Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1938

Vörsenblatt für den Deutschen Buchhandel Nr. 117 (R. Z8> Leipzig. Sonnabend den 21. Mai 1SS8 1VL.Jahrgang Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig Bericht über die Verhandlungen der ordentlichen Hauptversammlung 1938 des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig am Sonnabend, dem 14. Mai 1938, 15 Uhr im großen Saale des Buchhändlerhauses zu Leipzig Tagesordnung: 1. Begrüßung durch den Vorsteher 2. Berichte des stellvertretenden Vorstehers über die Deutsche Bücherei, die Rcichsschule des Deutschen Buchhandels und die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt 3. Entgegennahme der Kassen- und Prüfungsberichte: a) des Börsenoercins b) der Deutschen Bücherei c) der Reichsschule des Deutschen Buchhandels ->) der Deutschen Buchhändler-Lehranstalt 4. Ehrung des verstorbenen Verlagsbuchhändlers Ernst Reinhardt, München, durch Anbringung seines Bildes im Saale des Vuchhändlcrhauses 5. Geschäftsbericht über das Vcreinsjahr 1937 6. Aussprache. Der Vorsteher Herr Wilhelm Baur eröffnet die 1l3. ordentliche Hauptversammlung des Börsenvereins der Deut schen Buchhändler 15 Uhr. Er weist darauf hin, daß Kantate in diesem Jahre unter einem besonderen Zeichen steht. Mit der Eingliederung Deutsch-Österreichs ist durch die Tat des Führers Großdeutschland erstanden, damit ist der österreichische Buch handel ein Teil des reichsdeutschen Buchhandels geworden. Der Vorsteher begrüßt die große Zahl von Vertretern des Buch handels aus der Südostmark besonders herzlich. Der Vorsteher begrüßt ferner den Vertreter des Reichs ministeriums für Volksaufklärung und Propaganda Herrn Re gierungsrat Schlecht sowie Herrn Regicrungsrat vr. Hövel, sodann den Geschäftsführer der Rcichsschristtumskammer Herrn I h d c, als Vertreter von Reichsleitcr Rosenberg Amtslciter Hagemeyer und das Ehrenmitglied des Börsenvereins Herrn Hofrat vr. Arthur Meiner. Er bedauert, daß er Staatsrat Ioh st, den Präsidenten der Reichsschrifttumskammer nicht begrüßen kann. Er verliest ein an Staatsrat Johst gesandtes Begrüßungstelegramm. Der Vorsteher gibt ferner seiner Freude Ausdruck über die Anwesenheit der Vertreter der dem Börsenverein angeschlos senen Auslandsvereine. Er begrüßt Herrn Carl Emil Lang-Bern als den Wortführer der an geschlossenen Auslandsvereine, Herrn Fritz Heß-Basel für den Schweizerischen Buchhänd lerverein, die Herren Franz K r a u s - Reichenberg, Herbert Miksch- Aussig und Hermann R i n g e lh an-Leitmeritz für den Verband der Deutschen Buch-, Kunst- und Musikalien händler und Verleger in der tschechoslowakischen Republik, Herrn vr. Horst Kriedte - Kattowitz, Herrn Walter Tag - Riga, Herrn Richard Krips-Memel und Herrn Oskar Ellmenreich- Meran. Der Vorsteher weist aus die am Freitag vor Kantate mit diesen Vertretern geführten Besprechungen hin und freut sich, feststellen zu können, daß sie den Nutzen dieser Zusammen künfte aufs neue bestätigt haben. Er betont, daß er größten Wert darauf legt, mit möglichst vielen der Mitglieder des Börsenver eins aus dem Ausland in unmittelbare Fühlungnahme zu kommen. Seine Reisen nach Wien, Budapest, Belgrad und der Schweiz im letzten Jahre sollten der Erreichung dieses Zieles dienen; ihnen sollen sobald als möglich weitere Besuche in der Tschechoslowakei und den baltischen Staaten folgen. Bei den Kantate-Zusammenkünften geht es nicht nur um Versammlungen, Besprechungen und geschäftliche Dinge, son dern ebenso um persönliches Kcunenlcrnen und Persönliche Füh lungnahme außerhalb der Tagungen, um Wahrung traditio neller Beziehungen zwischen den einzelnen Unternehmen hier und draußen, die oft durch Generationen bis auf die Gegen wart führen. Tradition und die eigenartige Gestaltung des Leipziger Platzes haben gerade deshalb Leipzig seit einem Jahrhundert zum Treffpunkt des gesamtdeutschen Buchhan dels gemacht. Die Leitung des Börsenvcreins wird diese schöne und wichtige Überlieferung stets pflegen, und sie ist gerade gegen wärtig im Begriff, den Kreis der Beziehungen auch organisa torisch weiter auszudehnen. Der Vorsteher richtet an die Kommissionäre Leipzigs die Bitte, die Bedeutung der Kantate- Zusammenkünfte durch Zusammensein mit ihren Kommittenten zu unterstreichen und ihnen die Notwendigkeit, alljährlich ein mal zu Kantate nach Leipzig zu kommen, zu beweisen. Der Vorsteher gibt nunmehr die Leitung der Haupt versammlung an seinen Stellvertreter Herrn Wülfing ab. Herr Wülfing stellt fest, daß die Einladung zu dieser Hauptversammlung in: Börsenblatt vom 9. April 1938 satzungs- und fristgemäß bekanntgemacht und gleichzeitig auch die Tages ordnung veröffentlicht worden ist. Sie enthält alle die Punkte, die nach der Satzung von der Hauptversammlung zu erledigen sind; weitere Anträge für die Tagesordnung sind nicht cingc- gangen. Die Rednerliste wird von Herrn Albert Dicderich-Drcsden geführt. Die Verhandlungsniederschrift führt der Geschäfts sichrer, Herr Di. Albert Heß. Herr Wülfing macht die auf den Seiten 412 bis 415 ab gedruckten Ausführungen. Herr Kr eh-Wien erwidert-zum ersten Teil der Rede des Herrn Wülfing (Wortlaut der Rede s. S. 4lb). Zu Punkt 2 der Tagesordnung: Herr Wülfing verweist auf die Veröffentlichung der Be richte über die Deutsche Bücherei, die Reichsschule des Deutschen Buchhandels und die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zusam men mit dem Geschäftsbericht der Geschäftsstelle im Börsenblatt Nr. 117 Sonnabend, den 21. Mai 1938 40L>