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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1930
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Nr. 283 <N. 145). Leipzig, Sonnabend den K. Dezember 1930. > 97. Jahrgang. RÄMLomIler TÄ Unterstützungs-DereinDeutscherVuchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. Winterhilsc für erwerbslose Mitglieder, Dem Vorstand des Unterstützungs-Vereins steht ein Betrag von 30V«.— RM. zur Verfügung, der in Einzelbeträgen von je SO RM. als ein malige Winterhilfe an erwerbslose Mitglieder des Vereins zur Verteilung gelangt. Anträge, die genügend begründet sein müssen (Alter, Fami lienstand, letzte Stellung und Gehalt, jetzige Einnahme einschl. Privater und öffentlicher Unterstützungen), sind bis Jahresende schriftlich einzureichcn an die Geschäftsstelle des Unterstützungs- Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen, Berlin W 8, Wilhelmstr. 47 (Buchhändlerhaus). Berlin, den 5. Dezember 1830. Ter Vorstand des Unterstützungs-Vereins Deutscher Buchhändler und Buchhandlungs-Gehülfen. MaxPaschke. Max Schotte. Reinhold Bor st ell. Friedrich Feddersen. I>r. Erich Berger. Duchkarte oder Leseprobe. In letzter Zeit häufen sich im Börsenblatt die Einsendungen von Sortimentern, die sich mit den Verleger-Ankündigungen be schäftigen. Aus allen spricht die Unzufriedenheit über die Art und oft auch den Stil dieser Ankündigungen. Der Sortimenter beklagt sich, daß er aus ihnen nicht das erfährt, was er braucht, um sich von der Neuerscheinung ein rechtes Bild zu machen. Es ist wohl kein Zufall, wenn diese Klagen zeitlich mit der im Herbst einsetzenden erhöhten Buchproduktion zusammeusallen. An den Sortimenter tritt die schwierige Frage heran, eine Aus wahl aus der Fülle der Neuerscheinungen zu treffen. Die Mög lichkeit der Lagerergänzung ist beschränkt, darum heißt es, desto kritischer zu wählen. Es handelt sich ja nicht nur um die neuen Werke bereits bekannter Schriftsteller, jedes Jahr tauchen auch völlig neue Namen auf, von denen zunächst nichts weiter bekannt ist als der Name des Berlages, der sie herausbringt. Sind die Bücher im Sortiment eingetrofsen, so erhebt sich wiederum die Frage, wem und wie sie empfohlen werden können. Bedingung dafür ist, sich mit dem Inhalt der Bücher vertraut zu machen. Der eigenen Lektüre sind ziemlich enge Grenzen gesetzt. Man lucht dem abzuhelfen, indem unter mehreren Mitarbeitern ein jeder die ihn besonders interessierenden Bücher vornimmt. In zahlreichen Geschäften finden regelmäßig Aussprachen oder gegenseitige Mitteilungen über das Gelesene statt, die zwar die eigene Lektüre nicht ersetzen können, aber doch Anhaltspunkte zur Beratung geben. Neuerdings werden sogar Besprechungen von Neuerscheinungen im größeren Kreise, z. B. von Gehilsen-Ver- cinen, Jungbuchhändler-Arbeitsgemeinschaften oder ganzen Kreisvereinen abgehalten, die einen gewissen Überblick ver schaffen und sicherlich auch wertvolle Hinweise geben können. Man tut also alles, um sich zu informieren, um nicht nur ver kaufen, sondern auch beraten zu können. Alle diese Bemühungen können aber nur einem kleinen Teil der Neuerscheinungen zugute kommen. Für die große Masse bleibt der Sortimenter aus die Angaben des Verlegers angewiesen. Nach dem fast übereinstimmenden Urteil entsprechen aber die Verlegerankündigungen im allgemeinen nicht dem, was der Sortimenter von ihnen erwartet. Für ihn sind sie eine Anpreisung geworden, der man desto weniger glauben kann, je mehr sie im Lobe schwelgt. Der Sortimenter will nicht die Katze im Sack kaufen, er will nicht allgemeine Redensarten hören, sondern etwas über den Inhalt und die Tendenz des Buches erfahren und auch möglichst über die Person des Autors informiert sein. Kann der Verleger, der doch das meiste Interesse daran hat, daß seine Ankündigungen wirken und ihren Zweck erfüllen, die sen Wünschen Nachkommen? Welches sind die Gründe dafür, wenn er es nicht tut? Nimmt mau ältere Nummern des Bör senblattes in die Hand, ist man erstaunt über die langen und ausführlichen Begleittexte, mit denen die Verleger ihre Anzeigen versahen. Heute sind solche Anzeigen seltener geworden. Ist es nur die Rücksicht auf die Möglichkeit einer besseren typographi schen Gestaltung, die den Verleger bestimmt, seine Anzeige mög lichst knapp zu halten, oder verspricht er sich im allgemeinen über haupt mehr von einer kurzen eindringlichen Anzeige als einer mit recht viel Text? Es ist unverkennbar, daß zahlreiche Ver leger dem zweiten Standpunkt zuneigen, denn sie sind der An sicht, daß z. B. eine vollständige Inhaltsangabe über den Rah men einer Anzeige hinausgeht. Die Wiedergabe der Fabel allein wird ja auch nur in seltenen Fällen dem Wesen eines Buches gerecht werden. Man möchte fast sagen, daß sich nur die weniger wertvollen damit abtun lassen. Genau so belanglos können Mitteilungen über die Persönlichkeit und das Vorleben des Autors sein. Damit soll aber die Notwendigkeit eines Informations- Mittels für den Sortimenter nicht geleugnet werden. Man könnte auf die Kritiken in den Zeitungen und Zeitschriften Hin weisen, die ja vom Verleger in seinen Ankündigungen und Pro spekten ausgiebig herangezogen werden. Abgesehen davon, daß Buchhändler und auch Leser den Kritiken recht skeptisch gegen überstehen, erscheinen sie aber mit wenigen Ausnahmen zu spät. Der Sortimenter braucht ein Orientierungsmittel, das min destens schon bei der Ausgabe des Buches vorliegt, das er jeder Zeit zur Hand hat, das sich leicht aufbewahren und ein- orduen läßt. Die Buchkarte hat zwar nicht die Verbreitung gefunden, die man erhoffte; trotzdem behauptet sie sich für das wissen schaftliche Buch. Der Gedanke liegt so nahe und wurde hier ja auch schon ausgesprochen, sie auch für das schönwissenschaftliche Buch zu verwenden. (Einer der am meisten produzierenden Romanverleger in Frankreich tut es bereits.) Man darf sich jedoch heutzutage nicht wundern, wenn solche Vorschläge nicht sofort in die Wirklichkeit umgesetzt und ausprobiert werden. Bei einer angenommenen Zahl von einem Dutzend Neuerscheinun gen im Jahr und einer jeweiligen Auflage von 2000 Stück zu züglich Bersendungsspesen kann man sich leicht ausrechnen, welche Kosten damit für den Verleger verbunden wären. Es hat darum auch nicht viel Zweck, bestimmte Vorschläge darüber zu machen, in welcher Weise die Verteilung am zweckmäßigsten zu geschehen hätte. Bei der Diskussion sollte aber von Anfang an daran festgehalten werden, daß es sich nicht um ein neu zu schaf fendes Werbemittel handelt, das bisherige Propagandamaßnahmen des Verlegers ersetzen soll, sondern um ein bibliographisches Hilfsmittel für die Hand des Sortimenters. Die Forderungen 1141
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