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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1933-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1933
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- Deutsch
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28, 2. Februar 1933. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Das älteste Lehrbuch der Stenographie. — In England, »vo die ersten modernen Kurzschriftsysteme entstanden, erschien auch das erste Lehrbuch der Stenographie im Heuligen Sinne, Timothy Brights »Otisraeterie. ^n arte ok sborte, 8^ikte, anck seerete >vritinZ by vbaraeter« vom Jahr 1588. Aon diesem Buch sind nur vier Stücke bekannt; eines davon zeigt jetzt der Katalog 464: Lail^ Leboolboolrs des Londoner Antiquariats Bernard Quarilch zum Preise von 706 Pfund an. Die Wiener Zeitschrift »Philobiblon« gibt das Titel blatt wieder, das ein besonders strenges Verbot des Nachdrucks ent hält. Demgegenüber ist es reizvoll zu wissen, daß die von dem Buch gelehrten Kürzungszeichen selbst einem der berühmtesten Raubdrucke der Weltliteratur gedient haben; mit ihrer Hilfe wurden Shake speares Dramen im Theater nachgeschrieben, sodas; sie dann in den ersten unberechtigten Quartos veröffentlicht werden konnten. ?ersonalnacbricüten. Gestorben: am 19. Januar Herr Paul Georg V o m hoff, Inhaber der Firma Carl Aug. Vomhoff in S t r a ß b u r g, an einem Herzschlag im 70. Lebensjahre. Der Verstorbene hat das bereits von seinem Vater uud Groß vater betriebene angesehene Geschäft am 1. Juli 1891 übernommen und bis zu seinem plötzlichen Tode geleitet. Neben dem Sortiment, das hauptsächlich deutsche Bücher führt, besteht ein ziemlich ausge dehnter Verlag elsäfsischcr Heimatliteratur sowie eine Kunst abteilung mit eigenem Verlag von Ansichten des Straßburger Münsters und von Alt-Straßburg. Paul Georg Vomhoff war lange Zeit Vorsitzender des Elsaß-Lothringischen Buchhändlervereins, dem er eine große Stütze war. Sprecbsaal „Leihbücherei-Hausse" ein »praktisches« Bild zu den Ausführungen im Börsenblatt Nr. 24. Mit dem 1. Juli 1927 habe ich nach »bewährtem« (alten) Muster meiner Buchhandlung eine Leihbücherei angegliedert. Gearbeitet wurde mit einem Bestand von nur 300 Büchern. Für die nachstehenden Ausführungen ist zu beachten, daß als meine Richtschnur ein Leih bücherei-Bestand von stets nicht mehr als 300 bis 500 Bänden gilt! Diese Bände sollen oft und schnell getauscht werden, die Kund schaft in den Laben bringen! Im Jahre 1927 wurden 203.90 M, 1928 -- 259.40 M., 1929 -- 107.20 M., 1930 - 103.90 M., 1931 - 29.30 M., dagegen 1932 - 463.20 M. mit den gleichen Büchern (alter Bestand von 1927) ein genommen. Bis Januar 1932 habe ich täglich 10 Pfg. oder monat lich 1.50 M. erholien mit einem Pfand von 2.— M. Erfolg: bauern der Rückgang. — Ab 1. Februar 1932 wurde kein Pfand und als Ge bühr einheitlich 10 Pfg. für die erste Woche für ein Buch erhoben; jede weitere Woche für das gleiche Buch 20 Pfg. Weitere Ausführungen erübrigen sich, da die Zahlen selbst sprechen. Werbung ist nach außen nicht unternommen, lediglich Hinweis im Schaufenster. Die Ausstattung ist für die Bände die denkbar einfachste: Buch im Original-Einband mit Patent-Decke des Herrn Mügge (Koehler L Bolckmar). Der kommende Sommer wird die Neuausstattung bzw. Einstel lung mit nur neuen (300) Bänden (Erscheinungen der letzten zwei Jahre) spielend gestatten ohne dafür Gelder flüssig machen zu müssen. Die »Ausleihe« ist so einfach und billig gehandhabt, daß jedermann sofort die nötige Buchung erledigen kann. — Und die Bedienung? Der Kunde bedient sich selbst. (Nicht unwesentlich!) N-B., H. Geistiger Diebstahl. »Hier haben Sie zehn Pfennig, geben Sie mir eine Berliner ohne Kopf!« Mit diesen Worten kam vor Weihnachten ein Gelegenheits kunde in meinen Laden. Ich ging auf den Handel nicht ein und sagte ihm, das dürfe ich nicht, das wäre ! »Ach, wo anders geht's doch auch!« Nahm seinen Zehner und schlug die Ladcntiire zu. — »Kann ich das Buch nach den Feiertagen wiederbringen resp. Umtauschen, wenn es mir nicht gefällt?« fragt am Heiligen Abend kurz vor Ladenschluß eine jüngere Dame. Es handelte sich um einen 2.85 Mk.-Band. »Ja«, sagte ich, »das Buch darf aber nicht gelesen sein!« »O, in St. kann ich Bücher haben so viel ich will und brauche sie erst in vierzehn Tagen wiederbringen. Mit Musikalien ist es ebenso!« Nach Weihnachten erhielt ich ein Jugend-Fahrbuch zurück. Die verlorene Form zeigte mir, daß das Buch von A bis Z gründlich durchgcnommen war. Der betreffende junge Mann, Sohn einer sehr guten Kundin, höhere Schule, etwa 17 Jahre alt, gab dies ohne weiteres zu. Was sollte ich tun? Die Annahme verweigern und die Eine andere Kundin brachte ein Buch, das sie zu Ostern gekauft hatte, kurz vor den Weihnachtsfeiertagcn wieder zurück, weil es für den jungen Mann, der es bekommen sollte, nicht passe. Das Buch war ungelesen, ich mußte es gegen ein anderes Umtauschen, sonst wäre auch hier die »Kundschaft« verloren gewesen. Am 3. Dezember 1932 erbat sich eine Lehrerin eine englische Grammatik zu 1.80 RM zur Ansicht. Am 2. Januar stellte ich über das Buch eine Rechnung aus, da mir vier Wochen reichlich lang für eine Ansichtssendung waren. Am 7. Januar kommt die Lehrern» und fragt, ob sie das Buch nicht noch bis ins Frühjahr hinein zur Ansicht behalten könnte, bei mir liege es doch auch nur im Regal. Usw. usw. Wie mir ivird es manchem der Herren Kollegen gegangen sein. Vielleicht könnte man vor den Festen aufklürend auf das Publikum in der Presse einwirken. Denn etwas von getauschtem Geistesgut ivird e i n m a l bezahlt und zweimal gelesen, oder besser ausgedriickt: Man bezahlt einen Schriftsteller und liest für dasselbe Geld zwei, bei Ansichtssendungen von vierzehn Tagen drei und vier! Öfters liest man aber auch drei und vier und behält oder bezahlt überhaupt keinen, weil sie einem nicht Zusagen, und nimmt dann andere zur Ansicht mit. Diesem geistigen Diebstahl müßte man einen Riegel vorschieben können! Das Publikum ist durch die Bücher schau in der Presse so auf dem laufenden gehalten, daß es endlich ohne Ansichtssendungen auskommen m üßte ! Selbstverständlich scheiden hier vom Buchhändler gemachte »Werbeansichtsseudungcn« aus! A. B., N. Verbesserung von Prospekten. Eine wesentliche Umsatzsteigerung im beiderseitigen Interesse vom Verlag und Sortiment versprechen »vir uns durch folgende Ver besserung der Prospekte: Die einseitig bedruckten Prospekte sollten grundsätzlich auf der Rückseite gleich Einzeichnungslisten tragen. Wir empfangen soviel einseitig bedruckte Werbeblätter vom Verlag, ohne daß die Rückseite in dieser vorgeschlagenen Weise ausgenutzt ist. Porto-Ersparnis ist so wichtig, wenn man sich daran gewöhnt hat, monatlich regelmäßig Werbungen durchzuführen. Kommt eine extra angefertigte Einzeichnungsliste hinzu, ivird oft die 20-A-Grenze überschritten und es entsteht eine vermeidbare Portoerhöhung, aus gerechnet durch die Einzeichnungsliste. Mancher Prospekt-Empfänger, der sich von dem Wert eines Buches bereits überzeugt hat, ist geneigt, im Kollegen- oder Be kanntenkreis für das Buch weiter zu werben und eine Sammel bestellung an sein lieferndes Sortiment zu geben. Wir »vollen diese guten Freunde der Bücher unterstützen, am besten dadurch, daß »vir eine Einzeichnungsmöglichkeit auf dem Pro spekt für mehrere Interessenten schassen. S ch warzenberger B u ch h andl u u g G. m. b. H. Schutzumschläge. Welche Art von Schutzumschlägen haben sich in der Praxis gut bewährt. Ich wäre den Herren Kollegen für Angabe von Liefer firmen dankbar. Eisenach, Postfach 209. E r n st M artinu i. Fa. Baereckesche Buchhandlung Ernst Martinu. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Die typographische Gestaltung des Börsenblattes seit 1834. Von I)r. A. Meiner. S. 77. Richard Wagner im Roman und in der Novelle. Von I)r. P. Bülow. S. 81. Kleine Mitteilung e n S. 82—84: Neichssteuer- und Landes steuerzahlungen im Februar 1933 / Zur Frühjahrsmesse / Aus stellung / Tie Berliner Typographische Gesellschaft / Zur Ge schichte des Heidelberger Buchl>andels im 17. Jahrhundert / »Wenn Sie Buchhändler wären? . . .« / Tagung der rheinischen Dichter / Das älteste Lehrbuch der Stenographie. P e r s o u a l n a ch r i ch t e n S. 84: P. G. Vomhoss, Straßburg f. Sprechsaal S. 84: »Leihbücherei-Hausse« / Geistiger Diebstahl / Verbesserung von Prospekten / Schutzumschlägc. Bcrantivortl. Schriftleiter: Franz Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlerhans. Druck: E. H c d r i ch N a ch f. Sämtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schriftleitung u. Expedition: Leipzig, Gerichtsiveg26 (Buchhändlerhans), Postschliehsach 274/75. 84
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