des Brieses Björnsons an Zola, betreffend angebliche Aeutzerungen des Reichs kanzlers Fürsten Hohenlohe über die Dreyfus-Affaire, ergangen hatten, führten bekanntlich zur Klage Björnsons gegen den ver antwortlichen Redakteur des genannten Blattes. Das Amtsgericht München I wies die Klage als unbegründet zurück, indem es dem Beklagten den Schutz des H 193 des Reichs-Strafgesetzbuches (Wah rung berechtigter Interessen) zuficherte. Das Landgericht München I hat jetzt diese Entscheidung ausgehoben und die Eröffnung des Hauptverfahrens angeordnet. Komponisten-Versammlung in Leipzig. — Zu Ehren der Versammlung deutscher Musik-Autoren, die am 30. September vormittags 10 Uhr im Kaufmännischen Vereinshaus in Leipzig eröffnet werden soll, weist das Programm des ersten Liszt-Vereins- Konzertes, das am 1. Oktober in der Alberthalle veranstaltet wird, nur Kompositionen von lebenden deutschen Meistern auf. Der Ge danke dieser Veranstaltung ging vom Hofkapellmeister Richard Strauß aus, der selbst aber nur als Dirigent und Begleiter funktionieren wird, während er als Komponist zurücktritt und andere Tondichter zu Worte kommen läßt. Da ist an erster Stelle der Altmeister Reinecke zu nennen, der den Vortrag seines Klavierkonzertes in 6-äur durch seinen bedeutendsten Schüler Fritz o. Bose als Dirigent leiten wird. Desgleichen wird Herr Professor Ernst Rudorfs aus Berlin seine Orchestervariationen selbst dirigieren. Rheinbergers Ouvertüre zur -Widerspenstigen- wird das Konzert einleiten und Dräsekes Jubelouverture den Beschluß machen. Von deutschen Liederkomponisten kommen Weingartner, Wolfs, Sommer, Beer, Rüfer, Scholz, Thuille, Zumpe und Schillings zur Geltung, und zwar wird Fräulein Chartotte Huhn aus Dresden die Lieder der Genannten vortragen. Sprechsaal. Verluste von Briefmarkensendungen. Saldoreste werden hin und wieder in Briefmarkensendungen vis. Leipzig ausgeglichen. Möchte diese Unsitte ehestens ganz ver schwinden; denn es kommt offenbar häufig vor, daß solche Zah lungen oder angebliche Zahlungen nicht an die Adresse gelangen. In diesem Jahr ereignete sich in einem Verlag das Eigentümliche, datz von mehreren angeblichen Zahlungen dieser Art nickt eine einzige angekommen ist. Eine neuliche Anfrage im Börsen blatt (?*) Red.) läßt darauf schließen, daß andere Firmen ähnliche Erfahrungen gemacht haben. — Wer in Briefmarken zahlt, thut das aus eigenes Risiko und kann sich hinterher nicht beklagen, wenn der Empfang der Sendung bestritten wird. Ein Verleger. *) Wir erinnern uns aus neuerer Zeit keiner derartigen An frage. Vielleicht meint der Einsender die Sprechsaalartikel in 1896 Nr. 29, 33, 43, 49, 108. Bet diesen handelt es sich aber um Ver luste, die angeblich bei einem bestimmt bezeichneten Postamt erfolgt sein sollten. Red. Geschäftliche Einrichtungen, und Veränderungen?*«- VML68MMI l. MOXIilM -.-6. j4242bj Osr Umrng in unsorso Houbsu ist volionäst. ^.Ils Zsnärmgsn also gsk. nsod Anzeigeblatt. ItMKlibliMrlMS 88. VöslaßMM l. öMmgim ä.-6. in Nüuetisil. ^Ilsinigs ^uslieteruogsstsll« 6sr kkotvArspIiigedtzii Dnioo. s42826j Ilisräurek Ibusn äis srgsbsns Llit- toiluug, ässs leb msins seit Isuusr 1898 gsgrüväst« ksiss - Luobbsnäluug mit äsm Osssmt-Luobbsnäsi in Vsrbivcluug bring«. Uoebsobtuugsvoll ILax Sokmtts in llsipLig li.., blostirstr. 17.
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