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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.01.1930
- Strukturtyp
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- 1930-01-14
- Erscheinungsdatum
- 14.01.1930
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- Deutsch
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MMMMmVaMm ViMmM Nr. 11 (N. 6). Leipzig, Dienstag den 14. Januar 1930. 87. 3ahrga«a. ReÄMLoneller TU Das Deutsche Haus in New Jork. Von Direktor Frederick W. I. Heuser. Einleitendes. Im Jahre 1911 stiftete Herr Edward Dean Adams, der da malige Vertreter der Deutschen Bank in New Dark, ein Deut sches Haus an der dortigen Columbia Universität. Dieses Ge bäude wurde während des Krieges anderen Zwecken übergeben. Auf Veranlassung von Herrn F. W. Lasrcntz wurde vor etwa über einem Jahre die Wiedererrichtung eines deutschen Kultur zentrums ernstlich von den Treuhändern und Freunden der Uni versität erwogen, und so kauften die Treuhänder ein dem frü heren Hanse gleiches Gebäude, das der Deutschen Abteilung zur Verwaltung übergeben wurde. Diese ernannte Professor F. W. I. Heuser zum Leiter des Unternehmens. Durch die Freigebigkeit angesehener amerikanischer Bürger deutscher Herkunft, besonders Rudolf Erbslöh und Edgar Speyer, und der beiden großen deutschen Schiffahrtslinien wurde es ermöglicht, das Gebäude am 29. Januar 1929 seinem Zwecke zu übergeben. Die Einweihung fand statt im Beisein des deut sche» Botschafters und seiner Gattin sowie eines erlesenen Krei ses von Treuhändern, Professoren und Gästen der Universität. Glückwunschdcpcschen und -schreiben liefen ein von den hervor ragendsten deutschen Schriftstellern wie Gerhart Hauptmann, Arthur Schnitzler, Thomas Mann, Gustav Frenssen, Walter von Molo und vielen anderen. Auch Gelehrte vom Range eines Planck, Walzel, Schick, Harnack, Wobbermin, Rickert, Husserl feierten dieses Ereignis. Der greise Wilamowitz-Möllcndorff lie ferte für die deutsche Presse eine glänzende Darstellung der Be deutung dieses Unternehmens. Dazu kamen Glückwunsch-Adressen von Handelskammer» und Städten wie Berlin, Bremen, Ham burg. Auch in den Vereinigten Staaten selbst begrüßten viele das neue Unternehmen als ein Zeichen der Wiederannäherung zweier großer Völker, so u. a. Andrew W. Mellon der Schatz amtssekretär, John Davis der Arbeitsministcr und Edwin Mark- Ham der Dichter. Der vor kurzem erschienene Bericht') bringt alle diese Kund gebungen im Abdruck. Zugleich enthält er auch eine Darstellung der Einrichtung und der Ziele des Hauses sowie interessante Ansichten der verschiedenen Räume. Die Innendekoration in ihrem geschmackvollen modernen deutschen Stil ist das Werk des deutschen Architekten Carl Wetzet von der New Horker Firma Contempora, Ine., der sich mit aufopfernder Liebe der guten Sache gewidmet hat. Zum Bilderschmuck des Hauses haben bei- gctragcn die Deutsche Akademie und die Firma Hanfstaengl in München sowie das New Jorker Büro der Deutschen Reichs bahn und die Stadt Rothenburg ob der Tauber. Das Deutsche Haus als Sitz der Germanistic Society. Das Deutschs Haus soll als der Mittelpunkt aller Bestrebungen gelten, die es sich zur Aufgabe geinacht haben, deutsches Wesen und Geistesleben den Amerikanern näher zu bringen. Letzteres betreibt in hervorragender Weise seit bald fünfundzwanzig Jah ren die Germanistic Society of America, deren Sekretär zu glei cher Zeit Leiter des Hauses ist. Die Gesellschaft, die einen Carl *) Deutsches Haus, Columbia University, NewNork, 1ü2d. Schurz zu ihrem ersten Vorsitzenden hatte, besteht aus angesehe nen Förderern und Gönnern der Germanistik in Amerika im weitesten Sinne des Wortes. Unter dem Vorsitze von Herrn Ferdinand W. Lafrentz erhebt sie sich zu neuer Blüte. In der Nachkriegszeit lieferte sie unter der unermüdlichen Leitung des großen Anthropologen Franz Boas alljährlich Tausende von amerikanischen wissenschaftlichen Zeitschriften an deutsche Bi bliotheken. Nun sucht sic wieder vor allem nicht-deutsche Kreise in Amerika für deutsche Kultur und deutsches Geistesleben zu interessieren. Vorträge werden veranstaltet besonders in eng lischer Sprache; Reisestipendien für ein Studienjahr in Deutsch land werden an amerikanische Studenten verliehen; amerikanische und britische Zeitschriften, die objektiv gehaltene Artikel über Deutschland enthalten, werden frei an Schulen und -Colleges« verteilt, wie z. B. die Deutschlandnummer des Survey-Graphic, oder die literarische Beilage der Londoner Times über zeitge nössische deutsche Literatur. Eine Reihe von mustergültigen Übersetzungen ins Englische ist vorgesehen, die mit Conrad Fer dinand Meyers Meistererzählung »Der Heilige« beginnen soll. Um k>as Niveau -der llbersctzcrtätigkeit in Amerika zu heben, wurde ein besonderer Preis für eine Probeübersctzung verliehen. Die Vorträge in New Hort werden zumeist in den Hör sälen der Columbia Universität abgehaltcn, gewöhnlich in Ver bindung mit dem volkshochschulartigcn -Instituts vk Lrts aus Sciences«, wodurch ein gebildetes amerikanisches Publikum ge sichert ist. In der letzten Zeit haben gesprochen: die Professoren Bruno Dietrich und Ernst Jaeckh; die Schriftsteller Jakob Was sermann, Walter Bloom und Joses Ponten; Kammersänger Walter Kirchhofs, Alexander Moissi, Graf Luckner. Das Deutsche Haus als akademische Auskunstsstelle. Wie das Amerika Institut in Berlin soll das Deutsche Haus als akademische Auskunftsstelle in New Jork dienen. Außer zum Amerika Institut steht es auch in enger Beziehung zu dem Ame rican Institute in München und dem Austro-Amcrican Institute in Wien sowie auch zu dem Institut für Ausländer in Berlin, den akademischen Auslandstellen in Dresden und München, dem akademischen Austauschdienst in Berlin und den verschiedenen Ministerien für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung, dem Deutschen Ausland-Institut in Stuttgart, der Deutschen Aka demie in München, dem Verein für das Deutschtum im Ausland. In dem letzten Halbjahr hat die Auskunftsstelle schon Hun derte von brieflichen Anfragen beantwortet, sowohl in Bezug auf deutsche und österreichische wie auch umgekehrt auf amerika nische Universitätsverhältnisse; zu schweigen von den vielen mündlichen Auskünften, die den Besuchern Persönlich erteilt wurden. Besonders günstig für die Herbeiführung von Beziehungen zwischen amerikanischen Stellen und deutschen Besuchern ist die enge Verbindung des Hauses mit der Columbia Universität, an der nicht nur die herkömmlichen Fakultäten bestehen, sondern auch großangelcgte Fachschulen für Handels- und Finanzwisscn- schaften, für Zeitnngswesen, Jngcnicurwissenschaftcn, Biblio thekswesen, Haushaltungskunde, Erziehung und Unterricht usw. Dazu kommen noch die engen Beziehungen der Universität durch ihren Präsidenten zu dem »Lsrnsgi« binäorvmsnt kor Intor- untionul donciliutiou«, dem »Int«ruatioua1 Institut« ok biäucntion« und den großen amerikanischen Stiftungen. 4ü
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