Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1935
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1935-04-16
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1935
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19350416
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-193504167
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19350416
- Bemerkung
- Fehlseite im Original: S. 1925 - 1926
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1935
- Monat1935-04
- Tag1935-04-16
- Monat1935-04
- Jahr1935
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
X- 90, 18. April 1935. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Ttschn Buchhandel. zweite Druckwerk, besonders für Duplexdruck liedacht, hat ein kom plettes Farbwerk und einen Plattenzylinder zur Aufnahme der Rundplatten. Der Eindruck der zweiten Farbe erfolgt unmittelbar nach der ersten Farbe auf dem gleichen Druckzylinder. Da der Bogen nicht losgelassen wird, ist ein absolut genauer Passer gewährleistet. Beide Druckwerke haben nur einen Gegendruckzylinder, die Zurich tung muß deshalb in die Form gelegt werden. Berücksichtigt man diese Eigenheit und die Schwierigkeit des Naß-auf-Naß-Druckens, dann wird es verständlich, wenn man von einer Maschine für zwei farbigen Zeitschriftendruck spricht. Von der Automatic A.-G. für automatische Druckmaschinen, Berlin, fand eine Rollenschnellpresse für die Herstellung von End losformularen, Schecks, Zahlkarten, Billetts, Sparmarken und ähnlichen Drucksachen große Beachtung. Diese Maschine hat den Vorteil, daß vom Satz gedruckt werden kann. Farbwerk und Zylin derdruck sind den Schnellpressen angepaßt morden. Durch variables Format und variablen Zickzackfalz wird die Verwendungsmöglich keit erheblich gesteigert. Sie wird unter der Bezeichnung UDM V geliefert. Das zur Verarbeitung kommende Papier kann eine Breite bis zu 370 mm haben, kann in diesem großen Format aber nur ein seitig verarbeitet werden. Bei den Formaten bis 180 mm ist es möglich, durch Wenden des Papiers zweifarbigen Druck herzustellen. Gleichzeitig mit dem Druck wird perforiert, gelocht, gefalzt, gewickelt und geschnitten. Mit besonders eingebauten Etagenwerken können einzelne Zeilen oder die Numerierung in einer zweiten Farbe gleich zeitig mit gedruckt werden. Die Maschine verarbeitet sämtliche Pa piere und soll selbst bei dünnem und schwer zu verarbeitendem Ma terial eine Stundenleistung von 5500 Drucken haben. Unter den Hilfsgeräten für den Druckersaal darf das Zurichte pult »Be-Ka« von Ingenieur Rolf Zobeley in Freiburg i. Br. nicht unerwähnt bleiben. Es besteht aus einem Kasten mit lichtdurchlässi ger Arbeitsfläche in schräger Lage. An der linken und unteren Kante sind Maße bis 40 bzw. 60 cm und an der oberen Kante typogra phische Maße in Cicero angebracht worden. Durch eine Tageslicht lampe wird der Drucker von den oft schlechten Lichtverhältnissen un abhängig gemacht und eine zweite Lampe wirft das Licht ganz flach auf den Druckbogen zur Kontrolle der Schattierungen. Das Auf kleben der Kraftzurichtungen und der Ausschnitte wird durch den Apparat genau so erleichtert wie das Einpassen und Negistermachen von mehrfarbigen Drucksachen. Die Bogengeradestoß-Maschine von Julius Trümper, Berlin, ist zwar in ähnlicher Aufmachung schon vorhanden, doch bietet diese Konstruktion durch Regulierung des Aufstoßtisches und der Blas einrichtung viele Vorteile. Die Maschine erspart das Ausstößen, Jnwinkellegen oder Aufnadeln der Bogen und ermöglicht die Ver arbeitung von starkem und widerstandsfähigem Papier mit der gleichen Exaktheit wie das Ordnen von dünnen Bogen. Die Papiere können ein Ausmaß von 100X130 cm haben. Tiefdruck. Von den Neuschöpfungen, die zur Bugramesse gezeigt wurden, verdient die in praktischer Arbeit vorgeführte Bogen-Tiefdruckmaschine der Firma Vomag Betriebs-AG., Plauen i. V. besondere Beachtung. Mit einer bisher unbekannten Stundenleistung von 6000 einwandfrei gedruckten und getrockneten Bogen ermöglicht sie eine vermehrte An wendung des heute für Werbeschriften, Kalender, Postkarten, Bücher und Zeitschriften so beliebten Tieföruckverfahrens. Die Maschine weist in vielen ihrer Einzelheiten grundlegende Neuerungen auf, so z. B. die Verwendung gleichgroßer Form- und Druckzylinder, eines Kaskaden-Farbwerkes, lange intensive Luftstromtrocknung. Die Maschine kann zum Druck von normalen Stahlrohrformzylindern mit abschleifbarer oder abtrennbarer Kupserschicht, von Spreizkern zylindern mit aufgezogenen Stahl- oder Kupfermänteln oder von auf Zylindern aufgespannten Kupferplatten verwendet werden. An dem weiteren Ausbau der dem Plattentiefdruck eigenen Merk male, wie Schwinganlage, Frontbogenausgang ohne Wendung des Bogens, gute Beobachtungsmöglichkcit der Platte beim Druck, kürzeste Einfpannzeit der Platte, bequeme Bedienung, geringer Kraftver brauch, kein Nakelschlag, automatische Nakelreinigung unmittelbar vor und nach dem Druck, die Verwendung großer Formate und die be queme Verstellmöglichkeit der Druckplatte wird bei allen jetzt vor handenen Systemen, die wir im vorigen Bericht bereits erwähnten, mit großem Eifer gearbeitet, um die Rentabilität der Maschinen zu steigern und die Anschaffungsmöglichkeit zu erweitern. Offsetdruck. Die Maschinenfabrik Faber L Schleicher AG., Offenbach a. M. hat eine ihrer Zweifarben-Schnelläufer-Offsetmaschinen zum ersten Male mit einem Sauger-Bogenzuführungsapparat ausgestattet. Die pneumatische Auslage bremst den Bogen am Hinteren Ende mittels Saugmalze auch unter ungünstigsten Papierverhältnissen zu einem 308 unbedingt glatten und sauberen Stapel ab. Dadurch kann die Offset maschine mit höchsten Geschwindigkeiten laufen. Die Druckqualität wird durch besondere Einrichtungen noch gehoben. Durch die schräg verzahnten Farbwerksräder werden die hin- und hergehenden Farb reiber zu Hülsen mit seitlich unverrückbaren Schäften ansgebildet. An anderen Ein- und Zweifarbenoffsetmaschinen wurden ans der Bugramesse Neuerungen und Verbesserungen gezeigt. Inter essant war hierbei eine Trockenoffsetmaschine der Firma Goebel AG., Darmstadt, bei der Druck- und Gegendruckzylinder mit Mikrometer einstellung versehen sind. Die Auftragswalzen sind in einstellbaren Walzenschlössern gelagert. Das Farbwerk ist ausgiebig und gewähr leistet tadellose Farbverteilung und Auftragung. Der Farbkasten ist abnehmbar und mit einem Farbmesser für Feineinstellung ver sehen. Als Druckform finden geätzte Bronzezylinder Verwendung, die nach Bedarf noch verchromt werden können. Selbst während des Ganges der Maschine kann das Längs- und Querregister kontrolliert und nachgestellt werden. Das Umstellen des Druckwerkes auf direkten Buchdruck ist einfach, auch der Anilindruckzusatz ist leicht anzubringen. Schrift. Die Bestrebungen der Negierung, der deutschen Schrift, der Fraktur wieder die Stellung in der Drucksachenerzeugung zu geben, die ihr gebührt, haben die Schriftgießereien in vorbildlicher Weise ausgenommen und unterstützt. Alle Schriftgießereien sind in glei chem Maße daran beteiligt und die Aufzählung der verschiedenen Schnitte und der beteiligten Künstler würde nicht klein sein. Neben reinen Frakturgarnituren in magerer, halbfetter und fetter Aus führung stehen die zahlreichen Abweichungen mit ihrem klassischen Einschlag und die phantasievollen Neklameschriften für Schlagzeilen und Blickfänge aller Art. Farbe. Die deutschen Farbenfabriken sind seit vielen Jahren bemüht, den Buchdruckern die Verwendung ihrer Erzeugnisse so leicht als nur irgend möglich zu machen. Erfahrungsgemäß verursachen die bun ten Farben mancherlei Schwierigkeiten, vor allen Dingen dann, wenn bestimmte bunte Farben in geringen Mengen verarbeitet wer den sollen, die nicht verkaufsfertig auf Lager sind oder die bei Ver arbeitung eines besonderen Papiers bestimmte Voraussetzungen ha ben müssen. Diesem Mangel soll ein Farbenmischbuch, das im Verlag von Förster L Borries in Zwickau erschienen ist, abhelfen. 2857 verschiedene Nuancen von Druckfarben zeigen dem Drucker, was aus vierzehn Normalfarben an Farbenreichtum zu erzielen ist. Allein vom volkswirtschaftlichen Standpunkt aus betrachtet ist es ein außerordentlicher Gewinn, ganz abgesehen von der Freude, die der Drucker erlebt, wenn er planvoll nach quantitativ genau an gegebenen Grundlagen jede gewünschte Nuance in kurzer Zeit selbst mischen kann. Man überlege, was ohne diese Planarbeit seither an Material und Zeit vergeudet wurde, um oft doch zu einem negativen Ergebnis zu kommen. In dem Farbenmischbuch ist genau ausgezeich net, welche Gewichtsmengen bestimmter Farben im bestimmten Mi schungsverhältnis die Farbe ergeben, die im Augenblick erforderlich ist. In praktischer Anwendung wird fast die ganze erreichbare Skala durch Ubereinanderdruck von zwei Farben auch wirklich dargestellt. Auch die Ermittlung des Farbenverbrauchs ist ein Problem, mit dem sich die Fachleute seit längerer Zeit beschäftigen. Bekannt lich sind die verschiedenen Papiere auf die benötigte Farbmenge ge nau so ausschlaggebend wie die Druckformen. Nachdem Professor Blecher, der Leiter der Meisterschule für das graphische Gewerbe, mit umfangreichen Unterlagen an die Öffentlichkeit getreten war, beschäftigten sich auch die Firma Springer «L Möller und das Wirt schaftsamt des Deutschen Bnchdruckervereins mit dieser zeitgemäßen Frage. Ihren Ermittlungen lagen die langjährigen Studien des Fachlehrers Max Friedrich vom Technikum für Buchdrucker zu grunde, der bestimmte Schlüsselzahlen ermittelte, nach denen die be nötigte Farbmenge für alle Drucksachen einwandfrei festgestellt wer den kann. Auf den gleichen Grundsätzen ist eine Ermittlungstabelle der Firma Berger L Wirth in Form eines Farbkreises zusammen gestellt und der Praxis übergeben worden. In den letzten Tagen brachte die Farbenfabrik Gebr. Hartmann eine weitere Tabelle zum Versand. Ohne Schwierigkeiten kann man hier den Bedarf in Kilo gramm ablesen, wenn man sich vorher überlegt hat, ob eine leichte, mittelschwere oder schwere Farbe benutzt wird, ob sie für Buchdruck oder Offsetdruck in Frage kommt und welches Papier verarbeitet werden soll. Alle diese Ermittlungen beruhen auf praktischen Unter suchungen und sollen damit der großen Ungewißheit abhelfen, die bisher überall noch bestand. Papier. Uber die letzten Ereignisse auf dem Gebiete der Papiererzeugung und die Preisänderungen der Vereinigung Holzhaltig/Holzfrei folgt in den nächsten Tagen gesonderte Mitteilung. OttoSchmidt.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder