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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1939
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Oie lZuckNÄNdlung ein politisches und kulturelles fükrungsinstrument /inlpracke von Mlnlsterlaldlrlgent fllfred-Ingemar Verndt ln der siauptverlammlung des öörlenverelns Parteigenossen und Volksgenossen! Meine Damen und Herren! Ich habe Ihnen die herzlichen Wünsche und Grüße des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda vr. Goebbels zu überbringen, der im letzten Augenblick ver hindert ist, selbst zu Ihnen zu sprechen. Er läßt ihnen insbeson dere danken für Ihren Einsatz und Ihre große erfolgreiche Ar beit im verflossenen Jahre. Wir stehen am Abschlüsse des größten Jahres der deutschen Geschichte und blicken zurück auf das Wunder dieses Jahrhun derts, für das es in der Geschichte kaum eine Parallele gibt. Ein Volk, das nach einem großen Kriege betrogen und ge knechtet worden war wie kaum je eines zuvor, hat inmitten einer hochgerüsteten und feindlichen Welt aus eigener Kraft die Ketten zerrissen und ohne einen Schuß abzugeben den Traum eines Jahrtausends verwirklicht: dasGroßdeutscheReich. Wir können heute mit dem Verstände noch nicht ermessen, was das Geschehen unserer Jahre in der deutschen Geschichte be deutet, und erst in späteren Jahrzehnten wird man sich bewußt werden, wie groß die Zeit ist, die zu erleben wir das Glück haben. Und wir fühlen alle die heilige Verpflichtung, uns dieser Zeit wert zu erweisen und unsere ganze Kraft einzusetzen, unsere Pflicht gegenüber Führer und Volk bis zur letzten Konsequenz so zu erfüllen, daß wir uns vor der Nation nicht zu schämen brauchen. Ohne diese Pflichterfüllung jedes einzelnen Deutschen auf dem Platze, auf den das Schicksal ihn gestellt hat, wäre die Größe unserer Zeit nicht denkbar. Darum kann auch niemand sagen, seine Aufgabe sei zu gering und auf seine Aufgabe käme es nicht an. Das Leben eines Volkes ist die feinste und komplizierteste Maschinerie, die es gibt. Jeder von uns weiß, daß das Versagen eines kleinen Rädchens eine große Maschine zum Stillstand bringen kann und hat daraus die Erkenntnis gezogen: Auf jeden Deutschen kommt es an. So hat auch der deutsche Buchhändler im Volke seine große Aufgabe zu erfüllen, eine Aufgabe, die keine kauf männische, sondern in hohem Maße eine kulturelle und politische ist. Der Buchhändler ist mitnichten ein Mann, der mit Büchern handelt wie ein anderer mit Lebensmitteln. Seine Verantwortung ist eine höhere, denn er ist der berufene Vermittler zwischen den urschöpferischen Menschen unseres Vol kes und dem Volke selbst. Er hat die Aufgabe, dem Volke die großen geistigen Güter und Schöpfungen seiner Genies nahe zubringen und dem Volke damit Kraftquellen zu öffnen, die es immer wieder bereit und fähig machen für den Lebenskampf. So ist eine Buchhandlung in Wahrheit in hohem Maße ein politisches und kulturelles Führungsinstrument. Die Aufgabenstellung für den Buchhändler ergibt sich daraus von selbst. Damit ist eine große Möglichkeit in seine Hand gegeben, denn von ihm hängt es ab, welches Geistesgut er besonders an die Menschen heranträgt, die in seinen Wirkungsbereich treten. So nimmt er täglich und Stunde um Stunde selbst Einfluß auf die Seele des Volkes, die das Kostbarste ist, was das deutsche Volk besitzt. Sind nun alle deutschen Buchhändler sich dieser großen Ver antwortung bewußt? Haben sie alles getan, sich für diese Auf gabe bereit zu machen, immer wieder an sich gearbeitet, um ihr Wissen, ihr Können, ihre Kraft und ihren Willen zu steigern im Dienste der ihnen im Volke gestellten Aufgaben? Ich glaube, daß viele deutsche Buchhändler alles tun, um sich ihrer Aufgabe würdig zu erweisen, daß aber sicherlich auch manche noch gedankenlos in den Tag hineinleben, ohne bei jeder Handlung immer wieder als Prüfstein und als Scheide wasser die Frage zu benutzen: NütztdiesesBuchmeinem Volke, Paßt es in die augenblickliche Lage, ist es geeignet, das Volk stark zu machen und ihm Kraft zu geben, oder wirkt dieses Buch nieder ziehend, lähmend, destruktiv? Unsere Buchhändler müssen heute poli tische Menschen sein. Sie müssen mit beiden Beinen mitten im Leben stehen. Sie müssen wissen, wo das Volk der Schuh drückt und sie müssen auch die Mittel kennen, zu helfen. Sie müssen wie die Redner der Bewegung, wie die Politischen Leiter und auch wie der Journalist sozusagen die Hand am Pulse des Volkes halten und sich immer mitverant wortlich fühlen für das Ganze. Dann besitzen wir einen Buch händlerstand, den man zu jedem Tag und zu jeder Stunde zum Führerkorps der Nation rechnen und ihm auch entscheidende Aufgaben stellen kann. Das letzte Jahr ist am deutschen Buchhändler nicht spurlos vorübergegangen. Niemals war der Lesehunger des Volkes so stark. Ein schönes Zeichen, wie bewußt das Volk in der Zeit steht, denn einen besonders großen Anteil am Buchabsatz des letzten Jahres hat das politische und zeitgeschichtliche Schrifttum. Das muß auch in Zukunft so bleiben, denn wir brauchen ein politisches Volk und dürfen nicht zurückfallen in jene Zeit des Liberalismus, in der so wichtige Teile des Volkes sich schön geistigen und ästhetischen Stimmungen Hingaben und dem Ge schehen draußen verständnislos oder in geistreich sein sollender Überlegenheit gegenüberstanden. Darum muß der deutsche Buchhandel auch alles tun, ge rade das Geschehen unserer Zeit, über das bereits eine große Zahl von wertvollen Büchern erschienen ist, immer wieder hervorzuheben und dem Leser nahe zubringen, um ihm immer wieder bewußt zu machen, was alles seit dem großen Umbruch in der Geschichte des Volkes vom Nationalsozialismus geleistet worden ist, denn nur allzu leicht verblaßt das Bild von einst und es fehlen dann die Ver gleichsmöglichkeiten, die der wichtigste Maßstab für die Beur teilung des Erreichten sind. Ich möchte jetzt zu einigen der wichtigsten Einzelfragen Stellung nehmen, die uns beschäftigen. Das große Interesse des deutschen Volkes für die Strö mungen der Zeit zeigt sich auch in Zahlen. Der deutsche Buchhandel hat von 1937 auf 1938 eine Umsatz st eigerung von 11°/« zu verzeichnen. Seit Beginn des Jahres 1936 beträgt die Umsatz steigerung fast 35°/». Von dieser Umsatzsteigerung entfällt der größere Teil auf die Großstädte, wo allein im letzten Jahre die Steigerung etwa 12°/° beträgt. Im Dezember 1938, dem Haupt buchverkaufsmonat, beträgt die Steigerung gegenüber dem De zember des Vorjahres sogar 14,3°/°. Die Steigerungen sind nicht zuletzt eine schöne Folge der Woche des Deut schen Buches und aller damit verbundenen Werbeaktionen, sodaß an dieser Stelle noch einmal allen Buchfreunden herzlich für ihre Arbeit und Leistungen gedankt werden muß, die sich mit so großer Kraft und Hingabe für die Verbreitung des Buches im Volke einsetzten. Der Umsatz des Monats Dezember ist von 1935—1938 sogar um fast 50°/» gestiegen. Ein wesentlicher Anteil an dieser Umsatzsteigerung ist auch dem Dichtervortragswesen zuzuschreiben, das sich in immer stärkerem Maße zu einem wichtigen Faktor im deutschen Schrifttum entwickelt hat und die lebendige unmittelbare Ver bindung zwischen Dichter und Leser herstellt. Die Umsatzsteigerung ist um so höher zu veranschlagen, wenn man berücksichtigt, daß die Zahl der Neuerscheinungen sich glück licherweise nicht wesentlich vermehrt hat, dafür aber dieZahl der Neuauflagen sich erheblich steigerte. Die Nr. 1VS Dienstag, den g, Mat 19M 387
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