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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.02.1933
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1933-02-02
- Erscheinungsdatum
- 02.02.1933
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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Stil für sich, auch wenn es im Anfang seines Erscheinens sich an den bereits vorgebildctcn Typ (wie er etwa im Kricgerschen Wochenblatt sgcgr. 1820) oder in BertuchS Allgemeinen typographischen Monatsbericht sgcgr. 1811) vorlag) anlehnte, auch wenn bestimmte Zeitereignisse hin und wieder entscheidenden Einfluß auf seine äußere Gestalt hatten, und typographische Eigentümlich keiten der Zeit sich in ihm spiegeln. Für die Herausbildung dieses eigenen Börsenblattstils sind mehr als geschmackliche oder künstlerische Rücksichten geschäftlich-finanzielle Erwägungen bestimmend gewesen. Das geht aus den Berichten der Hauptversamm lungen und aus den Akten deutlich hervor, am deutlichsten vielleicht aus den Debatten für und gegen mehrspaltige Inserate in den Jahren 1885/87 und 1894. Auch das bewußte Festhalten am Alten, Erprobten, das schwere Zugänglichsein für Neuerungen und Änderungen, der ausgesprochen konservative Geist, der das hervorstechendste Merkmal des Börsenblattes in Inhalt und Form von Anfang bis heute geblieben ist, hängt eng mit der dauernden Sorge um genügende Einnahmen aus dem Vereinsblatt zusammen. Wer auf die Zahlungen der ver schiedenartigsten Mitglieder aus den verschiedenartigsten Schichten angewiesen ist, kann nicht wagen, diese durch kühne Experimente vor den Kopf zu stoßen, er muß auf ihre großen und kleinen Wünsche Rücksicht nehmen, wenn er sie nicht als Abonnenten oder Inserenten verlieren will. Es bleibt ihm gar nichts anderes übrig, als den Mittelweg einzuschlagen, der es möglichst Vielen recht macht, und wenn er dabei nicht jegliche Initiative und Führung verliert, sondern eine gewisse Unabhängigkeit bewahrt, ist eigentlich alles geschehen, was möglich ist. Trotzdem bleibt verwunderlich, daß die buchhändlcrischen (nicht die buchgewerblichcn) VereinS- organe ganz allgemein - das Börsenblatt bildet da keine Ausnahme - typographisch keine besondere Qualität aufzuweisen haben. Von Leuten, die täglich mit Schrift und Druck zu tun haben, sollte man etwas mehr Gefühl auch für die praktische Schönheit eines Fachblattcs, das ja nicht nur für sie allein bestimmt ist, sondern weiten Kreisen von ihren Bestrebungen Kunde gibt, erwarten. Aber wie sollen ein fortschrittlich gesinnter Vorstand, ein energischer Ausschuß, eine bewegliche Redaktion das oft geradezu starre Beharrungsvermögen brechen, wenn jede kleinste Änderung bemängelt und bekrittelt wird? Gewiß, es hat auch Zeiten in der Geschichte des Börsenblattes gegeben, wo umgekehrt Ausschuß und Redaktion von kleinlicher Genauigkeit und allzu ängstlicher Sorge um die Erfüllung der Vorschriften und Paragraphen gewesen sind, und viele Mitglieder dies lästig empfanden und sich verärgert abwandten. Außerdem hat es nicht an Bestimmungen gefehlt, die sehr verschieden ausgelegt und gehandhabt, ja fast nur gefühlsmäßig erfüllt werden konnten, wie z. B. die von 1886, in der darauf hingewiesen wird, daß Inserate mit Illustrationen irgendwelcher Art nicht zugclassen werden können. „Als Illustrationen haben in diesem Sinne auch größere Verzierungen, wie überhaupt jeder erhebliche Aufwand von Ornamenten zu gelten. Clischs-Inserate, deren Zeichnung ein allzu auffälliges Hervortreten ihrer Erscheinung bewirkt, sind als unzulässige Reklamen gleichfalls von der Aufnahme ausgeschlossen." Kein Wunder, daß eS bei so dehnbaren Formulierungen „mühevolle und zeitraubende" Auseinandersetzungen zur Genüge gegeben hat! Und 1894, als „marktschreierische Satzanordnung, Abbildungen oder übermäßig auffallende Verzierungen und Umrahmungen" verboten bleiben, muß man selbst zugeben, daß „die Grenze zwischen zulässigem und unzulässigem Zierat allerdings manchmal schwer zu ziehen", daß die „Bestimmung der Grenzlinie zwischen Erlaubtem und Nichterlaubtem" für den Redakteur „nicht immer leicht" sei. Aber so eng und starr die Vorschriften für die typographische Gestaltung auch im ganzen waren, so sehr man sich meist an das gehalten hat, was „seit je Sitte gewesen", daß im Börsenblatt „alles beim alten" geblieben sei, wie E. Vollert einmal gesagt hat, kann man nicht gut behaupten, wenn man die neunundneunzig Jahrgänge überblickt. Freilich, in die Augen springende, revolutionäre Umwälzungen sind nicht zu verzeichnen. Die äußere Aufmachung hat sich nach und nach, durch sehr allmählich und bedächtig vor genommene Änderungen gewandelt, und da, wo der ruhige, stete Entwicklungsgang plötzlich in eine neue Richtung gedrängt wurde, geschah eS dreimal innerhalb einer Zeispanne von ungefähr fünfzig Jahren aus der gleichen Ursache: der Einführung oder Freigabe des Änseratenzwanges. Nichts hat bis 1894 das typographische Bild des Börsenblattes so verändert, als der entweder in ein vor- geschriebencs Gewand gezwängte oder sich nach Laune und Willkür kleidende Inseratenteil; die Wandlungen von Text- und Biblio graphischem Teil verschwinden fast ganz daneben. Erst in neuerer Zeit haben dann auch andere Elemente als die Inserate zu wesent lichen Änderungen des Börsenblatt-Aussehens bcigctragen: 1902 der gelbliche Umschlag, gedacht als Tummelplatz für „Abbildungen und freiere typographische Anordnungen" und farbigen Druck; 191z die Formatvcrgrößerung, der vierspaltige Jnseratcnsatz, die Trennung des redaktionellen vom Anzeigenteil, die illustrative Beilage auf Kunstdruckpapier, der neue Titclkopf; 192; die Herstellung im Offsetverfahren, einen wesentlich besseren Druckausfall der Abbildungen zur Folge habend; 1927 die Neugestaltung des Kopf titels des Umschlags wie der ersten Innenseite sowie der Überschriften der Rubriken. ES würde viel zu weit führen, sämtliche Wandlungen, die das Börsenblatt in den neunundneunzig Jahren seines Bestehens in Satz, Druck, typographischer Komposition usw. erfahren hat, zu verzeichnen, selbst ein Jubiläumsaufsatz würde, noch dazu, wenn er auf Illustrierung verzichtet, dadurch nicht an Lesbarkeit gewinnen. Es kann hier nur darauf ankommcn, die einzelnen Stadien der Ent wicklung in ihrer jeweiligen Besonderheit zu kennzeichnen, indem man sie als lebendige Einheiten einbezieht in die typographischen Forderungen und Ansprüche unserer Zeit, Forderungen und Ansprüche, denen das Börsenblatt, darüber sind sich wohl alle an ihm Beteiligten klar, noch keineswegs genügend gerecht geworden ist. Man kann unschwer sieben Phasen typographischer Gestaltung von 1854 bis zur Gegenwart feststellen. Der ersten Phase, die elf Jahre dauert, schließt sich die längste, ruhigste, gleichförmigste an, die eS gegeben hat, 1845-1885, also ganze vierzig Jahre bestehend, 78
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