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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.05.1938
- Strukturtyp
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- 1938-05-21
- Erscheinungsdatum
- 21.05.1938
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ebenfalls zum Sammelgebict der Deutschen Bücherei gehörigen Kol portage- und Abenteurerschriften, die fast immer in großen Auf lagen erscheinen. Nur ein oberflächlicher Betrachter wird an dieser Literatur achtlos vorübergehcn, denn hier liegt der künftigen literar- soziologischen Forschung wichtiges Material bereit, dessen Bedeutung nur der unterschätzen wird, der nicht weis;, wie wenig Genaues wir leider über die Lektüre der literarischen Unterschichten längst ver gangener Zeiten missen. Ähnliches gilt für die ebenfalls nur mit ganz wenigen Proben vertretenen Kochbücher. Zu dem nur in der Deutschen Bücherei vorhandenen Schrifttum gehören ferner die von der Verleihung ausgeschlossenen Bühnenmanuskripte: unter den aus liegenden befindet sich auch das Drehbuch zu dem Film »Hans West- mar« von Hans Heinz Ewers. Als kaum in anderen Bibliotheken in gleicher Vollständigkeit vorhanden können auch die vor allem von Zigarettenfabriken, aber auch von anderen Firmen herausgegebenen Bildersammelalben gelten, die in neuerer Zeit gauz erstaunliche in haltliche und typographische Leistungen aufzuweisen haben. Aus der reichen Auswahl des in diesem Räume noch Darge- Kricgssammlung der Deutschen Bücherei eine Auswahl von Flieger- abwürseu, zersetzende Propaganda der feindlichen Mächte, etwa als Neclamhefte getarnte Schriften; aus der Sammlung der auslands- deutschen Literatur eine vollständige Übersicht über das Schrifttum der deutschen Kolonie in Blumenau in Brasilien. Den Abschluß bilden einige Werke aus dem Schrifttum des Neuen Deutschland, z. B. die heute schon selten gewordenen Erstaus gaben des »Kampfes« und des »Programmes der NSDAP.« und manches andere mehr. Die Ausstellung ist bis zum 30. Juni täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet. . vr. Horst Kunze. Tagung der Paul-Ernst-Gesellschaft in Hannover Wenn es als Sinn der Neichstagungen der Paul-Ernst- Gesellschaft bezeichnet wurde, jeweils einer anderen Stadt Werk und Gestalt dieses Dichters besonders eindringlich sichtbar zu machen, so ist dieses Ziel bei der letzten Tagung der Gesellschaft, die zum fünften Todestag Paul Ernsts vom 13. bis 15. Mai in Hannove r stattfand, in vollem Maße erreicht worden. Denn diese Stadt, mit der der Harzer Bergmannssohn als seiner einstigen Landeshauptstadt in besonderer Weise verbunden war, hatte es sich zur Aufgabe ge stellt, die Feiern dieser Tage so würdig wie möglich auszugestalten. Der Oberbürgermeister hatte den schönsten Saal der Stadt im Alten Rathaus zur Verfügung gestellt, das Volksbildungswerk Han nover hatte mit Tatkraft und Umsicht die Vorbereitung übernommen, die HI. trug mit dem Streichorchester des Musikzuges des Gebietes Niedersachsen (8) und mit stärkster Teilnahme ihrer Gliederungen zum Gelingen bei; das Stadttheater hatte eine Festaufführung an gesetzt, die Stadtbllcherei eine Sonderausstellung eröffnet, Staat, Partei, Wehrmacht, Schrifttumskammcr und Presse, alle Kreise der Stadt, Lehrerschaft, Hochschulen, Buchhandel nahmen an der Tagung tätigen Anteil. So wuchs hier aus dem Boden der betonten niedersächsischen Heimatgebundenheit die Gestalt Paul Ernsts als eines »geistigen Feldherrn der Deutschen«, wie ihn der Vorsitzende der Gesellschaft, Will Vesper, bei der Gedenkfeier am 13. Mai nannte, groß hervor. In solcher Weise ließ ihn auch Prof. vr. Kluckhohn - Tübingen in seinem Festvortrag in der gleichen Feier: »Die Auf gabe des Dichters in der Zeitenwende« erstehen, — mit diesem weit schichtigen, zeit- und werkdeutenöen Vortrag den Dichter in den Ab lauf des deutschen Geisteskampfes einorönenö, ihn von anderen geistigen Erscheinungen seiner Zeit abhebend, sich namens der deut schen germanistischen Wissenschaft vorbehaltlos zu der überästhetischen, nationalpolitischen, erzieherischen Bedeutung seines Werkes be kennend, das dem deutschen Volk geschenkt sei, um sich daran zur Nation zu bilden. Vorträge aus den Büchern des Dichters (durch Werner Krynitz), Worte des Vertreters der Stadt und des Volks bildungswerkes, ein Sieg-Heil auf den Führer, dessen letzte große politische Tat auch die in der Steiermark gelegene Grabstätte Paul Ernsts dem Reich eingefügt hat, ein Danktelegramm an den Neichs- minister und nieöersächsischen Gauleiter Rust, der in dem soeben erschienenen Paul-Ernst - Sonderheft von »Wille und Macht« sich erneut zu dem Dichter bekannte uud der auch alsbald der Gesellschaft telegraphisch seine Wünsche für ihre Arbeit aussprach — dazu die Anteilnahme der den Saal überfüllenden Hörer gaben dieser Feier besonderes Gepräge. Zu heiter-besinnlichem Erleben vereinte am Abend des 14. Mai die F e st a u f f ü h r u n g des Lustspiels »Pantalonund seine Söhne« unter der beschwingte», alle komödiantischen Möglichkeiten ausuutzenden Regie Papes, eingcleitet von einer temperamentvollen, geistreichen werkdeutenden Ansprache vr. Erich Härlens, Stutt gart. Großer Anteilnahme begegnete die Eröffnung einer großen, durch Bücher, Bilder und Handschriften Werk und Gestalt Paul Ernsts sichtbar machenden Ausstellung der Stadtbücherei am Sonntag vormittag, durch die die Gattin des Dichters, Frau Elsa Ernst, mit anschaulichen Erklärungen und Erzählungen führte, während die Morgenfeier am 15. Mai — die vielleicht den Höhepunkt der Tagung darstellte — nochmals eine große Hörerzahl im Erlebnis von Paul Ernsts größtem Werk, dem »K aiserbu ch«, von Will Vesper eindringlich vermittelt, versammelte. In dieser Feier, wiederum durch das Streichorchester der HI. mit Werken von Komponisten der jungen Generation umrahmt, prägte sich deutlich der Feierstil unserer neuen Zeit aus, von den eindrucksvollen, auf rufenden Worten des Gaukulturwarts Fr eise bis zu der letzten, von allen Teilnehmern stehend gesungenen deutschen Hymne Blumen- saats. Als besonderes Ergebnis der Tagung ist die Gründung einer unter dem Volksbildungswerk stehenden Landesgruppe der Gesell schaft anzusehen, die sich den Einsatz für das Werk Paul Ernsts vor allem auch in den Betrieben zur Aufgabe gemacht hat, sowie die Absicht der HI-, in ihrer kulturellen Arbeitsgemeinschaft den »Preußengeist« einzustudieren. Aus Amerika wurde telegraphisch die Gründung einer besonderen, vor allem aus amerikanischen Dozenten und Studenten bestehenden Gruppe der Gesellschaft unter Führung von Miß Goodeoe gemeldet; die Stiftergesellschaft in Wien sandte zur Tagung ihre Grüße, in einer von zahlreichen hannover schen und auswärtigen Mitgliedern besuchten Mitglieder versammlung wurde über die Arbeit der ständig wachsenden Gesell schaft im letzten Jahr berichtet, in einer Vorstandssitzung wurde Leipzig als Tagungsort für 1939 bestimmt. Der Buchhandel in Hannover hatte sich durch Einrichtung von Sonderfenstern für die Tagung eingesetzt, er hatte außerdem bei den einzelnen Veranstaltungen wirkungsvolle Büchertische auf gestellt. (Als Kuriosität sei das Fenster einer Buchhandlung ange merkt, die neben den »Erdachten Gesprächen« auch zweimal >Appel- schnut« ausgelegt hatte.) Die Arbeit der Gesellschaft soll im kommenden Jahr besonders dem dramatischen Werk Paul Ernsts, vor allem der schon von ver schiedenen Bühnen zur Einstudierung vorgesehenen Tragödie »Brun- hild« gelten. H. G. G ö p f e r t. Drittes Dichtertreffen in Bad Doberan Zum dritten Male vereinigen sich in diesem Jahr auf den Ruf des mecklenburgischen Gauleiters und Neichsstatthalters Fried rich Hildebrandt die niederdeutschen Dichter in der alten Kulturstätte auf mecklenburgischem Boden, in Bad Doberan, um in kameradschaftlicher Aussprache Themen von beruflichem und öffent lichem Belang zu klären. Während der erste Dichtertag nur erst in kleinem Nahmen lediglich eine Fühlungnahme mecklenburgischer Dichter versuchte, stand das zweite Treffen im vergangenen Jahre, zu dem etwa dreißig Schriftsteller und Verleger sowie Buchhändler zusammengekommen waren, unter dem Leitgedanken: »Das nieder deutsche Bühnenspiel und die niederdeutsche Kurzgeschichte«. In diesem Jahre ist als Thema gewählt worden: »Das Be kenntnis zur Lebensfreude in der niederdeut schen Dichtung«. Damit erweitert sich der Nahmen über den mecklenburgischen Raum hinaus, sodaß von seiten der Gaukultur- waltung und der Landesleitung Mecklenburg der Reichsschrifttums kammer, zu deren Leitung seit kurzem der bisherige Landesleiter Magdeburg-Anhalt, Rudolf A h l e r s, berufen ist, mit einer Be teiligung des gesamten niederdeutschen Kulturschaffens gerechnet wird. Zu dem in den Tagen vom 19.—21. August stattfindenden Treffen liegen schon eine Reihe von Anmeldungen der bekanntesten Dichter aus Hamburg, Schleswig-Holstein, Hannover, Oldenburg, Bremen, Mecklenburg und Pommern vor. WaltherEggert. 418
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