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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.05.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1929-05-25
- Erscheinungsdatum
- 25.05.1929
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- Deutsch
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X- US, 25. Mai 1S2S. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d.Dtschn.Buchhandel. Frau und Buch. Buchhändlcrkursus im Volkshochschulhcim Prcrow vom 22.—2V. Juni. Vom 22. bis 38. Juni 1928 findet in dem Volkshochschulheini Prerow an der Ostsee, Regierungsbezirk Stralsund, ein Buchhändler kursus statt. Der Kursus wird geleitet von vr. Fritz Matt und W. M. Schulz. Ausgehend von der Erfahrung, daß die Biicherkäuser heute, sofern nicht Fachliteratur in Frage steht, immer mehr unter den Frauen zu finden sind, soll zur Darstellung kommen, welche Be ziehung die Frau zum Buch eigentlich hat. Damit ist die Frage dieses Kursus bestimmt als eine Teilsrage nach der Neuschichtung heutiger Biicherleser. überall steht den männlichen Lesern und ihren sachlich immer enger begrenzten Bücher,viinschen die bildungs- wtlligere Schicht der Frauen und der Jugend gegenüber, die heute fast sllr alle Literaturgattungcn zu gewinnen sind. Ausgabe der Arbeitsgemeinschaft wird es sein, unter Berücksichtigung des Gegen satzes männlichen und weiblichen Denkens sowie des jugendlichen Tatwillens die neu erschienenen Bücher der letzten Jahre daraufhin durchzuarbeiten und zu besprechen. Die werbctechnische» Ergebnisse aus diesen Überlegungen werde» mit der buchhändlerischen Kach- leitung erarbeitet. Das Thema wirb solgendermaßen gegliedert sein: I. Die weibliche Denkweise im Gegensatz zur männlichen. Die Stellung der Frau im wirtschastspolitischen Bereich der Zeit wird hier zur Darstellung kommen. Die letzierschienenen Bücher der Zeit werden in ihrer Beziehung zum weiblichen Denken dargestellt werden. Kerner wird die Stellung der Frau im Erziehungsberetch und in Fürsorge und Medtzinin ihrer Gegensätzlichkeit zu der männlichen Auslassung dieser Bereiche zur Darstellung kom men. Schließlich werden die Dichtung der Zeit und die besondere» Beziehungen der sprachlichen Kunst zum weib lichen Fühlen und Denken zur Darstellung gebracht werden. II. Die Frau in den verschiedenen Altersstufen, die weibliche Typo logie und die Gebundenheit der Frau in Volk und Nasse sowie ihre Ausgabe in der Familie und menschlichen Gesellschaft. Die Hilse, die das Buch hierbei gewähren kann, soll im Mittel punkt stehen. Die speziell buchhändlcrische Aufgabe des Kursus wird die Untersuchung der Absatzmöglichkeiten von Büchern a» Mädchen, Ju gendliche, Berusstätige, Hausfrauen n. a. sein. Die Wcrbcmethoden von Verlag und Sortiment, ihre Erweitcrungsmöglichkcit sollen be handelt werden. Ein genauer Wochenplan mit den täglich durchzuarbeitenden Themen wird von den Kursuslcitcrn gemeinsam ausgestellt und am Sonntag, dem 28. Juni, in der ersten Arbeitsgemeinschaft bekannt gegeben. Das Prcrower Heim, das seit süns Jahren Kurse für Buch händler durchgcfllhrt hat, betrachtet cs insbesondere als seine Auf gabe, neben der sachgemäßen Durchführung der Kurse und ihrer Themen die Urlaubserholung der Teilnehmer nicht z» vernach lässigen. Die Frllhsommcrzeit ist crsahrungsmäßig an der See be sonders günstig. Noch der Strenge des letzten Winters ist ei» Ausenthalt in Wald und Meer für den leistungssahigcn Buchhändler mehr denn sonst anzuraten. Das Heim liegt dicht am Meer. Die nordische Landschast und die heilsam-herbe Seeluft sollen ihre Wir kung haben. Deshalb wird in Prcrow jeden Morgen gemeinsame Gymnastik am Strande getrieben. Gelegenheit zu Wanderungen durch den hohen Darß ist gegeben. Das sröhltch-gesellige Leben im Heim bietet die Grundlage für eine sruchtbare Arbeitsgemeinschaft. Die Tageskostcn betrage» Mk. 4.K8. Außerdem wird eine ein malige Aufnahmegebühr von Mk. S.— erhoben. Als Anreisetag gilt der 22. Juni. Mitzubrtngen bitte» wir Bettwäsche und Handtücher für die Dauer des Aufenthalts, ebenso Zeichengerät, Musikinstru mente, Sport- und Spiclgerät. Alle Anfragen und Anmeldungen sind zu richten an die Leitung des Volkshochschulheims auf dem Darß, vr. Fritz Matt, in Prerow an der Ostsee oder an die Wcrbestelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. Neue Staatshandbücher*). Von Georg Schwidetzky, Stadtrat I. N., Vorsteher der Amts druckschristenabteilung der Deutschen Bücherei. Was dem Buchhändler das Adreßbuch des Deutschen Buchhandels, dem Schriftsteller Kürschners Literaturkalender, dem Gelehrten das Minerva-Jahrbuch und der Gelehrtenkalender sind, das ist dem Ver waltungsbeamten, Parlamentarier und jedem Staatsbürger, der irgendwie geistig ober wirtschaftlich am StaatSleben beteiligt ist, *> Vgl. über bas Grundsätzliche des Verfassers Deutsche Amts- druckfachenkundc. Leipzig: Harrassowitz 1927, S. 529. 588 das Staatshandbuch. Der Verleger, der bei Behörden und Lsfcnt- lichen Körperschaften eine Neuerscheinung entführen will, der Sorti menter, der ihnen das neue Buch verkaufen will, sie brauche» die Staatshandbücher. Diese zeigen wie eine Röntgenausnahme Bau uud Leben des Staatskörpers. Sie verzeichnen die amtlichen Stellen, umschreiben ihre sachliche, örtliche und stusenmäßige Zuständigkeit, geben die genauen Anschriften, die Ferusprechauschiüssc, die Draht anschriften, die Bank- und Postscheckkonten, die Namen, Amtsbezeich nungen und akademischen Würden mindestens der höheren Beamten und schließlich ein Verzeichnis der Verösfcntlichungcn, besonders der Zeitschriften. Ein vorbildliches Werk dieser Art ist das H a n d b u ch f ü r d a s Deutsche Reich 1929. Herausgegeben vom Reichsministerium des Innern*!, erscheint es im vierundoierzigstcn Jahrgang in Carl Hcymanns Verlag in Berlin**). Wenn man so in die Jahre kommt, nimmt man zu an Fülle des Leibes und der Weisheit. Das neueste Handbuch ist mit seinen 418 Selten gegenüber dem letzten von 1926 um 84 Seiten stärker geworden. Diese bringen wichtige Erweite rungen und Verbesserungen. Es sind nicht nur die inzwischen neu geschaffenen Dienststellen, Organisationen und Kommissionen ausge nommen worden, wie die 1927 gegründete Reichsanstalt für Arbeits vermittlung und Arbeitslosenversicherung mit ihren 13 Lanbesarbeits- ämtern und 381 Arbeitsämtern. Auch die zehn wichtigsten Reichs verbände sozialer Versicherungslräger <Krankenkassen,Berussge»ossen- schasten und Landesvcrsicherungsanstaltcnj sind berücksichtigt wor ben. Das Reichsarbeitsministerium bringt zum erstenmal einen Schemaplan feines Behörbenausbaus. Nichts gibt leichter einen raschen Überblick über die Zuständigkeiten als solch eine Darstellung. Sie erfordert zwar eine erhebliche einmalige Arbeit, erspart aber später der Behörde selbst und ihren »Untertanen« sehr viel Mühe und Unklarheit. Möchte der Gedanke bald auch bei anderen Behörden mit reicher und verwickelter Gliederung Eingang finden. Ähnliche Ausgaben erfüllen auf das glücklichste die beiden Karten (Bezirke der Hauptversorgungsämtcr und der Landcsarbeitsämter). 1921 äußerte ich vor dem Biblioihekartage in Wernigerode den Wunsch nach einem amtlichen Behördenjahrbuch für Reich und Länder. Gibt es doch Länder, die seit IS sin Buchstaben: fünfzehn) Jahren kein Staatshandbuch mehr herausgebracht haben. An der Spitze steht leider Bayer», das sein Amtsdrucksachemvescn sonst so vor- trefslich geordnet hat. Wir kennen amtlich von diesen Staaten nur den Behördenausbau der Vorkriegszeit! Hier verdient sich das neue Handbuch für das Deutsche Reich den wärmsten Dank. Es bringt zum erstenmal eine amtliche Übersicht über die Grundziige des heuti gen VerwaltuugSaufbaus der deutschen Länder. Es sind leider noch immer 17. Nur einen Wunsch läßt das Neichshandbuch noch osfen, den »ach regelmäßiger Wiederkehr im eisernen Rhythmus des Jahres. Ist doch vor allem die Stellenbesctzung in ständiger Wandlung begrissen. Diese Angaben veralten also besonders rasch. Das größte der Länder trägt dem schon längst Rechnung. Es bringt sein Handbuch über den Preußischen Staa t***> regelmäßig zu Beginn des Jahres heraus. Der kürzlich erschienene im Entwurf Ende Dezember 1928 abgeschlossene ISS. Jahrgang <R. v. Deckers Verlag G. Schenck, Berlin W 9) umfaßt 1,1 und 1232 Seiten und zeigt in diesem gewaltigen Umfang die reiche Gliederung eines seit Jahrhunderten immer wieder bis ins Einzelne durchgearbeiteten staatlichen Großbetriebes. Das alphabetische Be hördenverzeichnis allein nimmt 27 vierspaltige Großguartseiten ein! Das Preußische Staatshandbuch zeichnet sich durch einen wertvollen statistischen Teil aus. Hervorgehoben seien die schmerzlichen Nach richten über die abgetretenen und die besetzten Gebiete, die Bevölke rungszahlen von 1816 <18 849 831) bis 192« <38 888 984>, die Zahlen über die Neusicdelungen von 1923—1927 auf altem Kulturgebict und aus Moor-, Ld- und Unland und die über die Bautätigkeit von 1919—1927. Die Historiker werden für eine tabellarische Übersicht der preußi schen Minister seit 1848 dankbar sein. Die Orden sind abgeschasst. Einen Ersatz bilden, wie wir aus dem Handbuch ersehen, die große Staatsmcdaille für Verdienste um den Staat, die beiden Rettungs medaillen und die Ehrentassc sllr die Hundertjährigen. *) Ich verrate ja wohl kein Staatsgeheimnis, wenn ich den Schriftleiter nenne. Es ist Ministerialrat vr. Kaisenberg, der Leiter des Verfassungs- und Verwaltungsdezernats. **> Lw. RM 8.—, Behördenvorzugspreis NM 6.68. *"> Die Schriftleitung liegt in de» Händen des Ministerialrats Pseisfcr. Seine Mitarbeiter sind die Amtsräte Abel, Großhans, Flothow u. Hallwachs. Der Preis für die Vollausgabe beträgt in Hlw. NM 4S.—.
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