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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1929-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1929
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- Deutsch
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X- US, LS. Mai 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. Das eigentliche Bchördcnadrcßbuch zeigt eine erfreuliche Ver mehrung der aufgenommencn Nachrichten- und Amtsblätter. Ausge nommen sind jetzt auch die Pressestellen bei den Justizbehörden, die Versicherungsämter bei der allgemeinen Verwaltung und die Bür germeister der Städte mit weniger als 19 999 Einwohnern. Eine sricdliche Eroberung kann bas Handbuch sS. 48) verzeichnen. Am 1. April Eil ist Waldcck preußisch geworden. Seine drei Kreise sind dem Regierungsbezirk Kassel cingegliedert worden. Neben der Vollausgabe im Bibelformat erscheinen wieder sechs Tcilausgabcn: I. Ostpreußen, Restprovinz Westpreußen, Pommern, Grenzmark Posen-Wcstprenßcn, II. Brandenburg und Berlin, III. Nieder- und Oberschlcsien, Sachsen, IV. Schleswig-Holstein, Han nover, V. Westfalen, Hessen-Nassau, Rheinprovinz, Hohenzoklern, VI. Kirchliche Behörden. In leuchtendes Gelb kleidet bas Reich sein Handbuch, in Schwarz und Weiß Preußen, in Rot und Silber Hamburg. Auch bas »Ham - bur gische Staatshandbuch für das Jahr 1929. Amt liche Ausgabe« folgt seinem Vorgänger in Jahresfrist^). Seiner Anlage nach ist es ein reines Behördenadreßbuch. Aus seinen 278 Seilen zeigt es das vielseitige öffentliche Leben dieses für das Reichs ganze so wichtigen Stadtstaates bis in alle Einzelheiten. Heraus geberin ist die Senatskanzlei, der der Senatsrat llr. Oskar Kavcn vorsteht. Im Gegensatz zu den angelsächsischen Demokratien, die längst einen regen Handel mit amtlichen Drucksachen kennen, spielt dieser Zweig des Buchhandels bei uns noch eine bescheidene Rolle. Nach dem das vom Reichsministerium des Innern herausgegebene, von der Deutschen Bücherei bearbeitete »Monatliche Verzeichnis der reichsdeutschen amtlichen Druckschriften« es we sentlich leichter gemacht hat, sich über die amtlichen Neuerscheinungen aus dem lausenden zu halten, wirb hoffentlich der Umsatz ein regerer werden. Das wirb beiden Teilen dienen, den herausgebendcn Be hörden und dem Buchhandel. Der größte Nutzen aber wird sein die Ausbreitung der politischen Bildung und einer über das Partei- gczänk hinausschreitenden Staatsgcsinnung. ckontsok, llsinriob: Wickel 8clim>ckt (kiicolLUs linder) llNtl tiönsreit. XVolkonbüttel, Ileoünera Verlag, 1928. VII, 48 8. und 8 Takeln mit 36 tlbb. (Lrelriv kür 8ebreid- und lluolt- rvessn. Londerbekt d'r. 1.) Erfreulicherweise haben sich nach dem Kriege die Arbeiten ge mehrt, die sich eine monographische Bearbeitung einzelner Drucker der Reformationszeit zum Ziele gesetzt haben. Nach den beiden leider nur maschinenschriftlich vorliegenden Dissertationen über zwei Leip ziger Drucker von R. Gerstlaucr über Wolsgang Stöckel und von H. Bretschneider über Melchior Lotter d. Ä. gibt uns nun H. Jentsch eine monographische Bearbeitung zweier Leipziger Drucker: Nickel Schmidt und Michael Blum. Es mögen hier eingangs die Hauptgesichtspunktc angeführt wer ben, die maßgebend für eine solche monographische Herausarbeltung sein müssen. Eine solche Bearbeitung muß sich mit folgenden Punkten beschäftigen: 1. Darstellung des Lebens und der sozialen Verhältnisse des Buchdruckers und der religiös-politische» Umwelt, in der er lebte. 2. Verfolgung seiner Produktion und kritische Betrachtung derselben durch die Jahre seines Schaffens. 3. Stellung des Buchdruckers in der Buchillnstration. Wenn dies dem Verfasser nicht möglich ist, dann zumindest präzise Sammlung und Beschreibung des Materials zwecks späterer kunsthistorischcr Verwertung. 4. Genaue Herausarbeitung des von dem Drucker verwendeten TypcnmaterialS und Zierrats, um andere noch »herrenlose« in der Arbeit nicht erfaßte Drucke ihm späterhin zuwcisen zu können. 5. Genaueste Bibliographie der Pro duktion des Druckers als Vorarbeit sür einen »Gesamtkatalog der Resormationsdruckc«, möglichst mit Angabe der bisherigen biblio graphischen Zitierungen und der Bibliothcksstandorte. Dem Rezen senten darf cs gestattet sei», die Arbeit von Jentsch unter diesen Ge sichtspunkten zu betrachten. Im ersten Abschnitt gibt der Versasscr, unterstützt durch ein außergewöhnlich reiches Quellen,natcrial, eine sehr gute Beschreibung des Lebens der beiden Drucker und ihrer pekuniären und samiliären Verhältnisse. Im zweiten Abschnitt werden ausführlich die religiös- politischen Zustände in Leipzig behandelt; es solgt die kritische Be trachtung der Drucke beider Druckereien. NickelSchmidt ließ sich ISIS in Leipzig nieder und war bis 1521 als Buchsilhrer und Buchbinder tätig. 1521 erscheint er zum ersten Male als Drucker von Schulbüchern, 1522 bis 1525 druckte er »> Gedruckt bei Liitcke L Wulff. Lw. RM 8.—. reformatorische Literatur, von 1526 ist kein Druck bekannt, 1527 bis 1539 druckte er katholische Literatur, von 1549 bis zu seinem Todes jahre 1555 sind nur noch ganz vereinzelt Drucke von ihm bekannt. MtchaelBlum wird 1514 von Straßburg kommend in Leipzig als Buchdrucker verzeichnet. Er war wohl ansangs nur als Geselle tätig und begann erst 1525 mit eigener Produktion, die bis 1527 ansrlihrerisch-kommunistischen Charakter trug. 1528 und 1529 verließ kein Buch seine Druckerei. 1539 bis 1537 druckte er nur katholische Literatur, während von 1538 bis zu seinem Todesjahre 1559 haupt sächlich Schulliteratur seine Presse verließ. Der nächste Abschnitt behandelt die »Geschäftsverbindung zwischen Blum und Schmidt». Es sinket sich 1539 ein Druck, der folgenden Druckvermerk trägt: »llipslae exeudedal lUieksel LIuw, eommunl Imxsnsa kiicolai Tadel.« Es handelt sich also um einen Druck, den Blum auf gemeinsame Koste» mit Schmidt druckte. Jentsch hat wohl recht, wenn er angtbt, daß »derartige Geschäftsverbindungen in dieser Zeit nicht allgemein üblich waren«, aber gerade des wegen ist es nicht ersichtlich, warum er 1k Beispiele aus den Jahren 1553 bis 1K22 angibt, wo deutlich zwischen Drucker und Verleger ge schieben ist. An und für sich war ein solches Geschäftsgebaren schon im 15. Jahrhundert üblich, man denke nur an die auswärtigen Druck- austräge, die die Kobcrger erteilten. Der letzte Abschnitt »Ausstattung der Drucke« bereitet demjenigen, der mit dieser Materie vertraut ist, eine ziemliche Enttäuschung. Es fehlt hier leider vollkommen eine nur einigermaßen befriedigende Durcharbeitung dieses Gebietes. Die von den beiden Druckern ge brauchten Typen werden überhaupt nur sliichtig gestreift, ohne daß der Verfasser den verdienstlichen Anregungen solgt, die Götze in seinen hochdeutschen Druckern gibt. Es erübrigt sich ein Wort der Kritik, wenn der Verfasser den Abschnitt »Bordüren« (warum übrigens nicht dafür das allgemein gebräuchliche Wort »Titcleinsassung»?) mit folgenden Sätzen ein leitet: »Die Buchbruckcrkunst ist aus der Holzschneidekunst entstanden. Damit ist aber nicht gesagt, daß die Holzschneider durch die Buch drucker mit etnemmalc abgelöst wurden. Wohl sind die Buchstaben- typcn bald nach Einführung des Buchdrucks auch gegossen worben. Aber Initialen und vor allem Bilder und Titclbordiire» wurden noch weiter in Holz geschnitten. Erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts machten sie den Kupsergravilren Platz. II. s. w.« Ein sundamentaler Fehler ist es, wenn der Versasscr keinen Unterschied zwischen TE (^- Ttteleinfassung) und Titelholzschnitt macht; so sind die unter den Nummern 23, 38—38, 42, 45—48 ange führten TE in Wirklichkeit Titelholzschnitte. Im einzelnen möchte ich nur auf eine Anzahl gröberer Ungcnauigkeiten Hinweisen. 1. Jentsch schreibt, daß die »Bordüre 1« dieselbe ist, die Joseph Klug in Wittenberg benutzt. In Wirklichkeit ist die Klugschc TE ein geringer Nachschnitt nach der Schmidtschen TE. Die von Jentsch noch angeführte TE des Silvan Otmar in Augsburg ist das Vorbild für die Schmidtsche TE. Diese hinwieder ist nach der von Jentsch »Spiegelbild Folio (verändert)« bezeichneten TE kopiert, die von Urs Graf stammt. Der von Jentsch erwähnte Truck, der diese TE trägt, »Ooncvrdsntiae dlaivres . . . apud Inelytam Lasilsam« stammt von Joh. Froben aus Basel, während der Druck »Joannis Taulcri des seligen lcrers Predig« aus der Druckerei des Adam Petri in Basel stammt. Ebenso geht die »Bordüre 3-, die von Lemberger stammt, aus Urs Gras zurück. (Vgl. darüber M. v. Hase, Johann Michael, Straßburg 1928, S. 94 Anm. 86). 2. »Bordüre 2« ist nicht Luther, Titeleinfassungen Tasel Kd, sondern der dort erwähnte, aber nicht abgcbildetc Schnitt. 3. »Bild 9« zeigt die Gregorsmcsse. Selbstverständlich ist bas »Altarbild«, das einen »gefesselten Christus« zeigt, kein Altarbild, sondern Christus als Schmerzensmann, der dem Papst Gregor er scheint. 4. »Bordüre 22» ist ein Nachschnitt nach der bekannten Holbein- schen TE, die seit 1518 bei Petri in Basel erscheint. 5. Die von Schmidt verwendeten Druckerzcichen zeigen meist drei Triangel. Es dürste sich hier sicher um die Hausmarke des Schmidt handeln. 8. »Bordüre 36«. Der angegebene Druck befindet sich nicht UB Leipzig, 8cr. eccl. 1178/2, sondern 1178/4. 7. »Bordüre 46«, ein künstlerisch hochstehender Titclholzschnitt, ein Kardinalwappcn darstellend, wird nicht nur von Blum verwendet, sondern auch von Schmidt. Ich fand den Titelholzschnitt auf folgen dem Schmidtschen Drucke: »Von dem Gesatz der // nycssung des hei ligen hochwir-//digen Sacraments / in eyner // gestalt. // D. M t ch a c l Vehe. //« 1531. 16 Bl. 4°. Ex. UB Leipzig, Kirch.Gesch. 992/15. Übrigens auch ein Beweis gewisser Geschäftsbeziehungen zwischen Blum und Schmidt. 569
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