Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.12.1897
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- 1897-12-16
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- 16.12.1897
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292, 16. Dezember 1897. Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 9495 Holzschnitte einige Betrachtungen, dabei an geeigneter Stelle aus die ausgestellten Abbildungen verweisend. Zur Lithographie übergehend, entwarf der Vortragende zunächst einen kurzen Lebensabriß Alois Senefelders (geb. 1771), der, nach dem er als Schauspieler und Schriflsteller Mißerfolge gehabt hatte, sich als Zeichner einen Lebensunterhalt suchte und dabei (1798) aus den Gedanken kam, mittelst einer von ihm selbst erfundenen Tinte aus Stein zu zeichnen und vom Stein zu drucken. Durch Geld verlegenheit im Ausbau und in der Ausnutzung seiner Erfindung gehemmt, vereinigte sich Senefelder mit dem HosmusikaS Gleißner, von dem er zwölf Lieder mit Klavierbegleitung fNotendruck vom Stein) veröffentlichte. Das Verhältnis zu Gleißner hatte nicht lange Bestand, und nun zog Senefelder in der Welt herum, hielt sich in München, Wien, Paris und London aus, überall Teile seines Geheimnisses zurücklassend. 1805 entstand das erste große Werk: -Lithographische Kunstprodukte, in 26 Lieferungen, und als Sene felder 1834 starb, war die Lithographie überall bekannt. Redner gab nun eine Erläuterung der verschiedenen Arten der Lithographie (Autographie, Federmanier, Punktiermanier, Gravier manier mit Umdruck, Chromolithographie, Oeldruck, Oleographie) und ihrer Technik, wobei er wieder auf die ausgestellten Abbildungen verweisen konnte, in denen alle Manieren vertreten waren. Nach kurzer Erwähnung des Zinkdrucks und der Versuche, die in neuerer Zeit mit Aluminiumplatten gemacht worden sind, wandte sich Redner dem Kupferstiche und dem Kupferdrucke zu. Wer den Kupferstich erfunden habe, wisse man nicht; die älstesten Kupfer stiche stammten aus dem 1b. Jahrhundert, doch habe man die Wirkung der Säuren auf Metall schon lange vorher gekannt und sich zur Verzierung kunstgewerblicher Gegenstände, Gesäße, Rüstungen rc. nutzbar gemacht. Albrecht Dürer war auch der beste Kupferstecher seiner Zeit, von den Stechern des 17. Jahrhunderts ragen Lastman und Schenk besonders hervor. Der Kupferstich findet immer mehr Beachtung; cs entstehen Sammlungen; die erste war die des Abbe von Marolle; die größten sind z. Z. in Paris, Dresden und Wi,n. Die Kupferstichkunst wird in fünf Manieren ausgeübt; es sind dies die besonders mühselige Grabstichelmanier — Joseph Keller hat über einer Platte 10 Jahre gesessen —, die Punktier- oder Kreidemanier, die Schabemanier oder Schwarzkunst, die Radier manier — Albrecht Dürer war auch der erste Radierer —, die Tusch- oder Aquatintamanier. Jetzt ist der Kupferstich fast ver schwunden; nur die Radierkunst hat sich erhalten. Die nun folgende Charakterisierung der verschiedenen Manieren wurde wieder durch Abbildungen dem Verständnis der Hörer näher gebracht, die durch lebhaften Beifall dem Redner ihren Dank ausdrückten. — War der erste Vortrag den eigentlichen graphischen Künsten gewidmet, so galt der zweite den Jllustrationsversahren, die dem Kunstgewerbe zugehören, und bei denen die Photographie die treibende Kraft ist. Schon lange hatte man darauf gesonnen, einen Ersatz für den zeitraubenden und teuren Holzschnitt zu finden. Den ersten bemerkenswerten Ersolg erzielte Gillot in Paris, der 1850 mittelst einer Fettsubstanz, die Säuren widerstand, mit der Feder auf Zink zeichnete, diese Zeichnungen ätzte und als Druckplatten verwendete. Man hatte versucht, ihm seine Geheimnisse abzulauschen, und cs wurden bis Ende der fünfziger Jahre allerhand Experimente gemacht; dann ließ man die Sache liegen, weil die Resultate ganz ungenügend waren. Erst seit etwa 20 Jahren, wo sie die Firma Angerer L Göschl in Wien mit großer Geschicklichkeit aufnahm, ist die Zinkätzung konkurrenzfähig geworden und hat den Holzschnitt vielfach verdrängt, wenn sie ihn auch nie ganz ersetzen können wird. Redner erläuterte die Zinkätzung, wie sie heute gehandhabt wird, in eingehender Weise und verwies dabei auf die aus gelegten Platten, die das Verfahren in allen neuen EntwickelungS- stadien veranschaulichten. Einen ungeheuren Aufschwung nahm die Zinkätzung, als man darauf kam, die Photographie zu Hilfe zu nehmen. Der erste war der Franzose Niepce, der lichtempfind liche Platten von syrischem Asphalt verwendete; einen wesentlichen Fortschritt bildete die Erfindung des Engländers Fox Talbot, der lichtempfindliches Gelatinepapier herstellte. Eine weitere Förderung fand das Verfahren durch Erfindung des Schabepapiers und des Kornpapiers, und im Farbendruck, wie ihn Angerer L Göschl in Wien ausführen, hat die Pbotozlnkographie die schönsten Erfolge erzielt. Freilich haben die Franzosen die Erfindung besser aus genützt als die Deutschen. In den größeren Städten Frankreichs werden in fünf bis sechs Farben ausgeführte große Bilder für 1 C». auf den Straßen verkauft und große Geschäfte damit ge macht. Die Autotypie, die es ermöglicht, Druckplatten mit Halb tönen mittels der Photographie direkt von den Originalen her zustellen, wurde gleichzeitig von Meisenbach und in Amerika erfunden. Im autotypischen Druck sind die Amerikaner uns weit überlegen; sie drucken von Kupferplatten, weil sich dieses Metall zum Kopierprozeß geeigneter als Zink erwiesen hat. Auch der Lithographie ist die Photographie förderlich gewesen, indem sie ihr in der Photolithographie ein neues dankbares Arbeits feld zuwies; dagegen hat sie auf den Kupferstich fast vernichtend gewirkt, denn die Photograoüre verdrängt den Kupferstich mehr und mehr. Das Ideal aller Jllustrationsarten ist der Lichtdruck; er ent stand aus dem Gedanken, Photographieen zu drucken. Leider bietet seine Technik die größten Schwierigkeiten, namentlich ist eine Gleich mäßigkeit der Abzüge kaum zu erzielen, weil sie zu viel von der Temperatur im Arbeitsraume rc. abhängt. Man unterscheidet Matt- und Glanzlichtdruck. Glanzdruckoilder werden öfter als Photographieen verkauft und sind für den Laien von diesen nicht so leicht zu unterscheiden. — Zum Schluß wendete sich Redner dem Farbenlichtdruck zu, dessen Aussührung in der gleichen an. schaulichen Weise geschildert wurde, wie die der vorher genannten Verfahren; auch gedachte er der in neuester Zeit gemachten Ver suche, das elektrische Licht an Stelle des Sonnenlichtes zum Kopieren photographischer Ausnahmen zu benutzen. Der lebhafte und an haltende Beifall wird ihm bewiesen haben, wie gut er cs verstanden hat, das Interesse der Zuhörer wachzurufen und bis zuletzt lebendig zu erhalten. —s — Verein jüngerer Buchhändler -Lothringia- in Metz. — Unter äußerst reger Beteiligung des Metzer deutschen Buch handels und junger Kaufleute hielt Herr Magnus Will im Verein jüngerer Buchhändler -Lothringia- einen sehr interessanten Vor trag über das Thema: «Der Handlungsgehilfe im Mittelalter, der Handlungsgehilfe der Jetztzeit und seine Pflichten und Rechte nach dem heutigen Handelsgesetzbuche-. Sprechsaal. Das Warenhaus A. Wertheim. Vgl. Börsenblatt Nc. 276, 279, 282, 283, 285, 286, 287, 288, 289. 290.) XXVI. Erklärung. Das Warenhaus A. Wertheim in Berlin zeigt in seinem für das Publikum bestimmten Bücherkatalog einen Teil meiner VerlagS- werke unter dem Ladenpreis an. Selbstredend wird weder von hier, noch von meinem Berliner Auslieferungslager aus, an ge nannte Firma geliefert Meine Bemühungen, Wertheims Liese- ranten ausfindig zu machen, sind bisher leider ersolglos geblieben. Leipzig. Philipp Reclam jun. Anzeigeblatt. Gerichtliche t3ckanntmachunge.n. Konkursverfahren. Ueber das Vermögen des Musikalien händlers Erich Albig zu Charlottenburg, Berlinerstraße 105, ist heute, nachmittags 123/z Uhr, das Konkursverfahren eröffnet. Konkursverwalter ist der Kaufmann W.. Goedel jun. zu Charlottenburg, Kursürsten- straße 108a. Frist zur Anmeldung der Kon- kurssorderungen bis zum 20. Januar l898. Erste Gläubigerversammlung am 10. Januar 1898. vormittags 10 Uhr, und allg<-meiner Prüsungstermin am 7. Februar 1898, vor mittags 10 Uhr. vor dem Unterzeichneten Ge richt im Zivilgerichtsgebäude, Amtsgerichts platz, nahe dem Bahnhof Charlottenburg, II Treppen, Zimmer 44. Offener Arrest mit Anzeigepflicht bis 26. Dezember 1897. Charlottenburg, den 11. Dezember 1897. Königliches Amtsgericht. Abteilung 14 Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen: j56495j Witten, Dezember 1897. Hauptstraße 69. k. 9. Hierdurch mache ich die ergebene Mit teilung, daß ich die I. Fusangelsche Buch handlung hierselvst käuflich erworben habe und unter der Firma fiicrundjechzlxsicr J.'.hcq:-;, 1264
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