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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.05.1939
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1939-05-09
- Erscheinungsdatum
- 09.05.1939
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- Deutsch
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den die Versammlung dem Redner spendete, zeigte, daß seine Ausführungen auf einen guten Boden gefallen und als not wendig und dringlich empfunden wurden. Der Präsident der Reichsschrifttumskammer, Herr Staats rat Hanns Io h st, ging in seinem Vortrag »Dichter und Buchhändler« auf die Problematik des Verhältnisses zwi schen diesen beiden Ständen ein, die durch eine enge schicksals mäßige Verflechtung auf Gedeih und Verderb aufeinander ange wiesen sind. Die kritischen Worte, die Staatsrat Johst im Hin blick auf manche Dinge sprechen mußte, wurden überstrahlt von der Kundgebung der herzlichen Freundschaft, die Hanns Johst mit dem Buchhandel verbindet, und gerade auch als Verkünder dieses freundschaftlichen Verhältnisses durfte Hanns Johst im Namen der ganzen deutschen Dichterschaft sprechen. Der Präsi dent der Reichsschrifttumskammer hat eine hohe Meinung vom deutschen Buchhandel, und der deutsche Buchhandel wird nicht versäumen, sich von dem Bewußtsein, seine Arbeit so angesehen zu wissen, "leiten zu lassen. Die Rede Hanns Johsts (Wortlaut s unten) zeigte auch in ihrer Form den leidenschaftlichen, wort mächtigen Dichter, dem wir eine Reihe wesentlicher Dichtungen verdanken. Nicht vergessen werden sollen die Leistungen des Stadt- und Gewandhausorchesters, das unter der Stabführung von Gene ralmusikdirektor Schmitz die Ouvertüre zu »Iphigenie in Aulis« von Gluck und die Egmont-Ouvertüre von Beethoven vortrug und mit der hervorragenden Vermittlung dieser beiden Werke wesentlich dazu beitrug, der Kundgebung des Deutschen Buchhandels, die niit einem Sieg-Heil auf den Führer und mit dem Singen der Nationalhymnen schloß, jene geschlossene feier liche und festliche Form zu geben, die von allen Teilnehmern in ihrer Einmaligkeit empfunden und anerkannt wurde. Sicher werden gerade von dieser Kundgebung aus die kommenden Kantate-Festlichkeiten späterer Jahre starke Antriebe empfangen. Das traditionelle Kantate-Essen, mit dem Kantate 1939 schloß, sah eine festlich und fröhlich gestimmte Gemeinde, die größer war als je einmal in früheren Jahren. Die drei großen Säle des Buchhändlerhauses genügten kaum, um die An wesenden aufzunehmen, unter denen sich eine stattliche Reihe von Ehrengästen befanden, wobei allgemein die Tatsache angenehm auffiel, daß mehr als früher auch Frauen sich zu diesem großen festlichen Abschluß der Kantatefeiern des Jahres 1939 eingefun den hatten. Noch einmal konnte Hauptamtsleiter Wilhelm Vaur kurz auf den Sinn der Kantatetage Hinweisen und dabei die Berechtigung dieses festlichen Essens als Abschluß der Kan tate-Arbeitstage betonen. Sehr beifällig ausgenommen wurden auch die kurzen, inhaltsreichen Ausführungen über das Ver hältnis zwischen Wissenschaft und Buchhandel, zu denen der Ver treter der Universität Leipzig, Prorektor Professor Or. Berve das Wort ergriff, der gleichzeitig den Dank der Ehrengäste für die Gastfreundschaft des Börsenvereins zum Ausdruck brachte. Daß der Appell von Gustav Langenscheidt an den Geld beutel der anwesenden Buchhändler nicht vergeblich war, durfte von vornherein angenommen werden. Der Verlauf des Kantate- Essens schloß sich so in seiner Art den vorangegangenen Veran staltungen an und zeigte, daß der Buchhandel nicht nur zu arbeiten, sondern auch zu feiern versteht. Wenn wir nun in diesen Tagen wieder, reich an Eindrücken, Erlebnissen und wichtigen Erfahrungen an unsere Arbeitsplätze zurückkehren, so ist wohl keiner unter uns, der sich durch die Festtage Kantate 1939 nicht innerlich erhoben fühlte, und daher auch nicht bereit wäre, mit neuer Freude und mit neuer Einsatz bereitschaft an seine Arbeit zurückzukehren. — Als wir im vori gen Jahre von der Kantate nach Hause kamen, da erwartete uns die Notwendigkeit, den starken außenpolitischen Spannungen der zweiten Maihälfte 1938 ins Auge zu sehen. Inzwischen sind wir Zeugen großer geschichtlicher Wandlungen gewesen. Dank der gewaltigen Taten unseres Führers Adolf Hitler ist es gelungen, den Unruheherd in Mitteleuropa auszumerzen. Noch einmal fast vier Millionen Deutscher sind als freie Volksgenossen in das Reich zurückgekehrt. Die alten Reichsländer Böhmen und Mäh ren sind als Protektoratsgebiete in den Lebensraum des Reiches eingefügt worden. Freilich: neue Spannungen haben sich gebil det, und es ist kein Grund dazu vorhanden, das deutsche Schwert weniger scharf zu halten als bisher. Aber das Bewußtsein, daß die deutsche Wehrkraft groß genug ist, um die Verteidigung des deutschen Lebensraumes für immer zu sichern, läßt uns den Spannungen und den Verwicklungen, in denen wir mitten drin stehen, klar und ruhig ins Auge sehen. Welche Aufgabe der Buch händler in dieser Zeit, in der die Waffen geschärft werden, in der aber auch die Musen das Wort haben, zu erfüllen hat, das wurde uns bei der Kundgebung des Deutschen Buchhandels aufs schönste und unmittelbarste bewußt. Wir wissen, daß auch unser Auftrag ein politischer ist und daß unsere Arbeit mit jeder För derung rechnen darf, wenn wir dabei nie vergessen, daß die Wirkungen, die von unserer Arbeit auf das Leben des Volkes ausgehen, von uns jederzeit fordern ein klares Bekennt nis zu den Zielen unseres Führers Adolf Hitler. Or. Hellmuth Langenbuche r. Siebter und VuebbAndler -Znlpi-acbe des Präsidenten der keiciissciirifttumskammer Staatsrat 6anns Zollst in der Kundgebung des Als mich mein Mitarbeiter und mein Freund, der Leiter des Deutschen Buchhandels, Hauptamtsleiter Wilhelm Baur, bat, anläßlich der Kundgebung des Deutschen Buchhandels über das Thema: »Dichter und Buchhändler« zu sprechen, habe ich sehr gern zugesagt, denn dieses Thema lag mir schon lange auf dem Her; zen und verlangte rechthaberisch nach einer öffentlichen Formu lierung. Es haben sich nämlich einige Unklarheiten in das Ver hältnis zwischen Dichter und Buchhändler eingeschmuggelt. Es war ein moderner und genialer Entschluß, den unser Präsident der Reichskulturkammer, Herr Reichsminister deutschen öuctiliandels Di. Goebbels, faßte, als er in der Reichsschrifttumskammer die Arbeitsgemeinschaft von Dichter und Buchhändler schuf. Diese organisatorische Maßnahme war durchaus kulturpoliti sches Programm! An die Spitze der Kammer wurde ebenso bewußt ein Dich ter bestellt, es wurde also von vornherein das Primat des Schöp ferischen schlechthin aufgestellt. Unter der Führung und Reprä sentanz eines Schriftstellers soll die Gemeinschaftsidee von Arbeit geber und Arbeitnehmer hier eine erstmalige originelle Neuauf fassung erleben. 376 Nr. 1»K Dienstag, Sen g. Mai IMS
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