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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1938
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- 1938-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1938
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Wir rüsten zur ersten Großdeutschen Buchwoche Wie alljährlich, seit dem Jahre 1935, begehen wir in den Tagen zwischen dem 30. Oktober und 6. November die Woche des Deutschen Buches. Wie in den früheren Jahren erleben wir so die Zusammenfassung aller am Buch schassenden Kräfte, be gonnen bei dem Schöpfer des Manuskriptes über den Verleger bis zum Buchhändler und zum Leser. Ehe die Zeit des Weih nachtsgeschäftes im Buchhandel beginnt, ergeht über die Dauer einer Woche der Ruf an die ganze deutsche Öffentlichkeit, dem Buch im Lebensablauf jedes einzelnen den Platz zu geben, der ihm als Ausdruck des geistigen Lebens gebührt. Sieben Tage lang werden viele Hunderttauscnde in den verschiedensten Ver anstaltungen vom Buch hören, vom Buch als einem »Kraft- quellderRation», Dichter werden aus ihren Werken lesen, Ausstellungen werden ihre Tore öffnen, um jedem, der auch nur den kleinsten Wunsch zum Buch hat, die Möglichkeit zu geben, die Werke des deutschen Geistes, die Werke der Wissen schaftler, der Schriftsteller und Dichter kennenzulernen. Es führt ein weiter Weg vom früheren Tag des Buches bis zur ersten Großdeutschen Buchwoche, ein Weg, der neben so vielem anderen grundsätzlich Neuem die Wandlung zeigt, die im deutschen Volk vor sich ging. Der Tag des Buches ging vorbei, ohne daß mehr als einige wenige Interessierte von ihm Notiz genommen hätten, die Woche des Buches hat ihren Widerhall gefunden in den deutschen Menschen der Städte und der Dörfer, ihr Ruf wird klingen in die Abteilungen des Arbeitsdienstes und in die Unterkünfte der deutschen Wehrmacht, in die Heimabende der Hitlerjugend und des BdM., in die Feierstunde der Werke und in die Stuben des arbeitenden deutschen Menschen, der Mann wird ebenso von dem Willen um das Buch erfahren wie die Frau. In einer einmaligen großen Aktion wird hier der Boden bereitet für das Buch, den zu besäen, zu Pflegen und zu hegen eine der besonderen Aufgaben des deutschen Buchhändlers ist. So gehen unsere Gedanken zurück zu jener ersten Woche des Deutschen Buches, deren Eröffnungsstunde im großen Berliner Sportpalast Zehntausend! zusnmmenführtc zu einer Feier um das Buch, sie gehen weiter zu der Woche des Deutschen Buches, in der wir zum erstenmal im feierlichen Staatsakt in Weimar, der Stadt Schillers und Goethes, Zeugen eines neuen deutschen Kulturwillens waren. Wir wissen, daß der Ruf dieser ersten Buchwochen nicht ungehört verhallte, Hunderttausende besuchten damals die Buchausstellungen und die Abendveranstaltungen und nahmen daraus Anregungen und Ratschläge mit, die dem Buch einen unveräußerlichen Platz im Leben der Nation zu- wicsen. Das alles sind Meilensteine in der Arbeit für das deutsche Schrifttum. Und doch erfüllt uns in diesem Jahr noch mancher andere Gedanke, wenn wir nun zur ersten Großdeutschen Buchwoche rüsten. Wir gedenken der Tage in den Frühlingsmonaten dieses Jahres, in denen die Ostmark heimkehrte ins Reich, der Tage, in denen die deutsche Nation Zeugnis ablegte für den Führer des deutschen Volkes. Wir gedenken der schweren Wochen des Sommers und der Not unserer Brüder in den Sudetenländern und wir freuen uns in der Erinnerung an die stolzen Tage des Oktobers 1938, als deutsche Truppen in friedlichem Einmarsch Millionen deutscher Volksgenossen die Befreiung brachten. Der O st mark und dem Sudetenlandwar bis jetzt das deutsche Buch in seiner umfassenden Fülle verschlossen. Auch als sie noch allein standen, die Deutschen in Österreich und die des Sudetenlandes, gingen doch gerade immer im Buch die ewigen Bande heim ins Reich. Nicht nur, daß Verlage des Altreichs Bücher ihrer Dichter veröffentlichten und Buchhändler sich ihrer mit besonderer Sorgfalt annahmen. Die Bindungen, die hier bestehen, sind alt und reichen weit zurück in die Geschichte. Und heute? Für uns ist die Schau sudetendeutscher und ostmärlischer Werke ein stolzes Bekenntnis und ein Zeichen für die Folgerichtigkeit des politischen Geschehens. Wenn Reichsminister vr. Goebbels am 30. Oktober in Weimar die erste Großdeutsche Woche des Buches feierlich er öffnen wird, dann wissen wir, daß zehn Millionen Deutsche mehr als im letzten Jahr zu uns gehören und daß sie ebenso wie wir um die lebendige Kraft des deutschen Buches wissen, von der Kraft, die vielen von ihnen in schwersten Notstunden, in Stunden der Unterdrückung und der Gefangenschaft und in Stunden der Todesahnung bewußt wurde und die ihnen oft neben dem Glau ben die einzige Stütze war. Uns aber selbst, die wir nun zum Viertenmal die Woche des Deutschen Buches begehen, wird die dichterische Leistung des Sudetenlandes und der Ostmark von einem Kampf berichten, der wie kaum ein anderer die Treue zum Volk, Sprache und Blut offenbart und lebendig werden läßt. In Weimar, der Dichterstadt mit der großen Überlieferung, werden in diesem Jahr zum erstenmal, ehe die Buchwoche be ginnt, die deutschen Dichter aus dem Osten und Westen, aus dem Süden und Norden sich begeg nen zu gemeinsamen Feier- und Arbeitsstun den, so die lebendige Einheit zwischen Dichter, Volk und Buch aufzeigend. Am Anfang der Arbeit für das Buch steht der Dichter als Schöpfer dichterischen Werkes und als Ausgang jeglichen Bemühens umdasBuch. Gerade sie, von denen uns eine zum Glück ver gangene Zeit ein so falsches und verzeichnetes Bild überlieferte, werden in Weimar den Pulsschlag der neuen Arbeit verspüren, sie werden zurücklehren in ihre Heimat mit dem Bewußtsein, daß Dichtersein nicht Alleinsein bedeutet, daß sie mittendrin stehen im Schaffen des Volkes. Und in der gleichen Stadt wird am Vorabend der Woche des Deutschen Buches 1938 die Jahresschau des deutschen Schrifttums eröffnet werden, die in vielen deutschen Städten während dieser sieben Tage Zeugnis ablegen wird von dem Buchschafsen unserer jüngsten Vergangenheit und unserer Gegen wart. Ein Jahr der Buchproduktion wird der Leistungsbericht des deutschen Verlages umfassen, ein Jahr des Ausbaues und Ausbaues. Wir glauben, daß gerade die Jahresschau des deut schen Schrifttums — besorgt von der Reichsschristtumsstellc beim Reichsministerium für Volksausklärung und Propaganda — immer stärker jedem Deutschen das Gefühl von der Stärke des geistigen Schwertes vermitteln wird. Biele Hunderttausend haben in den letzten Jahren diese Ausstellungen besucht und Anregun gen empfangen. Sic nahmen den Führer durch die Jahrcsschau des deutschen Schrifttums mit nach Hause als Berater für ihre Buchkäufe und ein großer Teil des deutschen Buchhandels wird uns gerne die Belebung bestätigen, die dadurch auf den Buch markt ausgegangen ist. Mehr noch als im letzten Jahr wird die Jahresschau des deutschen Schrifttums Helfer sein für den Weih- nachtsmarkt des Buches, erfaßt sie doch in diesem Jahr zum erstenmal einen großen Teil der Bücher, die in den Herbst monaten erschienen sind. Dem deutschen Verlag aber ist sie eine Bestätigung seiner Aufbauarbeit durch zwölf Monate hindurch zum Besten des deutschen Buches. Von Weimar führt der Weg nach Wien, in die Hauptstadt der Ostmark, in ein Zentrum wichtigster und regster kultureller Arbeit seit Jahrhunderten. Auch hier wäre es mög lich, eine lange Reihe von Namen aufzuzeigen, die die große Be deutung Wiens und der Ostmark für das gesamtdeutsche Kultur schaffen erhärten, begonnen bei Walther von der Vogelweide, hin zu Peter Rosegger und den lebendigen Dichtern, von denen als einer unter gleichen Bruno Brehm genannt sei. In Wien werden die Veranstaltungen zur Woche des Deutschen Buches einen Höhepunkt erreichen, eine der größten und umfassendsten Buch ausstellungen wird einen Querschnitt geben durch das deutsche Buchschafsen der letzten Jahre. Neben die Jahresschau des deut schen Schrifttums wird hier eine Auswahl der besten deutschen Bücher aus alter und neuer Zeit treten, wir werden dort die Leistungen des deutschen Schrifttums im Gesamtschaffen der kulturellen Arbeit fremder Länder sehen, werden erleben, daß das neue Deutschland — trotz der so oft geschmähten »kulturellen Abgeschlossenheit» — eine Pflegcstätte auch der großen dichte rischen Leistungen anderer Länder geworden ist. Daß gerade hier 8ÄS Nr. 247 Sonnabend, den 22. Oktober 1938
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