Richarö Wagner über Minna: »Es liegt in ihrem Schicksal etwas Trostloses, was für meine /lugen einen Schatten über alles Dasein wirst.« »/lrme Zrau, Sie mit einem Ungeheuer von Genie stch zurechtstnöen sollte!« Richard Wagners Ehe mit Cosima Liszt ist als Höhepunkt seines wahrhaft großen Lebens bekannt, vorher war er 32 Zahre lang mit Minna Planer verheiratet, und es ist verwunderlich, daß diese Lrau bis jetzt in dem umfangreichen Wagner-Schrifttum fast vergessen wurde. Sein Lund mit Eosima dauerte 1? Zahre, das tiefe Erlebnis mit Mathilde Wesendonk gar nur 4 bis 5 Zahre. Das Entscheidende aber ist: Alle seine großen Werke hat Wagner an der Seite Minnas geschaffen oder — wie den parsifal — wenigstens ersonnen und entworfen. Als Wagner Rienzi, den Holländer und Lohengrin schrieb, umsorgte ihn Minna mit ihrem hausfraulichen Sinn. Als er die Arbeit am Ring mit Rheingold und der Walküre begann, lebte er mit ihr in der Schweizer Verbannung. Tristan und die Meistersinger wurden zwar von Mathilde Wesendonks berauschender Liebe an geregt, aber mit Minna teilte Wagner damals immer noch das Leben des Alltags, wenn schließlich auch nur noch in der Lorm eines kühlen Briefwechsels. Bisher war viel Material über Minna Wagners Leben verborgen geblieben. Glückliche Lunde ermöglichten dem Verfasser, nun zu einer genaueren Darstellung zu kommen. Lingefähr 40 Briefe Minnas an ihre Busenfreundin Mathilde Schiffner, etwa 50 Briefe an Eäcilie Avenarius, Wagners Stiefschwester, und einige Briefe an Minnas Hausarzt Or. pusinelli in Dresden, dem sie ihr Herz über die Schicksalsfrage der Ehescheidung öffnen durste — alle diese Briefe werden hier zum erstenmal veröffentlicht. Zweifellos wird durch so viel neues Material das Bild Wagners in vielem vertieft. Es ist nicht so sehr der Dichter oder Denker, der Kunsterneuerer oder der Reformator unserer Opernaufführungen, den wir hier er leben, sondern es ist vor allem der Mensch Wagner, der in vielen ergreifenden und erschütternden, in großen und auch kleinen Dingen des Tages vor uns hintritt. Darum kann man sagen, daß dies Buch über Minna planer und ihre Ehe mit Richard Wagner in Wahrheit ein Buch vom Menschen Wagner ist.