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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.08.1897
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- 1897-08-10
- Erscheinungsdatum
- 10.08.1897
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5644 Nichtamtlicher Teil. 183. 10 August 1897. gepflegt ist. wollen wir einige Höhepunkte der Entwicklung dieser Kunst in Italien. Spanien und Deutschland kurz be rühren. In Italien bezeichnet Benvenuto Cellini die Blüte zeit der Edelschmiedekunst im Renaissancezeitalter. Bekannt ist die Uebersetzung seiner Selbstbiographie von Goethe. Die Litteratur über ihn ist mit besonderer Sorgfalt gesammelt, wie sich erwarten läßt. Sie umfaßt immerhin etwa achtzig speziell auf diesen Meister bezügliche wertvolle Nummern, darunter etwa fünfzig verschiedene Ausgaben der Vits, und der Mattst!. Cellinis Selbstbiographie wurde erst im Jahre 1 730 (1728) in Köln (Neapel) zum erstenmal gedruckt, nach dem sie beinahe zwei Jahrhunderte lang nur handschriftlich überliefert worden war. Eine Abschrift aus dem 17. Jahr hundert birgt auch die Jeidelssche Bibliothek, einen mäßigen Folianten mit recht deutlicher Schrift. Die vus Msttsti, uno iotorso slls otto prinsipsli srti äsll' oriüesrrs, I'sltro in wn teris äsll' scts äslls eoolturs wurden bereits 1568 in Florenz gedruckt. Eine zweite Ausgabe erschien erst 1731 eben daselbst. Beide Ausgaben sind vorhanden, aber auch eine Handschrift der Msttsti aus dem 16. Jahrhundert In Deutschland erreichte die Goldschmiedekunst ihren Höhepunkt unter Wenzel Jamnitzer und Anton Eisenhoit. Die Litteratur über diese beiden ist nicht gerade die allerseltenste, er wähnen aber müssen wir die von Jamnitzer verfaßte »llsrspeetiv» Lorporuin lisqulsriuin. Das ist eine fleißige Fürweisung, wie die fünf regulierten Körper, davon Platon im ll'imsso und Euklides in seinen Llsmsulis schreibt rc durch einen sonderlich neuen und behenden und gerechten Weg, der vor nie im Ge brauch ist gesehen worden, gar künstlich in die Perspektiva gebracht. Und dazu eine schöne Anleitung, wie aus denselben fünf Körpern ohne Ende gar viel andere Körper mancherlei Art und Gestalt gemacht und gesunden werden mögen«. Nürnberg 1568. Alle Zeichnungen rühren von Jamnitzer her und sind von Jost Amman geätzt. Die vier Blätter der Elemente sind von demselben Künstler in Kupfer gestochen. Der Titel deutet bereits zur Genüge die Auffassung und Behandlung des Gegenstandes an. Bücher ähnlicher Art, fast immer auch zum Gebrauch für Goldschmiede bestimmt, erschienen im 16. Jahrhundert in Deutschland in nicht geringer Anzahl. So finden wir beispielsweise in dieser Bibliothek Rodlers Unterweisung der Kunst des Messens mit Zirkel, Richtscheck und Lineal, wobei auch die Perspektive behandelt wird (ge druckt zu Siemeren auf dem Hunsrücke 1531 und zu Frank furt a. M. 1546); des Frankfurter Goldschmieds und Male s Heinrich Lautensack Unterweisung des Zirkels und Richtscheits, der Perspektiva und Proportion der Menschen und Rosse (1564); die Perspektiva des Hans Lencker zu Nürnberg (1571) und eine kritische Bibliographie der Perspektive mit Auszügen aus den betreffenden Werken gedruckt zu Nürnberg durch Valentin Fuhrmann im Jahre 1 599. In demselben Jahrhundert, als in Italien Cellini, in Deutschland Jamnitzer und Eisenhoit blühten, beherrschte in Spanien die Familien der Arphe in drei Geschlechtern die Edelmetallkunst. Der älteste derselben, Enrique, stammte aus Deutschland, wohin auch der Name deutet, der identisch ist mit dem deutschen Namen Harfe, der im Mittelalter bei uns ziemlich verbreitet war *) Er vertrat den spätgotischen Stil, sein Sohn Antonio den der Frührenaissance und dessen Sohn Joan, der berühmteste von den dreien, den Stil des klassischen Cinquecento. »Joan hat zwei Bücher hinterlassen, eines über die Kenntnis der Feinheitgrade der Edelmetalle und Edel steine (»Huilstsäor äs ls klsts, Oro, z? lllsärss.« Valladolid 1572), das andere ist eine Art Grundlegung der Künste, Oe vsris oorumsvsursoion psrs 1s L-:sn1ptucs / Mquiteoturs d. h. über die verschiedenen Proportionen in Bildhauerei *) Vgl. über die Arphe: Justi in Zeitschrift f. christl. Kunst 1894. und Baukunst. Die Summa der Lehre ist in Oktaven zu sammengefaßt, denen prosaische Ausführungen folgen Es erschien zu Sevilla 1585 und war Don Pedro Giron, dem ersten Herzog von Osuna, gewidmet; wurde mehrmals wieder abgedruckt, im 18. Jahrhundert auch in moderner Verunstal tung herausgegeben, jetzt ist es sehr selten; auf deutschen Bibliotheken hat der Verfasser kein Exemplar gefunden.« So Justi a a. O. Herr Jeidels besitzt vom erstgenannten Werk die Ausgaben von Valladolid 1572, die von Madrid 1598, die von Madrid 1678. Die erste stammt aus dem Britischen Museum, scheint aber keine Dublette gewesen zu sein, da sie nicht im lloivsr^sl Ostsloqus ol lloolcs ou Mt (London 1870—77) verzeichnet ist, sie ist von dem französischen Buch binder Chambolle-Duru in Maroquin gebunden. Die zweite Ausgabe ist von Bedford in Maroquin gebunden, die dritte trägt auf den Einbanddecken das Zeichen und die Aufschrift der Libliotsos äs 8slvs. Bon der Vsris Ooiniusiisurssion finden wir die älteste Ausgabe 1585 aus der Vsots vsstsit- Isur (Paris 1895) stammend, ferner je eine Ausgabe von Madrid 1675 und 1763. Ueber das Zunftwesen der Goldschmiede und Juweliere birgt diese Bibliothek als besondere Eigentümlichkeit eine Sammlung von mehr als hundert Reglements und Ordonnanzen des 16.—18. Jahrhunderts aus Frankreich, Spanien und Italien. Es sind dies meist Drucke von wenigen Blättern, wie sie z. B. in Paris an den wichtigsten Plätzen ange schlagen wurden, nachdem ihr Inhalt vorher mündlich durch den öffentlichen Ausrufer bekannt gegeben war. Was die Technik der Edelschmiedekunst betrifft, so war von der Per spektiva bereits die Rede. Aus älterer Zeit sind eine Reihe allgemein gehaltener Beschreibungen der Stände und Hand werke vorhanden. Diese Sachen sind nicht nur wegen ihrer etwaigen Seltenheit von Interesse. Das älteste Büchlein dieser Art, das unsere Sammlung aufweist, ist die Be schreibung aller Stände auf Erden von Hans Sachs, gedruckt zu Frankfurt a. M 1568 (Verlag von Feyerabend). Die zweite Ausgabe, gedruckt zu Frankfurt a. M. 1574 (Verlag von Feyerabend) ist auch vorhanden; sie scheint noch seltener zu sein als die erste. Im selben Jahre wie diese erschien eben falls im Verlage von Feyerabend ein ähnliches Buch von Hartm. Schopperus, ksnoplis omoiuin illibsrslium mssbsoiesruiu sut «eäsatsisruw srtium Asasrs eontinsas. Diese drei Bücher sind mit einer großen Anzahl Holzschnitte von Jost Amman ausgestattet. Ebenfalls in Frankfurt gedruckt ist die deutsche Uebersetzung der bereits viel größer angelegten, von Tommaso Garzoni verfaßten »?isrrs umvsrssls, das ist Allgemeiner Schauplatz, Markt und Zusammenkunft aller Professionen, Künste, Geschäften, Händeln und Handwerken«. Wir finden davon eine Folioausgabe von 1619 und eine Quart ausgabe von 1659, aber auch die italienische Ausgabe vom Jahre 1610. Hieran schließt sich noch Christoph Weigels Abbildung der Gemein-Nützlichen Haupt-Stände, Regensburg 1698. Die Kupfer dieses Werkes sind zum großen Teil nach Vorlagen in den Nsosobel^Ics LssriAbesäso Us Oräs vso bst V 6 0 (Haarlem 1695) gestochen, wenn nicht etwa beide Werke eine gemeinsame Vorlage hatten. In viel engerem Sinne gehören in diese Kategorie die sogenannten Kunstbücher, Anleitungen vermittelst Ab bildungen, welche als Vorlagen für die Darstellung der verschiedensten Gegenstände dienen sollten. Das Kunstbüch lein von Heinrich Vogtherr (Straßburg 1538) ist das älteste unserer Sammlung, wenn man dem Titel glauben darf, das älteste seiner Art. Die Holzschnitte geben Köpfe mit verschiedenen Trachten, Hände und Füße in ganz vor trefflich charakteristischer Haltung und Ausführung, Schutz- und Trutzwaffen, Architekturteile rc. Zeitlich folgt ein in keiner Bibliographie und keinem Katalog zu findendes
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