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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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^ 89, 25. März 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. künde, Buchgewerbekunde, Literatur usw.) wesentlich erweitern und vertiefen. Wir versprechen uns davon nicht nur eine wirk same Förderung der Lehranstalt, sondern hoffen zugleich, daß wir damit dem Jungbuchhandel einen Dienst erweisen, aus dem auch der Buchhandel im ganzen Nutzen ziehen wird. Wie der Verein der Buchhändler, so wird sich auch die Lehr anstalt an der Internationalen Ausstellung für Buchgewerbe und Graphik 1914 beteiligen, und zwar wird sie ihre reichhaltige buchgewerbliche Lehrmittelsammlung und weiter Pläne, Zeich nungen, Bilder, statistisches Material, Schülerarbeiten u. dergl. zur allgemeinen Besichtigung ausstellen. An den Verein werden dabei außer den für den Ausbau des Lehrmittelapparats be stimmten Summen größere Anforderungen nicht gestellt werden; denn einer Zuschrift des Direktoriums der Bugra zufolge hat das Königliche Ministerium des Innern der Lehranstalt für die Zwecke der Ausstellung bereits eine außerordentliche Beihilfe be willigt. Die Ausstellung der Lehranstalt wird zeigen, daß auch hier der Verein der Buchhändler zu Leipzig die ihm infolge der Bedeutung Leipzigs als Buchhändlerstadt zugefallene Aufgabe, Träger der Bildungsbcstrebungen des Buchhandels zu sein, dem heimischen und dem vaterländischen Buchhandel gegenüber zu erfüllen weiß. Zum Schluß sei allen denen, die der Lehranstalt auch im Be richtsjahre ihre Teilnahme helfend und fördernd zugewandt haben, hierdurch auf das herzlichste gedankt; der besondere Dank gebührt aber dem Königlichen Ministerium des Innern, Abteilung für Ackerbau, Gewerbe und Handel, dem Rate der Stadt Leipzig und dem Börsenverein der Deutschen Buchhändler, die die Lehr anstalt auch in diesem Jahre durch Gewährung ansehnlicher Zu schüsse unterstützt haben. Die B e st e l l anst a l t erledigte ohne erwähnenswerte Vor kommnisse die Geschäfte in gewohnter Weise. Da die eingelieferten, mit Blei- und Tintenstift geschrie benen Rundschreiben, Remittendenfakturen und Schriftstücke beim Sortieren durch Blendung Schwierigkeiten und Verzöge rungen verursachten, wurde in einem Rundschreiben an den ge samten Buchhandel die Bitte ausgesprochen, hierauf Rücksicht zu nehmen. Leider ist nur zum Teil diesem Wunsche entsprochen worden. Auf die Zurückgabe der mit Umschlag versehenen Geschäfts papiere mutz immer noch täglich geraume Zeit verwandt werden. Der V e r l a gs b u ch h a n d e l ist von der Ungunst derEreig- nisse nicht unberührt geblieben. Der Balkankrieg hat bei der öster reichischen Kundschaft zeitweise Zurückhaltung im Einkauf zwei fellos zur Folge gehabt. Die Außenstände gingen bei der Unge wißheit der politischen Lage und wegen der Spannung des Geld marktes langsamer ein. Manchem Verleger, vor allem von Zeit schriften, wird auch die ungünstige Lage der Baubranche mit ihren weitverzweigten Nebenbranchen unbequem gewesen sein. Es ist sogar das seit langer Zeit nicht dage wesene Ereignis festzustellen, daß im zweiten Halbjahr 1913 die Verlagsproduktion anscheinend um eine Kleinigkeit gegen das Vorjahr zurückgegangen ist, denn der Hin- richssche Halbjahrskatalog ergibt in diesem Zeitraum einen Min derumfang von etwa 6 Seiten gegen das Vorjahr. Ein Rück schlag ist aber trotz allem im Verlagsgeschäft nicht eingetreten, und das Endergebnis war im allgemeinen nicht ungünstig, doch ist dieser Erfolg vielfach dem erhöhten Aufgebot von Vertriebs- bemllhungen zuzuschreiben. An den wenigen Schlagern des Jah res 1913 War der Leipziger Verlag mit Bloems »Schmiede der Zukunft« beteiligt. Von der steigenden Tendenz aller Herstel lungskosten schließen sich auch die Verfasserhonorare im wissen schaftlichen wie im populären Verlag nicht aus. Vielleicht wird es den Verfassern auch gar zu leicht gemacht, mit ihren erhöhten Forderungen durchzudringen, denn z. B. eine Beteiligung des Verfassers an allen verkauften Exemplaren eines Romans mit über 30 7» vom Ladenpreise, wie es in Leipzig allerdings einem der erfolgreichsten Schriftsteller gewährt wird, das geht zu weit und wird hoffentlich keine Nachahmung finden. Als bedauer lich ist festzustellen, daß der Verein für die Geschichte Leipzigs seine Festschrift »Die Freiheitskriege in Bildern« in einem Mün chener Verlage hat erscheinen lassen. Man sollte meinen, es hätte sich dafür auch in Leipzig ein Verleger finden lassen. Der Hin- richssche Halbjahrskatalog I. Semester zeigt eine für den Buch handel äußerst wichtige Neuerung in dem nach eigenartigen Ge sichtspunkten bearbeiteten Stichwort« und Sachregister. Diese Einrichtung soll beibehalten werden. Da der Georgsche Schlag wortkatalog infolgedessen nicht weiter erscheint, weil er vollwer tig ersetzt wird, so hat der Buchhandel den Vorteil, von nun an mit nur einem Kataloge auskommen zu können. Das Sortiment hatte auf das Jubiläumsjahr 1913 mit seinen Festlichkeiten große Hoffnungen gesetzt, die sich nicht erfüllten. Über die Jahrhundertfeier und die damit verbundene Ein weihung des Völkerschlachtdenkmals waren eine große Anzahl guter Werke in allen Preislagen erschienen. Leider ist aber der Absatz dieser Literatur nicht befriedigend gewesen, es waren ihrer auch zu viel. Einige dieser Werke, die als Schulprämien benutzt wurden, erfreuten sich eines größeren Absatzes. Der Verkauf von Turnliteratur zum Turnfest, der auf dem Festplatz in einer Hand lag, soll befriedigend gewesen sein. In der Baufachausstellung leiteten, auf Veranlassung der Ausstcllungsleitung, 13 hiesige Sortimenter auf genossenschaft licher Grundlage die als Verkaufsausstellung durchgeführte Aus stellung der Verleger von Fachliteratur. Leider ergab sich für die Sortimenter kein Gewinn, obwohl die Verleger mit den nrora- lischen Erfolgen sehr zufrieden sein konnten und der Besuch ein guter war. Die Soctimentsgeschäfte wurden von den Aus stellungsbesuchern nur vereinzelt ausgesucht. Beim Absatz von wissenschaftlichen Werken machte sich das alte Übel wieder bemerkbar, daß die Studenten, soweit sie die Bücher nicht durch das Bücheramt erwerben konnten, den Versuch »rächten, in den Sortiments- und Antiquariatsbuchhandlungen sogenannte antiquarische Exemplare zu erstehen. Der Grossobuch Handel hat ungeachtet der in den letz ten Jahren sonst durchaus nicht günstigen Geschäftslage seinen Absatz, wenn auch unter einigen Verschiebungen, zu behaupten gewußt. — Die Modenzeitungen und illustr. Unter haltungsblätter bilden einen wichtigen Handelsartikel. — Versicherungszeitschriften haben bisher nicht ge kannte Auflagen erreicht. — Bessere, allgemeines Interesse er weckende Lieferungswerke sind in letzter Zeit schwach vertreten. — Durch die stetig steigende Bildung des deutschen Volks tritt der Umsatz in sogenannter Volksliteratur und Kolportageromanen mehr zurück. — Kleine abge schlossene Bändchen bilden neuerdings Stapelartikel. Der Schulbücher vertrieb bringt eine Menge Ar beit, die sich auf verhältnismäßig kurze Zeit zusammen« drängt. Der Gewinn an diesem Geschäft wird immer problematischer durch fortgesetzte Neuauflagen und -Er scheinungen, wodurch vieles aus Lager liegen bleibt, anderer seits durch beanspruchte längere Zahlungsweise und höhere Ra batte. Im übrigen macht sich auf allen Gebieten der literarischen Erscheinungen ein steigender Absatz bemerkbar. Für die Leipziger Antiquariate war das verflossene Ge- schäftsjahr im allgemeinen günstig, sie konnten reichlich einkaufen und gut verkaufen. Die Einrichtung neuer Institute, besonders in Preußen, Rußland, Amerika, hatte lohnende Aufträge zur Folge. Eine große Anzahl wertvoller Kataloge wurde auch in diesem Jahre herausgegeben und vom Publikum, namentlich dem wis senschaftlichen, reichlich benutzt. Nur wird vielfach geklagt, daß die Zahlungen — namentlich von dem Auslande — nicht pünktlich eingingen. — Die Leipziger Bücher-Auktionen haben auch in die sem Jahre viel wertvolles Material zum Verkaufe gebracht und im allgemeinen gute Preise erzielt. Das Barsortiment, das infolge seiner im allge meinen hohen Spesen, ohnehin mit nur sehr bescheide nem Nutzen arbeitete, mußte die erhöhten Lasten, die ihm die Einstellung eines außergewöhnlich großen Markt helfer-Personals infolge des Streiks von 1912 auferlegt hatte, auch noch einen Teil des Jahres 1913 tragen, bis sich aus den Vielen ein Stamm brauchbarer Arbeiter herausgebildet hatte, der die Arbeiten in normaler Weise zu 443
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