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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.02.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-02-06
- Erscheinungsdatum
- 06.02.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchbandel. Redaktioneller Teil. ^ 30, 6. Februar 19l4. kostet broschiert G. t4.—, in Pergament gebunden G. 17.50, in blauem Leder G. 27.50. Für Deutschland ist es nicht ohne Interesse, daß die beiden letzteren Werke in einer Schrift ge druckt sind, die der Überlieferung nach von Peter Schoeffer von Gernsheim stammt Die Matrizen sollen in seiner Familie verwahrt geblieben sein bis zum Ende des achtzehnten Jahr hunderts, als der Besitzer sie Johannes Enschede, dem Gründer der Firma, schenkte, der sie aber unbenutzt liegen ließ. Später wurden mit diesen Matrizen Lettern . gegossen, wobei die Matrizen selbst zugrunde gingen. Dagegen wurden nach den Lettern neue Matrizen hergestellt, mit denen die Firma Lilvoräistal in Zukunft ihren ganzen Berlag zu drucken gedenkt. Daß es eine Kraft gibt, die stets das Böse will und doch das Gute schasst, hat sich wieder einmal an unserm Buchdruck- gewerbe bestätigt Anfang vorigen Jahres traten die Arbeit nehmer der Druckereien zu Amsterdam trotz des bestehenden kollektiven Arbeitsvertrags in einen Ausstand ein, der ver schiedene Wochen dauerte und zuletzt durch ein Übereinkommen beendet wurde, das dahin lautete, daß die Arbeit zu den alten Bedingungen wieder ausgenommen werden sollte, aber bis zum 1. Januar 1914 eiu neuer Kontrakt geschlossen sein müsse. Die Unterhandlungen über diese neue Arbeitsübereinkunft erweiterten sich aber im Laufe der Zeit zu Unterhandlungen über einen Kollektivvertrag, der nicht nur Amsterdam, svudern das ganze Land umfassen sollte. Nach langen, weitläufigen und schwierigen Beratungen ist dieser Kontrakt nunmehr am 6. Januar zu Amsterdam von den Vertretern der Organisation der Arbeitgeber ^acierlancksebo Uoncl van Uoek- cirukksrison und denen der Arbeitnehmer /VIA6M66N6 dlecierl. HpoAraken bonci, l^eci. U. Iv. Oratiseb Verbonü, ObristeUjkv D^poKiakenbonci und dlecieri. Iloini van plaatseiifiro Dvpi> xrakon-Vereenissin^en unterzeichnet worden. Die Bestimmungen umfassen, wie gesagt, unser ganzes Land. Für die Feststellung der Löhne ist das Land in 9 Klassen eingeteilt. Die erste umfaßt die Städte mit mehr als 500 000 Einwohnern, d. h. nur Amsterdam, die zweite diejenigen mit mehr als 250 000 (Rotterdam und im Haag), und so immer weiter abnehmend bis zu Orten mit weniger als 5000 Einwohnern. Für jede Klasse ist dann ein Minimallohn festgestellt für die drei Kategorien, in die die Arbeit nehmer eingeteilt sind. Dieses Minimum beträgt z. B. für gewöhnliche Schriftsetzer in Orten der 9. Klasse 19 und in Orten der 1. Klasse 27 Cts. für erwachsene Arbeiter, wobei 'ein Achtzehnjähriger als erwachsen gilt. Die Arbeitszeit wird festgesetzt ans 9'/, Stunden bei Tage und höchstens 8 bei Nacht und muß in der Regel an den Wochentagen zwischen 6 Uhr vormittags und 7 Uhr nachmittags fallen. Auch ist das Verhältnis festgestellt, in dem die Arbeiterzahl der einen Kategorie zu der der andern Kategorie stehen muß. Ein sehr eingreifender Artikel, der in dieser Form wohl noch nicht häufig vorkommt, ist Artikel 29, der besagt, daß die organisierten Arbeitgeber nur organisierte Arbeitnehmer in Dienst nehmen dürfen und anderseits die organisierten Arbeit nehmer nur bei organisierten Arbeitgebern arbeiten dürfen. Voll ständig eingeführt müssen alle Vorschriften am 1. Oktober 1916 sein. Zur Kontrolle dieser Einführung und zur Über wachung der Durchführung, sowie auch zur Beilegung etwaiger Differenzen werden verschiedene Adteilungskommissionen ge wählt, in denen beide Parteien gleich stark vertreten sind, ein Verhältnis, das auch in der Hauptkommission besteht, die als Ratgeber der Abteilungskommissionen und als Berufungs- instanz über deren Entscheidungen wirken soll. Zum Schluß ver pflichteten sich beide Parteien, während der Datier des Vertrags keine Ausschließung oder keinen Ausstand zu proklamieren, weder zum Zweck der Änderung der übcrcinknnft, noch auch zur Unter stützung einer Ausschließung oder eines Ausstandes, der bei Nichtorganisierten Arbeitgebern oder Arbeitnehmern stattfinden sollte. Eine natürliche Folge dieser Übereinkunft wird eine all gemeine Steigerung der Produktionskosten sein, nnd deshalb will ich im Anschluß daran erwähnen, daß auch rio Nockerl. t78 Lonü van Lookbin<l6rpatroon8 (Buchbinder-Verein) mit dein l. Januar 1914 seine Preise erhöht und für jede Art Arbeit Minimalpreise festgesetzt hat. Ein Komitee hat sich gebildet, nm dem berühmten Schriftsteller L. Coupcrus, dessen Werke zum Teil iu Über setzung bei H Minden, Dresden, erschienen sind und der noch immer hochgeschätzt wird, wenn er auch nicht mehr so populär ist wie vor einigen Jahren, aus Anlaß seines 50. Geburts tages eine Ehrengabe anzubieten, die ihn instandsetzen soll, Aghpten zu besuchen, das er in einem seiner letzten Werke unter dem Titel »^ntiek Taormina« in seiner da maligen Blüte beschrieben hat. Das Komitee besteht aus den angesehensten Schriftstellern, Kritikern usw. jeder Rich tung. Auch der gekrönten Dichterin Carmen Sylva soll nach träglich noch zu ihrem 70. Geburtstag ein Huldigungs album dargeboten werden. Fast Hütte ich versäumt, Meldung von dem Tode eines be rühmten Kollegen zu machen, berühmt allerdings nicht als Buchhändler, sondern als Schriftsteller und Sprachforscher, nämlich von Waling Dykstra.der am 15. Januar im 92. Lebens jahr starb. Er war einfacher Herkunft und ursprünglich Bäcker, hat aber sehr viel dazu beigetragen der friesischen Sprache, bekanntlich einem ganz besonderen Zweig der germanischen Sprachen, die im Volksmund immer lebte und noch lebt, eine Literatur zu verschaffen, die bis dahin fast ganz fehlte und die dann nach seinem Beispiel von Jüngeren weiter aus gebaut wurde und wird. Er dichtete viele Lieder, die zum Teil zu Volksliedern wurden, verfaßte und übersetzte Lust spiele, darunter ein paar von Moliöre, hielt Vorträge usw. Auch war er Gründer und lange Jahre Vorsitzender, dann Ehrenvorsitzender von selskip koar b'r^slro taai-au sebrikton- Iv6nm88s, Redakteur des Wochenblattes Lljuobt, an üjuebt und Mitarbeiter vieler Zeitschriften. Seine Hauptwerke sind IM Mi68>anÜ8 volimlavan van vroag'ar an later (Leeuwarden 1892-—1896), eine reiche Fundgrube friesischer Volksgebräuchc, Erzählungen und Überlieferungen usw. und das Mieeeb IVooräanboak, 4 Bde. (Meijer L Schaafsma, Leeuwarden l 896 —1911), dessen letzte Lieferung knrz vor seinem 90. Ge burtstag erschien ü. lü. Konkursstatistik des Jahres 1913. (1912 siche 1918, Rr. 20.) Nach einer Zusammenstellung der Finanzzeitschrift »Die Bank« ist die Anzahl der im ganzen Jahre 19l3 in Deutsch land erfolgten Konkurse auf 9689 (l912: 9202) ge stiegen und geht noch ganz erheblich über die Rekordziffer des Jahres 1908 (9375 Konkurse) hinaus. Diese anormale Steigerung soll hauptsächlich auf der Häufung von Konkurs eröffnungen in den ersten fünf Monaten des Jahres 1913 beruhen. Nach den vom Börsenblatt vierteljährlich auf gestellten Statistiken, die wir nachstehend für das ganze Jahr 1913 zusammenfassen, ist der Buchhandel an diesen Zusammen brüchen init 58 Konkursen beteiligt. Eröffnete Konkurse. Vierteljahr I II III IV Zusammen: 12 16 15 15 58 (1912: 48; 1911: 64; 1910: 65; 1909: 69) Davon entfielen auf Vierteljahr 1 Verlag 3 Kleinhandel 9 Gemischte Betriebe 11 III IV Insgesamt: 1 2 6 12 (9)*) 15 13 7 44 (39) — — 2 2 (0) Mit der Gesamtzahl 58 (für 1913) ist die auffallend niedrige Gesamtzahl des Vorjahres (48) weit überschritten, und es sind annähernd die Zahlen der Jahre 1909- 11, die sich in den Sechzigern bewegten, wieder erreicht. Der reine *> Die in Klammer» gesetzten Zahlen sind stets die des Vor jahres.
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