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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.07.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-07-12
- Erscheinungsdatum
- 12.07.1930
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- Deutsch
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ISS, 12. Juli 1830. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. II. s) Entwicklung und Stand des katholischen Schrifttums. Pro file katholischer Autoren. — d) Entwicklung und Lage des katholischen Buchhandels. Profile katholischer Verlage. III. 3) Die geistige Krisis unserer Zeit und des Buches. — b) Die wirtschaftliche Krisis des Buchhandels und des katholischen Buches. IV. 3) Soziologie des katholischen Menschen. Das Buch in der katholischen Aktion. — d) Soziologie des katholischen Bllcherkunden. Besonderheit der Werbung für das katholische Buch. V. Stellung des Jungbuchhandels. Sonderreferate der Teil nehmer. Zweck der Arbeitswoche ist, dem nicht katholischen Jungbuch händler einen Einblick in das katholische Geistesleben und in die Struktur des katholischen Buchhandels zu geben. Der katholische Jungbuchhändler soll den ihm an seinem Platz meist nicht möglichen Überblick über Beruf und Leben gewinnen. Die praktische Aus wirkung wird sein, daß die wertvollen Erfahrungen der breiten katholischen Front in unserem Beruf der Gesamtheit nutzbar gemacht werden und eine Einführung in das für den Buchhandel lebens wichtige katholische Schrifttum gegeben wird. Die Teilnehmer können sich pekuniäre Erleichterung bzw. Frei stellen durch die Landesverbände verschaffen. Anforderung durch Vermittlung der Firmen. — Die Anmeldungen sind umgehend zu richten an Philipp Harden-Nauch, Freiburg i. Br., Lerchenstr. 4. Hans Bott. PH. Harden-Nauch. Preisausschreiben zum »Tag des Buches«. — Auf den im April d. I. von der N a t h a u s - B u ch h a n d l u n g A d o l f B r ü s k e in Osterode i. Ostpr. veranstalteten Aufsatz-Wettbewerb sind der Veranstalterin von Schülern aller Schulgattungen des Kreises eine ganze Anzahl Einsendungen zugegangen. Die Sichtung und Be urteilung der Aufsätze über das gestellte Thema »Welches Buch, das ich im letzten Jahre gelesen habe, hat mir am besten gefallen und warum gefiel es mir so sehr?« durch das Preisrichterkollegium nahm längere Zeit in Anspruch, so daß die Preisverteilung erst jetzt er folgen konnte. Die Preisrichterkommission, bestehend aus: Ober- studiendirektor vr. Cybulla, Fräulein Studienrätin Thiel (i. A.), Fräulein Lehrerin Tarrach, Lehrer Schikorr-Döhringen und Buch händler Brüske ist nach eingehender Prüfung zu dem Ergebnis ge kommen, daß leider kein einziger von den eingesandten Aussätzen eines Hauptpreises in voller Höhe würdig ist. Sie hat daher einstimmig den Beschluß gefaßt, die drei Hauptpreise zu teilen, und zwar in der Weise, daß die 1., 2. und 3. Preise jeweils unter die Einsender von zwei gleichwertigen Aufsätzen geteilt werden. — Wenn es der Ver anstalterin des Preisausschreibens gelungen ist, die Lesefreudigkeit unter der Schuljugend etwas zu beleben und dazu auszumuntern, über Gelesenes sich auch Rechenschaft zu geben sowie die Liebe zum Eigen besitze guter und schöner Bücher zu wecken, dann dürfte der ideelle Zweck der Veranstaltung erreicht sein. Der Prozeß Reitzner—Trotzki. — Der jetzt in Konstantinopel lebende ehemalige russische Machthaber L. Trotzki schloß mit dem Dresdner Verlag Carl Neißner einen Vertrag ab zwecks Über gabe eines politischen Werkes. Trotzki verweigerte die Herausgabe des Manuskriptes mit der Begründung, daß ihm der Verlag Carl Meißner bei Vertragsabschluß verschwiegen habe, daß er ein ein ziges Buch von Kerenski verlegt habe, in dem Trotzki den Tod feind von Lenin und sich selbst erblickt. Gleichwohl bekannte Trotzki hierüber in seinem Briefe vom 5. Juni 1929 gegenüber dem In haber des Verlages: »Ich wage keinesfalls, die Reinheit Ihrer Absichten zu bezweifeln«. Trotzki begründet seine Weigerung zur Herausgabe des Manuskripts damit, daß Kerenski sowohl Lenin als Trotzki des Landesverrats bezichtige und seinerzeit mit Luden dorff verhandelt habe. Außerdem habe jetzt Carl Meißner (und zwar noch auf persönliche Initiative von Stresemann) die deutsche Ausgabe einer von der jetzigen Sowjet-Regierung herausgegebenen großen Akten-Publikation »Aus den Geheimarchiven der Entente während des Weltkrieges« verlegt. Vor dem Dresdner Landgericht fanden mehrere Verhandlungen statt. Rechtsanwalt vr. Schilde, der An walt Carl Reißners, wandte u. a. ein, daß es gleichgültig sei, ob ein Verlag die Werke politischer Gegner aufnehme. Es würde einem Werk soviel Sorgfalt gewidmet wie dem anderen. Rechtsanwalt Salinger, der Anwalt Trotzkis, beantragte Klageabweisung. Am 8. Juli 1930 verkündete die 18. Zivilkammer unter Vorsitz von Landgerichtsrat vr. Müller folgende Entscheidung: Die Klage wird abgewiesen. Darauf hat der Verlag Carl Meißner sofort Berufung eingelegt, sodaß sich nunmehr die höheren Gerichte mit diesem Fall zu beschäftigen haben werden. Das Landgericht hat sich keineswegs allenthalben den von der Verteidigung Trotzkis vorgebrachten Mo menten angeschlossen, sondern vor allem betont, daß sich der Ver lag Carl Neißner eines arglistigen Verhaltens in keiner Weise schuldig gemacht habe. Dennoch gelangte das Landgericht zu der Auf fassung, daß der abgeschlossene Verlagsvertrag anfechtbar und daß diese Anfechtung rechtzeitig erfolgt sei. Da dieses Urteil keine Rechts kraft erlangen wird, wird eine neue Aufrollung des Prozesses im Herbst erfolgen, wobei dann auch darüber die endgültige Entschei dung fallen wird, wer die Kosten des Rechtsstreits zu tragen haben wird. Deutscher Buchdrucker-Verein. — In Berlin fand am 27. und 28. Juni eine Sitzung des Hauptvorstandes des Deut schen Buchdrucker-Vereins statt, der am Tage vorher die Sitzung des Geschäftsführenden Ausschusses vorausgegangen war. Als neue Mitglieder gehören dem Hauptvorstand jetzt die Herren Buch- druckercibesitzer Künstler (Köln), Masur (Mannheim), Stadtrat Wulff (Segeberg) und Heine (Kottbus) an. In den Vorstand des Buchgewerblichen Schutzverbandes wurde Herr Al bert Frisch (Berlin), stellvertretender Vorsitzender des Deutschen Buchdrucker-Vereins, neu gewählt, und zwar an Stelle des verstor benen Direktors Paul Winkler (Berlin). Eingehend wurde sodann, wie aus einem ausführlichen Bericht in der »Zeitschrift für Deutsch lands Buchdrucker« (Nr. 52) hervorgeht, der Maschinensetzerstreik in der »Deutschen Tageszeitung« (Berlin) behandelt. Aus diesem grund los ausgezwungenen Streik ist die Firma als Siegerin hervorgegan gen. Der Geschäftsleitung der »Deutschen Tageszeitung« wurde für die energische Abwehr dieses Streiks der Dank und die Anerkennung des Hauptvorstandes ausgesprochen und als Teilentschädigung für den erlittenen Schaden die Summe von 11000 NM bewilligt. Außerdem wurde im Anschluß an eine Entschließung des Kreises VII des Deut schen Buchdrucker-Vereins (Freistaat Sachsen) beschlossen, »alle Maß nahmen zur gerichtlichen Verfolgung der Schuldigen und ihrer In anspruchnahme zur Schadensersatzleistung zu ergreifen.« Im § 23a des neuen, ab 1. April 1930 gültigen Buchdrucker- Manteltarifs ist ein Antrag der am Tarifvertrag beteiligten Orga nisationen vorgesehen, die Handwerks- und Gewerbekammern zu er suchen, fiir die Zeit vom 1. Oktober 1930 bis 30. September 1931 mit einer Herabsetzung der Anzahl der Lehrlinge (Lehr lingsstaffel) ihr Einverständnis zu erklären. Während nun einige Kammern den diesbezüglichen Richtlinien beigetreten sind, haben sich andere Kammern aus wirtschaftlichen Gründen gegen eine Herab setzung der Lehrlingsstaffel ausgesprochen. Dem ablehnenden Stand punkt ist auch der Deutsche Handwerks- und Gewerbekammertag in Hannover beigetrcten und in diesem Sinne hat er ein Rundschreiben an sämtliche Handwerks- und Gewerbekammern gerichtet. Infolge dieser ablehnenden Haltung bleibt die bisherige Lehrlingsstaffel bis auf weiteres in Kraft. Uber die Kollegialen Abkommen wurde in der Sitzung des Hauptvorstandes u. a. berichtet, daß überall die Ansicht herrsche, daß diese Abkommen zur Zeit noch das einzige Mittel seien, »um die wirtschaftlichen Schwierigkeiten des Gewerbes zu bekämpfen und das Preisniveau zu heben«. Ein seit Jahresbeginn neu angestellter Be amter werde sich nun durch Vorträge usw. die Förderung und weitere Ausgestaltung der Kollegialen Abkommen angelegen sein lassen. Aus der Aussprache über diesen Punkt der Tagesordnung geht hervor, »daß allerdings zugegeben wurde, daß sich einer zentral vorzunehmenden Vereinheitlichung in Anbetracht der schwierigen und komplizierten, örtlich liberal! verschiedenen Verhältnisse große Schwierigkeiten ent gegenstellen«. In der lebten Zeit sind vom Deutschen Buchdrucker- Verein auch »Zeitstudien« eingesührt worden, durch die der einzelne Betrieb in die Lage versetzt werben soll, »auf Grund der Zeitstudien feststellen zu können, weshalb die gleichen Arbeiten in dem einen Fall mehr, in dem anderen Fall weniger Zeit beansprucht haben«. Um die Neugründung von Betrieben mit veralteten Maschinen zu verhindern, hat sich der Deutsche Buchdrucker-Verein in den letzten Jabren wiederholt mit der Verschrottung von Maschinen beschäftigt. Im Bericht über die Tagung des Hauvtvorstandes wird jedoch u. a. ausgeführt, daß bei den Maschinenfabriken in dieser Frage wenig auf Unterstützung zu rechnen sei. Die diesjährige Hauptversammlung des Deutschen Buch drucker-Vereins findet am 12. und 14. September in Breslau statt. Es ist — wie in den letzten Jahren üblich — auch ein Vortrag über ein wirtschaftspolitisches Thema vorgesehen. kl. Aus Aufführungsrechtsgesellschaften. — Die Hauptversammlung der Genossenschaft Deutscher Tonsetzer vom 22. Juni hat den Vorstand beauftragt, den Vertrag mit GEMA und AKM zur Schaffung eines Zentralverbandes zum Schutze musikalischer Auf führungsrechte abzuschließen. Nach Erledigung der Tagesordnung in etwa zehnstündiger eingehender Verhandlung hat die Hauptversamm- 659
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