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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1939
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Einsamkeit des Dichterlebens an Hohem und Hehrem geschaffen wird, soll in der Zusam menarbeit mit dem V e r le g e r L eb en und Form für die Nation und darüber hinaus für dce Welt Gestalt erhalten. Dieses gemeinsame Arbeiten immer mehr zu erreichen, Autor und Verleger immer fester zusammenzuschweißen, ist Sache unseres nationalsozialistischen Staates und die Schrifttums kammer ist die eifrige und freudige Ausführerin dieses Willens. Wie sehr diese Gemeinschaft bereits praktisch Früchte ge tragen hat, zeigt ein Urteil des Amtes Schrifttumspflege beim Beauftragten des Führers für die Überwachung der gesamten geistigen und weltanschaulichen Schulung und Erziehung der NSDAP. Der Leiter dieses Amtes, Pg. Hagemeyer, be stätigte, daß seine Dienststelle im vergangenen Jahr bei weit größerem Büchereingang viel weniger negative Gutachten ab geben mußte als früher. — Man kann diese Feststellung bei auf merksamem Verfolgen auch bei der parteiamtlichen »Bücher kunde« machen. Wir freuen uns alle über diese Entwicklung, die bereits beim Amt Schrifttumspflege vor einigen Jahren dadurch ein geleitet wurde, daß sie es ablehnte, die Manuskripte von Per sonen zu prüfen, die bislang noch keinen Verleger gefunden hatten. In neunundneunzig von hundert Fällen konnte hierbei die Erfahrung gemacht werden, daß das wirklich gute Manu skript seinen Weg zum Verleger findet und nur Dilettanten und Wichtigtuer glaubten, Dienststellen der Partei und des Staates als billige Lektorate benützen zu können. Um der Verantwortung des Verlegers auch äußerlich Ge stalt zu geben, hat der Präsident unserer Reichsschrifttums kammer, Pg. Staatsrat Hanns Johst, vor fünf Wochen die Anordnung Nr. 133 zum Schutze der verantwortlichen Persön lichkeit im Buchhandel erlassen. In dieser Bekanntmachung ist klar und deutlich zum Ausdruck gebracht, daß der heutige Buch händler bei der Durchführung der von ihm geplanten und aus geführten Arbeiten einzig und allein dem Volke verantwortlich ist. Er kann sich weder hinter anonymen Geschäften verschanzen noch die Erfüllung anderer Bindungen für sein Handeln vor geben. Die gesamte kulturpolitische und wirtschaftliche Verant wortung ruht auf seiner Person. Sie schaltet jeden aus unserem Berufsstand aus, der glaubt, Sonderinteressen verfolgen zu kön nen, oder der in dem Buchhandel eine Domäne des Geschäfte- machens zu sehen glaubt. Der Buchhandel verlangt die ganze Person, und wer sich ihm nicht voll widmen kann, hat innerhalb dieses wichtigen kulturpolitischen Aufgabengebietes nichts zu suchen. Es ist nicht mehr möglich, daß Jndustrieunternehmungen Verlagsabteilungen besitzen, um mit diesen eine billige Propa ganda für ihre Produkte veranstalten zu können. Treib - stoffirmen werden in Zukunft ebensowenig mehr Landkarten verlegen können, wie Be triebe der g e w er b l i ch e n W i rt sch a f t oderOrga- nisationen beispielsweise Kochbücher oder ähnliche Fachwerke herausbringen dürfen. Die Anordnung zum Schutze der verantwortlichen Persönlichkeit im Buchhandel wird den letzten großen Baustein in der Errichtung unserer berufsnotwendigen Gesetze darstellen. Nach Durchführung dieser Vorschriften wird der deutsche Buchhandel im national sozialistischen Staat eine Stellung einnehmen, die ihm zwar keine Sonderrechte, aber dank der besonderen politischen Auf gaben besonders ehrende Pflichten zuweist. Aber nicht nur den deutschen Verleger, sondern auch die übrigen Sparten unseres Berufsstandes haben wir immer wie der auf ihre Aufgaben hingewiesen. Bereits im März wurde die erste großdeutsche Sortimenter-Tagung in Hamburg eröffnet, die den Auftakt für weitere ähnliche Tagungen darstellt. Bedeutungsvoll für unser Arbeiten im letzten Jahr war, wie auch schon in den vorangegangenen drei Jahren, die Tätig keit der Reichsschule des Deutschen Buchhandels. Durch sie sind 1938 wiederum über achthundert junge Buch händler in mehrwöchigen Lehrgängen gelaufen, in denen unser buchhändlerischer Nachwuchs in den meisten Fällen erstmals den großen Überblick über seine verantwortungsvollen Aufgaben er hielt. Mit Freude und Genugtuung können wir feststellen, daß es keinen mehr gibt, der den erzieherischen und auch kulturellen Wert dieser Ausbildung bestreitet. Wie im vorigen Jahre will ich auch Heuer kurz auf die wirtschaftlicheBesserstellung Hinweisen. Der enorme Aufstieg unserer Nation auf allen Gebieten hat es mit sich ge bracht, daß nicht nur die breite Masse des Volkes in großem Maße zum Buch zurückgefunden hat, sondern daß auch die öffent lichen Stellen an den Ausbau ihrer bereits bestehenden und an die Errichtung von neuen Büchereien herangegangen sind. Der Aufbau der neuen deutschen Wehrmacht hat besonders jenen Buchhandlungen, die in Städten liegen, die heute zum Teil große Garnisonen beherbergen, Vorteile gebracht. Diesen Erfolg weisen wiederum am besten die Zahlen aus, die die Reichsschrift tumskammer im letzten Jahre auf diesem Gebiete sammeln konnte. Diese Umsatzzahlen sind nicht etwa Zufalltreffer, sondern geben allgemein das Bild der Entwicklung des Umsatzes be sonders kleiner und mittlerer Garnisonstädte wieder. Buchhand lungen verschiedener Größe konnten ihren Umsatz steigern von RM 50971 im Jahr 1936 auf 58586 i. 1.1937 auf 63500 i. 1.1938 RM 30814 im Jahr 1936 auf 37351 i. I. 1937 auf 43111 i. I. 1938 RM 29700 im Jahr 1936 auf 37 900 i. I. 1937 auf 45100 i. 1.1938 RM 48000 im Jahr 1936 auf 59300 i. I. 1937 auf 76663 i. 1.1938 RM 89140 im Jahr 1936 auf 105 700 i. I. 1937 auf 142800 i. 1.1938 RM 20680 im Jahr 1936 auf 42014 i. I. 1937 auf 55783 i. 1.1938 RM 102 635 im Jahr 1936 auf 118 000 i. I. 1937 auf 152 668 i. 1.1938 RM 110525 im Jahr 1936 auf 130521 i. I. 1937 auf 148218 i. 1.1938 Je nach der Leistung der einzelnen Buchhandlungen konnte der Umsatz mehr oder weniger stark erhöht werden. Ich halte es hier für richtiger, Ihnen einmal solche Zahlen zu nennen, weil hier ein Durchschnittsprozentsatz kein eindeutiges Bild geben würde. über den weiteren Anstieg und über die Zunahme der Bedeutung des deutschen Buchschaffens brauche ich an dieser Stelle nicht zu sprechen. Darüber hat bereits gestern Herr Mini sterialdirigent Berndt gesprochen. Jedenfalls steht auch Heuer wiederum als Ergebnis eine erneute Konsolidierung der wirt schaftlichen Verhältnisse eines jeden Betriebes fest, der inmitten des deutschen Lebens tatkräftig mitgewirkt hat. Mit besonderer Freude habe ich daher auch die mir nach dem Weihnachtsfest von verschiedenen Seiten zugegangenen Be stätigungen, insbesondere aus Sortimenterkreisen, begrüßt, daß sich die großen Erfolge im Reich auch entsprechend günstig auf unseren Berufsstand, besonders auf das Sortiment ausgewirkt haben. Bezeichnend war in diesem Zusammenhang auch, daß all gemein die Erfahrung gemacht werden konnte, daß durchweg, im Gegensatz von früher, Werke in höheren Preislagen vom Publikum bevorzugt wurden. Einer der größten deutschen schön geistigen Verlage versicherte mir, daß bei ihm allgemein die Tendenz vom 2.50- und 3-Markbuch zum 4-Markbuch hinge zogen hat. Fürwahr, neben den übrigen Erfahrungen in anderen Wirtschaftszweigen ein deutlicher Beweis über die vermehrte Kaufkraft unserer Nation auf allen Gebieten des Lebens. Zu einer wichtigen Frage, ich möchte fast sagen zu einer lebenswichtigen, ist die Frage unseres Nachwuchses geworden. War es früher in der Zeit der Arbeitslosigkeit schon gang und gäbe, daß nur Lehrlinge mit Primareife, auf jeden Fall aber mit dem Einjährigenexamen eingestellt wurden, so hat die Entwicklung im nationalsozialistischen Staat ein sol ches Ausmaß und Tempo angenommen, daß derartige Forde rungen längst in Wegfall kommen mußten. Die vor einigen Wochen durchgeführten Lehrlingsprüfungen haben ergeben, daß die Lehrlinge mit Mittelschulreife und Abitur ständig zurück gehen. Die Lehrlinge mit Volksschulbildung nehmen von Jahr zu Jahr wieder zu. Wir bedauern dies auf keinen Fall, denn der junge Deutsche, der mit vierzehn Jahren als Lehrling zu uns stößt, wird, wenn er sich zu unserem Beruf auch wirklich be rufen und hingezogen fühlt, auch seinen Mann stehen wie so viele alte Veteranen des Buchhandels, bei deren Eintritt in den Beruf auch früher nicht Primareife verlangt worden ist. Das wesentlichste für den Betriebsführer ist aber die wirklich ein wandfreie und verantwortungsvolle Auswahl und Ausbildung Nr. 1»6 Dienstag, ben 9. Mai 18S8 381
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