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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.10.1938
- Strukturtyp
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- 1938-10-22
- Erscheinungsdatum
- 22.10.1938
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Literarische Nachrichten Aus Anlaß der Eröffnung der Sudetendeutschen Dich te rwoche am 17. Oktober hatten die in der Neichshauptstadt ver sammelten Sudetendeutschen Dichter an den Führer und Reichs kanzler aus dem Berliner Rathaus ein Telegramm gesandt, in dem sie dem Befreier ihrer Heimat in tiefer Verbundenheit mit allen deutschen Volksgenossen ihren Dankes- und Treuegrub entboten. Der Führer hat darauf in einem an den Oberbürgermeister und Stadtpräsidenten vr. Lippert als dom Förderer der Sudeten deutschen Dichterwoche gerichteten Antworttelegramm den sudeten deutschen Schriftstellern seine Dankesgrüße mit herzlichen Wünschen für sie und ihre sudetendeutsche Heimat übermittelt. Weitere Telegramme hatten die sudetendeutschen Dichter an Generalfeldmarschall Göring und Neichskvmmissar Henlein gerichtet. In Stendal traf sich am 10. Oktober die Arbeitsgemein schaft Altmärkischer Schrift st eller. Die Zusammenkunft galt vor allem der Buchwoche, in der heimische Schriftsteller lesen werden. Weitere Besprechungen galten dem altmärkischen Literatur preis, mit dessen Stiftung im nächsten Jahr zu rechnen ist. Er soll jährlich unter andern Bedingungen vergeben werden. Aus Anlaß der Völkerschlachtgedenktage wurden in Leipzig zwei Sonderausstellungen eröffnet, und zwar im Stadtgeschichtlichen Museum »Führer des Befreiungskampfes von 1813« und im Gohliser Schlößchen (Haus der Kulturj »DieDichterderBefreiungs- kriege«. Die Ausstellung »Führer des Befreiungskampfes von 1813« zeigt als Hauptbestandteil Bildnisse und Plastiken der an entscheidender Stelle stehenden Staatsmänner und Soldaten, patrio tischen Vorkämpfer und Jdeenschöpfer. Die Ausstellung »Dichter der Befreiungskriege« zeigt in Bild und Wort die geistigen Gewalten auf, die die Freiheitsbewegung hervorrief. Im Mittelpunkt stehen naturgemäß die Wegbereiter der Zukunft Ernst Moritz Arndt, Fichte und Kleist und die Künder des deutschen Heldenruhms Körner, Nückert, Scharnhorst. Besonders wertvolle Stücke sind das vom Körner-Museum Dresden zur Verfügung gestellte Blatt ans dem Feldzugstaschenbuche Körners mit dem Manuskript von »Lützows wilder verwegener Jagd« und das eigenhändige Manuskript des neunzigjährigen Arndt für die letzte Ausgabe seiner Gedichte, das das Ernst-Moritz-Arndt-Haus in Bonn als Leihgabe hergegeben hat. In Bückeburg fanden sich am 23. September zu einer gleichzeiti gen Ehrung Annette von Droste - Hülshoffs und ihrer Landsmännin ans unseren Tagen, Lulu von Strauß und Torney, etwa dreißig deutsche Dichter und zahlreiche Männer des geistigen und kulturellen Lebens zusammen. Aus Anlaß des fünf undsechzigsten Geburtstages von Lulu von Strauß und Torney wurde dieser der Vorsitz der neuen Annette-von-Droste-Hülshosf- Gesellschaft übergeben, deren Aufgabe es sein soll, das Schaffen der großen westfälischen Dichterin näher an das deutsche Volk heranzu tragen. Der als JohrErinckman-Preis bezeichnete Mecklenburgische Literaturpreis, der im Nahmen der Mecklenburgischen Gaukultur woche zur Verteilung kam, wurde dem Schriftsteller Hans Ehrke zngesprochen. Die Verleihung nahm Neichsstatthalter Friedrich Hildc- brandt in Rostock vor. Der vierzigjährige Dichter, der aus Demmin in Pommern stammt, ist bereits 1931 mit dem Stavenhagen-Preis ausgezeichnet worden. 1937 erhielt er den Schleswig-Holsteinischen Literaturpreis. Im Anschluß an die in Hannover durchgeführte Gerrit-Engelke- Feier zur Erinnerung an den Soldatentod des Dichters vor zwanzig Jahren ist eine Gerrit - Engelke - Gedächtnis st ist ung gegründet worden, die es sich zum Ziel gesetzt hat, das Andenken an diesen Großstadt- und Weltkriegsdichter im deutschen Volke wach zuhalten und seinen Nachlaß zusammenzutragen. Der Führer und Reichskanzler hat dem Dichter Gustav F r e n s s e n, Barlt (Holstein), zur Vollendung des fünfundsiebzigsten Lebensjahres telegraphisch seine herzlichsten Glückwünsche übermittelt. In der Festsitzung und Mitglieder-Versammlung der Grabbe- Gesell schaft am 14. Oktober in Detmold begrüßte Gauleiter und Neichsstatthalter vr. Meyer als Schirmherr der Gesellschaft die zahlreich er chienenen Mitglieder und Gäste. Der Gauleiter stellte als Hauptaufgabe die Pflicht hin, auf das Große und für das deutsche Volk Wertvolle in Grabbes Dichtung nachdrücklich hinzuwcisen. Nicht nur aus Pietät stritten wir flir Grabbe, sondern damit die in einer lauen und schwächlichen Zeit geschriebenen aufrüttelnden Werke des Dichters Gemeingut des ganzen deutschen Volkes würden. — Der Vorsitzende der Grabbe-Gesellschaft, Reichsdramaturg Ministerial dirigent vr. Schlösser, erklärte das Werk des Mannes und Dichters Grabbe, der die Pflege des heroischen Idealismus durch Deutschlands dunkelste Zeit getragen habe, als lebendig und zukunftweisend. Dem schwedischen Dichter Berner von Heiden st am ist von der Universität Hamburg der Henrich-Steffens-Preis verliehen worden. Im Nahmen des achten Niederdeutschen Bühnentages erfolgte in einer Feierstunde die Verleihung des Stavenhagen-Preises an den oldenburgischen Dichter August Hinrichs. Im Nahmen der von der Leipziger Buchhandlung Franz Otto Genth in diesem Winter veranstalteten Vorlesungsabendc öster reichischer und sudetendeutschcr Dichter liest am 26. Oktober Wil helm P l e y e r aus seinen Werken und am 23. November Robert H o h l b a u m. In der alten Weserstadt Hameln hielt am 15., 16. und 17. Ok tober die Gesellschaft der Freunde Wilhelm Raab es ihre Juhrestagung ab. Der Präsident der Raabe-Gesellschaft. Pro fessor Hahne - Braunschweig, umriß die Bedeutung der diesjährigen Jahrestagung. In ihrem Mittelpunkt stand ein Referat des Naabe- forschers vr. Hans Henning über »Naabe als Dichter des Weser landes«. Zum Abschluß der Tagung unternahmen die Teilnehmer Fahrten zu verschiedenen Naabestätten im Weserland, so nach Höxter, Holzminden, Bodenwerder und Eschershausen. Die alljährliche Naabe-Feier, verbunden mit der Verleihung des Wilhelm-Raa be-Preises der Stadt Braunschweig und der Naabe-Stiftung, findet in diesem Jahre am Sonntag, dem 23. Ok tober, statt. Die Festrede wird Prof. Herbert Eysarz über »Führendes und dienendes Schrifttum« halten. Durch die Teilnahme mehrerer sndetendeutscher Dichter findet die Feier eine besondere Ausrichtung auf die Ereignisse der jüngsten Vergangenheit. Erstmals wird in diesem Jahre zur gleichen Zeit die vom Deutschen Gemeindetag ver anstaltete Kulturtagnng größerer deutscher Städte, zu der voraus sichtlich mehr als hundert Vertreter der auf kulturellem Gebiete füh renden deutschen Stadtgemeinden kommen werden, in Braunschweig stattfinden. Kinder- und Jugendbuch Eine Sondernummer der »Buchbesprechung« Die Gründe für die Herausgabe einer Sondernummer der Zeit schrift »Die Buchbesprechung« finden wir in den einleitenden Worten des Hauptschriftleiters Hein Schlecht: »Im Kinderbuch erblicken die deutschen Jungen und Mädel zum erstenmal über Kinder-stnbe und Familie hinaus die Welt. Wer an seine Kindheit zurückdenkt, wird sich daran erinnern, welch großen Eindruck das erste Bilderbuch oder die erste Jugendschrift ans junge Seelen auszuüben vermag«. Die Beiträge und die zahlreichen Besprechungen des Heftes wollen anszeigen, »was ans diesem bedeutsamen Gebiet in den letzten Jahren nationalsozialistischer Kulturpolitik geschaffen und geleistet wor den ist«. Den Einsatz des Kinderbuches im Kindergarten umschreibt Char lotte Niese in ihrem Beitrag »Die Bedeutung des Kinderbuches für den Kindergarten«. In einigen kurzen Sätzen versteht sie cs, die Eindrücke zu vermitteln, die das gute oder schlechte Kinderbuch bei den Jüngsten machen. Die Verfasserin deutet kurz die Arbeit und die Verantwortung des Erziehers an, der so zu einem Treuhänder des Verlages wird. In einem breit angelegten Aussatz referiert im Anschluß daran Obcrbannführer Hobrecker, der Kurator der Bücherei der Ncichs- jugendfllhrung, über »Das Kinderbuch - geschichtliche Entwicklung und Forderungen der Zeit«. Als »Vorläufer« sieht der Verfasser Werke an wie die »Schedelschc Chronik«, die Gesnersche Natur geschichte, die »mit ihren klaren Darstellungen aus dem Leben und Fabelreich auch dem ABC-Schützen entgegenkamen«. Ausführlicher geht Hobrecker ein auf den »Ordm pictus« des Arnos Comenius. Der Blütezeit um 1850 «folgt eine Verflachung: »alles geht mehr und mehr in den zaghaften Gutenstubenton über«. Einem neuen Aufstieg folgt die »Dekadenz«, die »Gleichgültigkeit der Käufer«. Nr. 247 Sonnabend, den 22. Oktober 1938 887
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