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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1926
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- 1926-04-01
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- 01.04.1926
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^ 77/79. 1. April 1926. Redaktioneller Teil. klriiversttätsbuchhandlg. Freiburg (Schwz). Weiziu- ger u. Meyer, Freiburg (Schweiz). Die Firma lautet jetzt: Universitätsbuchhandlung — ^.ibrairie 6« l'llaiversilS — Weizinger u. Meyer. Inh. sind: Margrit Weizingcr u. Paul Meyer. sDir.) erelnigtc Verlagsbuchhandlungen Ernst'sche Verlagsbuchhandlung L Modern-Medizinischer V e r l a g F. W. GloecknerL Co.. G. m. b. H., Leipzig. Gerichtsweg 10. Verlag u. Sortiment. Seit 1./1. 1920. ('>--- 21396. — d Deutsche Bank, Fil. Lcipzig-Neudnitz, Dep.-Kasse X. — 53 816.) Gcschästsf.: KFranz Schilling u. Franz llder- stadt. Liefern direkt mit '/i Portoberechnung (Faklur libcr Leip zig). Bar-Auslieferung für Österreich-Ungarn in Wien durch Josef Rubinstein, für die Schweiz durch das Schweiz. Vereins sortiment. Olten. 4, w. (Dir.) vV e r s a n d - B u ch h a n d l u n g Otto Schmidt. Berlin- Tempelhof, Schönburgstr. 10. Versand- u. Neisebuchh. Spez.: Lehr- u. Lernmittel. Gegr. 1./IX. 1921. (s?^- Südring 3572. — V DaiTmstädter u. Nationalbank, Dep.-Kasse Tempelhof: Giro kasse 71 der Stadt Berlin, Tempelhof. — "d 25 472.) Inh.: Otto Schmidt. Leipziger Komm.: vv. Maier. sDir.) Wertbuchhandel G. m. b. H.. Vertriebsgesellschaft für gute Lite ratur u. Kunst, Berlin. Ter ^-Anschluß Hasenheide 610 ver ändert sich in 1944. (Berichtigung der Angabe in Nr. 71.) Westendorff'sche Buch- n. P a p i e r h., Malchow (Meckl.), ging 10./III. käuflich an Heinrich Nagel über. V? Hamburg 21968. (B. 66.) Wulf. Franz, Verlag. Warendorf (Wests.). Der Frau Gertrud Wulf wurde Prokura erteilt. (H. 24./III. 1926.) Wunderlich. Rainer, Verlag. Tübingen. Komm.: Stuttgart, Koch, Neff L Oetinger. (B. 68.) Mine Mitteilungen. Spefcnausschlag bei Schulbüchern. In Nr. 71 des Börsenblattes vom 25. März 1926 veröffentlicht der Vorstand der Vereinigung der Schulbuchverleger eine Mitteilung, nach der Teuerungszuschläge bei Schulbüchern unzulässig seien und ihre Erhebung vom Vorstand der Vereinigung durch »Aufklärung« der Behörden usw. beantwortet wer den würde. Diese Mitteilung ist satzungswidrig, was dem Vorstand der Vereinigung bekannt sein dürfte. 8 7 der buchhändle- rlschen Verkaufsordnung, den auch der Schulbuchvcrlag anzuerkennen hat, lautet: »Werke, die der Verleger mit einem geringeren Rabatt als 3555, bei Schulbüchern mit 3056, vom Ladenpreise liefert, dürfen mit einem entsprechenden Ausschlag verkauft werden, sofern nicht Sonderverträge mit wissenschaftlichen Verlegern dem ent- gcgenstehen«. Aber auch abgesehen von der satzungsgemäßcn Erlaubnis ent sprechender Preiserhöhung aller mit weniger als 30^ rabattierten Schulbücher, weiß die Vereinigung der Schulbuchverlegcr, das; ein Kaufmann, der 30—3555 Geschäftsunkosten hat, beim Verkauf von Ware, an der er nur 20 bis höchstens 25^ brutto verdient, Geld zu setzt, falls er nicht durch Spesenaufschläge (nicht Teuerungszuschlag!) einen Ausgleich schasst. Wenn also der Vorstand der Vereinigung der Schulbuchverleger seine angedrohte »Aufklärungsarbeit« bei den Schulbehörden etwa unter Verschweigung der beiden oben genannten Tatsachen durchfüh ren sollte, dann würde das gegen die guten Sitten verstoßen und dem gemäß verfolgt werden müssen. Der Vorstand der Deutschen Buchhändlergildc. Paul Nitschmann. Erster Vorsteher. Jubiläen. — Die Buchhandlung F. Char in Cleve kann im Laufe des April auf ein Jahrhundert ihres Be stehens zurückblicken. Sie wurde im April 1826 von Jo hann Friedrich Wilhelm Char gegründet. Der genaue Grün- dungstag der Firma konnte leider nicht festgestellt werden. Friedrich Wilhelm Char (geboren am 24. Januar 1786, ge storben am 5. Dezember 1874) war der Sohn eines Angestellten der Clever Kornwagc. Seiner Buchhandlung war neben einer Schreib- matcrialienhandlung eine Buchbinderei angegliedert, die aber im Laufe der Jahrzehnte als unrentabel aufgegeben wurde. Die Buchhandlung mit Nebenzweigen wurde auf dem Wege der Erbteilung am 1. Januar 1863 seinem Sohn Friedrich Carl Char, der sich zum Buchhändler ausgcbildet hatte, übertragen. Dieser vorgenannte Friedrich Char war eine im Buchhandel und besonders in der Stadt Cleve bekannte Persönlichkeit. Er war am 14. Februar 1826 in Cleve geboren und, starb auch dort am 16. August 1898, nachdem die Führung der Buch handlung bis zum 15. November 1891 seiner umsichtigen Leitung unter standen hatte. Am letztgenannten Tage ging das Geschäft durch Kauf an den Buchhändler Richard Küster über, der sie in eine Straße in besserer Geschäftslage verlegte. Im Jahre 1901 erivarb der Buch händler Heinrich Mcllinghoff die Firma, und von diesem ging sic im Dezember 1913 an den Fabrikanten Gustav Hoffmann über, der sie zunächst von ihrem Vorbesitzer als Geschäftsführer und nach dessen Tode von der Witwe Mellinghoff verwalten ließ. Das Geschäft wurde damals in das Haus Hagschestraße 27 verlegt, wo es sich noch heute be findet. Am 1. Januar 1922 wurde der heutige Inhaber der F. Char'- schen Buchhandlung, Herr Max Ullrich in Cleve, mit der Geschäfts führung beauftragt, der die Buchhandlung dann am 1. Januar 1928 für eigene Rechnung übernahm. Die Buchhandlung F. Char, eine der ältesten am ganzen Niederrhein, hatte in den ersten Jahrzehnten ihres Bestehens einen großen Einfluß auf das geistige Leben der alten Herzogstadt Cleve. Das Haus Char war damals der Sammel platz der literarisch und künstlerisch interessierten Bürger, die sich dort, namentlich an Sonntagen, einfanden, um in gegenseitiger Aus spräche mit dem Gründer der F. Char'schen Buchhandlung von den neuesten Erscheinungen des Büchermarktes und des Kunsthandels Kenntnis zu nehmen. Er ist ohne Zweifel ein äußerst strebsamer und tüchtiger Geschäftsmann gewesen; das beweisen die zahlreichen, heute leider vergriffenen Bücher und Schriften, die in seinem Verlage er schienen sind. Er hat sich auch selbst schriftstellerisch betätigt. Ihm verdankt die Stadt Cleve viel in bezug auf Sammlung von alten Chroniken usw. Am bekanntesten ist wohl unstreitig seine 1845 er schienene »Geschichte des Herzogtums Cleve«. Auch dieses für die Heimatkunde sehr wichtige Buch ist leider im Buchhandel nicht mehr zu haben. Noch in seinem hohen Alter — er hat die letzten Lebens jahre im Ruhestand bei seinem Sohn und Nachfolger verbracht — hat er eine Schrift verfaßt, die den Titel trägt: »Darstellungsvcrsuch einer Lebensanschauung mit Rücksicht auf Vernunft, Geschichte und Offenbarung«. Leider ist das Büchlein nicht mehr im Druck erschienen. Sein einziger noch lebender Enkel ist der frühere königliche Musik direktor Friedrich Char, zurzeit Obcrorganist in Breslau, der aus Liebe zur Musik auf die Char'sche Buchhandlung verzichtet hät. Im April — das genaue Datum steht ebenfalls nicht fest kann auch die Buchhandlung B. Sch mithals in Wesel das Fest ihres 100jährigen Bestehens feiern. Sie geht auf eine Gründung Johann Bagels zurück, der im April 1826 seiner seit 1800 in Wesel bestehenden Buchbinderei ein Sortiment mit Ncbenzwcigen angliederte, dessen Leitung er seinem Sohne Peter August Bagel übertrug. Im Jahre 1831 ließen in Aussicht stehende große Papierlieferungen die Grün dung einer Papiermühle ratsam erscheinen, die 1848, um weiteren An forderungen zu genügen, in eine Papierfabrik umgebaut wurde. Ferner wurden im Jahre 1835 die Bagelschen Unternehmungen durch eine Steindruckerei und im Jahre 1837 durch eine Buchdruckerei erweitert. Der Verlag befaßte sich hauptsächlich mit Schulbüchern, zu deren besserem Vertrieb die Rheinische Schulbuchhandlung in Mörs, die sich im Besitz des Seminardirektors Zahn befand, angekauft wurde. Im Jahre 1843 gingen sämtliche Unternehmungen des Gründers an seinen Sohn Peter August Bagel über, der bis dahin nur das Sortiment geleitet hatte. Von ihm wurde im Jahre 1848 eine Filiale in Duis burg errichtet, die aber bereits 1851 an Johann Jacob Ewich ab getreten wurde. Ferner wurde von P. A. Bagel die zweite Papier fabrik seinen Unternehmungen angegliedert. Im Herbst 1868 erwarb Bernhard Schmithals, der seit 1844 eine Buchbinderei und ein Papier geschäft betrieben hatte, das Sortiment der Firma A. Bagel in Wesel, das bis zum 15. Mai 1897 A. Bagel's Sortimentsbuchhandlung (B. Schmithals) firmiert hat. Die Herren Heinrich und Friedrich Schmit- bals übernahmen die Handlung 1889, und im Jahre 1893 wurde der Sohn des Vorbesitzers, Herr H e i n r i ch S ch m i t h a l s, der alleinige Inhaber der Firma, der, seine buchhändlerische Tätigkeit im väter lichen Geschäft eingerechnet, in diesem Jahre ein halbes Jahrhundert auss engste mit dem Gedeihen der Firma B. Schmithals verknüpft ist. Seit einigen Jahren wird Herr Heinrich Schmithals von seinem Sohn in der Führung des Geschäfts unterstützt. Die Buchhandlung Jos. Hochneder in Landshut kann zu Ostern ihr 5 0 j ä h r i g e s Jubiläum festlich begehen. Der Gründer der Firma, Herr Jos. Hochneder, ging als Buchhändler aus der alten Firma Friedrich Pustet in Negensburg hervor, war dann 18 Jahre Buchhalter in der Thomann'schcn Buchhandlung und Vuchdruckerei in Landshut und gründete dort im Jahre 1876 eine Sortimentsbuch- 415
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