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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1921
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- Deutsch
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«Srscndlsu t. d. Dijchn. Buchhandel Redaktioneller Teil. X! 255, 1. November 192r. ) eins der ausgestellten Bücher. Das Plakat, anscheinend in schwarz weiß, stellt einen Redner dar, der, am Pult stehend, nach links sprechend, mit dem ausgestreckten rechten Arme aus den »Verlagsspiegel« hinweist. Dieser »Spiegel«, ein ausgezeichneter Blickfang, ist dar gestellt durch einen ovalen Ausschnitt, hinter dem einige Bücher hängen, darunter das, wonach die Figur abgebildet ist, die sich ge wissermaßen verkleinert hierin spiegelt. Der Text des Plakats ist gut und überzeugend; leider aber verdecken einige der ausgelegten Bücher eine Schriftreihe. Sie wirken auch etwas unruhig und stören, wenn auch nur wenig, den Gesamte indruck. Von ausgezeichneter Wirkung, ruhig und vornehm gehalten, ist die Auslage der Firma E. A. Götz in Eger. Eine große Tafel, nahe an die Scheibe gerückt, ist mit geblümtem Stoff überzogen; in mitten, nur wenig Raum einnehmend, ist ein Fichtenkranz angebracht. Innerhalb dieses liegen die wenigen Bücher gut verteilt. Unten steht auf einem Sockel eine breite Vase, gefüllt mit Heidekraut. Ein Seiden tuch in den Egerländischen Farben fällt rechts und links ab und füllt den Raum zwischen Scheibe und Tafel aus. Gut wäre es gewesen, wenn die Tafel hart am Rande durch eine schmale Leiste einen Ab schluß erhalten hätte, und wenn ein auf die Veranstaltung hinweisendes zierliches Plakat links oben befestigt worden wäre. Immerhin be sitzen wir hier eine durchaus beachtenswerte Leistung, die Idee und fein-ästhetisches Empfinden verrät. Zum Schluß bitte ich die Bewerber, es mir nicht nachzutragen, wenn ich im Vorstehenden auf einige Unebenheiten in den zu begut achtenden Wettbewerbs-Arbeiten hingewiesen habe. Möge man er kennen: Aus Fehlern lernen wir! der Temen nicht sonderlich leiden mochte, ist von der Kritik scharf I mitgenommen worden, aber heute liegt doch kaum ein Grund vor, I ihn so verächtlich zu bezeichnen. Er wird uns gerade in dieser Neu- I ausgabe seiner Erinnerungen menschlich nähergebracht, und deshalb I hätte man diesem Werke wohl einen andern Titel wünschen mögen. I Im übrigen ist es eine sehr geschickte Auswahl und Zusammenstellung. I Freilich ist das Ganze nicht aus einem Guß, aber diesen kleinen Nach- I teil muß man schon mit in den Kauf nehmen. Leser, die sich durch I zahlreiche Anmerkungen abschrecken lassen, werden das Buch etwas I mißtrauisch betrachten, aber der Herausgeber hat wirklich nur die I zum Verständnis notwendigen Anmerkungen hinzugefügt (zudem in I der denkbar knappsten Form), und es ist nur zu billigen, daß er sie I jedesmal als Fußnoten gegeben, nicht aber in einen Anhang verwiesen I hat. Wer nur ein wenig darin blättert, wird schon bald merken, I wie reichhaltig und mannigfaltig dieses Buch ist. Wieviele große I oder wenigstens für ihre Zeit bedeutende Männer hat Merkel aus I nächster Nähe in Leipzig, Jena, Weimar und Berlin kennengelernt: I Scnine, Goethe, Schiller, Fichte, Schütz (den Herausgeber der »Allge- I meinen Literaturzeitung«), die Schlegels, Herder, Wieland, Böttiger, I Jean Paul, Gleim, Elise von der Necke, Falk, Lafontaine, Jffland, I Kotzebue usw. In einer andern Literatur würde er längst als ein I bekannter Memoirenschreibcr gegolten haben, und in Deutschland sind I seine Erinnerungen gar nicht beachtet worden! I Merkel war der erste eigentliche Feuilletonist in Deutschland. I Als Mitarbeiter der Haube- und Spenerschen Zeitung in Berlin hat i er dort eigentlich erst die Theaterkritik, die bis dahin nur von Mo- I natsschriften gepflegt wurde, in die Tagcspresse eingeführt. In Berlin I gründete er 1803 die Wochenschrift »Ernst und Scherz«, die bald I darauf mit Kotzebues »Freimütigem« vereinigt wurde, der bis 1808 I erschien. Auch in seiner Heimat, in Livland, war er später »och I publizistisch tätig. In der Geschichte des Zeitungswesens verdient I er einen ehrenvollen Platz, weil er Sinn für das moderne Feuilleton I hatte und (abgesehen vom Zeitungsroman) dieses schon so vielseitig und so anregend ausgestaltet hat, wie eS uns überliefert worden ist. I Durch seine kritische und satirische Veranlagung geriet er in allerlei I literarische Streitigkeiten, die zum großen Teil auch heute noch den Literaturfreund interessieren werden. Auch über seine Beziehungen I zu Buchhändlern und über die damaligen Verhältnisse der Schrift steller und der Verleger enthält das Buch eine Menge bemerkenswerter Einzelheiten. Ober den Verleger Johann Daniel Sander, der in diesem Werke zum erstenmal eine scharfe Charakteristik erfährt, hat der Herausgeber bereits selbst im Börsenblatt (1921, Nr. 195) eine Studie veröffentlicht. Wer sich für die Geschichte der Literatur und des Geisteslebens interessiert, wird dieses Werk nicht ohne lebhafte Anteilnahme lesen. Tony Kellen. Thermites. Die Erinnerungen des deutsch-baltischen Journalisten Garlieb Merkel 1796—1817. Heraus gegeben und mit Ztoischenkapiteln versehen von Maximi lian M ü l l e r - I a b u s ch. Gr. 8°. IX, 220 S. Berlin W. 8, 1921, Deutsche Verlagsgesellschaft für Politik und Geschichte m. b. H. Ladenpreis ./k 20.—. Früher konnte man häufig die Bemerkung hören oder lesen, die deutsche Literatur sei arm an Memoiren. Das ist aber auch für die ältere Zeit nicht ganz richtig. Allerdings ist sie nicht so reich an eigent lichen Memoiren wie die französische Literatur, aber sie weist doch eine Menge memoirenartiger Werke auf, die eine ganz stattliche Reihe bilden würden, wenn sie z. B. einheitlich in einem Verlage herausge- gcben würden. Wir haben zwar schon allerlei Memoiren-Sammlun- gen in Deutschland gehabt, aber mehrere von ihnen sind nach gutem Anfang wieder eingegangen. Bisher ist es keiner von ihnen ge lungen, auch nur die bemerkenswertesten deutschen Memoirenwerke, soweit sie für den Abdruck frei sind, in sich zu vereinigen. In Frankreich findet man die meisten Memoirenwerke in wenigen Ber- lagshäusern vereinigt (die älteren Werke z. B. in der Libliotbsgus Obarxentisr), sodaß der Bücherfreund in der Regel sofort weiß, wo er ein bestimmtes Werk erhalten kann. Die deutschen Memoiren werke sind dagegen außerordentlich zerstreut, sodaß oft eine große Findigkeit dazu gehört, sic zu ermitteln. Wer hat, außer den Fach gelehrten, bisher etwas von den Erinnerungen Garlieb Merkels ge wußt? Merkel selbst war ja schon soweit vergessen, daß das Kon versations-Lexikon von Brockhaus ihn (übrigens zu Unrecht) gestrichen hatte, während Meyers Lexikon ihm noch eine ziemlich anständige Notiz widmete. Merkel hat in der Hauptsache zwei autobiographische Werke veröffentlicht: »Skizzen aus meinem Erinnerungsbuch« (1812) und »Darstellungen und Charakteristiken aus meinem Leben« (1839, I 2 Bände). Aus diesen beiden Werken und einigen andern Schriften I ist der vorliegende Band zusammengestellt, der den meisten Lesern I wohl wie ein völlig neues Werk erscheinen wird, da die alten Origiual- I bände sicher nur wenigen in die Hände gelangt sind. I Merkel lebt in der Literaturgeschichte fort als der Mann, der I Goethe geschmäht hat. In Wirklichkeit war die Sache nicht so schlimm. I Er war allerdings kein Freund Goethes und Schillers; neben Herder I verehrte er vor allem Wieland, den er als den größten Dichter der I deutschen Nation ansah. Für Jean Paul hatte er nicht viel übrig. I Er war also für seine Zeit, was wir heute konservativ nennen I würden, und doch war er in der Art seines Schaffens für seine Zeit I erstaunlich modern. Dem Aufstieg der deutschen Dichtung war er I bis zu Wieland gefolgt; allem, was darüber hinausging, stand er I skeptisch gegenüber. Heute betrachten wir das natürlich als einen I Mangel. Er war gewiß kein großer Geist und war oft ungerecht, I kleinlich und klatschsüchtig, aber darum ein Thersites? Kann »ran ihn I mit dem feigen, häßlichen, schmähsüchtigcn Griechen in der Ilias ver- I gleichen? Merkel, der Goethe und Schiller nicht zürn wenigsten wegen I >600 Oesterwitz, Hermann: Welche Vornamen wollen wir unserm Kinde geben? T'Eine Sammlung von mehr als 1200 männlichen und weib lichen Vornamen mit Angabe ihrer Abstammung und Be deutung. Mit einem Geleitwort von Rektor K. Wehrhan, Frankfurt a. M. 8». 39 S. Detmold, Mehersche Hof buchhandlung (Max Staercke). Ladenpreis geheftet 3.20. Mit der Veröffentlichung der vorliegenden kleinen Schrift hilft der uns als Bcrufsgcuosse wohlbekannte Verfasser einem im Sortiment sich häufig zeigenden Bedürfnisse ab. Sehr oft fragen die Eltern, die sich wegen der Namengebung für ihre Kinder den Kopf zerbrechen, den Buchhändler um Rat. Diesem wird es daran liegen, dem Kunden einen möglichst vollständigen und brauchbaren schriftlichen Ratgeber an die Hand zu geben. Das vorliegende Verzeichnis erfüllt diese An forderungen durchaus. In alphabetischer Reihenfolge werden die ge bräuchlichsten Namen mit Angabe der Herkunft und Bedeutung auf- geftihrt. Der den deutschen Eltern in der Einleitung gegebene Rat, ihren Kindern nur deutsche Namen zu geben, ist also leicht zu befolgen. Kleine Mitteilungen. Die Vereinigung der Grossobnchhändlcr der Bezirksgruppcn Rhein land und Westfale» hielt vor einiger Zeit eine Versammlung ab, die nach den Worten des 1. Vorsitzenden, Herrn W. S ch m i tz (Duisburg), hcrausgewachsen sei aus »der Not des deutschen Gesamtbuchhandels«. In seinen Ausführungen gab der Redner eine sehr börsenvereinsfeind- liche Stellung zu erkennen, indem er unter anderem sagte: »Gerade das Sortiment und alle die, welche ihr Heil im Börsenverein zu fin den hofften, haben manche Täuschung erleben müssen. Wir wollen dem Börsenvcrein gewiß den guten Willen nicht absprechen, Gutes gewollt zu haben. Was nützt es aber, wenn Gutes gewollt wird
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