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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1931
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19311107
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Xi 2S9, 7. November 1931. Redalttoneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. Aussprache über Werbemittel Der örtliche vuchhanüel unü üie Zeitung. Die folgenden Artikel behandeln das Thema »Werbung durch die Zeitung«. Arthur Hertz macht einen neuen Vorschlag in einer Richtung, in die schon mehrfach gewiesen worden ist: Es soll von Büchern möglichst in allen Teilen der Zeitung, nicht nur auf der »Buchseite« die Rede sein. Dies zu erreichen, wird in der Regel die Aufgabe des Verlegers sein, der geschickt mit den einzelnen Redakteuren zusammenzuarbeiten versteht. — Tie Ausführungen von Georg Krause gehen vor allem das örtliche Sortiment an. Im übrigen verweisen wir auf den Zusatz der Pressestelle am Schluß der beiden Artikel. Werbestelle. Es ist ganz natürlich: wer am Wirtschaftsleben interessiert ist, studiert den Handelsteil einer Zeitung. Wer sich für Sport be geistert, liest die Sportnachrichten, und derjenige, den es zur Kunst zieht, liest die Kunstnachrichten und Kunstaufsätze. Alle diese Lebens- gebicte, alle diese Interessensphären haben in der Zeitung ihre eigene »Sparte«, immer an der gleichen Stelle des Blattes und in einer eigenen, durchaus charakteristischen Typographie gehalten. Von der inneren Organisation einer Zeitung aus mag diese straffe und konsequent durchgesührte Gruppengliederung richtig, ja notwendig sein, vom Standpunkt aber: alle Leser müßten mit allen Stoffen ge sättigt werden, ist sie hemmend, wenn nicht gar hinderlich. Denn der jedem Menschen, mag er sich stellen, wie immer, eingeborene Träg heitstrieb gebietet ihm, nur gerade das anzngreifen und auszuneh men, was sich ihm auf den ersten Blick als für seine Zwecke tunlich darstellt. So kommt es denn auch, daß nahezu alles, was in einer Zeitung über Bücher zu sagen ist, in der Sparte »Bücherbesprechun gen« nachgelesen werden muß. Ich sage aber nochmals: auf die Sparte »Bllcherbesprechungen« geht genau wie auf die Sparte Alpi nismus, Sport und so weiter nur derjenige zu, der von vorn herein an diesen Stoffen Interesse nimmt. Das heißt praktisch: wer ohnehin dem Buche als Lebensdokument nahesteht, erfährt von neuen Büchern, von neuen Dokumenten des Lebensgebietes, dem er schon ohnehin sein Interesse geschenkt hat. Aber neue Menschen wer den durch diese Sparteneinteilung nicht zum Buche geführt! Ta es mir nun aber gerade darauf und, scharf gesehen, nur darauf anzu kommen scheint, mache ich einen Vorschlag, den ich selber schon viel fach und auch schon seit geraumer Zeit auf seine Möglichkeit wie auf seine Wirksamkeit hin erprobt habe. In nahezu jedem Buche ist ein Gedanke, eine bestimmte und deutlich gekennzeichnete Substanz ent halten, die entweder einen ganz bestimmten Kreis von Menschen oder womöglich gar die Allgemeinheit angeht. Diese Substanz muß der Verleger herausschälen und zum führenden Gedanken eines selb ständigen Artikels machen. Jst's eine Plauderei, so muß der Artikel im Plauderton abgehandelt sein, ist's eine Mitteilung technischer Natur, so in einer Form, die dieser gemäß ist. Diese Artikel, die also beileibe keine »Waschzettel« sind, müssen an die Schriftleitun gen der zugehörigen »Sparten« zum kostenfreien Abdruck gegeben werden. Damit wird dann erreicht, daß ein Leser des technischen Teiles ganz plötzlich von einem an sich untechnischen Buche zu lesen bekommt, die Leserin der Frauenzeitung von einem Buche, das keineswegs nur den Fraueninteressen zugewandt ist. Die Über raschung, an einer Stelle, wo man sich's nicht erwartet, von einem Buche zu lesen, führt ganz zweifellos dem Buche eine gesteigerte Auf merksamkeit zu, zufolge des Überraschungsmomentes eben weit stär ker, als wenn derselbe Mensch von demselben Buche in der für Bücher reservierten Sparte gelesen hätte. Außerdem aber werden auf diese Weise Menschen, die sonst vielleicht keine Verbindung mit dem Buche halten, mit dem Buch in Verbindung gesetzt. * Arthur Hertz. Bei der allgemeinen Sortimenteransicht, daß Inserate keinen Zweck haben, ist es leider nicht verwunderlich, wenn die Zusammen arbeit zwischen Zeitung und Sortiment sehr lose, ja fast negativ ist. Sehen wir uns eine Tageszeitung an: Große Inserate der Kinos und viele Aufsätze, Hinweise und Mitteilungen aus Filmschau spielerkreisen. Hollywood, Ufa, Tonfilm usw. beherrschen nicht nur die unbebilderten, sondern auch die illustrierten Teile der Zeitungen. Unü zwar nicht nur in großen weltstädtischen, sondern auch in jeder kleineren Torfzeitung von kaum 3000 Auflage finden wir die oben genannten Themen. Ganz anbers im Buchhandel: Die Besprechungsexemplare eines Verlages können kaum für die großen Zeitungen ausreichen. S. Fischer oder der Insel-Verlag — um nur zwei Namen zu nennen — werben vielleicht einige Berliner, Hamburger, Münchner und Leipziger Tageszeitungen mit Besprechungsexemplaren versorgen können — und dann wird es wohl so ziemlich aufhören. Der Rest wird von den unzähligen Wochen- und Monatsschriften verschlungen. Vielleicht würde ich als Verleger geradeso handeln. Die Leser solcher Zeitschriften sind eben bessere Kunden des Verlages als die Leser der Tageszeitungen. Aber: Ist der Buchhändler nicht Weg bereiter für neue Ideen? Ist er nicht auch Volkserzieher? Und das Volk, richtiges »Volk« in des Wortes schönster und weitester Be deutung, liest die Zeitung. Hier ist unsere Front. Hier sollen wir aus Nichtlesern Leser schaffen. Es müssen — um wieder zu unserem Thema zu kommen — Mittel und Wege gefunden werden, daß das Buch schlechthin ebenso in der Zeitung erscheint wie z. B. der Film. Ich habe nun durch meine rege Inseratenwerbung eine freund liche »Entree« bei der Redaktion der hiesigen Zeitung erreicht. Ich kann ab und zu Aufsätze über Bücher bringen. So habe ich z. B. einmal vor Weihnachten über Bilderbücher geschrieben. Ein andermal habe ich aus Büchern ein interessantes Kapitel abdrucken lassen und stets ein Inserat dazu gebracht. So habe ich von Kllgelgens Jugeud- erinnerungen das Konfirmationskapitel in fünf bis sechs Fortsetzun gen unterm Strich aufnehmen lassen und darüber erschien ein In serat. In letzter Zeit erschien ein kleiner Artikel über »teure« wis senschaftliche Bücher. Der Börsenverein hat darauf eine Entgegnung gebracht. Jüngst kam ein Aufsatz über den Unwert alter Lexika zum Abdruck. Ich nahm daraufhin Rücksprache mit dem Chefredakteur, um von ihm die Zusicherung zu erlangen, daß er künftig mich, den Fachmann, über derartige Aufsätze vorher unterrichten wolle. Wenn in jedem Orte sich wenigstens ein Buchhändler für den »Zeitungsdienst« begeistern würde und bei der Orlspresse Einfluß zu gewinnen versuchte, dann wäre schon viel gewonnen. Vielleicht ist es möglich, das Material des Börsenvereins auszugsweise zur Ver fügung zu stellen. Die Menzschen Aufsätze über Wirtschaftslage unterrichten über das jetzt wohl aktuellste Thema der Buchpreise. Auch die Unkosten der Sortimenter könnten verwendet werden. Fer ner sollten wichtige Neuerscheinungen ganzer Literaturgruppen von Fachleuten bearbeitet werden. Dabei braucht nicht nur an Literatur im engsten Sinne gedacht zu werden. Medizinische, juristische, päd agogische, kurzum wissenschaftliche Neuerscheinungen könnten dabei sachlich und kurz behandelt werden. Ich nenne hier ein konkretes Bei spiel: die Arbeitsschulfrage. Jeder Vater, jede Mutter hat heute Interesse an dieser Frage. Ta jede Dorfschule »Arbeitsschule« sein will, so würde eine Entwicklungsgeschichte dieser Unterrichtsform vom Publikum gern gelesen. Buchtitel gingen geschickt einzustreuen. Und zum Schluß — oder aber im Inseratenteil — eine Anzeige des Ortssortimenters! Natürlich würden solche Aussätze nicht etwa alle Tage ausgenommen. Es ist nun die Frage, soll die Werbestelle etwa mit den Zeitungen verhandeln und ihnen diese Aufsätze zur Verfü gung stellen oder aber sollen diese Aufsätze — ähnlich den heutigen Matern der Werbestelle — dem einzelnen Sortimenter überlassen werden? Ich glaube, das letzte wäre doch besser. Georg Krause. Züsaß der Pressestelle: Bei der Zusammenarbeit mit der Presse durch Jnserataufträge sollte man doch den Redaktionen gegenüber nie einen Zweifel dar über lassen, daß die Berichterstattung über Bücher im all gemeinen zum Aufgabengebiet der Presse gehört und keineswegs von einem »Gegendienst« abhängig gemacht werden darf. Dagegen sollte man immer wieder eine andere, speziellere Zusam menarbeit anstreben, in der Weise nämlich, daß man im Schaufenster oder in der Buchhandlung (Bücherstube) besondere Ausstellungen veranstaltet und Berichte über solche Sonder-Veranstaltungen zum Anlaß einer Buchwerbung nimmt, üie dann durch ein Inserat sinn voll und zweckmäßig unterstützt werde sollte. Auch sollte man etwa einem Redakteur, wie das bereits in manchen Orten geschehen ist, in der Vorweihnachtszeit oder zu einem sonst günstigen Zeitpunkt Ge legenheit geben, in der Buchhandlung mehrere Stunden lang »hinter dem Ladentisch« mitzumachen, um dann eine »Reportage« zu er zielen (die man sich sicherheitshalber vor Drucklegung vorlegen läßt). Auch in solchem Fall wäre gleichzeitige oder anschließende Anzeige in der Zeitung zu empfehlen. Also: das Buch als solches gehört in 973
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