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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1930-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1930
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- Deutsch
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Xr 159, 12. Juli 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn Buchhandel. Kleine Mitteilungen Ausverkauf. — Die Firma Otto Wachsmut h in Leipzig C 1, Waldstraße 2, Handlung in Kunstblättern und Schulbildern, nicht zu verwechseln mit dem Verlag F. E. Wachsmuth, Leipzig C 1, Krenzstrahe 3, veranstaltet einen Ausverkauf wegen Ausgabe des Ge schäftes. Wir weisen darauf hin, daß Nachbezüge gesetzlich unzu lässig sind. Jubelfeier. — Die Geschäftsleitung der beiden Schwesterfirmen Süddeutsche Groß-Buchhandlung G. Umbreit L Co. und Fleischhauer LSpohn in Stuttgart hatte auf Sams tag nachmittag, 14. Juni d. I., das gesamte Personal zu einer schlich ten Feier in Buoch, einem paradiesisch gelegenen Luftkurort in der weiteren Umgebung Stuttgarts, eingeladen. Veranlassung dazu war das 100jährige Jubiläum der Verlagshandlung Fleischhauer L Spohn (Bbl. Nr. 91), das am 17. April d. I. in aller Stille begangen wurde. Zwei Omnibusse brachten die zahlreichen Angestellten von Stuttgart nach Buoch. Es war bei klarblauem Sonnenhimmel eine wunder volle einstttndige Fahrt durch Wiesen und Wälder bis zum Kurhaus in Buoch, wo die Angestellten von der vorausgeeilten Geschäftsleitung und ihren Familien herzlich empfangen wurden. Im Garten des Kurhauses waren unter buntfarbigen Schirmen die vielen Tische gar festlich gedeckt und bei Kaffee und Kuchen erholte man sich von den reichen Eindrücken, die die Autofahrt hinterlassen hatte. Ein leichtes Gewitter, verbunden mit einigen Regengüssen, brachte — glücklicher weise nach Leerung der Kasfeetöpfe und Kuchenplatten — wohl tuende Abkühlung. Nachdem man von der Buocher-Höhe die herr liche Aussicht auf die Schwäbische Alb genossen hatte, erschien der Photograpb, der bei solchen Anlässen nie fehlen darf, um die lustige Gesellschaft im Bild festzuhaltcn. Und nun versammelte man sich im großen Saal des Kurhauses, wo sich die Angestellten in bunter und reichhaltiger Folge von Musik, Gesang und Vorträgen gegenseitig unterhielten. Mit Begeisterung wurde ein von unserem Herrn Um breit zu diesem Tag verfaßtes humorvolles Festlied von allen Ange stellten gesungen. Eine eigene originelle Festzeitung wurde verlesen und allen Angestellten überreicht. Eine Verlosung, bei der alle ein Buch gewinnen konnten, wurde besonders freudig ausgenommen. Eine gute Stimmung bedingt einen wohlgenährten Magen — und dafiir hatte die Geschästsleitung in bester Weise gesorgt. Ein reich haltiges Abendessen folgte und die durstigen Kehlen kamen auch zu ihrem Recht. Anschließend begab man sich zu einem Abendbummel in die nahen Wälder, voran die Musikkapelle der Angestellten, die schnei dige Weisen spielte. Eine lustige Ballschlacht beendete den abendlichen Spaziergang und singend kehrte die heitere Gesellschaft im Kreise ihrer Chefs in den Saal zurück, um sich bei wohlschmeckenden Eis portionen, die bercitstanden, abzukühlen. Wiederum wechselten Vor träge und Ansprachen mit Musik und zur Krönung des Tages ver gnügte man sich beim Tanz. Als die Mitternacht nahte und eine wohlige Müdigkeit über alle hereinbrach, da schloß die Geschäfts leitung mit zu Herzen gehenden Worten die Feier und die bereit stehenden Omnibusse brachten die befriedigte Belegschaft der beiden Schwesterfirmen nach Stuttgart zurück. Die wohlgelungene Veran staltung verstärkte das Band, das die Chefs und Gehilfen der be kannten Stuttgarter buchhändlerischen Betriebe schon bisher umwand. Der frohe nervenentspannende Tag von Buoch wird stets in aller Er innerung bleiben und zu frischfröhlicher Arbeit anspornen. G. Schm. Kunstausstellung. — Anläßlich des 10. Todestages von Max Klinger sind in allen acht Schaufenstern der Kunsthandlung P. H. Beyer L Sohn, Leipzig, Dittrichring 22 (geöffnet wochentags von S—13 und 15—18^ Uhr. Eintritt frei) die interessantesten Blätter aus den Mappenwerken des Künstlers ausgestellt. In der Ausstellung werden dann noch seltene Probe- und Zustandsdrucke gezeigt sowie eine Reihe Gemälde, Aquarelle, Handzeichnungen und Bronzen Max Klingers. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. — Wie nun schon seit Jahren, so unternahmen die Schüler und Schülerinnen der Fach kurse auch in diesem Jahre vor kurzem wieder einen wohlgelungenen Ausflug mit ihren Ordinarien und dem Direktor nach Merse burg und Halle. In Merseburg wurden der Dom, in dem der dortige Musikdirektor Trenkner, ein Freund der Schule, auf der wunder vollen Orgel Werke von Bach und Reger zu Gehör brachte, und bas Archiv mit seinen Schätzen an alten Pergamenthandschriften, mit mittelalterlichen Bibeln und Gebetbüchern, deren herrliche Minia turen immer wieder zur Bewunderung hinreißen, besichtigt. Auch die alliterierenden Merseburger Zaubersprüche, in denen altheid 658 nische Gottheiten angerusen werden, in dem einen zur Lösung eines Kriegsgefangenen aus seinen Banden, in dem andern zur Heilung eines lahmen Pferdes, wurden den Schülern als alte deutsche Sprach denkmäler gezeigt. In Halle waren es besonders die Fr ancke scheu Stiftun gen, die die Schülerschaft mit den Lehrern unter der liebenswür digen Führung des Administrators der Buchhandlung des Waisen hauses, des Herrn H e m p e l, kennen lernten; die Schüler kamen aus dem Staunen nicht heraus über alles, was sie hier sahen und hörten. Sie werden den Namen August Hermann Francke in alle deutschen Lande und weit über die Grenzen des Reichs hinaus tragen, den Ruhm eines Mannes, der sein Werk christlicher Nächsten liebe mit den kleinsten Mitteln begonnen und mit starkem Einfühlen in die Nöte der Zeit und zähem Willen herrlich hinausgeführt hat, sodaß man auf ihn das Wort des Dichters anwenden kann: »Wer den Besten seiner Zeit genug getan, der hat gelebt für alle Zeiten«. Besonderer Dank sei, auch an dieser Stelle, dem Direktor der Franckeschen Stiftungen, Herrn Geheimen Studienrat vr. Neb e, ausgesprochen, der unfern Schülern in freundlichster Weise die Be sichtigung der weitläufigen Stiftungsanlagen, des Betsaales, des Alumnats, der Schulen und ihrer Einrichtungen gestattet hatte. Tie Schöpfung Franckes muß Gottes Werk gewesen fein, denn sie hat be reits zwei Jahrhunderte überdauert, trotz aller Rückschläge in Kriegs- läuften und zuletzt in der Inflation, und die Gegenwart sieht sie zur Freude und zur Genugtuung aller Menschenfreunde auch bereits wieder für die Zukunft gesichert. Der Abend vereinte Schüler und Lehrer mit der Familie des Herrn Administrators Hempel gesellig in der »Bergschänke«, von der aus der Blick stromauf und stromab über die Saale-Ufer und zum gegenüberliegenden Giebichenstein schweift. Durch eine humorgewürzte Rede, die oft stürmische Heiter keit bei der Jugend auslöste, brachte der Oberstudiendirektor Pro fessor vr. Frenzel die in steifer Zurückhaltung verharrenden Schüler und Schülerinnen einander näher; er schloß mit einem Hoch auf Herrn Administrator Hempel und seine liebe Familie. Herr Hempel gab darauf seiner großen Freude Ausdruck, daß die jungen Buch händler und Buchhändlerinnen aus Leipzig mit ihren Lehrern wieder zu ihm gekommen seien, daß er ihnen das Lebenswerk Franckes in allen seinen Teilen habe zeigen können, daß er sich glücklich fühle, mit den Seinen inmitten der Leipziger Jungbuchhändler zu weilen, und daß er noch recht viele Jahrgänge bei sich zu sehen hoffe. Er widmete sein Glas der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt, ihren Schülern und Lehrern. Etwas später gedachte er in einer zweiten Rede seiner eigenen Lehr- und Schulzeit in Leipzig, er feierte Leipzig als die Stadt des Buches und verglich die Schule, wie er sie einst durch seinen eigenen dreijährigen Schulbesuch kennengelernt hat, mit der Schule von heute, wobei der Vergleich erfreulicherweise doch recht stark zugunsten der gegenwärtigen Anstalt ausficl; er forderte danach von den jungen Buchhändlern und Buchhändlerinnen hohen Idea lismus und ermahnte sie zu treuem Fleiß und Streben, damit sie tüchtige, brauchbare Glieder ihres schönen Berufs würden und sich in der Praxis bewährten. Herr Hempel war auch der Meinung, daß Mittel und Wege gefunden werden miißten, um jedem jungen Buch händler und jeder jungen Buchhändlerin zu ihrer beruflichen Aus bildung ein Jahr den Besuch der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt zu ermöglichen. Als sich dann der Oberstndiendirektor an das Piano setzte und einige Lieder spielte, wie die Stunde sie gebot, fand er den dankbarsten Widerhall, und des Jubels wollte kein Ende nehmen. Inzwischen aber hatte sich die Hauskapelle der Bergschänke am In strument eingefunden: alte und neue Weisen lockten zum Tanz, dem sich die frohe, glückliche Jugend mit Fleiß bis zum Aufbruch hingab. Arbeitsgemeinschaft rheinisch-westfälischer Jungbuchhändler. — Wir machen nochmals auf das Treffen in Bonn am 20. Juli aufmerk sam (näheres s. Bbl. Nr. 145). Beginn Punkt 11.30 Uhr. Anmel dung mit Beifügung von NM 1.— in Marken erbeten an Karl Schmetz, Aachen, Benediktinerstr. 5. Vierte deutsch-österreichische Jungbuchhändler-Arbeitswoche. Auf ruf zur Beteiligung. — Diese Arbeitswoche findet in der Zeit vom 14. bis 20. September d. I. in Schröcken (Vorarlberg) ober in Ettal (zwischen Oberammergau und Garmisch-Partenkirchen) statt. Unter kunft und Verpflegung etwa Mk. 4.— pro Tag. Anmeldegebühr Mk. 5.—. Thema: Wesen und Wirken des katholischen Bu ches in der Zeit. Leitung: ?. Friedrich Muckermann, Münster i. W., vr. Theophil Herder-Dorneich, Freiburg i. Br., Philipp Har- den-Rauch, Freiburg i. Br. Programm: I. a) Wesen des Katholizismus. Kirche und Kultur. Eigenart des katholischen Buches. — d) Berufsethos des katholischen Buchhändlers. Spannung zwischen Berufsethos und Geschäft.
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