Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1939
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19390509
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193905090
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19390509
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1939
- Monat1939-05
- Tag1939-05-09
- Monat1939-05
- Jahr1939
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
der Fachschaft Zwischenhandel, auf der vr. Hövel sprach, und die Tagung der Fachschaft Handel, bei der Hauptamtsleiter WilhelmBaur selbst die Gelegenheit wahrnahm, zum deut schen Sortiment zu sprechen. Die H aup tv er samm lu ng des Börsenvereins fand am Nachmittag des Sonnabend statt. Auch diese Haupt versammlung ließ den neuen Stil erkennen, der sich für die Kantateveranstaltungen herausgebildet hat. In knapper, klarer Arbeitsweise wurde die Tagesordnung abgewickelt. Nach der Begrüßung durch den Vorsteher sprach der Leiter der Reichs schrifttumsabteilung im Reichspropagandaministerium, Ministe rialdirigent Berndt. Er hob in seiner kurzen, sich auf konkrete Dinge beschränkenden Ansprache die günstige Weiterentwicklung des deutschen Buchhandels hervor und wies auf einige Fragen hin, deren Lösung dem Buchhandel noch als Aufgabe gestellt ist. — Die üblichen Berichte wurden ohne Aussprachewünsche angenommen. Besonders hervorgehoben wurde dabei die Arbeit der Deutschen Bücherei und der beiden Buchhandelsschulen. Martin Wülfing konnte als Stellvertreter des Vorstehers die erfreuliche Mitteilung machen, daß die Reichsschule in abseh barer Zeit ein eigenes Heim werde beziehen können. Herzlich begrüßt wurden auf der Hauptversammlung die Vertreter des Volksdeutschen Buchhandels und der angeschlosse nen Auslandvereine. Die gewaltigen geschichtlichen Ereignisse des zurückliegenden Jahres kamen uns gerade dabei noch einmal auf das lebendigste zum Bewußtsein, denn wer von uns hätte etwa im vorigen Jahre daran gedacht, daß neben dem Buch handel der Ostmark in diesem Jahre auch die Vertreter des sudetendeutschen Buchhandels, des Buchhandels der deutschen Gebiete in den Protektoratsländern Böhmen und Mähren und des memelländischen. Buchhandels als freie Volksgenossen Groß deutschlands unter uns weilen könnten. Für den Sonnabendabend war als Festvorstellung im Neuen Theater die Oper »Die pfiffige Magd« von Julius Weismann angesetzt. Die Wahl dieses Stückes entsprach durchaus den Erfordernissen eines unterhaltsam ausgefüllten Abends nach Tagen angestrengter Arbeit. Die frische, lebendige Musik der Oper von Julius Weismann, die in Verbindung mit der liebenswürdigen, von echter Komik erfüllten Lustspielhand lung ein frohes, freies, gelöstes Spiel ergab, war so recht dazu angetan, die große feiernde Buchhandelsgemeinde zusammen zuführen zu einem unbeschwerten, herzlichen Sichfreuen und damit auch die nötigen stimmungsmäßigen Voraussetzungen zu schaffen für das kameradschaftliche Zusammensein in den Leip ziger Traditionslokalen, wobei die verlängerte Polizeistunde das Ihre tat, um auch bei der diesjährigen Kantate das persönliche Zusammensein von Kamerad zu Kamerad nicht zu kurz kommen zu lassen. Die Veranstaltungen der zweiten Tageshälfte des Sonn abends, die Hauptversammlung mit ihrer knappen Rechenschafts ablegung und die Festvorstellung mit ihrer gelösten Heiterkeit zeigten die Möglichkeit der Verbindung zwischen Feier und Arbeit. Dazu kam dann am Sonntag die Kundgebung des Deutschen Buchhandels im Neuen Theater als straff zusammengefaßte kulturpolitische Demonstration, mit der sich der Buchhandel zum politischen Auftrag seiner Arbeit bekannte und mit der er auch seinen Willen bewies, in lebendiger Ver bindung mit dem Geschehen der Zeit zu bleiben. Der Bürger meister der Stadt Leipzig, Haake, konnte in dem festlich geschmückten Theater der Stadt die große Kantategemeinde des deutschen Buchhandels, die im Jahre 1939 erheblich größer war als in den früheren Jahren, obwohl auch diese stets einen er freulichen Besuch aufzuweisen hatten, begrüßen. Er hob in seiner kurzen Ansprache besonders die Tatsache hervor, daß die Reichs messestadt Leipzig zugleich die Stadt des deutschen Buches sei. Sie sei es bisher nicht nur gewesen, sondern es im national sozialistischen Deutschland in einer neuen Weise und in einem neuen Sinne noch einmal geworden, und sie werde es immer bleiben. Wenn Bürgermeister Haake hervorhob, daß es eine Steigerung der Herzlichkeit der Beziehungen zwischen der Stadt Leipzig und dem Buchhandel nicht mehr geben könne, so zeigten seine Worte doch, daß diese Steigerung dennoch vorhanden ist in der Tiefe dieser Beziehungen, die über oberflächliche Freund lichkeiten weit hinausgeht und schicksalsmäßigen Charakter trägt. Leipzig und deutscher Buchhandel: das sind zwei Dinge, die nicht voneinander getrennt werden können und auch nicht von einander getrennt werden sollen. Die Kantate 1940, die Guten- berg-Kantate, wird, das hat Bürgermeister Haake in Aussicht gestellt, von neuem zeigen, wie tief das Zusammengehörigkeits gefühl zwischen der Stadt Leipzig und dem Buchhandel im all gemeinen, dem Börsenverein ini besonderen ist. Wort und Ton, Arbeit und Feier, Bekenntnis und Ver pflichtung waren in der Kundgebung des deutschen Buchhandels auf das beste aufeinander abgestimmt und zu einer Veranstal tung geformt, die auf jeden Anwesenden einen tiefen Eindruck machte, und die nach dem Schluß dieser Kundgebung viele zu dem spontanen Urteil gelangen ließ: Das war wirklich etwas. Der Mensch lebt nicht von Brot allein, gewiß, aber wenn das notwendige Brot vorhanden ist, dann stehen auch die gei stigen Arbeiten auf einem guten Grunde. So konnte der Leiter des Deutschen Buchhandels, Vizepräsident der Reichsschrifttums kammer Wilhelm Baur, in seiner Ansprache hervorheben, daß die Aufwärtsentwicklung des deutschen Buchhandels weiter hin angehalten hat, und daß auch umsatzmäßig Fortschritte er zielt worden sind, die den weitgehenden Anteil des Buchhandels an dem allgemeinen Aufschwung des wirtschaftlichen Lebens seit 1933 erkennen lassen. Die Ausführungen Wilhelm Baurs fanden den reichen Beifall des anwesenden Buchhandels, zumal darin in aller Klarheit zum Ausdruck kam, daß auch beim Buchhandel neue Erfolge immer nur der Ansporn zu neuen Leistungen sein können (Wortlaut der Rede s. S. 380/82). Eine aufmerksame und begeisterte Hörergemeinde fand auch der Vortrag des Herrn Generals der Flieger von Cochen- hausen über das Thema »Wehrerziehung und Schrifttum«. Die Erziehung des deutschen Volkes zu einer neuen Wehrgesinnung, die die Wiederholung des November 1918 für alle Zeiten unmöglich machen soll, läßt die tiefreichende Be deutung des deutschen Wehrschrifttums erkennen. In der Rede des Herrn Generals von Cochenhausen (ihren Wortlaut hoffen wir in der Donnerstag-Ausgabe veröffentlichen zu können) haben sich geschichtliche Schau und Hinweise auf neue Aufgaben, wie unsere Zeit sie stellt, aufs lebendigste verbunden. General von Cochenhausen ging von programmatischen Äußerungen großer deutscher Heerführer des 19. Jahrhunderts aus, er führte uns dann in seinen ausgezeichnet fundierten Gedankengängen durch das ganze 19. Jahrhundert, in dem er die Entwicklung des Wehrgedankens im 19. Jahrhundert aufzeigte, um schließlich die großen Aufgaben deutlich zu machen, die das Wehrschrifttum als einer der hauptsächlichsten Träger der deutschen Wehr erziehung zu erfüllen hat. Der herzliche und begeisterte Beifall, Nr. 1VS Dienstag, den S. Mat IMS 375
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder