Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1938
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- 1938-05-21
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- 21.05.1938
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1938
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Der Landeskulturwalter Gau Halle-Merseburg Der Landesleiter für Schrifttum Mit Wirkung vom 1. April 1938 wurde dis Landesleitung Halle-Merseburg der Reichsschrifttumskammer in die Dienststelle des Landeskulturwalters Gau Halle-Merseburg übergeleitet. Die neue Anschrift lautet: Der Landeskulturwalter Gau Halle-Merseburg Landesleiter für Schrifttum Halle-Saale, Hindenburgstraße 55/1. Fernruf: 226 50 und 362 81. Alle Zuschriften sind ausschließlich an diese Anschrift zu richten. Der Landeskulturwaltcr Gau Schwaben Der Landesleiter für Schrifttum Mit Wirkung vom 1. April 1938 wurde die Landesleitung Schwaben der Reichsschrifttumskammer in die Dienststelle des Landeskulturwalters Gau Schwaben übergeleitet. Die neue An schrift lautet: An den Landeskulturwalter Gau Schwaben Landesleiter für Schrifttum Augsburg, Obstmarkt 5. Telefon 7192. Sämtliche Zuschriften, auch an die Gruppe Buchhandel, sind in Zukunft über den Landeskulturwalter an die Landesleitung zu richten. Reichsschrifttumskammer, Gruppe Buchhandel Im Anschluß an die Mitteilung im Börsenblatt Nr. 72 vom 26. März 1938 (S. 246) betreffend den Buchhändler Ru dolph Hönisch, Leipzig C I, Hohe Straße 18, wird zur Kenntnis gegeben, daß dieser zur Auflösung oder Veräußerung seines Buchhandelsgeschäftes Frist bis zum 31. Dezember 1938 erhalten hat. Rudolph Hönisch darf sich mithin bis zum genannten Tage in der bisher erfolgten Weise weiterhin buchhändlerisch be tätigen. Es liegt Veranlassung vor, darauf hinzuweisen, daß Herr Emanuel Jarosch, geb. am 7. Februar 1901, zuletzt wohn haft in Gleiwitz, Reudorfer Straße 11, lediglich den Vorläufigen Ausweis der Reichsschrifttumskammer — Gruppe Buchhandel (Fachschaft Buchvertreter) — besitzt. Dieser Ausweis verlor in zwischen seine Gültigkeit. Er konnte Herrn Jarosch nicht abge nommen werden, weil seine derzeitige Anschrift nicht bekannt ist. Herr Jarosch hat somit keine Berechtigung mehr, die Tätigkeit eines Buchvertreters auszuüben. I. A.: Thulke „Enkel mögen kraftvoll walten schwer Errungenes zu erhalten!" Georg Westermann, Braunschweig 1838-1938 Am 21. Mai 1838 hat Georg Westermann im Bör senblatt den Buchhandel von der Eröffnung seines Verlages unterrichtet. Damit begann der Aufbau eines Werkes, aus das die Erben heute mit Stolz zurückblicken können und das ihnen für die Zukunft die größten Verpflichtungen auserlegt. Mannes ehre, Geschäftsehre, planvolles Schaffen, Selbstvertrauen, das waren Faktoren, unter denen die Arbeit des ersten Westermann stand; »bleibende Werte zu schaffen, Werte, die den Wandlungen des Zeitgeschmacks sowie den Stößen der Konkurrenz — mit einem Wort derjenigen Vergänglichkeit widerstehen, der eben mehr oder weniger alles menschliche Schaffen nach und nach verfällt« war sein Ziel, das er auch seinem Nachfolger weiter gab. Einzelne Leistungen der Firma durch hundert Jahre sind bekannt, ein kurzer Rückblick soll vielleicht Vergessenes noch einmal beleuchten. Die Gesamtleistung des Verlagswerkes aber kann aus der Geschichte des deutschen Buchhandels und aus der Gesamtleistung des deutschen Verlagswesens für das In- und Ausland nicht mehr hinweggedacht werden. In die Zeit der Befreiungskriege fielen die Jugendjahre Georg Westermanns, die Lehr- und Wanderjahre führten lyn mit Wilhelm Ambrosius Barth und Johann Heinrich Wnyelm Mauke zusammen. Aus den Ideen der Zeit nahm er das, was ihm für die Zukunft gültig erschien, in seinen Verlagswerken suchte er Werdendes vorzubereiten, Seiendes zu vertiefen und zu untermauern. Schon am 1. Juni 1838 kündigte er im Börsenblatt sein erstes Werk an, das -Leben und Abenteuer des Nikolaus Nickelby«. Eine Studienreise in England hatte ihn vertraut werden lassen mit englischer Geschichte und Erzählkunst. Da ver wundert es nicht, daß noch mehrere englische Werke erschienen, so die sieben Bände der »Pickwickier«, eine -Klassische Bibliothek» der älteren englischen Romandichter in dreißig Bänden, damit den Grundstein für die späteren sprachlichen Werke des Ver lages legend. Aber schon sehr bald wandte er sich Buchschöpfun gen zu, die dem deutschen Volk dienen sollten, so übernahm er die -Allgemeine Geschichte vom Anfang der historischen Kennt nis bis auf unsere Zeiten» von Rotteck, ein Werk, das »ein Appell war an die ideellen Kräfte des Volkes, an Freiheits und Vaterlandsliebe». Wenn auch die Fortführung dieses Wer kes viel Mühe machte, so gab sein Erfolg dem Verleger doch die Möglichkeit zur Vorbereitung anderer Arbeiten, die dann später das Gesicht des Verlages beeinflussen sollten. Im Herbst 1856 kam die große Wandlung, die dem Verlag für immer seinen Weg vorschreiben sollte: das Erscheinen von »Westermanns Monatsheften« begann. Und viele Autoren, die später dem Buchverlag Erfolg um Erfolg brachten, knüpften die ersten Beziehungen durch die »Monatshefte«. So A. Berg mit seinem Werk über die Insel Rhodus (1861), das 24 Taler kostete und inhaltlich und buchkünstlerisch Aufsehen er regte! 1862 erschien in den »Monatsheften« Wilhelm Raabes Erzählung »Unseres Herrgotts Kanzlei», dreißig Romane und Erzählungen folgten dieser frühen Arbeit des deutschen Dichters. Selten bestand zwischen Autor und Verlag je eine solche lang jährige Arbeitsgemeinschaft. Zu ihm kamen Wilhelm Jensen, Peter Rosegger und dann Theodor Storm, 1868 erschienen die »Sämtlichen Schriften« in zehn Bänden, 1874 die »Novellen und Gedenkblätter«, 1889 folgte eine neue Ausgabe der »Sämt lichen Schriften». Wenn Georg Westermann außer diesen Werken kein anderes Buch verlegt hätte, so könnte er doch nicht vergessen werden. Daneben aber entstanden in der gleichen Zeit volks tümliche Werke, die in weitesten Kreisen bekannt geworden sind. Auch die Jugendschriften des Verlages wurden noch vor der Jahrhundertwende begonnen, 1898 erschien die Jugendausgabe des »Pole Poppenspäler«, später die »Lebensbücher der Jugend», die unterdessen auf mehr als fünfzig Bände anwuchsen. — Hart waren die Kriegsjahre, doch auch sie brachten keinen Stillstand, wenn auch die Inanspruchnahme durch kartographische Arbeiten während der Kriegsjahre besonders groß war. Durch einen Vcr- lagskauf kamen Gustav Falke, Hermann Claudius und Joh. Heinr. Fehrs zum Verlag, Timm Kröger und Walter Flex folgten. Werner Jansen erschien mit seinen Romanen und den von ihm herausgegebenen »Büchern des Volkes«. Gegen die Dekadenz und gegen Literatengcschwätz arbeitete der Verlag, er pflegte plattdeutsche und nordische Autoren, so Gudmundur Kamban, Gustav af Geijerstam, Mail« Talvio, Adolf Bartels erschien mit seiner Literaturgeschichte, A. v. Scheers »Die deutsche Flotte in großer Zeit« diente dem heldischen Gedanken, Wirths »Völkische Geschichte» dem geschichtlichen Denken, Gansbergs 4t«
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