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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.04.1926
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- 1926-04-01
- Erscheinungsdatum
- 01.04.1926
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Handlung, die in erster Linie auf katholische Literatur eingestellt war. Das Aufblühen seines Geschäfts erlebte er leider nicht mehr, denn schon im Jahre 1886 erlöste ihn der Tod von einem schweren Leiden im Alter von 50 Jahren. Als erster Lehrling war Ostern 1877 sein späterer Nachfolger Herr Buchhändler Hans Weitl in das Geschäft eingetrcten, der im J<chre 1889 die ältere Tochter Anna heiratete und gleichzeitig das Geschäft übernahm. Unter seiner Leitung wurde das Sortiment lveiter ausgebaut und durch Gründung eines Verlags vergrößert. Die Tätigkeit erstreckt sich auch heute noch größtenteils auf katholische Literatur. Die vor 30 Jahren dem Sortiment und Verlag angegliederte Buchbinderei sowie die Akzidenzdruckerei er freuen sich guter Aufträge. Zur Freude des Inhabers ist eine große Zahl von jetzt angesehenen Buchhändlern aus dem Hause Hochneder hervorgegangen. Unter diesen gedenkt der Besitzer ganz besonders seines treuen, jederzeit schaffensfrohen Mitarbeiters Herrn Buchhändler Jos. Fröhlich, jetzt seit nahezu drei Jahren Leiter des Sortiments der Verlagsanstalt Tyrolia A.-G. in München, dem durch seine 37jährige Tätigkeit in seinem Hause ein nicht geringer Anteil an dein Aufschwung des Geschäfts gebührt. Einigen noch lebenden Freunden des Gründers und den aus dem Geschäft hervorgegangenen Buchhändlern werden diese Zeilen liebe alte Erinnerungen ivach- rufen! Auf 5 0 Jahre ihres Bestehens kann am 1. April auch die Buch handlung H. Kleineberg Nachfolger Johannes Stader mann in H e i l i g e n st a d t (Eichsseld) zurückblicken. Die Firma wurde am 1. April 1876 von Hermann Kleineberg gegründet und ging am 1. Oktober 1912 an den jetzigen Inhaber Herrn Johannes Stadermann über, der sie nach und nach vergrößert und ausge baut hat. Am gleichen Tage besteht ferner der Verlag Englert LSchlos- ser in Frankfurt (Main) unter seinem Gründer Herrn Georg Schlosser 2 5 Jahre. An diesem Tage des Jahres 1901 wurde die Firma iu Frankfurt a. M. von dem Buchhändler Herrn Georg Schlosser gegründet, der den Buchdrucker Peter Englert als Teilhaber aufnahm. Im Februar 1913 wurde Herr Schlosser nach dem Tode von Peter Englert alleiniger Inhaber des Geschäfts, das damals neben der Buch- druckerei schon einen kleinen Verlag betrieb. Von diesem Zeitpunkt an setzte der Aufschwung der Firma unter einheitlicher, Zielbewußter Leitung eigentlich erst recht ein. Herr Schlosser hatte ferne buch händlerische Ausbildung in Bonn erhalten. Nach vollendeter Lehre erwarb er sich seine Kenntnisse als Buchdrucker in Darmstadt. Im Jahre 1896 gründete er unter seinem Namen ein Sortiment in Godesberg a. Rh., nachdem er von Emil Strauß in Bonn dessen Filiale für eigene Rechnung übernommen hatte. Die seit 1901 bestehende Firma Englert L Schlosser beschäftigte sich anfangs fast ausschließ lich mit Werk- und gepflegtem Akzidenzdruck, und bis 1914 war der Verlag nur Nebenbetrieb. Gleich mit Kriegsanfang setzte aber eine lebhafte Verlagstätigkeit auf dem Gebiete der Kriegswirtschaft ein, und es entstanden die in Auflagen von mehreren 100 000 erschienenen kleinen Bücher -»Kriegskochbuch«, »Kriegsküche für Jedermann«, »Jü disches Kriegskochbuch«, »Bauet Gemüse«, »Der Kriegsschuh« u. a. Auch die Gründung der Universität führte dem jungen Verlag Ar beitsgebiete zu. Damals erschien das bekannte und heute noch be liebte Volksbuch »Schlupps der Hanöwerksbursch« von C. Berg, das in großen Auflagen an die Front ging und von dem bis heute 30 000 Bände abgesetzt wurden. Nach dem Kriege begann Georg Schlosser den Ausbau seines Heimat-Verlags. Die wertvollsten Erscheinungen dieser Tätigkeit sind ein Neudruck des berühmten, in der ersten Auf lage längst vergriffenen Buches von Carl Jttgel »Das Puppenhaus«, die Biographie von »Meyer Amschel Rothschild« (drei Auflagen) von C. W. Bcrghoefser, das umfangreiche Werk »Norbert Schrödl, Ein Künstlerleben im Sonnenschein«, das einen Querschnitt des künstlerischen Lebens der Kaiserzeit seit 1871 darstellt; vor allem aber ist an dieser Stelle zu erwähnen: die Gesamtausgabe der »Briefe der Elise von Türckheim« (Goethes Lili). Diese heimatkundlichen Werke aus der Geschichte der alten Reichsstadt Frankfurt sind im wesentlichen unter der Mitwirkung von Professor vr. Julius Ziehen entstanden, der die ehrwürdige Tradition von Frankfurt a. M. unter der Mit wirkung seines Verlegers neu zu wecken und zu vertiefen verstanden hat. Mit der Firma Englert L Schlosser sind in Personalunion ver bunden der »Verlag der Deutschen C o r p s z e i t u n g« (Kö- sener 8.6.-Verband) und der »Verlag Gartenkunst« (Organ der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst). Georg Schlosser, der heute im rüstigen Mannesaltcr seiner 54 Jahre steht, stellt seine Dienste, neben der umfangreichen beruflichen Tätigkeit, auch der Allgemeinheit vom zur Verfügung. Er ist Handelsrichter beim Landgericht Frankfurt a. M., Mitglied des Verwaltungsrats beim städtischen Arbeitsamt, Aufsichtsratsmitglied der Frankfurter Genossenschaftsbank; er gehört ferner dem Schulvorstand der Berufsschule für Graphik und gestaltende Gewerbe und dem Fachausschuß für Papier bei der Handelskammer an. » Wir kommen gern der angenehmen Pflicht nach, den Inhabern der obengenannten Jubiläumsfirmen für den weiteren Fortbestand ihrer Geschäfte alles Gute zu wünschen. Wir hoffen, daß es ihnen gelingen wird, die Ungunst der gegenwärtigen Wirtschaftslage siegreich zu über winden und ihre Firmen zum Segen des gesamten Buchhandels ständig weiter auszubauen. Die Deutsche Bücherei zu Leipzig beabsichtigt, vom 19. April bis 31. Mai eine Ausstellung »Neue Deutsche Buchkunst« zu ver anstalten, die außer Verlagsproduktionen die Arbeiten hervorragender deutscher Buchdruckereien und Schriftgießereien und ebenso die mo derne Einbandkunst berücksichtigen wird. Geschäftoaussicht. — Auf Antrag der Firma Gustav Ltersch L C o. in B e r l i n, Friedrichstraße 16, wird eine Beaufsichtigung der Geschäftsführung angeordnet und der Konkursverwalter Herr Otto Gebier, Berlin-Friedenau, Wilhelm Hauffstr. 3. als Aufsichtsperson bestellt. Berlin, den 20. März 1926. Amtsgericht Berlin-Mitte, Abteilung 215. Bücherbund. — Am 21. Februar 1926 fand in Nürnberg in den Räumen des »Künstlerhauses« eine vom Nürnberger Buch händler-Verein einberufene Versammlung statt, die von Sorti mentern aus Nürnberg. Fürth, Erlangen, Amberg. Negensburg, Bay reuth, Ingolstadt, Würzburg, Weihenburg und Ansbach zahlreich be sucht war. Die Einberufung geschah auf Veranlassung des »Bllcher- bundes«. Herr Verlagsbuchhändler Walter Bl um tritt aus Dachau sprach in klarer und erschöpfender Weise über Zweck und Ziel dieses Unternehmens. Nach dem Vortrag ergab eine eingehende Aussprache, daß man allseitig das Unternehmen begrüßte und mit warmem Interesse für die Werbung von Abonnenten eintreten wolle. Allerdings wurde betont, daß dies nur an Hand eines neuen und um fangreicheren Bücherverzeichnisses geschehen könnte, da die bisherige Auswahl der Bücher noch keine Zugkraft erwiesen habe. Der Referent versprach, dafür Sorge zu tragen, daß in aller Kürzr das neue Ver zeichnis zur Ausgabe gelange, was einstimmig begrüßt wurde. »Bastei«, Verein jüngerer Buchhändler, Dresden. — Das 6 9. Stiftungsfest des Vereins fand am 7. März in den Räumen des »Belvedere« auf der Brühlschen Terrasse statt und erfreute sich dank der gewissenhaften Vorbereitung durch den Festausschuß eines glän zenden Verlaufs. Es möge» wohl nahezu 200 Festgäste gewesen sein, schreibt der Vorstand der »Bastei« dem Bbl., die unserer Einladung Folge geleistet hatten und denen es, soweit wir hören konnten, an diesem Abend auch gut gefallen hat. Ein sinnreicher und stimmungs voller Prolog, vom Kollegen Sobottke verfaßt, von Fräulein Ilse Focken meisterhaft zu Gehör gebracht, erösfuete den Neigen der künst lerischen Darbietungen. Fräulein Erni Stöber von der Staatsoper verlieh einer Reihe von Liedern von Brand, Gumbcrt, Kretschmer und Hildäch durch ihre warme Sopranstimme reizvollen und beseelten Ausdruck. Schumanns »Frühlingsfahrt« und eine Arie ails Haydns »Jahreszeiten« wurden vom Kollegen Kiehl tonschön zum Vortrag ge bracht, und mit Mozarts »Warnung« ersang er sich einen Sondcrcrsolg. In leuchtender Kantilene und technischer Meisterschaft erklangen unter den Händen von Kollegen Baum, von Frau Else Focken feinsinnig und anschmiegcnd begleitet, zwei Konzertstücke von Godard und Goltcr- mann für Cello. Damit Thalia dem Reigen der Musen nicht fehle, folgte dann noch als Höhepunkt des Abends »Das Märchen, Eine kitschige Begebenheit« von Curt Goetz, liebevoll einstudicrt vom Kol legen Göhler und meisterhaft dargestellt von Fräulein Schreitmiiller und den Herren Baum, Sobottke und Otto. Vergnügtes Schmunzeln und herzliche Heiterkeit belohnten die Künstler für ihre Liebesmühe, mit der sie sich dieses geistreichen und feinsinnigen Stückleins ange nommen hatten. Dann trat der Tanz in seine Rechte, von munteren Reden lieblich unterbrochen. Der Vorsitzende sagte sein Begrüßungs- sprüchlein auf und trank auf die »Bastei«, Kollege Kruppa feierte die alten Herren, die diesmal unerwartet zahlreich erschienen waren; Kollege Sobottke pries Wert und Würde der deutschen Frau, und unser verehrter Herr Hayno Focken fand zu Herzen gehende Worte für Frei heit und Größe des deutschen Vaterlandes, zu dessen Ehre auch der Kollegen Sobottke gedichtete Festkantns machtvoll ertönte.
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