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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1930
- Strukturtyp
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- 1930-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1930
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- Deutsch
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^ 283, 6. Dezember 1S30. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhaubel. Westdeutsche Woche. Anzeiger f. alle kulturellen Veranstaltungen. Theater, Konzert, Tanz . . . Mitteilungsblatt d. Wcstdt. Monats schrift f. Kunst, Wissenschaft u. Volksbildg. sJg. 1:1 1930. Nr 1. (19. Okt.) 8 S. 4° Bochum, Overhofsstr. 4: Schacht-Verlag. Vier tels. 1.50: Einzelh.—.20; f. Bez. d. »Schacht« kostenlos. (Wöchentl.) (26 23 325.) Amtliche W o h n u n g s l i st c. sJg. 1:) 1930. Nr 6. (23. Jan.) 1 Bl. 4° Leipzig: Nat d. Stadt, Wohnungspflegamt. Kostenlos. (2mal wöchentl.) (26 23 292.) Kleine Mitteilungen 50 Jahre Max Hcsscs Verlag. — Am 7. Dezember 1880 gründete Max Hesse in Leipzig seinen Verlag. Schöne Literatur, Frei maurerei, Sport, Hauswirtschaft und Pädagogik waren sein Feld; der letzte dieser Zweige griff bald ins musikalische Gebiet: Büchern über Musikunterricht und Musikwissenschaft, ja auch Musikalien ward ein Heim errichtet. 1884 trat A. G. Ritters »Geschichte des Orgel spiels« auf den Plan, 1886 folgte der »Deutsche Musiker-Kalender« und als Sammelwerk die »Musikheroen der Neuzeit«. Aber erst die Verbindung mit Hugo Niemann, dem unvergessenen Leipziger Ge lehrten, gab der Firma für den weiteren organischen Auf- und Aus bau das Programm. Die Grundlage bildete Niemanns Musiklexikon, das, in jeder Neuauflage vervollkommnet, später von Alfred Einstein hcrausgegeben, heute in elfter Auflage vorliegt und als Fundamen talwerk lexikalischer Musikwissenschaft angesehen wird. Daß aus dieser kraftstrotzenden Wurzel ein frllchtetragcnder Baum erwuchs, dafür sorgte Niemann durch eine fast unübersehbare Zahl eigener Bücher, die vielfach hohe Auslagen erreichten und noch heute zum Rüstzeug jedes Lehrenden und Lernenden gehören. Nächst ihm fan den Dannenberg, Stahl, Winter, Schröder, Thauer mit pädagogisch wichtigen Büchern Eingang in den Verlag neben reinen musikalischen Schöpfungen, zu denen die von Palme, Urbach und von der Hoya zu zählen sind. 1907 schloß der Gründer der Firma die Augen. Hesse L Becker übernahmen außer Max Hesses Anteil an ihrer Druckerei die all bekannten Klassikerausgaben: die Musikliteratur fiel der Pianistin Ella Pancera und bald darauf Professor vr. Johann Krill zu, der, am 12. April 1884 in Eger geboren, 1911 Mitinhaber, 1927 Alleinbesitzer des Hauses wurde. 1915 wurde vou ihm der Sitz der Firma nach Berlin verlegt. Hugo Niemann lieh auch dem jungen Führer, der als Nomanist von der Wissenschaft herkam, seinen Rat. Klangvolle Namen erscheinen: Siegfried Ochs, Ferruccio Busoni, Curt Sachs, Leonid Kreutzer, Alfred Guttmann, Hugo Leichtentritt, Wilhelm Altmann, Justus Hermann Wetzel, Kurt Singer, Egon Wellesz, Florizel von Reuter, Edgar Jstel, Rudolf Hartmann, August Halm, Paul Mies — Gelehrte und Künstler im Wetteifer mit Bü chern von Wert und Bedeutsamkeit. Der Radius spannt sich bald weiter: Andreas Moser tritt mit der monumentalen Geschichte des Violinspiels auf wohlvorbereiteten Boden, Alfred Lorenz übergibt dem Verlag sein jetzt dreibändiges »Geheimnis der Form bei Ri chard Wagner«, Alfred Einstein gestaltet E. A. Hulls Nachschlage werk in Umarbeitung aus dem Englischen zum »Neuen Musiklexikon«, Hans Mersmann steuert seine »Angewandte Musikästhetik« und die »Musiklehre« bei und Ernst Kurth verschafft mit seinen grundlegen den Werken dieser Gruppe bedeutender Werke die Krönung. — Pro fessor Krill beweist seine Zielsicherheit im Zugriff, als er 1923 den von Dr. Richard Stern verlegten Allgemeinen Deutschen Musiker kalender erwirbt und mit dem »Hesse« verschmilzt, als er 1929 neben der Zeitschrift »Die Musik« auch fast die ganze, etwa 100 Bände umfassende Musik- und Theater-Literatur (unter ihnen die »Klassiker der Musik«) von der Deutschen Verlags-Anstalt übernimmt und 1930 Guido Adlers gewaltiges »Handbuch der Musikwissen schaft« seinem Unternehmen einverleibt. Die nun gewonnenen Werke und ihre Autoren, unter denen Bagier, Dahms, Decsey, Kapp, Krebs, Moos, Niemann, Rychnovsky, Schemann, Specht, Stein, Steinitzer, Weißmann, Wolfurt genannt seien, sichern als Rückgrat die Aus sicht auf eine Entwicklung, in der Klarheit und Disziplin walten und die zugleich ein nicht hoch genug zu bewertendes Vertrauen in die Zukunft in sich schließt. Zeugen hierfür sind zwei neue Werke, deren Erscheinen in Kürze bevorsteht: die »Jahresberichte der Staatlichen akademischen Hochschule zu Berlin« und das vom Ministerialrat Prof. Leo Kestenberg herausgegebene, einem Folianten gleichende »Jahrbuch der Deutschen Musikorganisation«. Daß nicht nur die Musikliteratur hier ihre sorgsamste Pflege erfährt, zeigen die anderen Fächer des Verlages, als da sind die Gesundheitsbücher, zu deren Mitarbeitern die Koryphäen dieses Zweiges gehören, die Psychogymnastik (Rothe), der Sport, die unter haltsame Juristische Bibliothek, die Anstandsbücher, darunter der in über 300 000 Exemplaren verbreitete »Gute Ton« von K. von Fran ken, die Volksturnbücher und die Humoristika, unter deren Verfas sern A. von Gleichen-Rußwurm, Weber, Senff-Georgi, Warlitz, Schaldach, Rabe u. a. manchen brillanten Treffer geliefert haben. Ein vielseitiges Wirken innerhalb eines halben Säkulums, und ein erfolgreiches obendrein. Möge es dem jetzigen Inhaber und seinem Weitblick vergönnt sein, die großzügige Linie in gesteigertem Anstieg noch viele Jahre zu verfolgen und die Pläne, die seinen rast losen Geist bewegen, mit allzeit glücklichem Gelingen zur Tat werden zu lassen. m. 1. Wcihnachtspropagauda. — Im »Berliner Lokal-Anzeiger« er schien vor einigen Tagen eine kleine Plauderei »Unsere Zeit und das Bu ch« von Victor Ottmann, die unter anderem sehr beachtenswerte Ausführungen über das sogenannte billige Buch bringt und über den Hang des Publikums, immer uur das Aller neueste zu verlangen. Mit Zustimmung des Verfassers hat die »Korporation der Berliner Buchhändler« Sonderdrucke vou dieser Plauderei Herstellen lassen, die sie in erster Linie ihren Mitgliedern und den der »Bcstellanstalt für den Berliner Buchhandel« ange schlossenen Firmen, dann aber auch den Buchhandlungen im Reich zum Preise vou 1.50 Mk. für 100 Stück, 7.— Mk. für 500 Stück und 13.— Mk. für 1000 Stück zur Verbreitung im Publikum zur Ver fügung stellt. Einzelne Probeexemplare dieser Sonderdrucke ver sendet unbercchnet die Geschäftsstelle der »Bcstellanstalt für den Berliner Buchhandel«, Berlin W 8, Buchhändlerhof 2. Schaufenster-Dekoration. — Von den seinerzeit von der »Kor poration der Berliner Buchhändler« für Unterrichtszwecke angekauf ten Dekorationsgegenständen kann folgendes noch vorhandene Mate rial zum Selbstkostenpreis abgegeben werden: Schaufenster- Terrassen (Quadrate, rechte Winkel, spitze Winkel, Viertelkreise und Halbkreise), S ch a u f e n st c r - N a h m e n und Dekora tiv n s st o f f e. Die Gegenstände können in der Geschäftsstelle der »Bcstellanstalt für den Berliner Buchhandel«, Berlin W 8, Buch händlerhof 2, besichtigt werden. Wertvolle Stiftung für die Deutsche Bücherei. — Ter Leipziger Rechtsanwalt vr. Hans Otto hat, um das Andenken an seinen im Jahre 1929 verstorbenen Bruder, den Verlagsbuchhändler vr. Eurt Otto, Inhaber des altangesehenen Verlagshauses Bernhard Tauch nitz, zu ehren, der Deutschen Bücherei die gesamten ihr noch fehlen den Bände der »Tauchnitz Edition«, der bekannten Sammlung bri tischer und amerikanischer Autoren geschenkt. Von dieser im Jahre 1841 gegründeten Sammlung, die bald Weltruf erlangte und heute nahezu 5000 Bände umfaßt, besaß die Deutsche Bücherei noch nicht die vor ihrem Grllndungsjahr 1912 erschienenen Veröffentlichungen, insgesamt 4378 Bände, die ihr nunmehr bis auf wenige vergriffene, die antiquarisch beschafft und nachgeliefert werden, zugefallen sind. Tie gestifteten Bücher, die den ansprechenden Originaleinband, teils in Ganzleinen, teils in Halbleder, aufweisen, werden als eine ge schlossene Sammlung aufgestellt und durch ein cingefügtes Exlibris als »Stiftung vr. Eurt Otto« bezeichnet. Die Stiftung bedeutet eine wertvolle Bereicherung, für die die Verwaltung wie die zahlreichen Benutzer der Deutschen Bücherei dem Stifter in gleicher Weise Dank wissen. 30 000 monatliche Besucher in der Deutschen Bücherei. - Die Benutzung der Deutschen Bücherei hat in den beiden letzten Mona ten zum ersten Mal das 30. Tausend überschritten. Die Zahl der Besucher betrug im Oktober 31091 an 26 Ossnungstagen, das sind durchschnittlich 1196 für den Tag, und im November 30112 an 24 Lffnungstagen, das sind 1255 täglich. Gegenüber dem Vorjahr, in dem die betreffenden Monate einen Tagesdurchschnitt von 615 und 650 Besucher auswiesen, hat sich die Benutzung nahezu verdoppelt. Der Monat des proletarischen Buches. — Eine Verlegergruppe, die schon seit mehreren Jahren eine bestimmte Literatur heraus gibt, die in der Hauptsache vou der Arbeiterschaft gelesen wird, hat sich jetzt zusammengcschlossen und zur stärkereu Propagierung ihrer Literatur auch für deu gesamten Sortimentsbuchhandel zu einem »Monat des proletarischen Buches« aufgerufen. Dieser Monat begann in Berlin mit einer Buchausstellung, die von der Presse besucht und auch gut besprochen wurde. Das »Berliner Tageblatt« schrieb darüber: »Mehrere hundert Bände — Unterhaltungsliteratur, politische und volkswirtschaftliche Schrif- 1145
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