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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1930
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- Deutsch
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283, 6. Dezember 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhanbel. ten, Geschichtswerke — liegen in langen Reihen, nach Verlegern ge ordnet, ans den Tischen, darunter die billigen Bücher, die der Inter nationale Arbeitcrverlag in Massenauflagen herausbringl, die großen geschichtlichen Werke über den Bürgerkrieg in Rußland, die Revo lution in Deutschland und Rußland, die Entwicklung des Prole tariats, die der Neue Deutsche Verlag zuerst in billigen Lieferungen, dann in mustergültig gedruckten, gebundenen und hervorragend illu strierten Bänden verlegt, die politischen Publikationen des Verlages für Literatur und Politik. An den Wänden Tafeln mit aufschluß reichen statistischen Untersuchungen. Es zeigt sich, daß bet zunehmen der Verschärfung der politischen und wirtschaftlichen Situation poli tische Schriften steigend verlangt werden.« Diese Tafeln, auf die das »Berliner Tageblatt« hinweist, zeigten als erstes eine gewisfe Dreiteilung dieser Literatur: Die politische Broschüre, das theoretische Buch, die schöne Literatur. Die politische Broschüre zeigte die stärkste Steigerung. Im Jahre 1928 wurden im Monat 30 000 Broschüren verkauft, 1929 120 000 und 1930 350 000 monatlich. Dabei ist zu berücksichtigen, daß es sich bei diesen Broschüren nicht nur um 10- und 20-Pfennig- Hefte handelt, sondern auch um Broschüren im Werte von 30, 50 und 80 Pfennigen. Die theoretische Literatur ist ungefähr in gleichem Maße gestiegen. Jedenfalls liegen die Steigerungsziffern nur um ein weniges tiefer als bei den Broschüren. Es handelt sich dabei um ziemlich teure Werke. Von der Gesamtausgabe der Werke von Marx und Engels (Marx- Engels Verlag) wurden in ganz kurzer Zeit ungefähr 40 000 Exemplare abgesetzt (Preis 12—18 Mark der Band). Von der Gesamtausgabe der Werke von Lenin (Verlag für Literatur und Politik) (8—13 Mark pro Band) sind bis heute 14 Bände in einer Auflage von 110 000 Exemplaren erschienen, jeder Band hat im Durchschnitt 700 Seiten. Von der Gesamtausgabe der Werke Rosa Luxemburgs (Internatio naler Arbeiterverlag) (Preis 8—11 Mark), von der bisher drei Bände erschienen, wurden zusammen 15 000 Exemplare verkauft. Von den Serien mit billigerer theoretischer Literatur sind vor allem zwei wichtig: Die marxistische Bibliothek (Verlag für Litera tur und Politik) und Kleine marxistische Schriften, die unter dem Titel »Elementarbücher des Kommunismus« laufen (Internationaler Arbeitcrverlag). In der Marxistischen Bücherei sind bisher 24 Bände erschienen (Preis 2.60—5 Mark) in einer Auflage von 160 000 Exem plaren. In der Serie Elemcntarbücher des Kommunismus 26 Bände (Preis 0.60—1.60 Mark) in einer Auflage von ungefähr 460 000 Exemplaren. Einzelne Bände der Elemcntarbücher zeigen Auflagen von 60 bis 70 000 Exemplaren. Aus einer Absatztabelle geht her vor, daß im Jahre 1929 im Durchschnitt monatlich 2160 Bände ab gesetzt wurden, 1930 bis August je 4500 Bände, im September 9000 und im Oktober 15 000. Nach den Wahlen ist also der Bedarf nach der populären theoretischen Literatur dieses Verlages um das Drei fache gestiegen. Außer dieser theoretischen Serienliteratur, der sich noch einige kleinere Serien anschließen: »Redner der Revolution« (Neuer Deut scher Verlag), Bibliothek des jungen Leninisten (Verlag der Jugend internationale), Kleine Leninbücherei (Verlag für Literatur und Politik) gibt es geschichtliche Werke über die deutsche, französische, englische und russische Arbeiterbewegung, größere Werke über die proletarische Jugend, die französische, deutsche, russische Revolution, Atlanten und Werke über den Fünfjahrplan. Überhaupt scheint der Bedarf nach theoretischer Literatur bei der Arbeiterschaft ziemlich groß zu sein, denn sie nimmt in der Ausstellung der Verlage den weitaus größten Platz ein. Tie schöne Literatur ist besonders von 1928 bis 1929 gestiegen. Von 1928—1929 um das Elffache, von 1929—1930 um das Fünffache. An erster Stelle steht die neue russische Literatur (Neuer Deutscher Verlag, Verlag für Literatur und. Politik, Verlag der Jugendinter nationale). Die Verlage beginnen übrigens auch mit billiger Belle tristik. Es erscheint eine Serie »Ter Note 1 Mark Roman«. Von dem ersten Band wurden nach der Statistik der Tabelle in einem Monat 15 000 Exemplare verkauft. Der Monat des proletarischen Buches hat nun nach den Aus sagen dieser Verlegergruppc in der Hauptsache die Aufgabe, das sprunghafte Ansteigen ihrer Literatur auch vor der breitesten Öffent lichkeit zu dokumentieren. Natürlich liegt diesen Verlagen darüber hinaus auch daran, daß der gesamte Sortimentsbuchhandel über dieses Aufstcigen unterrichtet wird und davon Kenntnis nimmt. Die ausstcllcnden Verlage sind: Verlag für Literatur und Poli tik, Internationaler Arbeiterverlag, Verlag der Jugendinternatio nale, Verlag Carl Hoym, Neuer Deutscher Verlag, Agis-Verlag, Verlagsanstalten Proletarischer Freidenker, Tribunal-Verlag, Führer-Verlag, Zeitschristenvertrieb Herbert Firl, Mopr Verlag, Marx-Engels Verlag, Verlag der IAH, Verlag Junge Garde. 1146 Während des Monats Dezember wird im gesamten deutschen Reich durch Plakatierung auf den Monat des proletarischen Buches aufmerksam gemacht. Die gesamte Arbeiterpresse wird auf die Bücher dieser Verlage Hinweisen. Klr. Vom Buch in Japan. — Im Verlauf eines Briefwechsels über den Artikel »Vom Buch in Japan« (Nr. 260 des Börsenblattes) hat uns Herr Horst Kliemann-München darauf hingewiesen, daß seines Wissens die ersten Beziehungen des deutschen Buchhandels' mit Japan vor 70 Jahren ausgenommen wurden. In der Tat findet sich im Börsenblatt vom 5. März 1860 folgender interessanter Aufruf an die deutschen Buchhändler: »In der Voraussetzung, daß nicht bereits von anderer Seite eine ähnliche Anregung erfolgt ist, erlaube ich mir, mich mit einer Frage an den verehrlichen Buchhändlerstanö zu wenden. Von der königl. sächs. Negierung beauftragt, die preußische Expedi tion nach Siam, China und Japan zu begleiten, ist es meine Auf gabe und mein Wunsch, den vaterländischen Interessen nach Kräften zu dienen. Ob meine Anwesenheit in jenen ostasiatischen Ländern für den deutschen Buchhandel irgend von Nutzen sein kann, vermag ich im voraus natürlich nicht zu entscheiden, indes; verhehle ich mir nicht, daß ein unmittelbares, oder auch nur baldiges Interesse jener Völker für die Erzeugnisse des deutschen Buchhandels kaum zu er warten sein wird; denn im günstigsten Fall wird erst ein län gerer Verkehr mit den Deutschen jene Menschen dazu bewegen können, auch die deutsche Sprache zu erlernen. Nach den hierher ge langten Berichten nehmen indeß die Japanesen an der Geschichte der übrigen Welt schon lange ernsten Antheil, und durch die aus Holland bezogenen Werke haben sie sich mit Geographie, Naturkunde usw. nach unseren europäischen Anschauungen schon vertraut gemacht. So läge wenigstens die Möglichkeit vor, daß man sich für gute Kupfer werke, naturgeschichtlichen und künstlerischen Inhaltes, für gute At lanten usw. in Japan interessiert. Ich wollte nicht unterlassen, hierauf mit dem Bemerken hinzu- weiscn, daß ich gern bereit bin, soweit es der mir bemessene Raum gestattet, einige solche Werke, die sich zu Geschenken eignen, mitzuneh men, — vielleicht bilden diese wenigstens für die Folge doch An knüpfungspunkte für einen Absatz der Erzeugnisse des deutschen Buch handels nach jenen Ländern. Sollten die Herren Verleger von ge eigneten Werken bereit sein, ein Exemplar für den beregten Zweck zu meiner Verfügung zu stellen, dann wolle man die Güte haben, den Vorstand des Börsenvereins, z. Höü. des Herrn S. Hirzel, da von zu benachrichtigen. Ich muß indeß ausdrücklich darauf Hinweisen, daß ich die etwai gen Einsendungen nur als eine Gabe betrachten und für ein solches Opfer den Herren Verlegern kein anderes direktes Äquivalent bie ten kann als das Versprechen eines gewissenhaften Berichtes über die Verhältnisse jener Länder auch mit Rücksicht auf das Interesse des deutschen Buchhandels. Gustav Spieß, Königl. sächs. Commissar für die ostasiatischc Expedition.« Der Aufruf scheint jedoch wenig Erfolg gehabt zu haben, denn in dem 1864 erschienenen Reisebericht ist die Angelegenheit mit keinem Wort erwähnt. Aus dem Werk erhält man eher den Eindruck, daß die Aussichten für die Einfuhr literarischer Erzeugnisse damals noch nicht die günstigsten waren. Mathematik-Preis. — Das Preisgericht für den zur Förderung der Mathematischen Wissenschaften der Universität Leipzig gestifteten Alfreö-Ackermann-Teubner-Gedächtnispreis hat den fiir das Jahr 1930 zu vergebenden Preis in Höhe von Mk. 1000.— Herrn Ober- stuöiendirektor Professor vr. Johannes Tropfke in Berlin für sein Werk »Geschichte der Elementarmathematik« (Verlag Wal ter de Gruyter L Co., neue Auflage im Erscheinen begriffen) zu erkannt. Ralph Beaver Straßbnrger-Stiftung in Deutschland. — Der Vorsitzende der Deutsch-Pennsylvanischcn Gesellschaft, der Indu strielle R. B. Straßburger in Philadelphia hat zum Andenken an seinen 1742 aus der Pfalz eingewanderten Urahn in Berlin eine Stiftung errichtet, aus der alljährlich ein Preis von 1000 Dollar demjenigen Schriftsteller oder Journalisten verliehen werden soll, »der durch seine in deutscher Sprache erschienene Veröffentlichung über Amerika sowohl im literarischen Sinne wie im Geiste der Völkerversöhnung besonders Wertvolles geleistet hat«. Ter Vor stand besteht ans dem Stifter und vr. Rudolf Kayser, Bcrlin- Schöneberg, Nymphenburger Str. 2. Zum ersten Male erfolgt die Verteilung am 23. Februar 1931 (der 23. Februar ist der Tag, an
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