8556 X- 237, 10. Oktober 1928. Ü'i'mftiq ersMiide Bücher. Börsenblatt s.d Dtschn.Ruchhandel. 8557 A m 2O. Oktober gNrnyt zur Ausgabe xLtic8cnöiii)r deutsche Zreiheit und deutscher Witz Gin Rapitel RevolutLons-Sa»re aus -er Zeit von )S30—Mo MR Das sac,' ich dir, Lmanucl. 's wird nich besser in Deutschland, sö lang noch een eenziger Mensch im erschten^Sto^wobnt^ Mt Zöz Bildern und Nm drucktafeln aus den ersten der Münchner Leuchtkugel» Eulenspjegel usw. Großokt^ Die Zustände, die zur deutschen Märzr^ geschildert worden, und auch des an jenen Rümpfen um die politische fehlte es bisher an einer Darstellm politischen Witzes in Wort und Jahre in großen Zügen zusammei unabhängig von jeder parteimäßiger Erscheinungen des revolutionären zu verhelfen, gibt er zugleich eine bewegte Stimmung jener aufgerühj Metternich. Die Darstellung geht ar wenig erschlossenen (Quellen des Vormärz zurück. Zeitschriften, Flugs fische Dokumente der revolutionären! berücksichtigt, eine Fülle von Illustk macht seine Lektüre ar Sie brauchen einige Seiten -e- un- er wir- es fi /re/ern er'n^e/n r 40^,, u^enn au/ bei/^ tt^8L^II8L»L turen, zum Teil auf Nunst- ^ngen der Fliegenden Blatter, >es Punsch, kladderadatsch, In Ganzleinen geb. M. 7.50 lution von z S4S geführt haben, sind oft Ils, den die Rarikatur, die Bildsatire >eit hatte, wurde dabei gedacht. Doch Idie den sehr bedeutenden Anteil des sd an der geistigen Bewegung jener st. Indem sich der Verfasser bemüht, Instellung, allen bedeutsamen witzigen Geistes zu ihrem geschichtlichen Recht lnde Einführung in die so vielfältig Tage der Zensur und des Systems lie zuverlässigsten und zum Teil noch lsttums wie der Rarikatur aus dem fterr, Witz- und Fluglätter, zeitgenös- >egung im März und Vormärz sind >»nen geht neben dem Texte her und ^lußreich und amüsant. em Runden nur uches zu zeigen unzeln- kaufen 2 ^xemp/Zre mit ^ mckem ^ettei be§te//t. ^ 1.1 d! . I. LIk 2 IO (Qrobe§este) Man „reinigte" die wissenschaftlichen wie die Schulbücher mit derselben Sorgfalt wie die Presse. Wenn es in einem „Historischen Rückblick" hieß: „Die «Österreicher wichen zurück", so änderte die Zensur: „Oie Franzosen rückten vor". Line Abhandlung zitierte: „Montesquieu sagt" — die Zensur änderte das darauf folgende Zitat in den gegenteiligen Sinn, ließ aber Montesquieu als «Quelle stehen. In einer Lindererzählung wurde ein Mädchen beschrieben: „Ls hatte einen üppigen Haarwuchs". Dem Zensor kam das zu üppig vor, er ließ es beim ,Haarwuchs" bewenden. Lin Schulbuch behauptete: „Die Rosaken reiten auf kleinen Pferden." Das konnte den großen Zaren beleidigen, infolgedessen lernten die Buben nur: „Die Rosaken reiten auf Pferden." Außer der Zensur gab es noch eine Nachzensur. In der geheimen In struktion dieser Behörde hieß es mit Bezug auf die Tagespreise u. a.: Der Besuch der Mitglieder des Allerhöchsten Raiserhauses in den Vor stadttheatern darf in hiesigen Journalen nicht angeführt werden. Die Benennung Sophiensaal ist nicht zulässig und muß ... in Sophien-Bad-Saal umgewandelt werden (denn eine Lrzherzogin hieß Sophie). Der Preis- oder Geldwert einer Sache darf in Journalen nicht an geführt werden... Aufsätze über Baden bei Wien sind stets zu exhibieren (auszusondern). peinlicher noch als das geschriebene, wurde das gesprochene Wort überwacht und alles, was mit der Lieblingsunterhaltung der Wiener, mit dem Theater zusammenhing. In einer «Oper Meyerbeers mußte statt „Mein Sohn! Mein Sohn!" gesungen werden: „Mein Pflegesohn!" Schillers „Don Carlos" durfte nicht in seine Stiefmutter verliebt sein. Line Tra vestie auf „Lönig Lear" wurde verboten, denn: „ein Rönig darf nicht lächerlich gemacht werden". Lin Hofrat wurde auf der Bühne zum „Rammerrat", Rönig Friedrich II. von Preußen hieß auf dem Theater zettel stets „Herzog"; ein „Rind der Liebe" war „ein natürliches Lind", und wenn die Liebhaberin in der Posse zu singen hatte: Und spricht dann nach der Jagd Der Jager bei mir ein... so milderte der Zensor diese bedenkliche Hoffnung dahin: Und spricht wohl öfters unter Tags A Gamsel bei mir ein ... worüber sämtliche Gamsböcke in den Alpen ihrerseits bedenklich die Hörner schüttelten.