Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1939

Zn diesem Jahr errang niemand den Max Eyth.Preis Der Verein Deutscher Ingenieure im NSBDT. und die Max- Eyth-Gcsellschaft zur Förderung der Landtechnik im VDJ hatten an läßlich der hundertsten Wiederkehr des Geburtstages von Max Eyth am 8. Mai 1936 für die besten Leistungen auf technisch-schriftstelleri schem Gebiet einen Max-Eyth-Preis gestiftet, um den sich nicht nur Ingenieure, sondern alle schriftstellerisch tätigen Volksgenossen be werben können. In diesem Jahr haben sich an dem Wettbewerb 137 Bewerber beteiligt. Jedoch konnten sich die Preisrichter zur Vertei lung des zur Verfügung stehenden Preises nicht entschließen, da keine der eingcrcichten Arbeiten den Erwartungen entsprochen hat, die an das Preisausschreiben geknüpft wurden. Der vorgesehene Betrag von 1000 Mark wird daher dem Preisausschreiben für das Jahr 1940 zugeschlagen, so daß nunmehr für das kommende Jahr ein Gesamt preis von 2000 NM zur Verfügung steht. Der Preisrichterausschuß glaubt, daß durch die Erhöhung des Preises und durch eine kritische Stellungnahme der Tages- und Fachpresse zu dem Problem »Lite ratur und Technik« bas Ziel erreicht werben kann, das dem Preis ausschreiben zugrunde liegt: Eine technisch richtige, dabei doch volkstümlich geschriebene Darstellung technischer Vorgänge und Geschehnisse, die auch dem Nichtingenieur die Bedeutung der Technik nahebrtngt. In diesem Jahr ist bis zum 31. Dezember Gelegenheit, erneut Arbeiten cinzureichen für die nächste Preisverteilung, die am 6. Mat 1940 erfolgen wird. Die Bedingungen für die Teilnahme am Max- Eyth-Preisausschreiben sind zu erhalten durch die Geschäftsstelle der Max-Eyth-Gesellschaft zur Förderung der Landtechnik im VDJ., Ber lin NW 7, Jngenieurhaus. Die Werkschar einer Buchhandlung unter den Preisträgern des Wettbewerbs „Am Feier abend ein gutes Buch" Wie wir in unserer Ausgabe vom 4. Mai mitteilten, errang in dem vom Ncichsministcrium für Volksaufklärung und Propaganda veranstalteten Preisausschreiben »Am Feierabend — ein gutesBuch« die Werkschar der Buchhandlung GeorgToepffer inHamburgden vierten Preis. Nachstehend schildern die zwei nach Berlin eingeladenen Vertreter der Werkschar ihre Eindrücke: »Am Sonnabend, dem 29. April erreichte uns durch den Hamburger Gau- bcauftragten für Werkscharen, Pg. Engel, die Nachricht, daß unsere Werkschar unter mehr als tausend Teilnehmern bei dem Preisaus schreiben für Werkscharen mit dem vierten Preis ausgezeichnet sei. Gleichzeitig wurden wir aufgefordert, zwei Kameraden als Abord nung nach Berlin zu entsenden. Mit dem Fliegenden Hamburger eilten wir nach Berlin und trafen so noch rechtzeitig mit den übrigen Preisträgern um 18 Uhr im Wartesaal des Potsdamer Bahnhofes zusammen. Wir wurden durch Vertreter der Berliner Werk schar empfangen, die uns in bas Hotel geleiteten. Hier wurden wir noch am gleichen Abend durch den Regierungsrat Pg. vr. Erckmann als Vertreter des Ministeriums für Volksaufklärung und Propa ganda und Pg. Schnccfuß vom Amt für Wcrkschar begrüßt. Auf das gemeinsame Abendessen folgte dann noch ein Rundgang durch die festlich erleuchteten Straßen des Regierungsviertels von Berlin. Am Sonntag, dem 30. April besichtigten wir morgens den Flug hafen Tempelhof sowie die dort im Entstehen begriffenen Anlagen des größten Flughafens Europas. Um 11 Uhr erlebten wir vor der Reichskanzlei den Einmarsch der goldenen Fahnen aller Muster betriebe. Nach dem Mittagessen nahmen wir unter kundiger Führung an einer ausgedehnten Stadtrundfahrt teil, die am Lustgarten begann, wo bereits der riesige Maibaum aufgerichtet war. Am Abend des gleichen Tages besuchten wir als Gäste die Aufführung des Schau spiels von Sigmund Grass: »Die Prüfung des Meisters Tilmann« im Theater am Horst-Wessel-Platz, die in hervorragender Rollen besetzung einen unvergeßlichen Eindruck hintcrließ. Nach Schluß der Aufführung war den Preisträgern noch Gelegenheit gegeben, einer Einladung des Betriebsfllhrers des Deutschen Verlags, Berlin, zu einem Kameradschaftsabenb in der Deutschlandhalle zu folgen. Am Morgen des 1. Mai begaben wir uns zeitig zum Staatsakt nach dem Lustgarten, wo uns Trtbünenplätzc zur Verfügung standen. Im Nahmen der Feier erlebten wir aus der Nähe den eindrucksvollen Einmarsch der Fahnen sowie die Ankunft des Führers, der nach Ab- schreiten der Ehrenformationen mit unbeschreiblichem Jubel von den aufmarschierten Gefolgschaften der Berliner Betriebe begrüßt wurde. Der Widerhall seiner bedeutsamen Rede äußerte sich auch in den be geisterten Beifallskundgebungen der gewaltigen Zuhörermenge. Nach dem Mittagessen dieses Tages erfolgte die offizielle Verabschiedung der Teilnehmer, die jedem auch die Zusicherung brachte, an dem dies jährigen »Parteitag des Friedens« in Nürnberg teilnchmcn zu können. Unser Betriebssichrer, Pg. vr. Toepffer, hatte uns als persön liche Anerkennung Plätze für einen Rückflug nach Hamburg geschenkt. Den größten Eindruck hinterließ der Flug über das gewaltige Olympiastadion. Nach der Landung in Hamburg wurden wir im Flug hafen durch unseren Betriebsführer persönlich begrüßt, der uns zu unserer großen Freude mitteilte, daß er als weitere Anerkennung mit der gesamten Werkschar des Betriebes eine zweitägige Harzfahrt im Laufe des Sommers unternehmen wird. E. Thomsen — A. Hansen Veranstaltungen der Gruppe Buchhandel Gau Berlin — Fachschaft Angestellte Wie bereits einmal bekanntgegeben, findet am Mittwoch, dem 10. Mai, 20 Uhr im Sitzungssaal der Reichsschrifttumskammer, Berlin-Charlottenburg 2, Hardenbergstratze 6 (2. Stock) unser nächster Fachschaftsabcnd statt. Pg. K. H. Bischofs vom Referat Berufs erziehung der Reichsschrifttumskammer wird über das Thema Auf gaben und Arbeit der Neichsschrtfttumskammer sprechen und im Anschluß über den Verlauf der Kantate-Veranstal tungen berichten. An den Berliner Jungbuchhanbel richte ich hiermit die Aufforderung zu diesem für uns alle interessanten und wichtigen Vortrag zahlreich zu erscheinen. H'einzvonBlomberg, Landcsfachberater der Fachschaft Angestellte. Sonntagstreffen westdeutscher Jungbuchhändler Ich weise hier nochmals auf das Sonntagstreffen Westdeutscher Jungbuchhändler hin, das am Sonntag, dem 14. Mat 1939 im Vor tragssaal der Stadtbücherei zu Wuppertal-E., Kasinogarten straße, stattfindet. Beginn der Tagung 10.48 Uhr. Verlauf: 10.45 Uhr Eröffnung — 11 Uhr Referat Deutsche Mär chen, anschließend Lesung Seidenfaden aus eigenen Werken — 13 Uhr Mittagessen — 15 Uhr Referat Volkssagen — 16.15 Uhr Referate Helden- und Göttersagen. 17 Uhr Ende der Tagung. Ich bitte um recht rege Beteiligung besonders der Angestellten und Lehrlinge. Littmann, Landesfachberater Bekanntmachung der Reichsschristtumskammer Nr. 134 Anordnungliber den Einzelhandel mitSchrifttum Diese Bekanntmachung ist im »Völkischen Beobachter«, Nord deutsche Ausgabe vom 5. Mai 1939 veröffentlicht. Sie ist also gemäß ihres K 7 mit diesem Tage in Kraft getreten. Hauptversammlung des Deutschen Buchgewerbevereins Am Freitag, dem 9. Juni, 11 Uhr findet im Sachsenzimmer des Deutschen Buchgewerbehauses zu Leipzig die ordentliche Hauptver sammlung des Deutschen Buchgewerbevereins statt. Tagesord nung: 1. Erstattung des Jahresberichtes 1938 und der Jahres rechnung — 2. Entlastung des Schatzmeisters und der Geschäftsstelle — 3. Beratung des Haushaltplanes für das Jahr 1939 — 4. Wahl der Rechnungsprüfer — 5. Festsetzung des Mttgliedsbeitrages für 1940. Jubiläum Herr Joses Sesterhenn, Inhaber der Buch- und Verlags- Handlung Peter Sesterhenn in Kaisersesch, konnte am 1. Mai das Jubiläum seiner vierzigjährigen Berufstätigkeit in der oben genannten Firma zugleich mit dem sechzigjährigen Bestehen seines Ge schäftes feiern. Nationalsozialistischer Musterbetrieb Am Nationalen Feiertag des Deutschen Volkes wurde vom Führer die Firma Justus Perthes, Geographische Anstalt und Verlagsbuchhandlung in Gotha als Nationalsozialistischer Muster betrieb mit der »Goldenen Fahne« ausgezeichnet. Reichsberufswettkampf Im Reichsbcrufswettkampf wurde, wie uns noch nachträglich ge meldet wird, der Lehrling Charlotte Scherbarth aus der Firma Albrecht Dürer-Haus in Berlin Siegerin im Gauwettkampf. Nr. 10« Dienstag, den g. Mat 1WS 39S