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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1939
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- Deutsch
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heißt bei rund der Hälfte der Gesamtproduktion — zum Teil sehr beträchtlich überschritten worden ist. Es sind das, in der Reihenfolge des Steigerungsgrades, die Gruppen: Technik und Handwerk; Schulbücher; Erd- und Völkerkunde und Atlanten; Bildende Kunst und Kunstgewerbe; Schöne Literatur; Handel und Verkehr; Land-, Forst- und Hauswirtschaft; Wehr- und Kriegswissenschaften; Medizin; Mathematik und Naturwissen schaften. Hier zeigt sich, daß an dem Aufschwung nicht nur so genanntes Konjunkturschrifttum beteiligt ist, vielmehr wird ein gesunder organischer Zusammenhang zwischen dem allgemeinen wirtschaftlichen Aufschwung und der Entwicklung der buchhänd lerischen Produktion erkenntlich. Dabei ist vor allem darauf hin zuweisen, daß der deutsche Buchhandel von je seinen Stolz dar ein gesetzt hat, seine Unternehmungen selbst zu finanzieren. Was er in die Produktion steckt, gewinnt er aus deren Absatz selbst. Der erfolgreiche Aufschwung der deutschen Verlagsproduktion, der sich in den genannten Zahlen spiegelt, ist so zugleich der Be weis dafür, daß wirklich das herausgebracht worden ist, was das Volk brauchte und was es aufzunehmen bereit war. Damit straft die Statistik auch jene ausländischen Kritiker Lügen, die immer wieder versucht haben, der Welt einen Niedergang der deutschen Literatur und des deutschen Buchhandels einzureden. In Eng land wie in Frankreich ist in den letzten Jahren sehr viel von der Krise des Buches die Rede gewesen. Die bekanntwerdenden Zahlen sprechen auch dafür, daß die buchhändlerischen Verhält nisse dort in vieler Hinsicht zu wünschen übrig lassen. Um so er freulicher ist für den deutschen Buchhandel, daß für ihn derartige Diskussionen überholt und erledigt sind. Die Lage zeigt aber an einigen Stellen doch auch Erschei nungen, die rechtzeitig sorgsame Aufmerksamkeit erfordern und die Anlaß zu vorbeugenden Maßnahmen geben dürften, gerade, wenn die günstige Weiterentwicklung gesichert bleiben soll. Die vom Börsenverein betreute Konjunkturberichterstattung zeigt seit Mitte 1937 eine Entwicklung auf dem buchhändlerischen Arbeits markt, die nicht unbeachtet gelassen werden darf. Während seit 1933 der Anteil der Firmen, die neue Mitarbeiter einstellten, ständig gewachsen ist, ist dieser Aufschwung im letzten Jahre zum Stillstand gekommen. Dagegen ist der Anteil der Firmen ge wachsen, die das Ausscheiden von Mitarbeitern zu melden hatten, und zwar mehrten sich die Klagen über Abwanderung nach ande ren Wirtschaftsgebieten. An sich ist diese Beobachtung nicht ver wunderlich. Es ist bekannt, in welchem Maße die Wirtschaft unter Verknappung der Arbeitskräfte allgemein leidet; davon kann der Buchhandel nicht unberührt bleiben. Die Entwicklung ist aber insofern nicht unbedenklich, als sich gleichzeitig auch ein Rückgang im Nachwuchs und eine Umschichtung in seiner Zu sammensetzung bemerkbar macht. Noch 1937 waren von den Jungbuchhändlern, die damals die Frühjahrsgehilfenprüfung ab gelegt haben, 60°/° männlich und 40"/° weiblich. Dieses Verhält nis ist, nach den Lehrlingsmeldungen für 1940 zu urteilen, jetzt in das genaue Gegenteil umgeschlagen. Das sind Tatsachen, die man wird im Auge behalten müssen, wenn man an die künftige Leistungsfähigkeit des deutschen Buchhandels und an ihre wei tere Steigerung denkt. Es ist hier nicht der Ort, auf Einzelheiten in diesem Zusammenhang einzugehen. Es muß genügen, diesen Punkt zu berühren. Er gehört zu einer verantwortungsbewußten Beurteilung und Schilderung der Gesamtlage.« Herr Wülfing erteilt Herrn Kraus-Reichenberg das Wort. Herr Kraus führt aus: Die sudetendeutschen Buchhändler können heute als freie Volksgenossen an Kantate teilnehmen. Die . Hoffnung des Sudetenlandcs hat der Führer erfüllt. Seinen Dank an den Führer wird der sudetendeutsche Buchhandel durch besondere Mitarbeit für das Wohl Großdeutschlands abstatten. Er dankt auch der Reichskulturkammer, der Reichsschrifttums kammer, dem Börsenverein und vor allen Dingen dem Vor steher, Herrn Baur, für das große Verständnis, das sie den Nöten des sudetendeutschen Buchhandels entgegenbringen. Herr Wülfing dankt Herrn Kraus für seine Worte. Es ist wohl unnötig zu betonen, daß die Freude des sudetendeutschen Buchhandels von allen geteilt wird. Herr Wülfing erteilt Herrn Ströhm-Reval das Wort. Herr Ströhm übermittelt dem Börsenverein den Dank seiner Auslandvertreter. Er hofft, daß die Zusammenarbeit auch weiterhin zum Wohle des deutschen Schrifttums vertieft werden kann. Deutsch sein bedeutet heute für sie: Eine deutsche Ge sinnung vertreten und dem deutschen Kulturkreis mit der schul digen Loyalität zum Heimatstaat angehören. Ohne den engen Kontakt zum Mutterlande würde das Schicksal jeder deutschen Volksgruppe bald besiegelt sein. Diesen engen Kontakt zum Mut terlande aufrechtzuerhalten ist vor allen Dingen Aufgabe des auslanddeutschen Buchhandels. Herr Wülfing weist darauf hin, daß der Börsenverein besonders stolz darauf ist, mit den deutschen Volksgruppen engste Verbindungen aufrechtzuerhalten. Er hofft, daß sich diese ins besondere zum Segen derjenigen auswirken werden, die draußen für das Deutschtum kämpfen. Herr Wülfing sieht davon ab, die einzelnen Punkte aus dem gedruckten Geschäftsbericht aufzurufen, der in seiner Gesamtheit zur Besprechung gestellt wird. Im Hinblick auf die eingehenden Aussprachen in den Fachschafts- und Fachgruppensitzungen sowie mit den Landesobmännern bittet Herr Wülfing, sich in der jetzi gen Diskussion nicht in Einzelheiten zu verlieren. Da das Wort nicht gewünscht wird, ist auch Punkt 6 der Tagesordnung erledigt. Herr Wülfing gibt das Wort an den Vorsteher ab. Der Vorsteher hat Neubesetzungen von Ämtern in die sem Jahr nicht bekanntzugeben; alle von ihm ehrenamtlich be nannten Berufskameraden bleiben in ihrer Tätigkeit. Nach Maß gabe der Satzung sind lediglich die Vertreter des Börsenvereins in den Geschäftsführenden Ausschuß de ^Deut sch e n Bücherei für das kommende Geschäftsjahr zu entsen den. Der Vorsteher bestimmt dazu die Herren Anton Hierse in ann, Theodor Fritsch und vr. Witzmann. Der Vor st eher dankt allen ehrenamtlichen Mitarbeitern, an ihrer Spitze insbesondere seinem Vertreter, Herrn Wül fing, für die im vergangenen Jahr gebrachten Opfer an Zeit und Arbeit. Herr Wülfing gibt diesen Dank an den Vorsteher zurück; denn nur dadurch, daß der Vorsteher selbst sich immer wieder mit seiner ganzen Persönlichkeit in den Dienst der gemeinsamen Sache gestellt hat, war es möglich, zu einer sinnvollen Ordnung im deutschen Buchhandel zu kommen. Seine Arbeitsfreudigkeit und Entschlußkraft sind Ansporn gewesen und werden es auch weiterhin sein, gern und freudig unter seiner Leitung zu arbeiten. Diesem Dank schließt Herr Wülfing einen solchen an die Geschäftsstelle des Börsenvereins und damit nicht zuletzt an Herrn Di. Heß an. Durch ihren nimmermüden Einsatz und ihre Pflichttreue haben alle Mitarbeiter der Geschäftsstelle bewiesen, daß ihnen die Sache des deutschen Buchhandels eine Sache des Herzens ist und daß sie innerhalb der dem Börsenverein gestell ten Aufgaben Hervorragendes zu leisten bereit und imstande sind. Herr Wülfing schließt die 114. Hauptversammlung 16 Uhr 30 mit dem Gruß an den Führer. 3X6 Nr. 108 Dienstag, den 9.. Mai 1939
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