Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1887

Sprechsaal. ^ Zur Cirkular-Rcform. III. (Vergl. Börscnbl. Nr. 2,5. 227.) Eine andere Firma schreibt mir: »Ihre Notiz im Börsenblatt vom 17. Sep tember 1887 ist mir sehr sympathisch; die kurzen Cirknlarc ohne Rabattschwalg sind wirk samer als die, welche mit vollen Backen die Be dingungen auspvsaunen; man ist von vorn herein mißtrauisch dagegen.« »Außerdem wären noch zwei Mißstände zu rügen: Cirkulare in elefantcnmäßigem Format und dann die noch schrecklicheren aus grell rotem oder gelbem Papier.« »Letztere werje ich schon seit Jahre» un gelesen ab, um mir die Augen zu schonen.« Elberfeld. I. Faßbender. Unüberlegtheiten und Nachlässigkeiten im Geschäftsbetriebe. In Nachstehendem verzeichne ich eine An zahl von Sünden, die alt und jung im Buch handel begeht »nd deren Sühne nur zum Teil der Schuldige trägt: 1. Aufkleben der Fakturen auf Pakete; in folge dessen Zerreißen derselben. Risiko des Berlorengehens. 2. Unterlassung der Bezeichnung bei eilig empfohlenen Bestellungen: zur Post, zur Fuhre. 3. Vollständig zngeklebte Umhüllung von Ansichtsstreisen auf ersten Lieserungen, die dem Sortimenter das Auszeichnen der selben erschweren. 4. Undeutliche Titelangaben und sogar Weg lassen der Nettopreise bei zurückverlangtcn Neuigkeiten. 5. Unvollständige Angabe der Adresse aus Fakturen von Verlegern großer Städte: Berlin Wien rc. 6. Rezensionsexemplare sollten mit dem Ladenpreise deutlich bezeichnet werden, da die Begleitschreiben selten an den Referenten gelangen. - 7. Verspätete Kontinuationsangaben trotz zeitiger Aufforderungen. 8. PreisbestimmungvonBüchern, wic48Hord., statt 50 r> rc. 9. Anfügung von Sortimentsanzeigen und Katalogen bei Verlagsartikeln. 10. Postbücherzettcl, die halbe Portoberechnnng bedingen. 11. Streichung und Änderung von Dispo- nenden nach dem 1. Juli. Es ist dieses nur weniges; aber tritt mir hierin schon eine Besserung ein, so ist doch viel erreicht und dieses wünscht der Schreiber dieser Zeilen sehr. Aachen. Warnung. S. Kowler in Tarnopol, vor dem bereits srüher a» dieser Stelle gewarnt wurde, beginnt nach einiger Ruhe wieder seine Thätigkeit. Heute erhielt ich folgende Zuschrift: »Tarnopol, 30. September 1887. Ich erlaube mir Ihnen mitzutheilen daß ich jetzt in der Lage wäre die Bestellung auf 2o)a OsrmiimI Oelck und aus Orvsoüüo Neier llwotoevier zu machen Falls Sie mir bei Ent- name a 100 Exemplare geb. auf Einmal gegen Cassa 50 ö,, Rabatt und 5 pp Sconto gewähren werden. Sobald Sie mir diese Bezugsbedingung bewilligen, so wollen Sie güligst mir umgehend ei» geb. Probe-Exem plar von 2o1a Oormiual und ein geb. Probe- Exemplar von Orossiilro Llsisr Lootovior: zur Ansicht franco einsenden, indem mir die 2 geb. Probe-Exemplar zum Zwecke der größer» Bestellung unumgänglich sehr nöthig ist und ohne Probe-Exempl. kan und werde ich keine Bestellung machen, im con- venirenden Falle werde ich Ihnen den Betrag für 200 Exempl. eiuscnden und Sie mir dagegen bloß zu 99 Exemplare von jedem Exempl. schicken werden, und im uncon- venirenden Falle aber werde ich Ihnen die mir zur Ansicht gesandte Probe Exempl. in erhalte nem Zustande sranco retourniren. Falls Sie aber mit meinem Offerte nicht einverstanden sind, so unterlassen Sie die Sendung Den anders conveniert mir nicht. In diesrr baldige Erwartung zeichne Hochachtungsvoll S. Kowler.« Die Herren Kollegen, die ähnliche Zu schriften bekommen, mögen ja nicht auf der gleichen Vorschläge cingehen. Denn weder würden sie Aufträge, noch Geld, noch die Probe exemplare erhalten. Dresden, den 2. Oktober 1887. Heinrich Minden. s 50735s Das in nnserm Verlage erschienene Porto-Duch ist geb. „nd roh in Leipzig und Hagen stets vorrätig. 25 Bogen (--- 100 Seilen) reichen bei durchschnittlich 10 Eintragungen pro Tag für ein Jahr. 25 Bog. roh u. Titelbog. 1 50 bar. 50 25 „ geb-,, 75 25 ,, 50 ,, >, „ >, 3 75 1 Probebogen steht gratis und franko zu Diensten. Verlag von Hermann Risel Eo. in Hagen in W Weihnachts-Kataloge. >50736) Sortimentsbnchhandlnngen, welche eigene Weihnachislataloge Herstellen lasse» und geneigt sind hübsch illustrierte und sauber gedruckte Prospekte in 8°. (bete. Deutsche Jugend; Werner Hahn, Odin und sein Reich; Coustautiu Bulle, Geschichte der neuesten Zeit) unentgeltlich beiznsügen, werden gebeten, mir Mitteilungen bezüglich des Erscheinungs- termins und der Auslagehöhe zu machen. Berlin 8V7., Wilhelmstraßc 121. Leonhard Simion. Populär-medizinische Werke geringeren Ilmsaiiges werden zu verlegen gesucht. >50737) Franko-Offerten mit der Ansschrift „Populäre Medizin" durch Herrn Robert Hoffmann in Leipzig Querstraße 21. erbeten. Dringende Bitte >50738) Ei» Bnchdruckereibesitzer, der wegen schlechten Geschäftsganges genötigt ist sein Ge schäft auszugeben, sucht, um seine Familie er nähren zu könnsn, eine Stelle auf dem Bureau einer Druckerei, Buchhandlung, Papierhandlung oder Fabrik jeglicher Art. Er hat früher längere Jahre die Universität besucht, Examen gemacht, besitzt gute Sprachkenntnissc und kann gute Zeugnisse aus seiner früheren Carriore aufweisen. Wohlthätig gesinnte Geschäftsleute, welche eine Familie vor Not bewahren wollen, werden dringend gebeten, ihre gütigen Offerten unter 8. 1. 35373. an die Expcd. d. Bl. gelangen zu lassen. >50739 > Kolportagehaiidl'ungen in Schlesien, Pommern, Ostpreußen, den westlichen Provinzen Preußens, Baden und Württemberg, die bereit sind, sich für eine ältere, zum Kolportagevertriebe sehr ge eignete gewerbliche Fachzeitschrift thätig zu verwenden, mögen ihre Adressen mit näherer Angabe über ihren Wirkungskreis unter „I?acl>- nsitooirrit't" durch Herrn Franz Wagner in Leipzig einsenden. Erklärung. >50740) In meiner durch Vermittelung meines Kommissionärs übersandten offenen Zuschrift an Herrn Georg Reichardt Verlag in Leipzig habe ich mich zu meinem Bedauern beleidigender 'Ausdrücke bedient. Ich rcvociere dieselben hiermit und bitte Herrn Georg Reichardt Verlag dieserhalb um Entschuldigung. Wien, am 23. September 1887. C. A. Müller. Kür alle Ankündigungen, >50741) welche dem gesamten, nach Hundert tausenden zählenden Leserkreis von „lieber Land und Meer" zur Kenntnis gebracht werde» sollen, empfiehlt cs sich, neben der Großsoliv- Ausgabe, auch die Oktavausqalie von Aeber Land und Meer zu benutzen, die sich rasch eine große Abonnenten zahl in feinen, wohlhabenden Kreisen, in ge bildeten Familien erworben hat. Von dem Jnsertionspreis von 1 ^ für die 3gespaltene Nonpareillczeile oder deren Raum gewähren wir 10PH Rabatt. Stuttgart. Deutsche Verlags-Anstalt. >50742) kckMk N, IchU iie/evn Äusri- s/ Lmtiment mit übennelrmeu tdmmi'ssionen umi Ausiie/erungsu. Perehrliche Sortimeiilshandünigen, >50743) welche eigene Weihnachts- und Lagerkataloge herausgegeben, werden freundlichst nm Mitteilung gebeten. Stuttgart, 6. Oktober 1887. Lcvy L Müller, Verlag.