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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.06.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-06-20
- Erscheinungsdatum
- 20.06.1914
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- Deutsch
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Nr. 140. deren «nun, 30^ eIgen^e>gen zahlen < !Deutschen (Neiche zahlen für jedes Exemplar 30 Mark bez,^ des DSrsenvereins die viergejpaltene "petitzeile ode^deren r3S Mark jährlich. Nach dam «usland erfolgt Lieferung N ^Raum 15 <pf..'/. 6-13.30 Di..'/2S.2S M..'/. S. 50 M.. für Nicht-»» !über L^p^ig oder dur^ Kreuzband, an Nichtmit^lieder in Zj mi^lieder 40 Hf.. 32 M.. Sd^Di.. 100 Di. — Deilagen werden A ÄlAMüWLMrftM'ereMö'eMMW Leipzig, Sonnabend den 20. Juni 1814. 81. Jahrgang. Redaktioneller Teil Mitteilung Von der MlioWlengabe derBörsenverelns derDeutschenBuchhävdler beim Festmahl für die Deutschen Bibliothekare sind noch eine Anzahl Exemplare zu haben. Die Gabe besteht aus einer achtseitigen Festmahlkarte in Royalformal mit sieben Originalzeichnungen von Willi Mllnch-Khe. Die ganzseitige Titelzeichnnng wurde handkolortcrt. Das unsignterte Exemplar kostet ^ 5.— Das vom Künstler signierte ^ 10.— Der Festausschuß des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Franz Dingelstedt und die deutsche Theatergeschichte. Zu Dingelstedts 100. Geburtstage. Von Adolf Bartels. Franz Dingelstedt ist zurzeit einigermaßen verschollen: weder weiß man noch viel von seinen Verdiensten als Bühnen leiter, noch liest man seine dichterischen Werke. Darin liegt ein Unrecht; denn schwerlich haben wir nach ihm einen so großzügigen »literarischen Direktor« — die Reinhardt usw. sind Regisseure — an einer deutschen Bühne wieder gehabt, und auch der Dichter Dingelstedt ist mehr, als man gemein hin weiß. Vor allem: Dingelstedt ist eine außerordentlich interessante Persönlichkeit, und wer sein Leben mit der not wendigen Übersicht und Frische schriebe, würde uns ein sehr fesselndes Buch geben. Geboren am 30. Juni 1814 zu Hals- darf bei Marburg in Kurhessen, Schüler in Rinteln, Student der Theologie und Philologie in Marburg, kam Dingelstedt noch vor abgelegtem Examen als Lehrer an ein Erziehungs institut für junge Engländer zu Ricklingen bei Hannover und eignete sich hier außer der englischen Sprache das »gentleman- likc«, weltgewandte Wesen an, das ihm dann seine Laufbahn nach oben leicht machte. Im Jahre 1836 wurde er als Lehrer der französischen Sprache an das eben neu organisierte Lyzeum in Kassel berufen und gründete hier nun, trotzdem er fürchten mußte, sich dadurch mißliebig zu machen, eine Zeitschrift »Die Wage«, in der er »Spaziergänge eines Kasseler Poeten veröffentlichte. Nachdem die »Wage« eingegangen, beteiligte er sich mit »Satirischen Bildern aus Hessen-Kassel« an August Lewalds »Europa«, was ihm die Strafversetzung nach Fulda einbrachte. Hier hat er zwei Jahre als ordentlicher Hauptlehrer am Gym nasium gewirkt, und es sind nun seine ersten Bücher, »Gedichte«, 1838, »Wanderbuch», 1839 u. 1843, »Licht und Schatten in der Liebe«, Novellen, 1838, »Frauenspiegel«, Novellen, 1838, »Die neuen Argonauten«, komischer Roman, 1839, »Das Ge spenst der Ehre«, Schauspiel, 1839, hervorgetreten. Auch die Werke, die Dingelstedt berühmt machten, die Novelle »Unter der Erde« (1840) und die »Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters« fallen noch in die Fuldaer Zeit (wegen des Erscheinens der letzteren herrschen jedoch Meinungsverschieden heiten: Brümmer gibt 1840, Meyers Konversationslexikon 1841 an — ich besitze ein Exemplar der 2. Auslage von 1842). Die Novelle oder, wie das Werk besser hieße, der Roman »Unter der Erde« ist etwas wie der jungdeutsche »Weither« und übertrifft die verwandten Werke Gutzkows und Laubes bedeutend an Stimmungskrast. Die Bedeutung der »Lieder eines kosmopolitischen Nachtwächters« hat schon Hebbel end gültig festgestellt: »Diese merkwürdige Produktion, die bedeu tendste von allen hierhergehörigen (der sog. politischen Poesie um 1840) und fast die einzige von bleibendem Gehalt, unter schied sich nämlich dadurch von den übrigen, daß sie, weit entfernt, sich im Ausspinnen allgemeiner Jdeenphantome oder im Konstruieren von oben herab zu gefallen, sich kühn und mutig auf die Erscheinungen warf und diese mit sicherer Hand ins rechte Licht rückte. Darum zündete sie überall, und sogar bei denen, die, wie es dem Referenten selbst erging, der Rich tung keineswegs hold waren, die sich aber aufrichtig freuten, durch das epigrammatisch zugespitzte Bild doch endlich von der luftigen Phrase erlöst und wieder auf festen Boden gestellt zu werden.« Man kann die Freude heute noch nachempfinden, wenn man von Herwegh oder Karl Beck zu Dingelstedt kommt, selbst auch von Heine, denn, obwohl starker Satiriker, heini- sicrte Dingelstedt nicht eigentlich, im Gegenteil sind seine Nachtwächterlieder aus den Heine der »Neuen Gedichte« und des »Wintermärchens« von Einfluß gewesen. Seine Ghmnasiallehrerstellung konnte der »kosmopolitische Nachtwächter« selbstverständlich nicht aufrecht halten, er nahm im Herbst 1841 seinen Abschied und wurde Zeitungsschreiber, machte zunächst in der Redaktion der Augsburger Allgemeinen Zeitung seine Lehrzeit durch und ging dann als deren Korre spondent nach Paris, London und Wien. 1843 verheiratete er sich mit der berühmten Sängerin Jenny Nutzer zu Stutt gart und ward Kabinettsbibliothekar und Vorleser des Königs von Württemberg und 1846 Legationsrat und Dramaturg des Hostheaters — seine Hoskarriere begann, für die er, mochten ihn auch die Liberalen einen Abtrünnigen schelten, unbedingt geboren war. Da er in Stuttgart seine Theaterpläne nicht durchführen konnte, folgte er 1851 einem Rufe König Maxi milians II. von Bayern nach München als Intendant des Hof- und Nalionaltheaters und erwies rasch durch die erst malige Einrichtung von »Mustervorstellungen« mit den ersten Kräften ganz Deutschlands seinen Beruf. Doch stürzte er 1856 (infolge ultramontaner Umtriebe, wie es heißt) und ging nun als Generalintendant des Grotzherzoglichen Hoftheaters nach Weimar, wo er die Karl August-Feier von 1857, die Schiller seier von 1859 und die Shakespeare-Feier von 1864 gestaltete — bei der letzteren führte er bekanntlich zuerst in Deutschland Shakespeares Königsdramen von »Richard II.« bis »Richard III.« in zusammenhängender Weise vor — und auch Kleist und Hebbel (1. Aufführung der »Nibelungen« Hebbels 1861) zu ihrem Recht verhalf. Zehn Jahre lang blieb er in Weimar, dann kam er nach Wien, zunächst als artistischer Direktor der Hofoper. 1870 erhielt er das Burgtheater, wurde 1874 dessen unabhängiger Leiter und 1875 Generaldirektor der beiden Wiener Hoftheater. Die Leitung der Hofoper legte er 1880 wieder nieder, blieb aber Direktor des Burgtheaters bis an 989
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