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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1939
- Strukturtyp
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- 1939-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1939
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- Deutsch
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Zahl der Neuerscheinungen stieg von 1937 auf 1938 von 25 301 auf 25 439, die Zahl der Neuauflagen von im wesentlichen wirk lich hervorragenden Werken von 4615 auf 5309. Damit stehen wir am Beginn einer erfreulichen und gesunden Entwicklung und werden alles tun müssen, diese Entwicklung auch in Zukunft zu fördern und zu sichern. Die Zahl der Neuerscheinungen kann dabei zugunsten der Neuauflagen ruhig etwas gesenkt werden, denn Deutschland steht mit seiner Buchproduktion heute an der Spitze der Welt. Diese Entwicklung widerlegt auch alle Be hauptungen von einst, daß der Nationalsozialismus das Ende des deutschen Kulturlebens bedeute. Ist doch die Zahl der Buch- erscheiuungen von 21601 im Jahre 1933 auf 25 439 im Jahre 1938 gestiegen, während die Buchproduktion in Großbritannien 17 100 Erscheinungen im Jahre, in den Vereinigten Staaten 9300, in Frankreich 8900 und in anderen Ländern noch weniger beträgt. Deutschland ist am Welthandel mit Büchern mit 20°/° beteiligt, während aus allen anderen Ländern Klagen um den Rückgang der Buchproduktion und des Buchabsatzes kommen. Das bedeutet, daß das Kulturleben der Welt ohne den Anteil Deutschlands nicht denkbar ist. Die deutsche wissenschaftliche und technische Literatur, die für die Welt unentbehrlich ist, hat am Buchwelthandel einen besonders großen Anteil, denn Deutsch land ist ein Land, dessen Technik und Wissenschaft stets an der Spitze der zivilisatorischen Entwicklung stand und steht und dessen große und reiche Kenntnisse und Erfahrungen stets der ganzen Menschheit zugute gekommen sind und auch in Zukunft zugute kommen sollen. Damit bringt das deutsche Volk der Kultur der Menschheit seinen Anteil dar, der weit größer ist, als man es bei gleichmäßiger Verteilung auf die einzelnen Völ ker der Welt von Deutschland erwarten könnte. Eine der Hauptklagen aus dem deutschen Schrifttum war seit dem Weltkriege die über die beängstigende Kurz lebigkeit der meisten Bücher, die oft nach einem halben Jahre schon vergessen waren, obwohl so viele von ihnen ein langes Leben verdient hätten. Es schien, als ob die Zeiten vorbei seien, in denen ein Verleger seine ganze Existenz auf das Schaf fen weniger Autoren gründen konnte und auf Jahrzehnte hinaus aus diesem Schaffen infolge der Stetigkeit des Absatzes eine sichere Rente gewann. Gustav Freytag und Felix Dahn gehören auch heute noch zum Hauptlesestoff des deutschen Volkes, die guten Dichter aber der Nachkriegsjahre und ihre Werke sind oft schon nach kurzer Zeit vergessen worden. Um so erfreulicher ist es, daß es jetzt gelungen ist, diese Entwick lung abzustoppen und dafür eine Auflagensteigerung und damit eine Längerlebigkeit der wichtigen Neuerscheinungen herbeizufüh ren. Es ist damit aufgeräumt worden mit dem aus Amerika einge führten Unfug der »bost-Kollers« und es ist wieder die Beurteilung des Buches nach seinem Werte und nicht nach einem manchmal zu fälligen Verkaufserfolg gesichert worden. Es sind im letzten Jahre sogar Bücher von größerem Werte, die schon vor zehn Jahren er schienen sind und bald vergessen waren, durch Neuauflagen wieder in die Produktion einbezogen und zu schönen Erfolgen geführt worden. Während zum Beispiel 1926 nur 11°/» aller Neuerscheinungen eine dritte Auflage erlebten, sind es heute 23,3°/». Früher erreich ten nur 29"/» aller Bücher eine 7. Auflage, heute sind es schon 39°/« geworden, und selbst die Zahl der Bücher, die eine 9. und 10. Auflage erreichten, hat sich fast verdoppelt. Von je hundert Büchern des letzten Jahres erreichten dreiundzwanzig eine Auf lage von 6 bis 10 Tausend, vierzehn Auflagen bis zu 50 000, fünf Auflagen bis zu 100 000 und neun Auflagen über 100 000. Damit ergibt sich die erfreuliche Tatsache, daß von hundert Büchern vierzehn mehr als 50 000 Auflage erreichten und vier zehn bis zu 50 000 Auflage, ein Erfolg, auf den wir stolz sein können und der nun systematisch weiter verfolgt werden muß. Außer dem Buche des Führers »M e i n K a m p f«, dessen Auflage die gewaltige Zahl von fünf Millionen Stück erreicht hat, gibt es bereits wertvolle Verlagswerke, die Auflagen bis zu 600 000 Stück erzielten. Eine erfreuliche Feststellung ist ferner die Stetigkeit der Verlagsproduktion über das ganze Jahr hinweg und der Fortfall toter Zeiten, wenn auch natürlich im Herbst stets eine gewisse Spitzenproduktion zu verzeichnen ist. Diese Stetig keit gibt dem Verlage und dem Sortimente die Möglichkeit, mit noch größerer Sorgfalt an die Werbung heranzugehen und die Bemühungen der öffentlichen Buchförderung zu unterstützen. Eine Frage, die mir noch sehr wesentlich zu sein scheint und auf die ich hinzuweisen mich verpflichtet fühle, weil wir sie in der letzten Zeit umfangreich behandelt haben, ist das deutsche Fachschrifttum. Der Grund dafür wird Ihnen allen aus vielen Veröffentlichungen bekannt sein: die Notwendigkeit, eine Leistungssteigerung des ganzen Volkes herbeizuführen, um 1,5 Millionen Facharbeiter und 20 000 Ingenieure zu ersetzen Ministerialdirigent Berndt spricht im Buchhändlerhause und die Riesenzahl der ungelernten Arbeiter zu schulen und zu Facharbeitern zu machen. Sie wissen, daß bei diesen umfang reichen Berufserziehungsmaßnahmen das Fachbuch eine beson ders große Nolle spielt. Ich habe auf der Tagung des Reichs kuratoriums für das deutsche Fachschrifttum zu diesen Fragen ausführlich Stellung genominen und insbesondere darauf hin gewiesen, welch große Aufgaben dem deutschen Buchhändler im Rahmen der Leistungssteigerung erwachsen, denn er gehört zu den Hauptmittlern des Fachschrifttums. Sie kennen die deutsche Fachbuchliste, die aus hunderttausend Fachbuchtiteln sechstausend ausgewählt hat und nun zum uneutbehrlichen Handwerkszeug Ihres Berufes gehört. Im nächsten Jahre wird sie nach Bil dungsstufen aufgeteilt und damit noch übersichtlicher und verwendungsfähiger für Sie werden. Dem deutschen Fachschrift tum, das die Nutzanwendung aus allen Erfindungen und Er kenntnissen der Wissenschaft und der Technik zieht und die Summe aller Erfahrungen darstellt, kommt im Buchvertrieb des In- und Auslandes größte Bedeutung zu, denn das deutsche Fach schrifttum steht an der Spitze des Fachschrift tums der ganzen Welt und hat zu allen Zeiten besondere Wertschätzung genossen. 328 Nr. 1V8 Menstag, den 9, Mat 1939
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